Sonntagmorgen 5.30 Uhr
Moin moin, der Wecker klingelte gegen 5.30 Uhr, weil Papa mal wieder sein Sonntagmorgenangeln am Rhein genießen will.
Er steht also auf, schüttet noch schnell einen großen Cappucchino in die linke Herzkammer, damit die Augen sich langsam aber sicher öffnen.
Dann ab ins Auto, die Vorfreude ist wie immer groß, doch das Wetter wird irgendwie immer bescheidener.
An meiner Lieblingsstelle angekommen, fängt es dann direkt mal an zu regnen.... tolle Wurst. Der Regen wird dann langsam mehr. Sachen gepackt und die Wathose an. Mit dem ganzen Gerödels rüber auf die andere Seite, dabei kurz mal die Wathose getestet (Lidl 25 €), hält 1 A !
Dann wieder alles unter schützenden Bäumen aufgebaut. Mittlerweile schon 7:30 Uhr durch...Warum bin ich eigentlich so früh aufgestanden
Grundmontage mit Tauwurm ausgelegt. Dann selbst eine kleine Drop Shot Montage zusammengefriemelt. Das muss doch irgendwie gehen. Alle sagen, DS ist das non plus ultra...na ja, mal abwarten.
Als Rute habe ich meinen billigsten Stock auserwählt für das DS. Er hat vorne eine weiche biegsame Glasfiberspitze und hinten raus einigermaßen Rückgrat. Teleskoprute Marke "No Name", WG so ca. 30 g, 2,4 m lang.
So, dann das ganze mal im flacheren Wasser getestet. Sieht ganz gut aus. Wollte eigentlich mit Tauwürmern DS ausprobieren, da ich es auf Barsche abgesehen hatte.
Nach einer Menge Versuche ohne Erfolg wollte ich das DS schon einstellen. Dann kramte ich aber in meiner Tasche und fand einen weißen Gummiköder. Mh sieht ganz gut aus...könnte man mal auf die DS Montage aufziehen- gesagt, getan.
Zwischenzeitig hielten auch die umliegenden Bäume den Regen nicht mehr so recht ab...shit!
Da ich eh naß war, ging ich dann mit der Wathose ins Wasser bis Bauchtiefe und versuchte mein Glück mit dem weißen Gummiköder.
Erst sammelte ich (mal wieder) Kraut und Kraut und Kraut....
Dann dachte ich bei dem ca. 10 Auswurf...shit, schon wieder Kraut.
Dieses Mal wehrte sich aber plötzlich das Kraut
und zwar nicht wenig?!?!?!
Das konnte nie und nimmer ein Barsch sein?!?!
Mein erster Gedanke war: So jetzt bekommst du die Quittung....ich hatte nämlich sehr fein geangelt, da ich ja wie gesagt auf Barsch aus war. In Worten heißt das eine sehr kleine Spinnrolle mit 0,20 er Mono und eine recht weiche und kurze Rute (2,4 m). Vorfach war auch 0,20er, Fluorocarbon von Berkley.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich mußte sehr behutsam drillen und das funktionierte auch....zwischendrin war die Schnur einmal kurz vor der Zerreißprobe, doch sie hielt ! Die Bremse arbeitete super...und das bei einer sehr günstigen Okuma Rolle (Askari), der ich das eigentlich nicht zutraute.
Nach 4-5 Minuten war es dann soweit. Ich bekam den Fisch zu sehen, als er ca. 10 m vorm Ufer einen typischen Schlag machte. Es war ein Hecht. Nächstes Problem war dann noch, das ich im Wasser keinen Kescher dabei hatte!!! Also ging ich rückwärts mit ihm aus dem Wasser hinaus und zog ihn langsam ins ganz flache Wasser bis ich ihn greifen und landen konnte. Zum Glück war er schon ziemlich müde.
So, letztendlich war der Fisch gar nicht so groß, wie ich es anfangs vermutete hatte, aber das lag wohl auch an dem "dürftigen" Gerät, welches ich benutzt hatte.
Der Hecht hatte gerade einmal 55 cm, wog aber knapp 1,4 kg. Fettes Kerlchen. An der Schwanzflosse fehlte ein Stück, offenbar Kampfspur.
Was mich ganz besonders freute: Mein erster Hecht aus dem Rhein!
Zudem noch mit einer eigenen DS Montage gefangen!
Das hat Spaß gemacht und der Angeltag war gerettet.
Ansonsten fing ich nur noch ein "stattliches Exemplar" einer Kesslergrundel. Sie hatte knapp 20 cm.
Der Hecht schwimmt bereits im Magen meiner Frau und in meinem. Ich habe ihn mit Olivenöl, Knoblauch, Salz Pfeffer und Kräutern der Provence gestern nachmittag bei 200 Grad 25 Minuten gebacken. Es war ein Genuß