Hallo Zusammen,
Gestern hatte ich endlich auch mal wieder die Zeit gefunden, einen Ausflug ans Wasser zu machen. Die Wetterbedingungen schienen mir optimal, konstanter Ostwind seit ein paar Tagen und recht warm. Bei diesen Bedingungen gibt es eine flache Bucht an meinem See, in die der Ostwind das warme Oberflächenwasser drückt und wo ich im Frühjahr immer sehr erfolgreich war.
Gestern dort angekommen habe ich erst mal eine Runde mit der Polbrille ums Wasser gedreht, um zu sehen ob ich aktive Fische entdecke. Es sah aber nicht gut aus, das Wasser war sehr klar und die Fische offensichtlich nicht am Fressen. Ich entdeckte ein paar kleine Hechte, teilweise noch beim Laichspiel, ein paar Döbel und schließlich an einem überhängenen Ast einen Trupp Karpfen. Dort wollte ich es versuchen.
Ich fütterte schnell mit ein paar Handvoll Grundfutter und Dosenmais an, aber die Fische nahmen das Futter sehr zögerlich an. Im flachen Wasser konnte ich mit der Polbrille sehr gut beobachten, was die Karpfen so trieben und sie fraßen wirklich kaum. Nach einer halben Stunde hatte ich den ersten Biss, den ich auch gleich verwandeln konnte. Es war aber keiner der Karpfen, sondern ein Döbel mit rund 40cm. Beim Hakenlösen fiel er mir aus der Hand, und so war er schon wieder schonend releast, leider ohne Foto.
Ich war jetzt zwar entschneidert, aber die Karpfen waren weg. Die nächsten 3 Stunden ging nichts mehr und ich war schon drauf und dran den Platz zu wechseln, als wieder ein paar Rüssler auftauchten. Die nächsten beiden Bisse blieben aber nur kurz hängen. Ein Fisch stürmte nach dem Biss auf mich zu und das wäre schon einer der 20-Pfund-Klasse gewesen, aber leider schlitze er nach kurzem Drill aus. Aber jetzt waren die Fische wesentlich aktiver und sogar Schleien konnte ich ausmachen, die sich aber nur sonnten und nicht fraßen.
So ging das muntere Treiben vor sich hin, immer wieder näherten sich die gründelden Karpfen meinem Köder, die Spannung bei mir stieg, und dann drehten sie doch wieder ab. Schließlich zog der Himmel zu und es begann zu donnern. Ich rechnete schon nicht mehr mit einem Fisch, als ein Pulk mit 4 Karpfen sich meinem Köder näherte, darunter auch wieder ein richtig guter Fisch. Endlich bewegte sich meine Pose und der Anhieb saß. Nach einem ganz guten Drill hatte ich doch noch einen Karpfen über den Kescher führen können:
Obwohl der Fisch nicht sonderlich groß war habe ich mich sehr gefreut, dass ich doch noch zum Erfolg kam. Und das Angeln auf Sicht an dieser flachen Stelle macht einfach unglaublich viel Spass!