Es gibt da so eine tolle Folge von South Park, da kommt ein Superheld Namens Captain Einsicht vor. Der weiß hinterher immer alles besser, das ist seine Superkraft
Jetzt mal im ernst: Diese ganzen Vorgänge in der Renaturierung von Tagebauflächen waren und sind absolutes Neuland. In den 90ern bis Anfang der 2000er gab es z.B. in der Niederlausitz relativ geringe jährliche Niederschlagsmengen, so ca. 550 -650 mm/Jahr. Was auch das langjährige Mittel war. Ich kann mich vor ca. 2000 auch an kein Hochwasser in der lausitz erinnern. Das letzte war irgendwann Anfang der 80er und dann wieder irgendwann nach 2000 und seitdem hatte die Spree jetzt fast jedes Jahr Hochwasser oder zumindest mal erhöhten Pegel. Das gabs in den 90ern überhaupt nicht. Das sind jetzt zwar eher subjektive Erinnerungen aber das lässt sich sicher belegen.
In den 90ern war das sogenannte Setzungsfließen
(
http://de.wikipedia.org/wiki/Setzungsfließen)
eigentlich nur im direkten Uferbereich ein Thema. Dann gab es in den letzten 10 Jahren mehrere Jahre in denen in dem Gebiet fast das doppelte des langjährigen Mittels an Niederschlag gefallen ist. Dann wurden die aufgeschütteten Sandflächen auch in Uferfernen Gebieten instabil. Der erhöhte Niederschlag ist auch einer der Gründe warum vermehrt Eisenoxid/hydroxid in die Spree und Schwarze Elster eingetragen wird. Das was im Boden ist wird durch aufgehendes Grundwasser und erhöhte Niederschläge jetzt ausgespült.
Aber wie gesagt, das konnte man so nicht voraussehen. Ich glaube laut Planungen aus den 90ern sollte der Grundwasserspiegel gar nicht so schnell steigen. Damals hat man sich noch Sorgen gemacht, wie man die Restseen überhaupt voll kriegen soll. Jetzt würden die überlaufen, wenn man die Hochwasser direkt reingeleitet hätte (was ja nicht ging, wg. dem Setzungsfließen).
Es wird natürlich ein paar Jahre dauern bis das Eisenoxid entweder ausgespült ist oder aber in diesen Bodenschichten durch aufgehendes Grundwasser wieder anaerobe Verhältnisse herrschen. Genauso wird es dauern bis sich der Sand wieder richtig gesetzt hat.
Im Bereich Rheinland, wo es auch Braunkohletagebau gibt, haben die das z.B. noch vor sich.
Wahrscheinlich ist ein Menschenleben dafür zu kurz (gedacht).
Wer sich damit nicht wirklich beschäftigt oder nicht in solch einer Bergbauregion lebt bzw. gelebt hat, kann das auch schwer verstehen. Das muss man einfach mal gesehen haben.
Leute die nur den Strom nutzen ohne zu wissen wo der herkommt und was dafür nötig ist den zu produzieren haben natürlich keinen Zugang dazu.