Flossenjäger
Allround-Angler
Hallo und Servus, liebe Forengemeinde!
Ob sich Karpfen in unseren mitteleuropäischen Gewässern selbst vermehren können, ist ja auch so ein ewiges Thema in den Angelforen und hartnäckig wird immer wieder behauptet, dass dies so sei.
Ich kann mich an meinen Lehrgang zur Fischereischeinprüfung (A) erinnern, wo uns eine Temperatur/Sauerstoffgehalttabelle (sog. Tagesgrade) des Wassers für die Überlebenschancen entsprechender Monate für die Karpfenbrut vorgezeigt wurde. Demnach gab es nur wenige Ausnahmen, wo es Jahre geben würde, in denen Karpfenbrut in unseren Gewässern eine Überlebenschance hätten, von den Fraßfeinden ganz abgesehen.
Um hier aber auch etwas an seriöser Literatur aufzuzeigen, möchte ich aus dem Fachbuch "Fische Europas", Verfasser Dr. Horst Müller (Neumann Verlag Leipzig) S. 189-190 auszugsweise zitieren:
"Der ursprünglich in den Zuflüssen des Mittel-, des Schwarzen und des Kaspischen Meeres sowie des Aralsees heimische Karpfen lebt dort auch heute als Wildform sowohl im Salz- wie im Süßwasser. In Mittel- und Westeuropa bestehen die Populationen auch außerhalb von Teichwirtschaften vorwiegend aus Zuchtformen.....In Mitteleuropa werden die Fische im 4. und 5. Sommer laichreif und legen an gut durchwärmten flachen Uferplätzen von V bis VII die Zahlreichen 1,5mm dicken, glashellen, gelblichen Eier an Pflanzen ab.
Nach 3 bis 8 Tagen (70 bis 120 Tagesgrade) schlüpfen die Larven und füllen in den nächsten Tagen durch Aufschwimmen zur Wasseroberfläche ihre Schwimmblase mit Luft, um dann voll schwimmfähig zu sein. Noch vor dem vollständigen Aufzehren des Dottersacks beginnen sie in der ersten Lebenswoche mit der aktiven Nahrungsaufnahme.
Da die erforderlichen Temperaturen von 18 bis 20°C zum Ablaichen und Aufkommen der Brut nur selten in Wildgewässern für den erforderlichen Zeitraum konstant gegeben sind und die zahlreichen Feinde der Jungfische stark dezimierend wirken, können sich Karpfen unter den klimatischen Bedingungen der mittleren und nördlichen Teile Europas fast nie natürlich fortpflanzen. In den meisten Gewässern werden deshalb immer wieder aus Fischzuchtanlagen stammende Besatzfische ausgesetzt."
Es gäbe in der Zukunft wohl nur eine Chance für den Karpfen für die natürliche Fortpflanzung in hiesigen Gewässern, das wäre die angedrohte Klimaerwärmung....
Man sollte auch an den immer weiter zunehmenden Angeldruck auf die karpfenträchtigen Gewässer denken, sowohl von der Sportfischerei als auch der Berufsfischer. Demzufolge kann sich jeder vorstellen, dass dieser begehrte Angel- und Speisefisch ohne großangelegte Fischzuchten bzw. ständige Besatzmaßnahmen wohl kaum noch Bestand hätte.
Gruß und Petri!
Ob sich Karpfen in unseren mitteleuropäischen Gewässern selbst vermehren können, ist ja auch so ein ewiges Thema in den Angelforen und hartnäckig wird immer wieder behauptet, dass dies so sei.
Ich kann mich an meinen Lehrgang zur Fischereischeinprüfung (A) erinnern, wo uns eine Temperatur/Sauerstoffgehalttabelle (sog. Tagesgrade) des Wassers für die Überlebenschancen entsprechender Monate für die Karpfenbrut vorgezeigt wurde. Demnach gab es nur wenige Ausnahmen, wo es Jahre geben würde, in denen Karpfenbrut in unseren Gewässern eine Überlebenschance hätten, von den Fraßfeinden ganz abgesehen.
Um hier aber auch etwas an seriöser Literatur aufzuzeigen, möchte ich aus dem Fachbuch "Fische Europas", Verfasser Dr. Horst Müller (Neumann Verlag Leipzig) S. 189-190 auszugsweise zitieren:
"Der ursprünglich in den Zuflüssen des Mittel-, des Schwarzen und des Kaspischen Meeres sowie des Aralsees heimische Karpfen lebt dort auch heute als Wildform sowohl im Salz- wie im Süßwasser. In Mittel- und Westeuropa bestehen die Populationen auch außerhalb von Teichwirtschaften vorwiegend aus Zuchtformen.....In Mitteleuropa werden die Fische im 4. und 5. Sommer laichreif und legen an gut durchwärmten flachen Uferplätzen von V bis VII die Zahlreichen 1,5mm dicken, glashellen, gelblichen Eier an Pflanzen ab.
Nach 3 bis 8 Tagen (70 bis 120 Tagesgrade) schlüpfen die Larven und füllen in den nächsten Tagen durch Aufschwimmen zur Wasseroberfläche ihre Schwimmblase mit Luft, um dann voll schwimmfähig zu sein. Noch vor dem vollständigen Aufzehren des Dottersacks beginnen sie in der ersten Lebenswoche mit der aktiven Nahrungsaufnahme.
Da die erforderlichen Temperaturen von 18 bis 20°C zum Ablaichen und Aufkommen der Brut nur selten in Wildgewässern für den erforderlichen Zeitraum konstant gegeben sind und die zahlreichen Feinde der Jungfische stark dezimierend wirken, können sich Karpfen unter den klimatischen Bedingungen der mittleren und nördlichen Teile Europas fast nie natürlich fortpflanzen. In den meisten Gewässern werden deshalb immer wieder aus Fischzuchtanlagen stammende Besatzfische ausgesetzt."
Es gäbe in der Zukunft wohl nur eine Chance für den Karpfen für die natürliche Fortpflanzung in hiesigen Gewässern, das wäre die angedrohte Klimaerwärmung....
Man sollte auch an den immer weiter zunehmenden Angeldruck auf die karpfenträchtigen Gewässer denken, sowohl von der Sportfischerei als auch der Berufsfischer. Demzufolge kann sich jeder vorstellen, dass dieser begehrte Angel- und Speisefisch ohne großangelegte Fischzuchten bzw. ständige Besatzmaßnahmen wohl kaum noch Bestand hätte.
Gruß und Petri!