Jetzt wirds kalt!
Für die Karpfenangler ist es am Kölpinsee in den letzten Wochen nicht so gut gelaufen. Einige Teams gingen ganz leer aus, andere fingen zumindest den Entschneiderungsfisch(Wortschöpfung von mir;-) und ein anderes konnte immerhin drei gute Fische landen.
Dafür waren aber ein paar Hechtangler mit guten Stückmaßen erfolgreich, leider sind die Fische jetzt aber alle im Kochtopf gelandet. Und so viele gute Hechte schwimmen da auch nicht mehr rum, dafür ist der Angeldruck auf dieses Gewässer einfach zu hoch.
Bei einer mehr als fünfstündigen Seerundfahrt konnte ich jedenfalls nicht einen einzigen Hecht haken. Erstaunlich ist, dass sich die Mehrzahl der Fische in großer Tiefe aufhält. Selbst die Kleinfischschwärme schwimmen im Mittelwasser bei bis zu zehn Metern Wassertiefe.
Die Schilfränder sind wie ausgestorben. Da, wo ich sonst die Kleinfische mit Toastbrot füttere, treibt sich nicht ein Fischlein rum. Auch die Großen findet man fast nur im Tiefen, so sitzen die Karpfenangler jetzt auch im Wald, um einen Bereich um die sieben Meter zu befischen.
Als ich mittags meine Karpfenruten ausbrachte, dauerte es keine Stunde bis zum ersten Biss, der Fisch zog schön ab, direkt in eine Muschel und befreite sich dadurch. ÄRGERN!
Drei Stunden später der nächste Biss, diesmal wurde ein 20-Pfünder sicher gelandet. Dann wieder ein Abriss und eine Stunde später nochmal ein 12-Pfünder.
Das Kuriose ist, das mir zweimal die Hauptschnur durchtrennt wurde, der letzte Fisch aber einen Teil meines ebenfalls durchgescheuerten Vorfachs mitbrachte, dessen Haar sich in der Hakenspitze des letzten Fanges verheddert hatte. Habe ich vielleicht sogar den Fisch nochmal gefangen, der mir zuletzt abhanden gekommen war?
Wie auch immer, zumindest ein Fisch konnte sich sehr schnell von den Resten meiner Montage befreien.
Natürlich hätte ich nach dem ersten Abriss liebend gerne eine Schlagschnur montiert. Da ich aber eigentlich auf Hecht wollte, hatte ich meine Karpfentasche nicht dabei und im großen Koffer war einfach keine Schlagschnur mehr zu finden.
Anzumerken ist noch, dass alle Fische mit einem einzigen Kilo Boilies gefangen wurden. Am Schluss war ich froh, dass ich im Boot noch einen Boilie gefunden hatte, der beim Füttern verloren gegangen war. Auch die Futterstelle war höchstens zwei Quadratmeter gross, beim späteren Auslegen der Ruten konnte ich die gar nicht mehr genau getroffen haben, also haben die Fische gezielt nach diesen Kugeln gesucht.
Vier Runs in sieben Stunden, ein echtes Highlight meiner jungen Karpfenkarriere. Es war Nacht geworden, die Bisse blieben aus, am nächsten Morgen habe ich eingepackt und bin wieder los Richtung Berlin.
P.S. Das Foto ist mal wieder miserabel, aber Hauptsache dem Fisch geht es gut!