Obwohl ich eigentlich frei gehabt hätte, war ich heute morgen um 06:45 Uhr wach und hatte das unbestimmte Gefühl ich sollte den Vormittag zum Fliegenfischen nutzen. Um 07:00 lief ein doppelter Espresso aus der Maschine und ich holte meinen Fliegenbindekoffer aus dem Schrank, hatte doch der Bestand in meinem Doserl unter den letzten Ausflügen arg gelitten. Wenigstens 2 Nymphen wollte ich noch mitnehmen und gegen 07:35 verschwindet der Koffer wieder im Schrank und 3 Nymphen im Doserl. Nach einer weiteren Tasse Kaffee landeten die Watklamotten, Umhang und Rute im Kofferraum und kurz vor 08:00 machte ich mich auf den Weg.
Während der Fahrt erinnere ich mich an meine letzten beiden Ausflüge an die Isar, heikle Fischerei, niedriges glasklares Wasser veranlasste die großen, scheuen Fische schon zum Abtauchen bevor man in Wurfweite war. Relativ realistische Muster sind in dieser Zeit Voraussetzung wenn man Erfolg haben möchte.
In Gedanken gehe ich meine Hotspots ab und dabei erinnere ich mich an eine Forelle die ich kurz gesehen hatte, ein guter Fisch, an einem etwas untypischen Spot, in recht starker Strömung - Da fährst Du als erstes hin dachte ich mir und kurz nach 09:00 kam ich dann an.
Von meiner Erinnerung angeheizt war ich kurz darauf am Wasser.
Meine 6er Rute hatte noch eine 0,16 er Spitze vom Äschenfischen drauf und ich verzichtete darauf ein neues Vorfach mit der sonst üblichen 0,18er Spitze anzuknoten.
Der Wasserstand ist immer noch so niedrig wie beim letzten Mal und ich versuche mich so unauffällig wie möglich unterhalb der Stelle langsam stromauf am Ufer, im Schatten der Bäume meiner "neuen" Stelle zu nähern.
2 schöne Forellen kann ich beobachten wie sie in der Strömung nymphen, ich schätze sie beide auf ca. 45 cm, aber von der Großen keine Spur. Ich warte, wie versteinert, für einige Minuten und beobachte den Grund so genau es nur geht - nichts zu sehen.
Ich beschloss die Beiden auf der Kiesbank anzuwerfen, die Drift war nicht besonders schwierig zu erahnen und mit dem zweiten Wurf treibt meine braune Steinfliegenlarve optimal auf den zur Rinne stehenden Fisch zu. Voll konzentriert beobachte ich den Fisch und meine Schnurspitze, aber sie machen keine Regung. Nochmal, zwei Leerwürfe und sie plumpst fast an der gleichen Stelle ins Wasser - Mist, ich seh den Fisch nicht mehr, eine Mendingschlaufe nimmt den Strömungsdruck aus der Schnur und weiter treibt mein Nymphchen für einen Meter, da stoppt die Schnurspitze kurz und sofort kommt mein Anhieb - Yess!
Eine schnelle Flucht quer über die Kiesbank und zum gegenüberliegenden Ufer konnte ich gut parieren und jetzt hab ich sie auch gesehen, schon schraubt sie sich durch die Luft und zeigt sich in
ihrer vollen Pracht. Nach einigen Minuten konnte ich diese schöne 44er sicher landen.
Ihre Freundin zog immer wieder mal über die Kiesbank und war fleißig mit fressen beschäftigt während ich Nummer 1 versorgte und das Selbstauslöserbild machte.
Das geht ja gut los, dachte ich mir und bin fast etwas erschrocken als ich für einen Sekundenbruchteil einen langen hellen Schatten zu erkennen glaubte. Ich hielt inne, vermutlich stand ich stocksteif da und versuchte den Schatten wieder zu entdecken. Jetzt den Fisch nur nicht verschrecken dachte ich, sicher ist sie durch den Drill von Ihrem eigentlichen Standplatz etwas abgerückt, geht es mir durch den Kopf. Wo ist sie nur? Ich finde keine Stelle die ich als Standplatz einstufen würde und gehe einige Meter zurück, setze mich auf einen der großen Ufersteine zünde mir eine Zigarette an und beobachte den Grund meiner Umgebung. Schade, ich kann sie einfach nicht ausfindig machen, lediglich die auf der Kiesbank ist immer wieder zu sehen. Als ich aufstand bemerkte ich, dass der Kies am Grund wie durch einen Streifen geteilt war, er war auch unterschiedlich groß, da unten musste also eine Strömungskante sein, auch wenn ich keinen Grund dafür sah. Erst jetzt bemerkte ich, dass da scheinbar eine Kuhle in der Strömungsrinne war, nur Fisch konnte ich keinen sehen, egal, ich machte einige Schwünge und plazierte mein Muster fast 20 Meter oberhalb meines Standortes.
Die Schnur treibt vor mir über diese Kuhle und ich spüre einen leichten Ruck, fast wie bei Grundkontakt - Anschlag und meine Rollenbremse beginnt zu singen. Ich sehe immer noch keinen Fisch, aber etwas zieht am Grund langsam zur Mitte und stromauf. Ich merke wie meine Füße etwas weicher stehen, Mist hätte ich doch nur das Vorfach gewechselt war mein nächster Gedanke als der Fisch einfach stehen bleibt.
Ich steige einige Steine höher und dann schießt mein Gegenüber etwa 30 Meter Fluss abwärts. Jetzt folgten geschätzte 15 bange Minuten mit einem Drill der mir alles Können abverlangte bis ich diese traumhafte "Alpensteelhead" per Schwanzwurzelgriff landen konnte.
Das Maßband zeigte 57 cm - längentechnisch mein IsarPB und das anschließende Wiegen ergab 1,85 Kg
Ein herrlicher Fisch und sicher auch ein kleines Stilleben wert
Ich beendete somit meinen Angeltag und fuhr, in Gedanken schon bei gebeizten, kaltgeräucherten Filets, sehr glücklich nach Hause.
Petri Heil
Stephan
Während der Fahrt erinnere ich mich an meine letzten beiden Ausflüge an die Isar, heikle Fischerei, niedriges glasklares Wasser veranlasste die großen, scheuen Fische schon zum Abtauchen bevor man in Wurfweite war. Relativ realistische Muster sind in dieser Zeit Voraussetzung wenn man Erfolg haben möchte.
In Gedanken gehe ich meine Hotspots ab und dabei erinnere ich mich an eine Forelle die ich kurz gesehen hatte, ein guter Fisch, an einem etwas untypischen Spot, in recht starker Strömung - Da fährst Du als erstes hin dachte ich mir und kurz nach 09:00 kam ich dann an.
Von meiner Erinnerung angeheizt war ich kurz darauf am Wasser.
Meine 6er Rute hatte noch eine 0,16 er Spitze vom Äschenfischen drauf und ich verzichtete darauf ein neues Vorfach mit der sonst üblichen 0,18er Spitze anzuknoten.
Der Wasserstand ist immer noch so niedrig wie beim letzten Mal und ich versuche mich so unauffällig wie möglich unterhalb der Stelle langsam stromauf am Ufer, im Schatten der Bäume meiner "neuen" Stelle zu nähern.
2 schöne Forellen kann ich beobachten wie sie in der Strömung nymphen, ich schätze sie beide auf ca. 45 cm, aber von der Großen keine Spur. Ich warte, wie versteinert, für einige Minuten und beobachte den Grund so genau es nur geht - nichts zu sehen.
Ich beschloss die Beiden auf der Kiesbank anzuwerfen, die Drift war nicht besonders schwierig zu erahnen und mit dem zweiten Wurf treibt meine braune Steinfliegenlarve optimal auf den zur Rinne stehenden Fisch zu. Voll konzentriert beobachte ich den Fisch und meine Schnurspitze, aber sie machen keine Regung. Nochmal, zwei Leerwürfe und sie plumpst fast an der gleichen Stelle ins Wasser - Mist, ich seh den Fisch nicht mehr, eine Mendingschlaufe nimmt den Strömungsdruck aus der Schnur und weiter treibt mein Nymphchen für einen Meter, da stoppt die Schnurspitze kurz und sofort kommt mein Anhieb - Yess!
Eine schnelle Flucht quer über die Kiesbank und zum gegenüberliegenden Ufer konnte ich gut parieren und jetzt hab ich sie auch gesehen, schon schraubt sie sich durch die Luft und zeigt sich in
ihrer vollen Pracht. Nach einigen Minuten konnte ich diese schöne 44er sicher landen.
Ihre Freundin zog immer wieder mal über die Kiesbank und war fleißig mit fressen beschäftigt während ich Nummer 1 versorgte und das Selbstauslöserbild machte.
Das geht ja gut los, dachte ich mir und bin fast etwas erschrocken als ich für einen Sekundenbruchteil einen langen hellen Schatten zu erkennen glaubte. Ich hielt inne, vermutlich stand ich stocksteif da und versuchte den Schatten wieder zu entdecken. Jetzt den Fisch nur nicht verschrecken dachte ich, sicher ist sie durch den Drill von Ihrem eigentlichen Standplatz etwas abgerückt, geht es mir durch den Kopf. Wo ist sie nur? Ich finde keine Stelle die ich als Standplatz einstufen würde und gehe einige Meter zurück, setze mich auf einen der großen Ufersteine zünde mir eine Zigarette an und beobachte den Grund meiner Umgebung. Schade, ich kann sie einfach nicht ausfindig machen, lediglich die auf der Kiesbank ist immer wieder zu sehen. Als ich aufstand bemerkte ich, dass der Kies am Grund wie durch einen Streifen geteilt war, er war auch unterschiedlich groß, da unten musste also eine Strömungskante sein, auch wenn ich keinen Grund dafür sah. Erst jetzt bemerkte ich, dass da scheinbar eine Kuhle in der Strömungsrinne war, nur Fisch konnte ich keinen sehen, egal, ich machte einige Schwünge und plazierte mein Muster fast 20 Meter oberhalb meines Standortes.
Die Schnur treibt vor mir über diese Kuhle und ich spüre einen leichten Ruck, fast wie bei Grundkontakt - Anschlag und meine Rollenbremse beginnt zu singen. Ich sehe immer noch keinen Fisch, aber etwas zieht am Grund langsam zur Mitte und stromauf. Ich merke wie meine Füße etwas weicher stehen, Mist hätte ich doch nur das Vorfach gewechselt war mein nächster Gedanke als der Fisch einfach stehen bleibt.
Ich steige einige Steine höher und dann schießt mein Gegenüber etwa 30 Meter Fluss abwärts. Jetzt folgten geschätzte 15 bange Minuten mit einem Drill der mir alles Können abverlangte bis ich diese traumhafte "Alpensteelhead" per Schwanzwurzelgriff landen konnte.
Das Maßband zeigte 57 cm - längentechnisch mein IsarPB und das anschließende Wiegen ergab 1,85 Kg
Ein herrlicher Fisch und sicher auch ein kleines Stilleben wert
Ich beendete somit meinen Angeltag und fuhr, in Gedanken schon bei gebeizten, kaltgeräucherten Filets, sehr glücklich nach Hause.
Petri Heil
Stephan
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