Moinsen!
Meine ersten Fische waren - so blöd das auch klingen mag - Stichlinge!! Wir waren noch Kinder, hatten kein Taschengeld, aber Lust zum Angeln. Also wurde eine Weidenrute abgeschnitten, ein Zwirnsfaden daran befestigt u. ein Regenwurm daran geknotet. Geangelt wurde in einem Weiher u. einem Zulaufgraben auf Sicht. Man konnte Stichlinge in Massen fangen. Nur anschlagen durfte man natürlich nicht, denn ein Haken war ja nicht vorhanden. Wenn man sachte anhob, hatte man oft genug an jedem Wurmende einen Stichling hängen.
Später als Jugendlicher mit ein wenig Taschengeld, konnte man sich dann ein Stück Monofilschnur (hieß damals noch Silk), einen Haken u. eine kleine Pose leisten. Wenn`s nicht reichte, wurde die Pose auch aus einem Korken gemacht.
Als Rute verblieb weiterhin ein dünner Weiden - oder Haselstock, denn für eine Bambusrute reichte es nie! Mit einem Stückchen Krume aus einem Brötchen fing ich damit meine ersten Rotaugen. Lästig war, daß man ständig auf der Hut sein mußte, um nicht erwischt zu werden.
Noch später, als Erwachsener mit noch geringem Einkommen, aber unveränderter Lust auf Angeln, wurde ein Angelschein gelöst u. mit einer (natürlich gebrauchten) Bambusrute gefischt. Die Beute waren weiterhin Rotaugen, aber auch Hasel u. schon mal ein kleiner Karpfen.
Alles andere kam viel später.....
Gruß
Eberhard