Samstag, 06.03.2010: Gespannt verfolgte ich den rückläufigen Rheinpegel, der mir vermittelte dass es sich nurnoch um Zentimeter handelte bis die Buhnen wieder begehbar sein sollten.
Das Wetter spielte ebenfalls mit, die Temperaturen stiegen an, die Sonne schien und der Wind machte endlich mal ne Nummer ruhiger.
Tackle und Equipment gecheckt, für gut befunden und es war klar dass es am Sonntag nach gefühlten 3 Jahren wieder ans Wasser gehen kann.
Lange Rede, kurzer Sinn: Sonntag war ein herrlicher Tag, aber leider kein Fangtag.
Jedoch weckte dieser Schneidertag meinen Ehrgeiz und das Ziel war gesteckt.
Der erste Rhein Zander 2010 sollte diese Woche noch abgelichtet und released werden!!!
Also verbrachte ich den Montag sowie den Dienstag Abend an verschiedenen Buhnen des Rheins bei Bonn. Das Wetter, die Windverhältnisse sowie der Pegel waren zum Sonntag identisch. Die Ausbeute leider ebenfalls.
Aufgeben? Nicht mit mir!! Am gestrigen Freitag hatte ich wieder die Möglichkeit ans Wasser zu kommen und nahm diese Chance natürlich wahr.
Bis auf das es regnete, waren die Verhältnisse absolut in Ordnung. Der Pegel stand schon wie die Tage zuvor bei 3,42 m und eine Windgeschwindigkeit von 10-15 km/h ließen ein einwandfreies Jiggen zu.
Durch Erfahrungsberichte angespornt war meine Taktik an diesem Tag eine andere. Ich wählte schwerere Jigköpfe von 24-40g und 10 cm Kopyto Shads und ließ diese von der Hauptströmung aus über den Grund zupfend an die Strömungskante treiben.
Meine gerade ein Monat alte Berkley Thunderbone 2,70m 25-70g WG machte auch an diesem Tag wieder ne Menge Spaß.
Langsam wurde es dunkler und ich entschied mich noch eine Stunde weiter zu jiggen.
Kurze Zeit später wollte ich eigentlich schon einpacken als ich auf einmal einen kräftigen Ruck in der Rute spürte, und direkt wurde ein satter Anhieb gesetzt. Der Haken saß!! Ich konnte direkt ein paar Meter gut machen und ich rechnete mit einem kapitalen Zander als sich plötzlich meine Rute ins Unermessliche bog. Ich löste die Bremse ein wenig und innerhalb von Sekunden lösten sich viele Meter meiner Schnur.
Immer wieder schlug es kräftig in die Rute ein und es begann ein Kampf um jeden einzelnen Zentimeter. Ca. 40 Minuten war ich nun am Drillen als sich wieder mehrere Meter Schnur lösten. Ich stellte die Bremse noch fester ein lehnte mich mit gesamter Kraft dagegen da ich befürchtete das der Fisch, der bestimmt alles andere als ein kapitaler Zander oder Hecht war, in die Hauptströmung flüchten könnte. Nochmals legte ich mich mit aller Kraft zurück und auf einmal machte es PAFF!!!! Ich guckte nach unten und hatte nurnoch das Handteil der Rute in der Hand. Der Fisch meines Lebens hatte mir nicht nur meine nagelneu Berkley Thunderbone, sonder damit auch mein Herz gebrochen.
Hier meine eigentlich 2-teilige Rute.
Den Fisch mit der Hand zu drillen war nicht mehr möglich, so blieb mir nichts anderes übrig als die 0,18er Geflochtene zu kappen.
Alles in Allem ein Erlebnis das ich nicht so schnell vergessen werde.
Ein großes Gewässer ist schwierig zu beangeln, ist jedoch auch immer für eine Überraschung gut! Auch wenn es einem letztendlich die neue Rute kosten kann!
Lieben Gruß
baestn