Hallo Ronald,
ich denke da ähnlich wie du. Aber in diesem Fall gilt es die Augen offen zu halten, denn neben den guten und erorderlichen Ansätzen des NABU schlummert auch eine Gefahr für uns Angler.
Sicher gehen Anglerschaft und NABU Hand in Hand beim Schutz bedrohter Fischarten - zumindest solange, wie es um die Ziele geht. Jeder möchte dass uns die Äsche als heimische Art erhalten bleibt. Spannend wird es, wenn es um den Weg dorthin geht.
So konsequent wie der NABU (oder zumindest seine Spitzenvertreter) bisher die Schäden durch Kormoranbefall grade in sensiblen Salmoniedengewässern verleugnet hat, muß es doch verwundern, wenn nun plötzlich auch die Zuständigkeit für das Leben unter dem Wasserspiegel entdeckt wird.
Um Fischarten zu schützen, weist das Land Schutzgebiete aus und meint sogar Kormorane abschießen zu müssen. Da ist es nur folgerichtig und notwenig, bedrohte Fischarten auch vor Anglern und Fischern zu schützen.
Was will uns der Autor damit sagen? Wie gedenkt der NABU denn die bedrohten Arten gegen den Kormoran zu schützen? Oder ist es so, wie ich es auch schon in der FiHi lesen durfte, dass wir die Äsche als Nahrungsressource des K. schützen müssen?
Die größten Bauchschmerzen bekomme ich aber, wenn ich den Eindruck habe, die Schutzbedürftigkeit der Fische sei schon dann abgearbeitet, wenn ich nur Angler und Fischer vom Wasser fern halte. Diese Denke ist nicht nur einfach und bequem, sie geht auch an der Wirklichkeit vorbei - übrigens genauso wie der Gedanke, Äschen allein dadurch zu schonen, indem man sie nicht entnimmt. Es fehlt schlicht der Blick auf's Ganze - übrigens ein Vorwurf, den sich Angler auch oft genug zu Recht gefallen lassen müssen.
Attraktivitätsbesatz ist die eine Seite, überhaupt kein Besatz mehr eine ganz andere Geschichte. So sehr ich die Argumente wie "genetische Vereinheitlichung" und schlechtere Überlebensfähigkeit von Zuchttieren in natürlicher Umgebung verstehe, bin ich was diese Aussage angeht:
Der NABU empfiehlt daher auf Fischbesatz in Fließgewässern und naturnahen Stillgewässern grundsätzlich zu verzichten
ganz anderer Meinung. Hier wird - ganz typisch - aus zwei
möglichen Problemen eine völlig überzogene und falsche Konsequenz gefordert. Das und die "natürliche Gegnerschaft" von NABU und Anglern lässt mich das Schlimmste befürchten. Das es auch anders gehen könnte beweist aber folgender Satz:
Statt dessen sollte den Fischen durch den naturnahen Ausbau von Gewässern, die Beseitigung von Wanderungshindernissen und die Vermehrung der Überschwemmungsgebiete geholfen werden. Hierbei bietet sich eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Fischern und Naturschützern an.
Gruß Thorsten