Hilfe so langsam!
Nachdenklich macht mich aber eine andere Sache.Es dauert trotz des heutigen Standes der Technik eine Woche bis die Hilfsgüter die Leute
erreichen,erschreckend.
Hallo Bernd, es dauert so lange, weil es nur einen Fluhafen gibt. Und der ist nicht grösser, als der in Finowfurt. Und von da weg geht nur eine Strasse. Naja, man konnte es schon vor dem Unglück kaum eine Strasse nennen, es ist eher eine Piste. Und jetzt liegen da überall Trümmer und Häuser auf der Piste. Da muss erstmal viel geräumt werden, damit die LKWs durchkommen.
Das ist aber mittlerweile passiert und die Hilfe läuft jetzt besser an.
Die meisten Viertel der Stadt sind auf Hügel verteilt, dort gab es überall Erdrutsche. Dort sind die Strassen noch schlechter passierbar.
Auch der Hafen ist für unsere Verhältnisse ein Witz. Es läuft dort mit der Logistik nicht besser. Strassen, so wie man sie hier kennt, sind in Haiti die absolute Ausnahme. Sowas gibt es nur auf wenigen Kilometern in den Reichenvierteln.
Auch aus der Stadt raus kommt man eigentlich nur über jeweils eine Strasse. Die ist bis zu sechzig Meter breit und hat mitunter zwei Meter tiefe Löcher. Man fährt, wie man kann.
Manchmal liegen Buswracks auf der Strasse, die sind schon so lange dort, daß sie halb im Boden versunken sind.
Nachts fahren die Leute ohne Licht über Land. Wenn du Pech hast, begegnet dir auch mal ein Ochsengespann. Mitten in der Pampa, natürlich auch ohne Licht.
Man kann sich auch vorstellen, wie diese Piste nach dem Unglück aussieht.
Das hört sich vielleicht übertrieben an, aber ich denke, die meisten von Euch können sich einfach nicht vorstellen, wie arm und runtergekommen das dort alles ist. Wenn man es im Fernsehen sieht, ist es immer noch ganz anders, als wenn man selbst da steht. Man sieht es vor sich und will es einfach nicht glauben. Man fragt sich, wie kann es so etwas geben in der westlichen Welt.
P.S. Ich spende noch nicht. Aber bald. Und dann nur für ein kleines Projekt, z.B. Schulbau. Von den grossen Spenden geht wieder so viel verloren, entweder auf dem Weg nach Haiti, oder eben dann dort......in die Taschen von wasweissichwem.