Mehr Glück bei der Zanderjagd
Mehr Glück bei der Zanderjagd
Der Zander ist ein Fisch der Gegensätze und fast jeder Angler schwört auf seine Methode. Der eine fängt Zander am Tag bei strahlendem Sonnenschein, ein anderer fängt sie in den Dämmerungs- und Nachtstunden. Nur leicht beschwerte Gummiköder scheinen das Nonplusultra zu sein, bis plötzlich ein Anfänger mit schweren Bleiköpfen reihenweise Zander fängt. Naturköder-Fans legen größten Wert auf kleine, besonders sensible präsentierte Köderfischchen. Aber im gleichen Gewässer ist auch der Anhänger von besonders großen Gummifischen bis 23cm erfolgreich. Viele Angler sind dann völlig verwirrt wenn ihre Lieblingsmethode, die an ihrem Heimatgewässer so erfolgreich ist, an einem anderen Gewässer kläglich versagt. Dennoch gibt es einige meßbare Faktoren für die Zandersuche, die an allen Gewässern gelten.
Objektive Erfolgsfaktoren sind meßbar: biologische, physikalische, und chemische Zusammenhänge, die das Verhalten der Fische entscheidend beeinflussen. Angler, die diese Faktoren kennen, werden immer wesentlich erfolgreicher sein als diejenigen, die Ihre Erfloge nur auf bestimmte Methoden aufbauen. Drei Faktoren sind ausschlaggebend:
1.Wassertemperatur
Die Temperatur im Wasser legt die Aktivität und den bevorzugten Aufenthaltsbereich der Zander fest. Wie alle anderen Fische haben auch die Zander eine Lieblingstemperatur, in der sie sich bevorzugt aufhalten. Nach wissentschaftlichen Untersuchungen liegt diese zwischen 20 und 29 Grad. Die Aufgabe des Anglers ist es also solche möglichst warmen Zonen in seinem Gewässer zu finden. Dabei sind die Temperaturen so gut wie nie gleichmäßig in einem Gewässer. Strömungen und Winde verschieben die Wasserschichten. Deshalb gilt es Zonen zu finden die der Lieblingstemperatur der Zander am nächsten kommen. Allerdings reicht es nicht ein Badewannen Thermometer ins Wasser zu halten und so eine gute Stelle zu finden, denn neben der Temperatur gibt es weitere Faktoren, die uns helfen, den richtigen Angelplatz und die richtige Methode zu finden:
Bei steigendenTemperaturen erhöht sich der Stoffwechsel und damit die Aktivität der Fische: Die Fangchancen steigen. Köder dürfen dann ruhig mal etwas schneller gefischt werden. Manchmal nehmen große Zander dann sogar besonders große Köder.
Innerhalb der ermittelten Lieblingstemperatur-Zone sind die Zander nicht gleichmäßig verteilt. Der Erfahrung nach, bevorzugen kleinere Exemplare besonders gern warme Gewässerzonen über 25 Grad. Größere Zander lieben es kühler und fühlen sich im 18 bis 24 Grad warmen Wasser besonders wohl. Zander stehen nicht immer unbedingt am Grund, sondern da wo ihnen die Temperatur am angenehmsten ist.
2.Sauerstoffgehalt
Zander benötigen ausreichend Sauerstoff, der aber nicht an allen warmen Plätzen vorhanden ist. gerade in stehenden Gewässern kann der Sauerstoffgehalt an warmen Stelle nicht ausreichen, denn mit zunehmender Temperatur nimmt das Sauerstoff- Bindungvermögen von wasser ab.
In der praxis heißt das wir müssen im stark erwärmten Wasser Zonen suchen, die entweder weniger Sauerstoffzehrung besitzen oder Stellen, wo ausreichend Sauerstoff zugeführt wird. Der Zander steht nicht mehr klassisch am Grund sondern dort wo der Sauerstoffgehalt ausreicht. Im Sommer ist das meist das dem Wind zugewandte Ufer, außerdem Bacheinläufe, Wehranlagen, Strömungsbereiche, aber auch Ecken wo regelmäßig Motorschiffe fahren und anlegen.
3. Lichteinfall
Zander mögens etwas dunkler, weil ihre Augen darauf geeicht sind im Trüben Beute zu machen. Dieser Faktor wird von vielen Raubfischanglern außer Acht gelassen.Auch beim Licht gibt es für den Zander eine Zone, in der er sich besonders gern aufhält. Fische können nicht wie wir bei zu starkem Lichteinfall die Augen schließen. Ihre Pupille ist fest und paßt sich dem einfallenden Licht im Wasser nicht an. Um gut sehen zu können, muß der Zander also dem Licht ausweichen. Da sein Auge ohnehinauf wenig Licht geeicht ist, verlegt der zander seine raubzüge in die Nacht oder weicht in dunkle Gewässerzonen, sprich ins Tiefe aus.
Auch bei strahlendem Sonnenscheiin kann es unter Wasser in größeren Tiefen manchmal erstaunlich dunkel sein. Außerdem haben fast alle Gewässer Zonen, die durch Einläufe, Baggerarbeiten oder den Wind stark getrübt sind. Auch im Schatten von Brücken, Stegen, Krautfeldern oder Scharkanten halten sich Zander bevorzugt auf.
Haben wir an der oberfläche einen Lichteinfall von 100%, nimmt das Licht mit steigender Tiefe bis auf 40% odre sogar 20% ab. Solche Zonen hat der Zander zum fressen gern.
Berücksichtigt man die Erfolgsfaktoren unabhängig voneinander, so kommt man häufig zu drei verschiedenen Fangplätzen in ein und demselben Gewässer. Erst die Verbindung aller 3 faktoren macht den wirklich guten Fangplatz aus. Bsp.:
Die Temperaturen sind häufig im Oberflächenwasser höher als in der Tiefe. Das trifft auch für den Sauerstoffgehalt zu .Allerdings sind die Lichtwerte an der Oberfläche zu hoch, besonders in klaren Gewässern. Folglich müssen wir entweder trübe und schattige Flachwasserzonen finden, oder wir fischen nachts mit der Aktivität der Zander.
Von Zeit zu Zeit ist das Wasser jedoch so trüb das es einer starken Lichteinstrahlung bedarf das die Zander überhaupt sehen können. dann können wir zur hellsten Tageszeit im flachen Wasser fangen.
Ein paar Tipps fürs Winterangeln auf Zander:
-Tiefe Stellen ausmachen
-Langsamkeit bei Köderführung ist oberstes Gebot, leichte Zupfer und stehende Köder bringen mehr Bisse
-An Warmwassereinläufen kann man ganztägig mit Bissen rechnen
-In ruhigen Nebengewässern erwacht meist nachmittags oder abends das Zanderleben
-Bis Dezember große Gummifische von 20-25cm danach wieder kleinere