Etwas wesentliches wurde m.E. noch nicht erwähnt, nämlich ob die Schnur überhaupt für die entsprechende Angelart geeignet ist. Hatte selbst vor einiger Zeit schon gepostet, dass ich zum Spinnfischen eine neue geflochtene NoName-Schnur aufgespult hatte. Dabei stellte sich heraus, dass ich dauernd Perücken und Knoten bekam, was aber definitiv nicht an der Rolle lag, da es mit einer anderen Spule mit Schnur gleicher Stärke aber von einem Markenhersteller keinerlei Probleme gab.
Ansonsten hat Eberhard sehr schön erklärt wie man Drall herausbekommt.
Ich mache es genausso, allerdings bereite ich bei neuer Schnur das Ganze zu Hause vor. Da ich aus Kostengründen bei größeren Spulen häufig eine preiswertere und stärkere Backingschnur unterfüttere mache ich es so: Ich spule zuerst die über einen Line-Counter gemessene Länge der eigentlich gewünschten Schnur auf (z.B. 100 m 0.14) Danach fülle ich mit der preiswerten Backingschnur auf (z.B. 0.20 bis 0,25) Dadurch muß man eine Spule nicht vollständig mit der qualitativ hochwertigen, aber leider meist auch recht teuren füllen (Die Backingschur dient also nur zum Füllen der Spule und als Schnurreserve für den wirklich großen Fisch). Nun ist die Spule gefüllt, aber falsch herum. Wenn Du nur 1 Spule hast, dann mußt Du jetzt gleich auf die Wiese. Da ich zu fast allen meinen Rollen Ersatzspulen habe spule ich zuerst immer auf eine andere Spule um. Jetzt liegt die Schnur richig herum. Wenn die Schnur anschließend verdrallt ist gehe ich auf die Wiese. Wenn man keine Wiese hat, die ausreichend lang ist geht es auch sehr gut auf einem Fussballplatz. Selbst wenn man 200 oder 300 Meter Schnur hat geht es sehr gut, wenn man außen entlag geht und die Schnur um die Eckfahnen legt.
Der Tipp (von Stipper) die Schnur nass aufzuspulen hat zwar den Vorteil, dass dies einerseits der Praxis am Wasser entspricht und sich die nasse Schnur enger wickeln läßt. Um Drall zu entfernen, wobei die Schnur eben ausgelegt wird, ist es aber kaum sinnvoll zu machen.
Wichtiger ist es dagegen, dass die Schnur unter Spannung aufgespult wird. Egal ob zu Hause oder auf der Wiese. Diese Spannung läßt sich ganz leicht erreichen, indem man die Schnur beim Aufspulen durch einen dicken Katalog (Warenhauskatalog, z.B. Quelle, Conrad etc.) laufen läßt.
Natürlich hat Matze auch recht, dass es Rollen gibt, die die Schnur miserabel verlegen.
Schnurfett oder Wachs (von Iven) ist ebenfalls eine sinnvolle Lösung, nur erkundige Dich vorher ob das Deine Schnur auch verträgt. Sonst ist sie gleich dadurch futsch und das wäre dann die teuerste Variante.
Gruss Peter