So jetzt wird es schon immer besser – das Seeforellenvirus wird wirksam bekämpft – die Kurbehandlung wirkt, „aber a bissl was geht immer“ sagt man bei uns und getreu diesem Motto hab ich mir natürlich noch einen halben Kurtag verordnet.
So kam es, dass ich um 12:30 wieder im Boot saß und auf den See hinaus ruderte.
Wie immer, 2 Ruten im Schlepp, am Tau links einen Gummifisch und rechts einen Toby.
Nach etwa 25 Minuten war ich an einem der Hotspots, da sich nichts rührte, wechselte ich den Blinker gegen einen 8 cm "Gummifisch-Twister-Hybriden".
Die Dinger lassen sich nicht besonders weit werfen, aber ich suchte meine Umgebung damit sternförmig. Gerade als ich mir dacht die 360° sind voll, da zuckte die Rutenspitze, ich zupfte kurz an und ließ den Gummi absinken, da war er wieder der Zucker in meiner Hand und sofort kam mein Anschlag, gute Gegenwehr.
Ein schöner Drill brachte eine 47er hervor
sie wurde sofort zurückgesetzt, genauso war es knapp 10 Minuten später wieder, eine mehr mit 47 cm zum releasen.
Leider kehrte dann genauso plötzlich wieder Ruhe ein wie zuvor die Bisse gekommen sind.
Klar, da gibt man nicht auf und so ist es weiter gegangen mit der Paddelei bis an das andere Ende des Sees ohne Erfolg. Eine Stelle wusste ich noch und so ging es noch eine halbe Stunde weiter mit Rudern ohne einen Zwischenfall.
Gleich beim ersten Wurf hatte ich einen Nachläufer, der könnte 50+ haben dachte ich mir während des zweiten Wurfes.
Ich zupfte mit der leichteren Rute das Gummifischlein einige Meter ein und dann kam der Zupfer, Anschlag ins leere, absinken, anheben, da war er schon wieder – sehr vorsichtig dachte ich mir und dann sah ich ihn wieder meinen Nachläufer wie er sich kurz vor dem Boot abdrehte.
Ich wechselte auf ein kleineres ca. 7cm großes Muster und warf wieder in die gleiche Richtung. Bei der 4. oder 5. Kurbelumdrehung spürte ich etwas ganz sanftes, sofort stoppte ich und dann kam der Biss, Anschlag und Drill, es kam eine 48er zu vorschein.
Schade dachte ich mir, wieder zu klein.
Keine 90° von der ersten Stelle kam wieder ein Biss, diesmal kam der erste Anschlag durch und ich spürte schon beim Schütteln am anderen Ende, dass es sich um ein kleineres Muster handeln muss – knapp über 40 war der Silberstreifen.
Das war es dann auch schon wieder mit dem Beißen, nichts mehr geschah, obwohl ich noch über 45 Minuten einige Köder versuchte.
Wo sind sie nur, ging es mir durch den Kopf und ich begab mich weiter auf die Suche.
Jetzt will ich aber keinen mehr auf die Folter spannen, es kam ca. 1 Std. vor Sonnenuntergang zu einem guten Biss und ich brachte den Anschlag gleich beim ersten Mal durch.
Oha, da ging gleich die Schnur richtig von der Rolle und ich wurde direkt ein wenig nervös. Da schüttelt nichts am anderen Ende, ein gutes Zeichen, normalerweise keine Kleine.
Der Drill war nicht ohne und es dauerte einige Minuten bis ich eine silberne Flanke zu Gesicht bekam.
Gut, dass der Kescher bereit lag, jetzt war ich schon etwas mehr nervös, die hatte mehr als 50, das stand fest.
Nach einigen weiteren Fluchten um und unter das Boot kam sie an die Oberfläche und begann zu tanzen, mir wurde warm.
Jetzt konnte ich sehen, dass der Haken nicht in der Seite hängt – nur Ruhe bewahren und nicht zu hart drillen, mit Gefühl, - ging es mir durch den Kopf - Vorsicht, nicht dass der Haken bei einem der Sprünge aushakt.
Bei der einer der nächsten Fluchten schwimmt sie genau über den bereits im Wasser hängenden Kescher und so konnte ich sie sicher landen.
Hurra, da lag eine 60 cm lange und sehr gut genährte Seeforelle in ihrer ganzen Pracht mit 2,4 kg vor mir und ich freute mich wie Nachbars Lumpi über Frolik.
(Materialinfo: Rute: Shimano S.T.C. Exage 2,7 Mtr. MH, Rolle: Team Daiwa Saltwater 3000IA, Schnur: Berkley Fireline Crystal 0.25, Vorfach: Gamakatsu FuroCarbon 0,25, Köder: Cormoran 3D Holographic weissfisch dunkel 13 cm, Haken: Gamakatsu Jig Gr. 05)
Davon hab ich dann auch ganz gern ein Foto extra gemacht.
Mal sehen ob da noch a bissl was geht.
Petri Heil
Stephan
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