FM Henry
Super-Profi-Petrijünger
Nachdem in Fehmarn leider nicht alle diejenigen mitkommen konnten die
wollten , wurde kurzfristig ein neuer Termin festgelegt, um einen erneuten
Versuch zu starten ein paar Ostseeleoparden zum Anbiss zu überreden.
Langfristig war Willi auf der MS Südwind leider ausgebucht und so
blieb uns nichts anderes übrig, als auf der MS Antares in Orth anzuheuern.
Leider konnten auch dieses mal nicht alle Dienstfrei bekommen die es
wollten und so waren der Alex, Thomas, Frank und Henry die einzigen, die
es zeitlich auf die Reihe bekamen.
Freitag, 14.30 Uhr waren der Alex und Thomas in Berlin Köpenick
um Frank und mich einzusammeln und gemütlich mit 200 Sachen Richtung
Fehmarn zu heizen.
Da es sich bei unserem Gefährt um ein Nichtraucherauto handelte, mussten
für die Suchtstillung regelmäßig Pausen eingelegt werden
und der Kaffee kam dabei auch nicht zu kurz.
Um19 Uhr waren wir endlich im Quartier in Sulsdorf ( einen Kilometer von Orth
entfernt ) angekommen und mussten leider feststellen, nicht jedes gute
Angebot ist wie bei Frau Blank.
Da wir aber hart im Nehmen sind, fanden wir uns schnell mit den Tatsachen
ab und die Nudeln mit Gulasch erzeugten bei uns eine angenehme
Bettschwere.
Morgens hatte trotz kurzer Nacht Donald nicht lange zu
singen
um uns die Bettschwere aus den Gliedern zu treiben.
Ab 6.15 Uhr war der Kutter begehbar und das Morgenkäffchen tat Wunder.
Die Angelplätze waren schnell gefunden
und drei halbe Brötchen zum Frühstück reichten für jeden.
Allerdings auch hier ein sehr fader Beigeschmack.
Auf dem ganzen Schiff verteilt, überall ein und derselbe Spruch in mehrfacher
Ausfertigung.
Allerdings war das Boot im Topzustand und sehr sauber.
Die technischen Daten
sind schon beeindruckend.
Pünktlich um 7.30 Uhr wurde abgelegt und knapp 1,5 Stunden später waren
wir im Gebiet um die Tonne 5.
Wie immer, legte Frank sehr schnell vor
und ich hinterher.
Doch Thomas war uns dicht auf der Fersen
und Alex war nicht minder Untätig
was Frank nicht unkommentiert ließ.
Da konnte ich nicht unbeteiligt zuschauen
und Thomas auch nicht.
Aber Frank legte erneut vor mit diesen beiden schönen Dorschen
worauf prompt meine Antwort kam.
Thomas währenddessen war nicht untätig
und fing um 11.40 Uhr den letzen schönen Fisch des Tages.
Um 11.40 Uhr ???
Es wird doch bis 13.30 Uhr geangelt wird sich jetzt der eine oder andere
fragen.
Bei den Törns heute gab es leider ein klitzekleines Problem mit der
Arbeitsauffassung des Schiffsführers.
Es ist sehr angenehm für den Angler, wenn ein Fischgrund gefunden wird und
der Motor des Schiffes ist während des Angelns ausgeschaltet.
Das Problem an der Sache ist nur, wenn kein Fisch mehr da ist, weil er mit
steigender Sonne andere Weidegründe aufsucht und der Kapitän keinerlei
Anstalten macht den Fisch zu suchen wie es der Durchschnittsangler
gewöhnt ist, so sind die verbleibenden 2 Angelstunden mit Frust
angefüllt.
Den ganzen Tag dümpelten wir um die Fahrwassertonne herum und es
gab leider kein Anzeichen dafür, dass der Kapitän auch nur ein einziges mal
versucht hätte, die Fische zu finden.
So etwas hatten wir bei Willi nie erlebt und spätestens jetzt war uns allen
klar, warum Willi am Wochenende komplett ausgebucht ist, hingegen auf der
MS Antares gerade mal knapp 20 Angler waren obwohl 50 Platz hätten.
So blieb mir nichts anderes übrig, als in meine gewohnte Haltung zu verfallen
und den Frust zu verschlafen.
Dem Alex ist leider auch böses Unheil wiederfahren, denn sein Angelnachbar
kam frisch vom Hühnerhof und versuchte unablässig mit sich ständig
wiederholendem PUT-PUT-PUT die Dorsche zum Anbiss zu überreden.
Respekt Alex für Deine Ruhe und Besonnenheit , bei mir hätte es vermutlich schon nach kurzer Zeit ein Omelett gegeben.
Bei der Heimreise eröffnete sich uns leider das nächste Problem.
Die Filetierbänke sind gut 20 cm zu hoch angebracht und das ständig
fließende Wasser suchte sich beim Filetieren eigenständig seinen Weg in die
Ärmel und Stiefel der Angler.
Kleine Angler, wie dieser Petrijünger hatten schon Probleme mit ihrer Größe.
Das Abendbrot ( Schnitzel nach Jägerart ) mundete uns trotzdem und Alex
wie Thomas waren kurz nach dem Sandmännchen in der Furzmulle
verschwunden um an ihrem Schönheitsschlaf zu
arbeiten.
Mal schauen, was uns morgen erwartet und ihr könnt mir Glauben schenken,
dass wir alle gespannt wie ein Flitzebogen sind.
16.03.08
Da wir keine Schlafmützen sondern Hardcoreangler sind ( dachten wir
jedenfalls ) waren wir schon 5.50 Uhr auf dem Kutter und konnten somit
unsere Angelplätze vom Vortag wieder
einnehmen.
Der Smutje Rio war die gute Seele vom Schiff
und der Kaffee weckte die noch schlaffen Glieder und trieb uns den letzten
Schlaf aus den Augen.
Komischer Weise waren wir alle beim Ablegen des Schiffes wieder NICHT heiß
was nichts gutes verhieß.
Nach ca. 1,5 h wurden wir langsamer und erblickten zu unserer Überraschung
die Fahrwassertonne vom Vortag wieder.
Bevor wir allerdings zum Halten kamen, erschallte aus den Lautsprechern des
Schiffes die Ansage vom Kapitän:
Ihr müsst mit 150 Gramm Pilkern angeln, da die Drift so stark ist und wir sonnst keine Fische fangen würden.
Nicht dass noch mal jemand behaupten könnte, der Kapitän währe unfähig Fische zu finden.
Na dass war doch mal eine Ansage und schon stieg bei uns der
Dorschpegel.
Da hatte wohl jemand unsere Unzufriedenheit, der wir am Vortag lauthals Luft
gemacht haben Gehör geschenkt und wollte sich nun Mühe geben Fische zu
finden.
Und was passierte in der ersten Drift???
Fische wurden gefangen.
Drei wunderschöne Leoparden kamen bei uns an der Spitze hoch und am Heck
wurden ebenfalls drei Fische gefangen.
So weit so gut.
Drei Driften später war uns leider allen bewusst, dass der Kapitän sein
Spielchen vom Vortag sehr erfolgreich mit uns
wiederholte.
Es gab weder Fehlbisse noch Fische und wir dümpelten weiterhin um die
Fahrwassertonne vom Vortag herum.
Von Fische suchen durch den Kapitän war weit und breit nichts zu
sehen.
Trieben wir an der Tonne vorbei, wurde der Motor gestartet, zurück gefahren,
Motor aus und wieder die gleiche Drift.
Dann passierte Alex ein kleines Missgeschick.
Vor dem Auswerfen, hatte sich die Hauptschur mehrfach um die Spitze seiner
Rute gewickelt und er hatte es nicht bemerkt, was unweigerlich zum
Spitzenbruch führte.
Da wir immer noch auf Fisch hofften, blieb Alex nichts anderes übrig, als sich
eine Leihangel beim Kapitän zu holen, da er seine Ersatzrute im Quartier
vergessen hatte.
Was dann zum Vorschein kam, verschlug uns die
Sprache.
Nicht dass die Rolle den zweiten Weltkrieg gerade so überstanden hatte ( der
Sperrstift vom Rollenbügel war nicht existent ) und nach dem Auswurf konnte
man kurbeln wie man wollte, der Bügel weigerte sich hartnäckig
umzuschlagen, sondern der Pilker und der Wirbel waren sogar noch aus dem
ersten Weltkrieg.
Eine abgrundtiefe Frechheit, dafür auch noch 7 Euro Leihgebühr zu
verlangen.
Also alles abmontiert und mit eigener Rolle weitergeangelt, denn mit dem
Leihgerät hätte Alex nicht einmal einen Seestern hochkurbeln können.
Warum eigentlich eine Ansage vom Kapitän, nur mit 150 Gramm zu Angeln und
dann gibt es beim Leihgerät einen 75 Gramm Pilker, der sich beim kleinsten
Grundkontakt verabschiedet ???
Ach ja, Ersatzpilker kosten ja nur 4 Euro und sind jederzeit beim Kapitän
erhältlich.
Was soll ich noch über die restliche Angelzeit berichten?
Da sich der Kapitän hartnäckig weigerte das fischlose Gebiet zu verlassen und
immer wieder die gleichen Driften machte, kam der Thomas auf den irrigen
Gedanken, den Kapitän sanft daran zu erinnern seinen Job zu machen, wofür
er von den Anglern bezahlt wird, um endlich wenigstens im Ansatz einen Fisch
zu suchen.
Der fast liegende Kapitän ( nennen wir ihn einfach mal Peter ), Füße hoch im
Steuerrad und Zeitungslesend antwortete auf die Vorwürfe, dass es hier so
langsam aber sicher jedem auffällt, dass nicht ein einziger Fisch gefunden und
geangelt wird damit, dass er nur dieses Gebiet anfahren dürfte.
Wie sich durch meine Recherchen im nachhinein herausstellte, eine glatte
Lüge.
Ob nun Faulheit oder Spritersparnis daran Schuld ist, wer kann dass schon
wissen.
Der da oben, hatte jedenfalls mehr Fische gesehen als unser Kapitän und alle
Angler an Bord.
Wir hakten den Tag alle unter Almosen für den Eigner des Schiffes ab, denn
es blieb bei dem Fangergebnis von der ersten Drift.
Von fast 20 Anglern wurden in der ersten Drift 6 Fische erbeutet und dass
war das ganze Fangerlebnis für den restlichen Tag.
Herzlichen Dank Herr Kapitän, aber für die Angler macht’s du deinen Job nicht
und wir sind uns alle einig, wir kommen nie wieder.
Den Rio werden wir allerdings nicht so schnell
vergessen , denn mit seinen lockeren Sprüchen
und einer vorbildlichen Gaffarbeit ( wenn es dann mal nötig war ) verhinderte
er eine Meuterei auf dem Schiff die sich eindeutig gegen die Faul-und
Lustlosigkeit des Schiffsführers richtete.
Beim Versorgen der drei Dorsche hatten wir noch ein einschneidendes Erlebnis.
Einer der Dorsche hatte 11 Krabben im Magen und sich trotzdem den Pilker
eingeholfen.
Fazit:
Wenn Fische da sind, dann beißen sie auch.
Im Hafen kam dann noch die Krönung.
Es kursierte unter den Einheimischen das Gerücht, dass am Vortag ein Dorsch
mit 26 Kilogramm auf der MS Antares gefangen wurde.
Hatten wir was verpasst, denn der schwerste Fisch vom Vortag hatte 6,5
Kilo ?
Mit solchen, in die Welt gestreuten Lügen müssen Angler angelockt werden,
denn wer die Wahrheit am eigenen Leib erfahren hat wie wir, der kommt nicht
wieder.
Wir erfuhren auch so ganz nebenbei, dass es normal ist, dass auf diesem
Schiff aktiv keine Fische gesucht werden , was unsere 2tägige
Erfahrung bestätigte.
Ein Telefonat am späten Abend mit Willi von der MS Südwind bestätigte dann
auch noch unsere Erfahrung.
Dort wurde ausreichend am gesamten WE Fisch gefangen, also waren doch
noch Fische in der Ostsee und wir waren nur an der falschen Stelle.
Tschuldigung Kapitän, du darfst ja nur dort hinfahren wo keine Fische sind.
Gruß Henry
wollten , wurde kurzfristig ein neuer Termin festgelegt, um einen erneuten
Versuch zu starten ein paar Ostseeleoparden zum Anbiss zu überreden.
Langfristig war Willi auf der MS Südwind leider ausgebucht und so
blieb uns nichts anderes übrig, als auf der MS Antares in Orth anzuheuern.
Leider konnten auch dieses mal nicht alle Dienstfrei bekommen die es
wollten und so waren der Alex, Thomas, Frank und Henry die einzigen, die
es zeitlich auf die Reihe bekamen.
Freitag, 14.30 Uhr waren der Alex und Thomas in Berlin Köpenick
um Frank und mich einzusammeln und gemütlich mit 200 Sachen Richtung
Fehmarn zu heizen.
Da es sich bei unserem Gefährt um ein Nichtraucherauto handelte, mussten
für die Suchtstillung regelmäßig Pausen eingelegt werden
und der Kaffee kam dabei auch nicht zu kurz.
Um19 Uhr waren wir endlich im Quartier in Sulsdorf ( einen Kilometer von Orth
entfernt ) angekommen und mussten leider feststellen, nicht jedes gute
Angebot ist wie bei Frau Blank.
Da wir aber hart im Nehmen sind, fanden wir uns schnell mit den Tatsachen
ab und die Nudeln mit Gulasch erzeugten bei uns eine angenehme
Bettschwere.
Morgens hatte trotz kurzer Nacht Donald nicht lange zu
singen
um uns die Bettschwere aus den Gliedern zu treiben.
Ab 6.15 Uhr war der Kutter begehbar und das Morgenkäffchen tat Wunder.
Die Angelplätze waren schnell gefunden
und drei halbe Brötchen zum Frühstück reichten für jeden.
Allerdings auch hier ein sehr fader Beigeschmack.
Auf dem ganzen Schiff verteilt, überall ein und derselbe Spruch in mehrfacher
Ausfertigung.
Allerdings war das Boot im Topzustand und sehr sauber.
Die technischen Daten
sind schon beeindruckend.
Pünktlich um 7.30 Uhr wurde abgelegt und knapp 1,5 Stunden später waren
wir im Gebiet um die Tonne 5.
Wie immer, legte Frank sehr schnell vor
und ich hinterher.
Doch Thomas war uns dicht auf der Fersen
und Alex war nicht minder Untätig
was Frank nicht unkommentiert ließ.
Da konnte ich nicht unbeteiligt zuschauen
und Thomas auch nicht.
Aber Frank legte erneut vor mit diesen beiden schönen Dorschen
worauf prompt meine Antwort kam.
Thomas währenddessen war nicht untätig
und fing um 11.40 Uhr den letzen schönen Fisch des Tages.
Um 11.40 Uhr ???
Es wird doch bis 13.30 Uhr geangelt wird sich jetzt der eine oder andere
fragen.
Bei den Törns heute gab es leider ein klitzekleines Problem mit der
Arbeitsauffassung des Schiffsführers.
Es ist sehr angenehm für den Angler, wenn ein Fischgrund gefunden wird und
der Motor des Schiffes ist während des Angelns ausgeschaltet.
Das Problem an der Sache ist nur, wenn kein Fisch mehr da ist, weil er mit
steigender Sonne andere Weidegründe aufsucht und der Kapitän keinerlei
Anstalten macht den Fisch zu suchen wie es der Durchschnittsangler
gewöhnt ist, so sind die verbleibenden 2 Angelstunden mit Frust
angefüllt.
Den ganzen Tag dümpelten wir um die Fahrwassertonne herum und es
gab leider kein Anzeichen dafür, dass der Kapitän auch nur ein einziges mal
versucht hätte, die Fische zu finden.
So etwas hatten wir bei Willi nie erlebt und spätestens jetzt war uns allen
klar, warum Willi am Wochenende komplett ausgebucht ist, hingegen auf der
MS Antares gerade mal knapp 20 Angler waren obwohl 50 Platz hätten.
So blieb mir nichts anderes übrig, als in meine gewohnte Haltung zu verfallen
und den Frust zu verschlafen.
Dem Alex ist leider auch böses Unheil wiederfahren, denn sein Angelnachbar
kam frisch vom Hühnerhof und versuchte unablässig mit sich ständig
wiederholendem PUT-PUT-PUT die Dorsche zum Anbiss zu überreden.
Respekt Alex für Deine Ruhe und Besonnenheit , bei mir hätte es vermutlich schon nach kurzer Zeit ein Omelett gegeben.
Bei der Heimreise eröffnete sich uns leider das nächste Problem.
Die Filetierbänke sind gut 20 cm zu hoch angebracht und das ständig
fließende Wasser suchte sich beim Filetieren eigenständig seinen Weg in die
Ärmel und Stiefel der Angler.
Kleine Angler, wie dieser Petrijünger hatten schon Probleme mit ihrer Größe.
Das Abendbrot ( Schnitzel nach Jägerart ) mundete uns trotzdem und Alex
wie Thomas waren kurz nach dem Sandmännchen in der Furzmulle
verschwunden um an ihrem Schönheitsschlaf zu
arbeiten.
Mal schauen, was uns morgen erwartet und ihr könnt mir Glauben schenken,
dass wir alle gespannt wie ein Flitzebogen sind.
16.03.08
Da wir keine Schlafmützen sondern Hardcoreangler sind ( dachten wir
jedenfalls ) waren wir schon 5.50 Uhr auf dem Kutter und konnten somit
unsere Angelplätze vom Vortag wieder
einnehmen.
Der Smutje Rio war die gute Seele vom Schiff
und der Kaffee weckte die noch schlaffen Glieder und trieb uns den letzten
Schlaf aus den Augen.
Komischer Weise waren wir alle beim Ablegen des Schiffes wieder NICHT heiß
was nichts gutes verhieß.
Nach ca. 1,5 h wurden wir langsamer und erblickten zu unserer Überraschung
die Fahrwassertonne vom Vortag wieder.
Bevor wir allerdings zum Halten kamen, erschallte aus den Lautsprechern des
Schiffes die Ansage vom Kapitän:
Ihr müsst mit 150 Gramm Pilkern angeln, da die Drift so stark ist und wir sonnst keine Fische fangen würden.
Nicht dass noch mal jemand behaupten könnte, der Kapitän währe unfähig Fische zu finden.
Na dass war doch mal eine Ansage und schon stieg bei uns der
Dorschpegel.
Da hatte wohl jemand unsere Unzufriedenheit, der wir am Vortag lauthals Luft
gemacht haben Gehör geschenkt und wollte sich nun Mühe geben Fische zu
finden.
Und was passierte in der ersten Drift???
Fische wurden gefangen.
Drei wunderschöne Leoparden kamen bei uns an der Spitze hoch und am Heck
wurden ebenfalls drei Fische gefangen.
So weit so gut.
Drei Driften später war uns leider allen bewusst, dass der Kapitän sein
Spielchen vom Vortag sehr erfolgreich mit uns
wiederholte.
Es gab weder Fehlbisse noch Fische und wir dümpelten weiterhin um die
Fahrwassertonne vom Vortag herum.
Von Fische suchen durch den Kapitän war weit und breit nichts zu
sehen.
Trieben wir an der Tonne vorbei, wurde der Motor gestartet, zurück gefahren,
Motor aus und wieder die gleiche Drift.
Dann passierte Alex ein kleines Missgeschick.
Vor dem Auswerfen, hatte sich die Hauptschur mehrfach um die Spitze seiner
Rute gewickelt und er hatte es nicht bemerkt, was unweigerlich zum
Spitzenbruch führte.
Da wir immer noch auf Fisch hofften, blieb Alex nichts anderes übrig, als sich
eine Leihangel beim Kapitän zu holen, da er seine Ersatzrute im Quartier
vergessen hatte.
Was dann zum Vorschein kam, verschlug uns die
Sprache.
Nicht dass die Rolle den zweiten Weltkrieg gerade so überstanden hatte ( der
Sperrstift vom Rollenbügel war nicht existent ) und nach dem Auswurf konnte
man kurbeln wie man wollte, der Bügel weigerte sich hartnäckig
umzuschlagen, sondern der Pilker und der Wirbel waren sogar noch aus dem
ersten Weltkrieg.
Eine abgrundtiefe Frechheit, dafür auch noch 7 Euro Leihgebühr zu
verlangen.
Also alles abmontiert und mit eigener Rolle weitergeangelt, denn mit dem
Leihgerät hätte Alex nicht einmal einen Seestern hochkurbeln können.
Warum eigentlich eine Ansage vom Kapitän, nur mit 150 Gramm zu Angeln und
dann gibt es beim Leihgerät einen 75 Gramm Pilker, der sich beim kleinsten
Grundkontakt verabschiedet ???
Ach ja, Ersatzpilker kosten ja nur 4 Euro und sind jederzeit beim Kapitän
erhältlich.
Was soll ich noch über die restliche Angelzeit berichten?
Da sich der Kapitän hartnäckig weigerte das fischlose Gebiet zu verlassen und
immer wieder die gleichen Driften machte, kam der Thomas auf den irrigen
Gedanken, den Kapitän sanft daran zu erinnern seinen Job zu machen, wofür
er von den Anglern bezahlt wird, um endlich wenigstens im Ansatz einen Fisch
zu suchen.
Der fast liegende Kapitän ( nennen wir ihn einfach mal Peter ), Füße hoch im
Steuerrad und Zeitungslesend antwortete auf die Vorwürfe, dass es hier so
langsam aber sicher jedem auffällt, dass nicht ein einziger Fisch gefunden und
geangelt wird damit, dass er nur dieses Gebiet anfahren dürfte.
Wie sich durch meine Recherchen im nachhinein herausstellte, eine glatte
Lüge.
Ob nun Faulheit oder Spritersparnis daran Schuld ist, wer kann dass schon
wissen.
Der da oben, hatte jedenfalls mehr Fische gesehen als unser Kapitän und alle
Angler an Bord.
Wir hakten den Tag alle unter Almosen für den Eigner des Schiffes ab, denn
es blieb bei dem Fangergebnis von der ersten Drift.
Von fast 20 Anglern wurden in der ersten Drift 6 Fische erbeutet und dass
war das ganze Fangerlebnis für den restlichen Tag.
Herzlichen Dank Herr Kapitän, aber für die Angler macht’s du deinen Job nicht
und wir sind uns alle einig, wir kommen nie wieder.
Den Rio werden wir allerdings nicht so schnell
vergessen , denn mit seinen lockeren Sprüchen
und einer vorbildlichen Gaffarbeit ( wenn es dann mal nötig war ) verhinderte
er eine Meuterei auf dem Schiff die sich eindeutig gegen die Faul-und
Lustlosigkeit des Schiffsführers richtete.
Beim Versorgen der drei Dorsche hatten wir noch ein einschneidendes Erlebnis.
Einer der Dorsche hatte 11 Krabben im Magen und sich trotzdem den Pilker
eingeholfen.
Fazit:
Wenn Fische da sind, dann beißen sie auch.
Im Hafen kam dann noch die Krönung.
Es kursierte unter den Einheimischen das Gerücht, dass am Vortag ein Dorsch
mit 26 Kilogramm auf der MS Antares gefangen wurde.
Hatten wir was verpasst, denn der schwerste Fisch vom Vortag hatte 6,5
Kilo ?
Mit solchen, in die Welt gestreuten Lügen müssen Angler angelockt werden,
denn wer die Wahrheit am eigenen Leib erfahren hat wie wir, der kommt nicht
wieder.
Wir erfuhren auch so ganz nebenbei, dass es normal ist, dass auf diesem
Schiff aktiv keine Fische gesucht werden , was unsere 2tägige
Erfahrung bestätigte.
Ein Telefonat am späten Abend mit Willi von der MS Südwind bestätigte dann
auch noch unsere Erfahrung.
Dort wurde ausreichend am gesamten WE Fisch gefangen, also waren doch
noch Fische in der Ostsee und wir waren nur an der falschen Stelle.
Tschuldigung Kapitän, du darfst ja nur dort hinfahren wo keine Fische sind.
Gruß Henry
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