„Bei FoxRage konnte ich aus dem Vollen Schöpfen“!
Dietmar Isaiasch zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Anglern in Deutschland.
Mit unzähligen Titeln und sensationellen Fängen machte er sich einen Namen, mit dem Titelgewinn der Raubfischweltmeisterschaft
2002 setzte er sich die Krone auf.
Über die Jahre arbeitete er mit namhaften Firmen der Angelszene zusammen und viele der so genannten „Zandergaranten“ tragen seine Handschrift.
Momentan schreibt er für 15 Angelfachzeitschriften, gibt Guidings und bringt mit FoxRage ein völlig neues Raubfischprogramm auf den Markt.
Ich hatte die Möglichkeit mit Ihm zu sprechen.
Baestn: Dietmar, wenn du dich für eine Variante beim Spinfischen auf Barsch festlegen müsstest, welche wäre das dann?
Dietmar: Hängt grundsätzlich immer vom Typ des Gewässers ab, aber wenn du jetzt rein von der Variante ausgehst würde ich Dropshot-Fischen sagen.
Baestn: Und für Zander, welche Variante würdest du da wählen?
Dietmar: Vertikalangeln!
Baestn: Welches sind deine Top-3 Köderfarben für Barsche und Zander?
Dietmar: Das ist alles wieder Gewässerabhängig. Aber allgemein würde ich bei trübem Gewässer sagen, das heißt Sichttiefe von weniger als 30 cm, also wenn ich die Rutenspitze ins Wasser halte und sie nach 30 cm nicht mehr sehe, ist meine erste Wahl Rosa oder Pink, zweite wäre Chatreuxe und die dritte Wahl würde auf Feuertiger fallen.
Das gilt für trübes Gewässer, unabhängig davon ob es ein stehendes oder fließendes Gewässer ist.
Bei klarem Gewässer, das heisst die Sichtweite beträgt 1 Meter oder mehr, fische ich am liebsten die Farben Salt&Pepper und Braun-Appleseed.
Der Ripshaker in Salt&Pepper und Brown-Appleseed
Baestn: Du bist an einem unbekannten Gewässer ohne Echolot. Wie findest du den Barsch?
Dietmar: An erster Stelle das Gewässer erkunden im Sinne von Gewässer beobachten.
An einem See stehen die Barsche meist relativ nah am Ufer, in der Nähe von überhängenden Bäumen und Büschen. Wenn ich mit dem Boot unterwegs bin suche ich nach Steinhaufen und Hängen in Ufernähe bzw. Sandhügeln an Baggerseen.
Baestn: Und den Zander?
Dietmar: Zander würde ich grundsätzlich an irgendwelchen Abbruchkanten suchen. Auch wenn ich kein Echolot hätte würde ich mich über den See treiben lassen, mit einem Gummijig hinter dem Boot und würde irgendwann feststellen wo ist der Boden hart, wo ist ein Loch, wo eine Kante. Das sind dann die interessanten Stellen.
Wenn ich jetzt vom Ufer aus fischen würde dann würde ich mir einen Badestrand suchen der Hängerfrei ist. Kies und Sandbänke sind auch immer interessant.
Baestn: In wie weit ist die Uhrzeit wichtig für den Fangerfolg beim Raubfischangeln?
Dietmar: Unwichtig. Für mich völlig unwichtig. Ich bin permanenter Langschläfer. Im Winter bin ich nie vor 10 Uhr auf dem Wasser. Im Sommer nie vor 7-8 Uhr. Ich seh das alles nicht so eng. Ich habe in der Mittagshitze, bei Temperaturen von 25-30 Grad, in der Badehose meine Zander gefangen. Man muss immer entsprechend agieren. Wenn es z.B. im Sommer sehr windig ist, kann man den ganzen Tag über Fische fangen. Wenn es brütend heiß ist und es weht kein Lüftchen, dann würde ich eher am Abend die Fische fangen. Ich bin eher der Jenige, der später ans Wasser kommt und dafür länger bleibt, als jemand der früh morgens ans Wasser geht und dafür nicht solange fischt.
Baestn: Gibt es so etwas, wie das perfekte Wetter für das Fischen auf die Räuber?
Dietmar: Windstärke 4, Südwestwind und Regnerisch. Viel Wind. Je mehr Wind umso besser. Bei dem Wetter stehen die Futterfische eng beieinander, sind unkoordiniert und ideal für die Raubfische zu jagen.
Südwestwind und Windstärke 4!
Baestn: Kann man das auch auf die Uferangelei übertragen?
Dietmar: Ja. Wie gesagt. Je mehr Wind umso besser und eins ist dabei ganz wichtig. Wenn dir der Wind ins Gesicht bläst, dann bist du genau am richtigen Angelplatz!
Besonders wenn der Wind schon mehrere Tage auf das selbe Ufer knallt, würde ich genau an diesem Ufer verstärkt angeln.
Holländer sagen immer: Wind op de Kant, Fish in de Hand.
Baestn: Da sind Schnurbogen und eine triefende Nase vorprogrammiert!
Dietmar: Ja, das Angeln ist halt kein Wunschkonzert.
Baestn: Denkst du das aromatisierte Gummiköder oder Lockstoffe halten was sie versprechen?
Dietmar: Kommt darauf an wie die Köder aromatisiert sind. Ich habe mittlerweile 20 Jahre Gummi-Erfahrung. Es gibt Hersteller die lassen ihre Gummiköder in einer Köderschmiede gießen und im Nachhinein werden die Lockstoffe oder Öle auf die Köder geträufelt und dann wird die Tüte zugeschweißt, damit nichts ausläuft. Das sind nur die von außen aromatisierten Köder. Die schmeißt du zweimal ins Wasser, siehst ein großen Ölfleck und am Köder ist nichts mehr dran.
Genau das gleiche passiert wenn du selber die Köder nachträglich mit irgendeinem Lockstoff einsprühst. Da halte ich persönlich nicht soviel von.
Bei Ködern in die das Aroma eingearbeitet wurde ist das was anderes. Da gibt es einige wenige Produkte in die Fischöl oder Fischmehl eingearbeitet wurde. Die klappen ganz gut.
Alles andere halte ich für Geldmacherei.
Baestn: Glaubst du der Raubfischbestand in deutschen Gewässern steigt oder sinkt?
Dietmar: Hängt ganz vom Besatz des Gewässers ab. Aber bei den Gewässern die nicht besetzt werden geht der Raubfischbestand definitiv zurück. Auch aus dem einfachen Grund das die Gewässer klarer werden. Dadurch nimmt generell die Produktivität eines Gewässers ab und der Fisch, somit auch der Raubfisch, hat darunter zu leiden.
Baestn: Und wie stehst du zu Catch&Release?
Dietmar: Ja nur! Na gut, wenn du natürlich gerade einen langen Drill hattest und hinter dir steht eine Traube von Menschen dann wird das mit dem Catch&Release ein bisschen schwierig. Da Fische ja glitschig sind rutscht er ansonsten immer aus Hand.
Das beste Argument ist aber immer noch, dass die Fische voller Laich sind und deswegen zurückgesetzt werden müssen.
Baestn: Du zählst zu den bekanntesten und erfolgreichsten Raubfischanglern in Deutschland. Mit Fox Rage hattest du nun die Möglichkeit deine ganze Erfahrung und Leidenschaft des
Raubfischangelns in neue innovative Produkte zu stecken!
Hat es sich gelohnt?
Dietmar: Auf jeden Fall!! Nach 7 Jahren Zusammenarbeit mit Rozemeijer, wollte ich sowieso wieder etwas Neues machen. In der besten Beziehung fängt es mal an zu kriseln und irgendwann hat man sich dann einfach nicht mehr verstanden. Der eine wollte eher, aufgrund der Marktlücken, die Hecht-Schiene fahren, z.B. mit Produkten für das Fliegenfischen auf Hecht oder riesen großen Jerkbaits, der andere eben mehr die Schiene für das moderne Angeln auf Zander und irgendwann kamen wir dann einfach nicht mehr zusammen.
Dann hat sich die Möglichkeit ergeben, dass Fox auf mich zukam und mit mir zusammen ein komplettes Programm auf die Beine stellen wollte. Da ist Fox natürlich der perfekte Partner für mich. Schließlich ist es eine Firma die das nötige Kleingeld besitzt um qualitativ hochwertige Produkte zu entwickeln und herzustellen. Beispielsweise wurden allein für die Formkosten der Gummis 150.000 Eur investiert.
Das heißt ich konnte absolut aus dem Vollen schöpfen und ich finde es hat sich gelohnt.
Auf jeden Fall hat es Alles einen riesen Spaß gemacht.
Baestn: Im Moment bin ich fast jeden Tag unterwegs und fahre mit der Spinrute die Hotspots für Zander am Rhein ab. Welche 3 Köder aus deiner neuen Serie dürfen da auf keinen Fall fehlen?
Dietmar: Am Rhein. Vom Ufer aus?
Baestn: Ja!
Dietmar: Ok, an erster Stelle den Ripshaker, an zweiter Stelle den Ripshaker und an dritter Stelle den Ripshaker. Das ist definitiv der beste Köder für die Fließgewässer. Ich war letztens am Abschnitt von der Weser, an dem auch Guido Jubelt sehr viel angelt. Da habe ich alles was es da an Zander gab mit dem Ripshaker abgezockt.
Da waren 3 Boote die insgesamt 2 Zander gefangen haben. Ich habe an dem Tag nur mit dem Ripshaker gefischt und über 30 Zander gefangen.
Da hat man den Unterschied schon deutlich gemerkt. Beim Ripshaker ist es so, dass er egal wo er im Fließgewässer steht, immer die gleiche Schwanzbewegung behält. Egal wie viel Druck auf den Köder ausgewirkt wird, die Schwanzbewegung bleibt konstant und somit wird der Beutefisch perfekt imitiert.
Auch bei den Zanderwettbewerben konnten wir mit diesem Köder die meisten Punkte sammeln.
Interview: Sebastian Heinze