Servus,
Nein sollte man nicht, aber, als Mensch und Angler mit Verstand, sollten wir uns im klaren sein, dass wir gegenüber dem Lebewesen Fisch und den Fischbeständen, eine Verantwortung besitzen. Diese Verantwortung zeigt sich z.B in der Bewirschaftung der Gewässer, in den Angelmethoden und dem Umgang mit dem Lebewesen Fisch.
Als Releaser, mit Hirn, sollte man sich immer überlegen, wie professionell möchte ich das Releasen betreiben, damit die Bestände so gering wie möglich unter der Befischung leiden. Dafür gehört für mich die richtige Auswahl der Angelmethode, auf die richtige Fischart.
Als Beispiel: Mit Köderfisch auf Hecht mit drei Drillingen ist mit reiner release Absicht, in meinen Augen eine absolute Tierquälerei.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Handling eines gefangen Fisches. Wenn ich ein prof. Releaser bin, muss ich den unbedingt den Fisch für ein Foto aus dem Wasser heben? ihn am besten noch abwiegen, ihn unnötig stressen und verletzen, nur um mein Ego zu befriedigen? Reicht es nicht, den Drill und ein schönes Wasser release Foto oder Video mein eigen nennen zu dürfen? Ich möchte doch die Bestände schützen und weiter Freude an den Fischen haben und nicht die Fische verludern lassen, sollte ich als Releaser nicht alles mögliche tun, um die Fische zu schonen? Einsatz von Schonhaken statt Drillingen, Verzicht auf Fotos, Abwiegen etc..
Als Beispiel: Jeder müsste doch mittlerweile Wissen, dass Zander extrem empfindlich sind, was die Luft Exposition angeht. Die Sterblichkeit von Zandern, erhöht sich enorm, wenn diese aus dem Wasser gehoben werden und der Luft ausgesetzt werden.
siehe link:
http://www.raubfisch-xxl.de/die-sterblichkeit-untermassiger-zander-nach-dem-fang-2.html
Jetzt frage ich mich allen ernstes, wie kann jemand, der behauptet, er würde die Bestände schützen durch das releasen, so gegenteilig im Handeln sein, und für ein grinsendes Trophäen Video/Foto das verludern eines Zanders so in Kauf nehmen? In meinen Augen höchst doppel moralisch und widerwärtig. Und so eine Art der Angelei sollte im Jahre 2012 hinterfragt werden dürfen. Vielleicht sind viele Releaser doch nicht so heilig und politisch korrekte Angler, wie sie sich in Foren immer darstellen. Unter genauerer Betrachtung sind sie eher das Gegenteil. Wenn prof. Angler das releasen Betreiben wollen, dann bitte genauso professionell, wie sie das Angeln betreiben. Auf dem selben Niveau sollte sich diese Art der Angelei bewegen, doch in der Realität sieht man nichts davon. Weder in Foren, noch in Zeitschriften, noch in Vereinen.
Zu den Kochtopflern:
Besatzfische ohne natürliche Reproduktion zu entnehmen ist nichts schlimmes. Einen Satzkarpfen mitzunehmen kein moralischer Fehler. Auch die Regenbogenforelle stellt kein Problem dar. Auch bei Fischarten die im Gewässer sich gut vermehren können, kann man Fisch ohne moralische Skrupel entnehmen.
Aber auch hier sollte man mit Hirn handeln. Raubfische übernehmen wichtige Aufgaben im Gewässer. Die Entnahme sollte dem Gewässer und der Fischart angepasst werden und nicht alles vor den Schädel hauen, was gerade das Schonmaß erreicht hat. Ein kleines Gewässer kann man mit der alles Abschlager Mentalität sehr schädigen.
So, ich hoffe ich konnte einiges ins rechte Licht rücken und vielleicht, den ein oder anderen positiv verändern.