Angelerlebnisse -  Abenteuer am Vereinsbach

Hallo Eberhart.
Habe mit großen Interesse Deine Klasse Berichte gelesen.Großes Kino man bekommt das Gefühl als wäre man dabei gewesen und hätte alles liefe erlebt.
Die schönste Stelle war wo Eberhart den Biss verpennt hat, da konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen Sorry.Wer so beharrlich ist wird früher oder später nicht um den Erfolg drumherumkommen,bis dahin viel Petri-Heil.
Mfg. Dirk.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toller Bericht es geht bestimmt den meisten Anglern so man verbeisst sich auf einen Fisch. und ärgert sich ein Loch in den Bauch wenn man knapp daran scheitert. Ging mir mit einen Hecht so schöner Bursche 86 cm stand immer an einem Busch. Und machte keine anzeichen sich dort weck zu bewegen anwerfen war sehr schwer weil einmal um den Busch herum. Habe dort und gerne 20 Vorfächer gekillt. dann habe ich eines Sommertages meine Klamotten aus gezogen und bin soweit ih konnte ins Wasser. ein Wurf und drei mal gezogen Biss! kurzer Drill Hecht im Netz. Also Einsatz wird belohnt.
 
Moinsen !
Heute zog es mich wieder einmal unwiederstehlich an unseren Vereinsbach.
Unser Döbel-Hotspot, von dem ich bereits mehrfach berichtet habe, ist im Augenblick infolge einer Großbaustelle nur unter Inkaufnahme eines längeren Fußweges zu erreichen. Bei dem herrlichen Wetter hatte ich aber dazu keine Lust u. fuhr deshalb an eine andere Stelle des Flüßchens. An der Einmündung eines kleinen Baches ziemlich am Anfang unserer Strecke sah ich immer wieder Ringe.
Mit der Pol-Brille konnte ich Schwärme kleiner Döbel bis ca. 25 cm ausmachen.
Sie stiegen fleißig. Daher machte ich schnell meine leichte Rute Klasse 3 - 4 fertig u. knüpfte eine Trockenfliege Größe 15 an das Tippet. Trotzdem die kleinen Burschen so eifrig stiegen, beachteten sie meine Fliege kaum. Nur hin u. wieder zupfte mal einer, aber festzumachen war keiner. Schließlich erbarmte sich dann doch ein Döbel von ca. 22 cm u. nahm meine Fliege. Nun ja, zumindest nicht Schneider!! Ich fischte erfolglos an mehreren Stellen, bis ich dann wieder einen kräftigen Biß bekam, diesmal jedoch auf eine Montana-Nymphe, welcheich anstelle der Trockenfliege angeknüpft hatte. Leider war ich nach ca. 2 Minuten wohl einen Moment unaufmerksam u. ließ mit der Spannung nach. Schon klinkte der Fisch sich aus. Schade! Nach seinem Temperament zu urteilen, war es wohl ein guter Fisch. Wieder fischte ich ein Stück bachabwärts. Dann aber plötzlich, ich wollte die kleine Trockenfliege, die ich wieder angeknüpft hatte, gerade einholen, verschwand sie in einem Wirbel u. die Gegenwehr ließ vermuten, daß es keiner der kleinen Döbel war.
Und richtig! Nach kurzem Drill brachte ich einen schönen Döbel über den Kescher. Er maß 33 cm. Zwar immer noch kein Riese, aber immerhin der erste
bessere Döbel in diesem Frühjahr. Er war zwar nicht so sehr lang, aber dafür vollgefressen bis unter die Kiemendeckel. Ein richtig schöner, praller Bursche, über den ich mich sehr freute, eben weil es der erste Bessere in diesem Jahr war. Nachdem ich ihn gemessen u. wieder zurückgesetzt hatte, kehrte ich an die Bachmündung zurück, wo mein Angeltag seinen Anfang genommen hatte.
Der Schwarm kleinerer Döbel war immer noch aktiv, nur schien es mir, als ob sie ihre Aktivitäten etwa 3 - 4 Meter in den einmündenden Bach hinein verlegt hätten. Natürlich genau dorthin, wo ein morscher Baum in ca. 1 Meter Höhe über der Wasseroberfläche lag. Dorthin zu werfen, ohne hängen zu bleiben, war nur mit sehr flachem Seitwärtswurf möglich. Es gelang nicht immer richtig, weil der auffrischende Wind hin u. wieder dabei ein Wort mitredete. Jedoch sah ich zwischen den Ringen der kleinen Döbel immer wieder auch mal einen stärkeren Wirbel. Also wieder u. wieder Seitwärtswürfe, bis ich endlich unter dem Baumstamm hindurch war. Kaum fiel die kleine Fliege aufs Wasser, wurde sie auch schon genommen. Der Tanz, der nun losging, verriet mir, daß es kein größerer Döbel war, wie ich angenommen hatte, sondern eine Forelle. Wahrscheinlich eine der Letzten, die von unserem kleinen Besatz- Kontingent
noch übrig waren. Sie lieferte einen tollen Drill, sprang mehrfach hoch aus dem Wasser u. schoß schließlich unter dem morschen Baumstamm hindurch weit in den Bach hinein, so daß ich gezwungen war, die Rute flach seitwärts zu halten, um nicht mit der Schnur in die Äste des Baumes zu geraten. U. nun geschah etwas, das ich noch nie erlebt hatte: Die Forelle folgte nach ihrer Flucht in den kleinen Bach wieder dem Druck meiner leichten Rute, sprang dabei aber wieder aus dem Wasser und landete auf dem flachen Uferstreifen.
Sie warf sich zwar sofort wieder zurück und gab dann auch schnell den Kampf auf. Tatsache war aber, daß sie selbst voll an Land gesprungen war, was sie wohl selbst sehr konsterniert registrierte, denn sie beeilte sich sehr, das Versehen wieder zu korrigieren. Als ich sie vom Haken gelöst hatte, trat ich, soweit es meine Kniestiefel erlaubten, ins Wasser u. hielt sie mit dem Kopf gegen die leichte Strömung. Sie befreites sich aber sehr bald u. schwamm ein Stück in den Bach hinein. Dort blieb sie stehen, so daß ich gezwungen war, sie noch etwas zu beobachten, ob sie nicht doch noch umkippte. Zum Glück erholte sie sich aber schnell u. verschwand dann mit einem schnellen Spurt aus meiner Sichtweite. Nach diesem denkwürdigen Drill packte ich dann zusammen, denn dies Erlebnis bildete einen würdigen Schlußakkord für diesen schönen Angeltag.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard

Danke für diesen und die vorangegangenen Berichte. Sehr schön plastisch beschrieben. Da fühlt man sich mittendrinn und nicht nur dabei.
Ich habe das auch schon mal erlebt, dass ein Fisch von sich aus einen Landgang gemacht hat. Bei mir war es ein Barsch, so um die 25cm der sich im Drill aufs trockene verirrt hatte. Der hat sich verirrt und ich war genauso verwirrt wie du. Nur konnte sich der nicht mehr ins Wasser retten weil er sich im Uferbewuchs verfangen hatte.
 
Moinsen !
Heute mußte ich mal wieder feststellen, daß man an unserem Vereinsbach, der Issel, niemals vor Überraschungen sicher ist. Erst mal biß auf meine Trockenfliege überhaupt nichts, nicht einmal einer der gefräßigen, kleinen Döbel. Dann knüpfte ich eine kleine, schwarze Goldkopf-Nymphe an. Ebenfalls nichts und das an einer Stelle, die man normalerweise wohl als Hotspot bezeichnen kann. Irgendwann beim Einholen plötzlich leichter Widerstand! Ein gerade mal fingerlanger Barsch hatte sich die Nymphe einverleibt. Daraufhin verließ ich diese sonst sehr gute Stelle und fischte woanders. Es war ziemlich heiß und man sah nicht einen Ring an der Oberfläche. Ich blieb also bei der kleinen, schwarzen Goldkopfnymphe. Unterhalb einer kleinen Rausche machte ich einen Versuch. Mehrere Würfe, aber nichts! Doch dann plötzlich ein Widerstand, der mir sagte, daß hier kein Döbel zugelangt hatte. Tatsächlich war es eine gute Portionsforelle. Und dabei hatte ich gedacht, von unserem kleinen Versuchsbesatz sei nichts mehr übrig. Erfreut über den unerwarteten Fang setzte ich sie zurück. Dann aber ging auf diese Nymphe nichts mehr. Ich knüpfte also eine andere an das Tippet. Diesmal war es eine grünschwarze Köcherfliegenlarve (ohne Köcher), die ich völlig ohne Beschwerung gebunden hatte. Sie sank dementsprechend langsam und wurde von der leichten Strömung mitgenommen, als wenn eine Köcherfliegenlarve aus dem Köcher gespült und abgetrieben worden wäre. Sofort nach dem Wechsel der Nymphe erfolgte wieder ein Biß. Eine sehr schöne Forelle warf sich mehrmals aus dem Wasser, bis sie dann unter einen überhängenden Busch zog und peng!!! Das Vorfach war gebrochen. Da ich überhaupt nicht mehr mit Forellen gerechnet hatte, war ich nun doch mehr als erstaunt. Scheinbar waren doch noch einige da. Ich pirschte, nachdem ich ein neues Vorfach u. eine neue Köcherfliegenlarve angeknüpft hatte, weiter den Bach entlang. Irgendwann sah ich einen großen Schatten, den ich zunächst für einen schönen Döbel hielt. Bei dem Versuch, den Fisch gezielt anzuwerfen, blieb ich irgendwo hängen. Als ich die Sache bereinigt hatte, sah ich den Fisch nicht mehr und ging weiter. Irgendwann wurde mir der ohnehin starke Bewuchs der Uferböschung zu dicht und ich machte kehrt. Als ich wieder an die Stelle kam, sah ich den Fisch wieder im Freiwasser herumrevieren. Diesmal jedoch sah ich, daß er keine ausgeschnittene Schwanzflosse hatte, also wohl eine Forelle war und was für eine!! Ich duckte mich und wurde eins mit dem hohen Böschungsbewuchs. Dann warf ich meine Köcherfliegenlarve mit leichtem Schwung dahin, wo meiner Meinung nach der Fisch gleich hinkommen mußte.
Als die Nymphe ins Wasser fiel, war der Fisch schon da und stieß sofort zu.
Nun erlebte ich einen wirklich furiosen Drill. Nicht nur, daß der Fisch mehrfach hoch aus dem Wasser sprang, er zog mir auch mehrfach jede Menge Schnur von der Rolle und nötigte mich, am Ufer mit bachaufwärts zu laufen. Doch dann saß er plötzlich im Uferbereich irgendwo fest. Meine Versuche, ihn wieder auf Trab zu bringen, brachten nichts ein. Natürlich war das an einer Stelle, wo ich einen Abrutscher ins Wasser riskiert hätte. Ich trug zwar eine Wathose, kannte aber nicht die Tiefe und nachdem ich einmal schon fast drin gelegen hätte, war ich vorsichtig. Ich zog sämtliche Teile meines Keschers aus und versuchte, den Fisch damit aus dem Uferkraut heraus zu jagen. Schließlich bekam ich ihn wieder frei und konnte ihn keschern. Leider hatte er die kleine Nymphe so heftig genommen, daß sie im Kiemenbereich saß und der Fisch blutete. Ich mußte ihn also abschlagen. Schade!
So kann es gehen: ich rechnete überhaupt nicht mehr mit Forellen und dann hatte ich drei hintereinander am Haken. Scheinbar sind doch noch einige von unserem kleinen Besatzkontingent im Bach.
Zu Hause wog ich den Fisch, der nicht nur eine beachtliche Größe, sondern auch einen beachtlichen Umfang hatte. Die Forelle wog immerhin 850 Gramm. Ein sehr schöner Fisch also!! Daß ich ihn abschlagen mußte, war zwar schade, aber leider notwendig.
So endete ein toller Angeltag.
Gruß
Eberhard
 
Moinsen !
Gestern war es ca. 8 Tage her, daß ich unseren Vereinsbach, die Issel, zum letzten Mal befischt hatte. Das "stolze" Ergebnis dieses Angeltages war ein einziger, ca. 20 cm langer Döbel. Dafür hatte ich in der schwülen, brütenden Hitze keinen trockenen Faden mehr am Leib. Außerdem hatte ich in dem hüfthoch gewucherten Gras an den Hängen der Issel etliche Fliegen unauffindbar verloren. Meine Stimmung war nahe Null u. ich hatte dem Fischen abgeschworen:(. Nach den Tagen großer Hitze kamen Gewitter, starker Wind und starke Regenschauer, so daß es nicht schwer war, den "Schwur" zu halten. Doch gestern mußte ich einfach mal wieder raus! Ohne Rücksicht darauf, daß sehr kräftiger Wind herrschte u. der nächste starke Regenschauer immer um die nächste Ecke war, fuhr ich zur Issel. Auf dem Wege dahin kam ich durch einen Schauer, den man schon kaum noch als Regen bezeichnen konnte. Es goß wie aus Eimern!! An der Issel jedoch war dann, zumindest vorerst, kein Regen in Sicht. Trotzdem zog ich die Wathose an u. die Bundeswehr-Regenjacke über, damit ich im Fall des Falles einigermaßen trocken blieb. Das Wasser war durch den vielen Regen leicht gestiegen u. die Strömung wieder etwas stärker. Ansonsten hatte sich nichts geändert: hüfthoch gewuchertes Gras an den Hängen, weit überhängende Büsche usw.
Direkt am Anfang unserer Strecke, wo ein kleiner Bach einmündet, war eine der wenigen Stellen, wo man noch ungehindert fischen konnte. Außerdem hatte ich dort einigermaßen Windschatten. Also steckte ich die Rute zusammen u. knüpfte eine Fallschirmfliege mit gelbem Foam-Indikator an mein Vorfach. Weite Würfe sind dort nicht nur unmöglich, sondern auch nicht erforderlich. Die ersten beiden Würfe brachten nichts. Beim dritten Wurf stieg ein Fisch unmittelbar neben meiner Fliege nach etwas Freßbarem. Also ließ ich die Schnur so weit abtreiben, daß sie beim Abheben den Fisch nicht mehr beunruhigen konnte. Dann der vierte Wurf! Die Fliege trieb etwa einen halben Meter, als sie in einem Wirbel verschwand. Schneller Anhieb, dann begann der Tanz! Nach einem schönen Drill von mehreren Minuten konnte ich eine gute Forelle keschern. Der Haken löste sich bereits im Kescher von allein aus ihrem Maul. Glück gehabt!! Sie war keine der Großen in unserem Bach, aber doch ein guter Fisch. Ihr Temperament im Kampf stand aber dem der Großen nicht nach. Dankbar für den schönen Drill hielt ich sie, nur auf der flachen Hand liegend, eine Weile mit dem Kopf gegen die Strömung. Sie erholte sich schnell und schwamm dann gemächlich davon. Ich hatte sie überhaupt nicht festgehalten, sondern nur, wie gesagt, auf der flachen Hand gehalten. Es schien fast, als ob sie meine "Hilfestellung" dankbar annahm, denn als sie davon schwamm, zeigte sie weder Hast noch Panik.
Die nächsten 2 Stunden brachten nur noch die Bisse einiger kleinerer Döbel, die ich nicht am Haken festmachen konnte. Zweimal stieg noch eine Forelle, drehte aber wieder ab.
Irgendwann wurde der Himmel dann rabenschwarz u. der Wind wurde zu stark. Also brach ich, wieder einigermaßen mit meinem Vereinsbach versöhnt, das Fischen ab und floh vor dem drohenden Wetter. Meinen "Schwur" von vor 8 Tagen hatte ich annulliert:)!
Gruß
Eberhard
 
Moinsen!
Nun mußte ich meinen "Schwur", von dem ich im letzten Beitrag berichtete, doch wieder erneuern, allerdings nur bis zum Ende der Schulferien. Heute zog es mich wieder einmal unwiderstehlich zum Vereinsbach. Ich suchte natürlich die Bacheinmündung am Anfang unserer Strecke auf, weil dort 1. Schatten war u. 2. auch die beste Möglichkeit zum Fischen bestand. Ich hatte genau 2 Würfe gemacht, da fuhr ein Auto vor, daß wohl als "Verpflegungsfahrzeug" diente. In seinem Gefolge waren ca. 15 Fahrräder mit 2 Frauen u. ca. 12 oder 13 Kindern zwischen 8 u. 12 Jahren. Weil in Höhe meines Angelplatzes ein gemauerter Tisch u. mehrere Bänke stehen, war das natürlich ihr Ziel. Der Lärm war unbeschreiblich u. obwohl die Betreuerinnen den Kindern lapidar gesagt hatten, daß sie "den Angler" nicht stören sollten, achteten sie natürlich nicht darauf, was die Kinder taten. Ich floh also bachabwärts u. folgte dem Bach in der brüllenden Hitze ca. 2 km abwärts. Einmal sichtete ich eine Forelle und zweimal einen Schwar Döbel mit einigen recht guten Exemplaren dabei. Leider verhinderte der übermäßig gewucherte Böschungsbewuchs ein halbwegs gezieltes Anwerfen. Bis es dann halbwegs glückte, hatten die Fische Verdacht geschöpft und sich empfohlen. Als ich wieder zum Ausgangspunkt zurückkehrte, war alles noch beim Alten: Geschrei, Gekreische, Wassergeplantsche usw.
Da floh ich dann endgültig u. zwar nach Hause.
Obwohl ziemlich wütend, wußte ich ja, daß ich als Junge nicht anders war, als die Kinder, die mein Angeln vereitelt hatten. Also verabschiedete ich mich von unserem Bach bis nach den Ferien:mad:
Gruß
Eberhard
 
Knapp 4 Stunden vorher hatte ich an selber Stellen einige Döbel gefangen.
Weit und Breit kein Kind zu sehen.
Was wirklich lästig war, waren die Fliegen die um einen herum rumschwierten.
Flussab wurde ich von einem Trupp Barsche überfallen.
Überall wo ich hingeworfen habe biss ein Barsch. Nach ca. 20 Stück auf einer Strecke von 200 Meter habe ich den Weg nach Hause genommen da alle Köder von den Stachelritter genommen wurde.
 
Hi

Ja die Ferien sind was feines ich wurde beim letzten Fischen an der Leine von 3 Schlauchbooten voller johlender Kinder und deren Betreuer passiert, anschliessend packte ich dann ein :).

Aber Eberhardt hat recht waren selber kein Deut besser :klatsch.

Gruss
Olli
 
Moinsen!
In den letzten Wochen hatte unsere geliebte Issel es mit mir nicht sehr gut gemeint. Wenn ich überhaupt mal etwas fing, dann waren es ein oder höchstens zwei kleine Döbel. Dafür schien es so, als ob die Wasserpest sich explosionsartig vermehrte. An einigen Stellen war Fischen infolge durchgehender grüner Teppiche nicht mehr möglich. Unser Döbel-Hotspot, von dem ich bereits öfter berichtet habe, zeigte gähnende Leere. Aber irgendwie ist das kein Wunder, denn aufgrund der langen Trockenheit ist die Issel z. Zt. eigentlich nur noch ein Rinnsal.
Irgendwann machte mich jemand auf den Pool unterhalb eines renaturierten Wehres, das heute nur noch eine Rausche ist, aufmerksam. Dort wimmelte es tatsächlich von Fischen, wie ich mit der Pol-Brille sehen konnte. Zumeist waren es Döbel. Keine Riesen zwar, aber einige doch von einer Größe, daß mein Adrenalinspiegel deutlich stieg. Zwei Tage lang versuchte ich dort dann alles, was ich in meinen Fliegendosen mitführte.
Die Schwierigkeit war, daß die freie Wasserfläche nicht groß war. Rundum waren kleine Wasserpest-Teppiche u. auch sonst viel Kraut. Der leichte Wind "half" mir mehrmals, immer genau in die Wasserpest zu treffen:(. Was aber noch schlimmer war: die Fische taten, als seien meine Angebote überhaupt nicht vorhanden. Ganz selten interessierte sich mal einer für die Fliege oder Nymphe, drehte aber immer wieder ab, egal, was ich auch anbot. Am zweiten Tage fing ich immerhin einen etwa handlangen Barsch auf eine Nymphe. Das war alles! Nach ein paar Tagen Pause versuchte ich mein Glück noch einmal.
Wie gewohnt, traf ich mehrfach "zielsicher" in diverse Wasserpest-Stellen, blieb in Krautfeldern hängen, nur Fische konnte ich für meine Offerten leider nicht begeistern. Irgendwann band ich eine unbeschwerte, langsam sinkende Nymphe an das Vorfach, die ich durch den Pool u. dann über die anschließenden Krautbetten führte. Plötzlich Widerstand! Endlich wieder ein Fisch! Wieder war es ein etwa handlanger Barsch, der für seine Größe am Haken recht wehrhaft war.
Nachdem ich ihn zurückgesetzt hatte, spürte ich auf die gleiche Nymphe kurz darauf erneut Widerstand. Dieser Fisch war deutlich größer und entpuppte sich als ein knapp zwei Hand langer Hecht, der mir an dem Tippet Stärke 0,14 mm u. der leichten Rute Klasse 3 - 4 einen annehmbaren Drill lieferte. Leider bot er mir dann noch einen "Spaß", auf den ich lieber verzichtet hätte:
Beim Ablösen vom Haken glitt er mir zu früh aus der Hand und verschwand zwischen den Steinen der Uferbefestigung zwar im Wasser, konnte aber nicht mehr fort. Also weg mit der Rute, auf die Knie und Stein für Stein aufseite legen! Vom Hecht keine Spur! Ein Stochern mit einem kleinen Ästchen brachte ihn in Unruhe, so daß er sich kurz zeigte, aber greifen konnte ich ihn nicht. Also weiter Stein nach Stein (jeder davon etliche Pfunde schwer) aufseite räumen. Schließlich konnte ich ihn sehen und räumte ihm einen Weg zum freien Wasser. Statt diesen zu benutzen, versuchte er, vor mir zu flüchten, natürlich nicht in den Bach, sondern weiter zwischen die Steine. Endlich, nach weiterem "Steine baggern", konnte ich ihn greifen und zurück in den Bach setzen. Nachdem ich dann die Uferbefestigung wieder einigermaßen aufgeräumt hatte, wolllten meine Arme nicht mehr recht mitmachen, da ich fast 20 Minuten Steine weg - und wieder zurück geräumt hatte.
Da ich ja nun zum Glück nicht ganz Schneider geblieben war, packte ich dann zusammen u. fuhr nach Hause. Mein Muskelkater am nächsten Tag "miaute" ganz beträchtlich:)!
Gruß
Eberhard
 
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Moin Eberhard
Petri Heil zu dem Döbel und dem Hecht!Und das mit dem Steine schleppen beweist einmal mehr,das Angeln nicht nur sitzen und warten bedeutet.Und :respekt das Du dem Hecht ein weiterwachsen ermöglicht hast.Andere hätten aus Faulheit garnicht weiter geschaut was mit dem Tier nun wird.Aber das macht,glaub ich, einen echten Vollblutangler aus.Danke für die schönen Berichte und weiter so bitte.
Grüße und ein dickes Petri Heil Oli:angler:
 
Moinsen!
Vor knapp 3 Wochen ersteigerte ich bei Ebay im Hinblick auf die bevorstehende Hechtsaison eine englische Flextec-Fliegenrute der Klasse 7 - 8. Ich hatte zwar schon eine 7/8er, aber die war mit ihren 3 Metern Länge nur zweigeteilt u. daher nicht ganz einfach zu transportieren. Diese jetzt ist dreigeteilt u. ich hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, diese Rute bei einem Bekannten einmal zu werfen, so daß ich keine Katze im Sack kaufte. Ich ersteigerte sie für 16,-€, worauf noch 12,-€ Versand kamen. Nun stand das gute Stück seit über 2 Wochen bei mir in der Ecke u. wartete auf seine erste Prüfung. Leider hatten wir nahezu 3 Wochen fast ausschließlich Regen und stürmische Winde. Für heute aber lautete die Wettervorhersage günstig. So wurde es denn auch: trocken u. nur leichter Wind. Also nix wie ab zur Issel!! Das Flüßchen zeigte durch den vielen Regen deutlich höheres u. auch schnelleres Wasser, welches im Übrigen nur aus lehmbrauner Brühe bestand. Ich probierte zunächst mehrere Hechtstreamer mit Haken Größe 2/0. Ich konnte jedoch keinen Esox dafür begeistern. Dafür hatte ich an den großen Streamern mehrere Zupfer u. zweimal stieg ein Fisch auf den noch nicht abgesunkenen Streamer. Zu erkennen war zwar nichts, aber ich wußte, daß vor gut 3 oder auch 4 Wochen ein starker Forellenbesatz durch unseren Verein getätigt wurde, nachdem sich im vergangen Jahr unser kleines Versuchskontingent so gut eingelebt hatte. Die Fische hatten selbst die lange Trockenperiode gut überstanden u. eine Auswertung hatte ergeben, daß noch mehr als die Hälfte des Versuchsbesatzes vorhanden war. Diese Fische waren jedoch mittlerweile ganz schön schwierig geworden. Jetzt kam ein starker Besatz hinzu. Ich nehme an, daß die Zupfer an den großen Hechtstreamern Forellen waren, für die der Haken zu groß war.
Nachdem sich absolut kein Hecht für meine Offerten begeisterte, knüpfte ich einen mittelgroßen Streamer an u. ging auf die Döbelpirsch an Stellen, welche sonst immer für einen Döbel gut waren. Aber auch die Döbel waren höchst desinteressiert. Dafür hatte ich dann plötzlich einen kräftigen Biß u. landete nach kurzem Kampf eine sehr schöne Rainbow, die einen guten Drill ablieferte.
Kurze Zeit später wieder ein Biß u. wieder eine Rainbow ungefähr gleichen Kalibers u. gleicher Kampfkraft. Beide wurden natürlich sofort zurückgesetzt u. waren mit einem schnellen Sprint meinen Blicken entschwunden. Da Forellen aber nunmal aufgrund der Schonzeit nicht meine Zielfische waren u. andere Fische nicht bissen, beendete ich den Angeltörn nach der 2. Rainbow. Ein paar eisig kalte Füße halfen mir bei diesem Entschluß.
Zumindest hatte ich meine neue Rute ausprobiert u. festgestellt, daß sie nicht nur sehr gute Wurf - u. Schußeigenschaften besaß, sondern sich auch beim Drill bewährte. Für die nächste Woche ist ja wieder absolutes "Traumwetter" angesagt. Vielleicht raffe ich mich doch mal auf u. rücke den Hechten mal bei Regen zuleibe, obwohl ich sonst eher ein Schönwetterangler bin. Ich hoffe nur, daß die Esoxe beim nächsten Törn nicht mehr so abweisend sein werden.
Gruß
Eberhard
 
Sehr schöner Bericht,Eberhard. Das zeigt das unsere Arbeit nicht ganz umsonst war die wir in den Bach stecken bzw. Vereinsbeiträge. Warum stellst du nicht gleich noch einen Anfahrtsweg mit ins Netz sodass noch mehr davon haben und dort fischen gehen?
 
@Torsten Rühl
Weißt Du, wie lang der Fluß von der Quelle bis zur niederländ. Grenze ist u. findest Du irgendwo eine auch nur vage Ortsangabe? Also was soll die Frage?
Nach der Erfahrung in einem gewissen anderen Angelforum u. der heutigen muß ich wohl zukünftig erst Deine formelle Genehmigung einholen, bevor ich einen Beitrag verfasse!
 
Also ist es mittlerweile sogar schon "illegal" angelerlebnisse zu schildern in dem das gewässer erwähnt wird , wegen der gefahr dass andere auch dort mal lust kriegen könnten und euren fluss plündern könnten? oder wie kann man dies verstehen?
 
So muss man das sehen wie es Vorfälle am Wasser beweisen. Auch ist bei dem ganzen noch ein viel weittragendes Projekt der Wiederansiedlung der Bachforelle in Gefahr in dieser Region wenn zahlreiche Gastangler dort fischen. Das hat mit freundschaftlichen Angeln nichts mehr zu tun.
Max du kannst dir aber sicher sein das es auch Bereiche gibt wo jeder mit uns fischen gehen kann ohne irgendein schlechtes Gewissen zu haben. Da es aber Angler gibt dies sich mit der Materie auskennen und in unserer Region wissen wo wir fischen ist es nun so wie es ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Da kann man nun geteilter Meinung sein aber der Vorstand vertritt die Interessen des Vereins dem ich angehöre.

Alles weitere zum Thema wird unter Eberhard und dem Verein geklärt und gehört nicht hier hin.
 
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