Angelerlebnisse -  Passant fragt Mich: Schon was gefangen?

Naja bei mir ist es nicht so oft, aber meistens nicht störend. Ganz im Gegenteil- ich freue mich wenn ich mit einen Angler ein bisschen reden kann.
Letztes kam ein Ehepaar mit 2 Kindern an, und die beiden kamen zu mir.
,,Was machst du ?"
,,Angeln"
,,Ach so"
Nach einiger zeit....
,, hast du gar keine mutter?"
,,Doch, doch , die ist nur nicht da" :D

Sowas ist doch dann auch mal lustig.

Und zu Jp, das kann ich echt verstehen, was soll man da sagen?
 
Ich kann euch Beide verstehen ( JP kainirschl).

Ich habe jahrlang mit nem Freund ausschliesslich auf dem Lande geangelt und dort auch nen Grossteil meines Lebens verbracht.
Seit nem halben Jahr angel ich fast ausschliesslich in der Stadt. Und dort ist es wirklich extrem. Du gehst an Deinem einzigen freien Tag ( Montag morgen ) in der Woche ans Wasser. Quaelst Dich schon frueh aus dem Bett, um dann zwischen 8-9 am Wasser zu sein.
Auf dem Hinweg zur Arbeit kommen dir die Schulkinder entgegen. Grundschule...
Aus der Kinderhorde kommen Beschimpfungen wie Tiermoerder oder Fischmoerder. Ich bin eher damit beschaeftigt, darauf zu achten, dass meine Rute unversehrt bleibt.

Am Wasser angekommen. Eeeendlich...
Inzwischen habe wir 0830 . Rute ins Wasser. Konzentration damit der Spinner zwar tief- aber nicht zu tief laeuft und haengen bleibt.
Da ertoent schon im Hintergrund eine Stimme. Aha denke ich mir. Entweder ein Arbeitsloser, ein Rentner, ein Öko oder ein Lebenskuenstler. Neeee - fuer erstes und letzteres ist noch zu frueh...

"Hallo Sie ! Sagen Sie mal, sind sie der Angler, den ich immer da hinten auf den Inselchen rumspringen sehe? Sie lassen da immer Ihren Muell liegen! Siehts bei Ihnen zuhause denn genauso aus? Hallo- wollen Sie mich nicht hoeren oder warum reagieren sie nicht?"

Ich gerade am spinnen-ziehe den Koeder noch rein und drehe mich dan um, um in einer Grundsatzdiskussion dem ergrauten Herrn zu erlaeutern, weshalb ich ebenfalls ein Interesse habe, die Natur muellfrei zu halten und ziehe sogar meine Kippenstummel aus der Hosentasche...

Nach gut 20 Minuten ist der Koeder wieder im Wasser und ich konzentriert bei der Sache. Stellungswechsel.
Also auf die Inselchen. Ich laufe gaaanz langsam und leise, denn vor mir hat vor etwa 2-3 Wochen ein Schwan sein nest gebaut und ist am brueten. Ich benutze immer den gleichen Weg an ihm vorbei und er streckt mittlerweile nichtmal mehr seinen Hals hoch, wenn ich komme. Ich schiesse ein paar Bilder, wie er loses Geaest zusammen kratzt, um sein Nest zu erweitern. Selbst Papa Schwan kommt schon nicht mehr instinktiv angeschwommen. Er sucht gemuetlich Futter 150-200 m flussabwaerts.Ich beginne zu angeln.
Koederwechsel.
Ich werfe aus und der Koeder haengt im Busch-toll !!!

Erneut vernehme ich eine Stimme. Diesmal aber eine weibliche.
"Das haben Sie Naturfrevel nun davon, einfach im Naturschutzgebiet zu angeln. Als ob es Ihnen nicht schon genug waere, Tiere NUTZLOS zu fangen und zu toeten- nein, Sie muessen Ihrem makabren und tierverachtenden Hobby auch noch an verbotenen Orten nach gehen!"

"Gutes Fraeulein ( bei dem Aussehen der gut 50 Jahre alten Person bewusst gewaehlt), hier handelt es sich nicht um ein Naturschutzgebiet! Es ist ein Vogelschutzgebiet und ich darf hier angeln."
Die Antwort der Frau kann ich gottseidank -durch das Gebelle eines Hundes uebertoent - nicht verstehen. Haette ich naemlich entsprechend Ihres Gesichtsausdruckes darauf reagiert, so waere ein neuer Koederwechsel auf mein 25 gr Birnenblei faellig gewesen.
Die Frau zog gottseidank weiter und stahl mir nicht mehr meine Zeit - dachte ich.
Denn etwa 10 Minuten spaeter kam auf einmal der Schwanenpapa angesschossen. Die Fluegel breit, der Hals lang. Ich bekam es mit der Angst zu tun und suchte hinter einem Baum Deckung. Ja verdammt- ich hatte Angst. Die Dinger sind halt wirklich gross.
Doch der Schwan lies mich links liegen und schoss weiter Richtung Schwanenmama , die ja im Nest am brueten war.

Ich ahnte schlimmes.....

Das Nest lag etwa 30m hinter mir. Ich konnte es nicht sehen, da ein Gebuesch dazwischen war. Ich schlich mich Richtung Nest und sah genau das, was ich befuerchtet hatte. Das 50-jaehrige Ökofraeulein samt HUND OHNE LEINE am Nest und die Schwanenmama daneben.
Der Hund hatte sich beim Anblick des bruetenden Schwanes wie vorhersehbar selbststaendig gemacht und war auf sie los gestuermt.
Der Hund also bei den grossen Schwaenen die Hosen voll und in Abwehrhaltung nur gebellt und das Herrchen dumm daneben und war nicht in der Lage, den Hund weg zu bekommen.
Ich habe dann nen Stock auf den Hund geworfen, sodass dieser dann endlich mal die Stellung raeumt. Das Fraeulein hinterher. Aus gebuehrender Distanz zum Schwanenpaar fing sie dann an, mich zu beschimpfen. Was mir denn einfallen wuerde, ihren Hund mit nem Stock zu bewerfen.
Sie sehen ja, was Sie mit Ihrer Angelei im Naturschutzgebiet anrichten. SIE HABEN DIE SCHWANENMUTTER AUFGESCHEUCHT.

Ich habe Ihr dann anhand des Schildes erklaert, in was wir uns fuer einem Gebiet befinden und dass es ueberall- nicht nur hier- eine Leinenpflicht fuer Hunde gibt. Ebenso dass es eine weitere Ordnungswidrigkeit darstellt, dass der Hund in der Zwischenzeit in die Ecke gesch..... hatte und sie es nicht weg mache.



Zugegeben das war der haerteste Kracher vor ein paar Tagen...

Und zur Entschaedigung fuer das Lesen des langen Textes ein paar huebsche Bilder- bevor der Hund auf den Schwan traf.
 
Bilder danach. Sie hat sich wieder beruhigt
 

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