Brassen sind die Rabauken an der Futterstelle, Schleien die Beobachter aus dem Hintergrund.
So habe ich das erlebt, als einige Zeit lang einen kleinen See befischt habe, der sehr klares Wasser und einen sehr geringe Tiefe hatte. Zwischen den vielen Pflanzen waren nur wenige freie Stellen, dort haben wir unsere Futterstellen angelegt.
Die Schleien kamen meist nur morgens angeschwommen und haben sich die meiste Zeit an der Grenze vom Pflanzendickicht zum Freiwasser aufgehalten und sind nur gelegentlich und vorsichtig an die Futterstelle herangeschwommen.
Immer wieder sind sie zurück in das schützende Dickicht geschwommen. Wir haben mit Matchruten auf Sicht geangelt und konnten beobachten, wie lange es dauert, bis eine Schleie endlich den Köder nimmt.
Es war oft zum Verrücktwerden. Allerdings konnten wir auch erleben, daß die Schleien in der größten Mittagshitze plötzlich ankamen und auch bereitwillig gebissen haben. Sind schwer zu durchschauen, die Tincas...
Wenn schon (größere) Brassen vor Ort waren, sind die Schleien im Hintergrund geblieben. Sie haben sich nie mit den Brassen vermischt und gemeinsam gefressen. Mit den Rotaugen hatten sie dieses Problem nicht, die haben sie nicht gestört.
Schleien habe ich maximal zu viert auf Tour erlebt. Bei den Brassen kommen ja manchmal ganze Schulen angeschwommen, die machen den Futterplatz auch in kürzester Zeit platt.
P.S. Ich weiss natürlich, daß man solche Beobachtungen nicht verallgemeinern kann, aber es hat meine Sicht auf die Schleien geprägt und ich hatte noch nie eine als Beifang beim Karpfenangeln, obwohl in meinen Gewässern viele und stattliche Schleien vorkommen.