Gewässerschutz -  Wir fordern eine Reduzierung der Kormoranbestände Unterschriftenaktion des DFV

Ich bin mir nicht sicher, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen überhaupt annähernd erfolgreich wären.

Hi,

die vorgeschlagenen Maßnahmen sind:

- die Fortsetzung und Intensivierung bestandsreduzierender Eingriffe in Brutkolonien des Kormorans

- ein länderübergreifendes Management der Kormoranpopulation

Die "bestandsreduzierenden Eingriffe" gibt es seit Jahren und um ein "länderübergreifendes Management" wird ebensolange gerungen. Die Petition verlangt also nur eine Fortschreibung bestehender Maßnahmen - na ja, intensiviert, was auch immer die Autoren damit meinen...

Jetzt kann sich jeder mal fragen, ob und wenn inwieweit diese Maßnahmen bisher erfolgreich waren.

Jörg schrieb:
Wie sieht denn deine Vorstellung aus. Warten bis sich ein natürliches Gleichgewicht einstellt...auf Kosten heimischer Tierarten?

Du hast doch auch den Kormorantröt verfolgt (hier). Da habe ich versucht zu erklären, warum sich aus meiner Sicht das "natürliches Gleichgewicht" bereits eingestellt hat. Ich habe das in "" gesetzt, weil es schon seltsam klingt, wenn man bei einem ursprünglich in China beheimateten Vogel von einem "natürlichem" Gleichgewicht spricht. Das hat allerdings nichts mit dem "Schadpotential" des Vogels zu tun - das ist zweifellos vorhanden - sondern ausschließlich mit der Annahme, dass dieses Schadpotential nicht mehr zunimmt.

Einen solchen Aufruf würde ich nicht unbedacht unterzeichnen.

Ich auch nicht! Ich bin überzeugt davon, dass der Sinngehalt und Nutzen gleich Null ist - sieht man mal davon ab, dass man mit einer Unterschrift etwas Luft ablassen kann...

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,

Die "bestandsreduzierenden Eingriffe" gibt es seit Jahren und um ein "länderübergreifendes Management" wird ebensolange gerungen. Die Petition verlangt also nur eine Fortschreibung bestehender Maßnahmen - na ja, intensiviert, was auch immer die Autoren damit meinen...

die bisher durchgeführten Eingriffe ins Brutgeschäft haben auf den Gesamtbestand keine nachhaltige Wirkung. Dazu ist die Zahl der manipulierten Kormorangelege noch zu gering. Es werden deutschlandweit pro Jahr bei bestenfalls 10% der Gelege sein. Das reicht nicht aus. Die hier im Forum schon verlinkte Studie zeigt im Populationsmodell, dass der Korridor für eine nachhaltige Beeinflussung zwischen 26 und 38% liegt. Deshalb die Forderung nach Intensivierung der Maßnahmen.

Jetzt kann sich jeder mal fragen, ob und wenn inwieweit diese Maßnahmen bisher erfolgreich waren.

Wer soll diese Frage beantworten? ;-) Wir kennen nur die Entwicklung der Brutpaarzahlen unter dem Einfluss verschiedenster Faktoren (Abschuss, Eingriffe in Kolonien, Waschbär & Co.). Wie die Entwicklung ausgesehen hätte, wenn jährlich keine 20.000 Kormoran allein in Deutschland geschossen würden, nicht pro Jahr bis zu 2000 Gelege ausgekühlt würden und keine Waschbären in einzelnen Kolonien umherturnen würden, wissen wir leider nicht. Wäre aber mit Sicherheit sehr spannend ...

In der Kolonie an den Paretzer Tonstichen zeigt sich in den letzten beiden Jahren ein stetiger und deutlicher Rückgang der Brutpaarzahlen. Nur in dieser Kolonie wird seit 2006 jährlich im Frühjahr eingegriffen (Operation "Kalt-Ei"). Auch hier steht aber das Problem, zwischen der Wirkung unseres pelzigen Filmstars und den Effekten der genehmigten Störungen zu unterscheiden.

Unter nachfolgendem Link findest Du eine Zusammenstellung von Veröffentlichungen zum Thema Kormoran. Schau Dir mal die Präsentation zum Management in Dänemark an. Auch dort hat es gedauert, bis man Effekte durch das Verölen von Kormorangelegen gesehen hat. Waschbären haben sie dort oben sicherlich keine.

http://circa.europa.eu/Public/irc/e...ts/cormorants_31-03-2009&vm=detailed&sb=Title

Viele Grüße

Lars
 
Zuletzt bearbeitet:
Erster Beitrag,Respekt. :)

Wirklich Angler?
Haben ja hier im Board schon oft über die Kormoranproblematik gelabert!
Hast du ja sicherlich verfolgt?

Hallo Koala,

war mein Beitrag zu forsch für einen ersten im Board?

Klar, ich bin wirklich Angler, und zwar mit Herz und Seele. Das heißt doch aber nicht, dass es nicht lohnen würde, Konzepte und Aufrufe zum Handeln zu hinterfragen, oder?

Thunfisch schrieb:
Ich auch nicht! Ich bin überzeugt davon, dass der Sinngehalt und Nutzen gleich Null ist - sieht man mal davon ab, dass man mit einer Unterschrift etwas Luft ablassen kann...

Anscheinend noch einer, der nachgedacht hat und zu einem ganz anderen Schluss als dem der Unterschriftenaktion gekommen ist. Das erleichtert mich gerade etwas.

Ich habe die Liste auch schon bei uns in Angelläden herumliegen sehen.

Für mich sieht das, ehrlich gesagt, nach bloßem Aktionismus aus.

Die verschiedenen Themen um den Kormoran habe ich auch nachgelesen, ja.

Gibt es da irgendetwas, das unter allen Beteiligten an den Diskussionen unstrittig ist und war, die Meinungen gehen doch recht weit auseinander?
Falls doch, scheine ich genau das überlesen zu haben.

Abgesehen davon: können Maßnahmen, die permanent durchgeführt werden müssten, als Lösung oder nachhaltig bezeichnet werden?
Auch da habe ich leider so meine Zweifel.


Gruß vom thoste
 
war mein Beitrag zu forsch für einen ersten im Board?

Natürlich nicht. :)
Seine Meinung zu vertreten hat ja nun wirklich nichts mit der Anzahl der Posting's zu tun.

Man muß die Aktion ja auch nicht befürworten,aber...mir fehlt es dann sehr oft an ,,eigenen''Lösungsansätzen.
Denn ohne diese, wirkt die Antwort sehr Inhaltlos.Auch kommen wir dann sehr schlecht zu einer konstrutiven Diskussion.

Übrigens,willkommen im Board. :prost


Gruß Jörg
 
Gibt es da irgendetwas, das unter allen Beteiligten an den Diskussionen unstrittig ist und war, die Meinungen gehen doch recht weit auseinander?

Hi,

Ja, da gibt es Punkte, die unstrittig sind:

Der K. hat in jedem Fall ein "Schadpotential". Das sieht je nach Standpunkt natürlich unterschiedlich aus. Für Fischwirte liegt der Schaden mehr auf der wirtschaftlichen Seite, für Naturschützer, die sich um Salmonidengewässer kümmern im Bestand bedrohter Fischarten. Das wird von niemandem bestritten.
Was die Bewertung des allgemeinen Schadens über alle Gewässer in der Republik angeht, gibt es sicher unterschiedliche Auffassungen, auch was die Höhe des Schadens an der Fischwelt in ausgewählten Gewässern (meist kurzfristig betroffene Vereinsgewässer) angeht.

können Maßnahmen, die permanent durchgeführt werden müssten, als Lösung oder nachhaltig bezeichnet werden?

Grundsätzlich: warum nicht? Wenn man darin nicht automatisch einen Widerspruch erkennt. Nachhaltigkeit bedeutet ja, dass man ein Ziel erreichen möchte, das so dauerhaft erhalten bleibt. Man kann dieses Ziel u.U. durch eine einmalige Aktion erreichen (Baue einmal einen hohen Deich und du bist für lange Zeit vor Hochwasser sicher), oder eben durch immer wiederkehrende Maßnahmen ( Jedesmal, wenn ein bestimmter Pegel erreicht wird, werden zusätzliche Schutzwände aufgebaut, die hinterher wieder abgebaut werden). Mit beiden Maßnahmen erreicht man nachhaltigen Hochwasserschutz - zumindest in der Theorie und bis zum nächsten "Jahrhunderthochwasser". Klar ist aber auch, dass sich dieses Bild nicht auf die Kormoranproblematik übertragen läßt. Einmalige nachhaltige Maßnahmen sind aufgrund der hohen Flexibilität und der Mobilität des Vogels nicht möglich.
Wer trotzdem versucht so einen Eindruck zu vermitteln, der verarscht seine Mitmenschen!

Gruß Thorsten
 
Also war es anscheinend doch recht wenig, worauf "man" sich einigen konnte.

Schadpotential: ja, nein, jein. Abhängig von betrachteten Gewässern und Bedingungen.
Und immer abhängig vom Betrachter bzw. von Betrachtergruppen, das ist wohl zusätzlich schwierig.

Ich betrachte die Dinge als Angler, Natur- bzw. Umweltschützer bin ich als Angler ohnehin, Personalunion, so mein Verständnis.

Und ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass mir ein Kormoran einen Fisch vor der Nase weggefischt oder einen Bestand vor meinen Augen in die Knie gezwungen hätte.
Ich angle aber auch nur in natürlichen Gewässern, das sollte ich vermutlich hinzusetzen.

Wenn dieses, auch für meine Begrifflichkeiten überflüssige Kormoranmanagement mehrheitlich sogar abgelehnt wird: müssen dann überhaupt noch Lösungen gefunden werden?

Wenn ja, berechtigt wofür? Und für wen?
 
Hallo Koala,

ist dies ein Berufsfischerforum?
Dann bin ich hier vermutlich falsch, ich bin nur ein Angler.

Wer wirtschaftliches Interesse hat, wird immer abweichend argumentieren und vermeintliche Störfaktoren auszuschalten suchen.
Das liegt sozusagen in der Natur der Sache.

Wiederansiedlungsprogramme begrüße ich natürlich.

Sie können aber nur dann erfolgreich sein, wenn alle Rahmenbedingungen die auch zulassen.
Über Kennzeichen des Gewässers hinaus sollte auch die Umgebungsfauna abgefragt und bekannt sein.

Im Zoo sind Zufütterungen ja gewöhnlich, bei Wiederansiedlungsprogrammen eher entbehrlich.

Kontext und Umstände legen hier Sinn oder Unsinn fest, das ist meine Sichtweise.
 
Dann bin ich hier vermutlich falsch, ich bin nur ein Angler.

Weißt du eigentlich,wie es in Europa ausgesehen hat....bevor der Mensch eingegriffen hat?
Wir reden hier von riesigen Buchenwäldern,keine Städte etc.

Gerade wir Menschen haben unsere Umwelt gewaltig verändert...jetzt so zu tun...als würde es die Natur einfach so hinbekommen...ist sicher nicht richtig?

Gruß Jörg
 
Weißt du eigentlich,wie es in Europa ausgesehen hat....bevor der Mensch eingegriffen hat?
Wir reden hier von riesigen Buchenwäldern,keine Städte etc.

Gerade wir Menschen haben unsere Umwelt gewaltig verändert...jetzt so zu tun...als würde es die Natur einfach so hinbekommen...ist sicher nicht richtig?

Gruß Jörg

Hallo Koala,

nein, das weiß ich leider nicht, würde das mindestens anglerisch aber gerne erleben, das muss toll gewesen sein.
Anritt mit vorsintflutlichem Angelgerät auf einem Maulesel wahrscheinlich weniger, aber die noch nicht oder wesentlich weniger menschlich beeinflusste Natur dürfte dafür entschädigen.

Meine Rückfrage an Dich zum Verständnis: sicher ist die heutige Natur stark vom Menschen beeinflusst oder fast menschgemacht.

Heißt das, dass der Mensch immer wieder und weiter gestaltend eingreifen muss, damit in dieser sog. Kulturlandschaft überhaupt etwas funktioniert?

Eine solche Vorstellung wäre ziemlich ernüchternd, weil alles rundherum dann nur rein künstlich menschgemacht wäre. Meinst Du, dass das tatsächlich so ist?
Meinst Du, dass der menschliche Eingriff alle Naturgesetze aushebeln kann, sind wir allmächtig?

Oder liegt vielleicht im Unterlassen weiterer menschlicher Eingriffe ein möglicher Schlüssel zum Problem?
 
Meinst Du, dass der menschliche Eingriff alle Naturgesetze aushebeln kann, sind wir allmächtig?

Oder liegt vielleicht im Unterlassen weiterer menschlicher Eingriffe ein möglicher Schlüssel zum Problem?

Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo dazwischen.Und genau das möchten einige hier zum Ausdruck bringen.
Keine Ausrottung des Kormorans ABER eben auch keine freie Vermehrung,bis zum Beispiel durch Futterknappheit eine natürliche Population entsteht.

Das gilt für mich jedoch nur,so es sich eben um keine eingeschleppte Asia-Art handelt.

Gruß Jörg
 
Keine Ausrottung des Kormorans ABER eben auch keine freie Vermehrung,bis zum Beispiel durch Futterknappheit eine natürliche Population entsteht.

Das gilt für mich jedoch nur,so es sich eben um keine eingeschleppte Asia-Art handelt.

Gruß Jörg

Verstehe ich so nicht, Koala.

Jeder Vermehrung sind natürliche Grenzen gesetzt, da gibt es nur ganz wenige Ausnahmen für Invasoren-, meist vom Menschen eingeschleppte Arten.

Der Kormoran ist keine Asia-Art, er gehört seit Tausenden von Jahren zum Vogelbestand unserer Breiten.
Das belegen, wie ich gelesen habe, Fossilfunde.

Der Spatz, Sperling, ist heutzutage Kosmopolit. Wer wehrt sich ernsthaft gegen ihn, der anscheinend als Art seinen Ursprung in afrikanischen Steppen hatte:
http://www.welt.de/wams_print/article2255772/Der-Spatz-pfeift-nicht-mehr.html
Niemand, er wird nun hier bei uns sogar als bedroht eingestuft.

Die eigenständige Ausbreitung einer Tierart kann, so meine ich, nicht dazu führen, sie offensiv als "gehört hier nicht hin" einzustufen und dementsprechend zu bekämpfen.

Was für den Spatz gilt, hat auch für den Kormoran zu gelten.

Oder für den modernen Menschen. Gehört er, aus der Taufe gehoben in Afrika, ebenfalls wirklich hierher?
Sollen wir die eroberten Gebiete wieder aufgeben, weil wir "hier nicht hergehören"?

Und ich möchte auch keine Verwirrspiele um eine Unterart des Kormorans namens "sinensis" lesen, die eine asiatische Abkunft nach Benennung geradezu nahelegt.

Die Tiere haben sich bis zu uns ausgebreitet. Nicht erst seit gestern. Die Diskussion um einheimisch oder nicht einheimisch ist deshalb entbehrlich.

Sie hilft nämlich niemandem weiter.
 
Wie ich schon sagte, besser meinte: die Diskussion, ob einheimisch oder nicht einheimisch ist allenfalls von akademischem Wert.

Denn: die Vögel sind da. Diese Diskussion hilft niemandem weiter.

Niemand hier, der sich an der Herkunft des Sperlings oder des Menschen "stören" mag?


PS: Die mir bekannten Fossilfunde stammen aus Schleswig-Holstein, nicht aus Schweden.
 
Wie ich schon sagte, besser meinte: die Diskussion, ob einheimisch oder nicht einheimisch ist allenfalls von akademischem Wert.

Dann kommen wir nie auf einen gemeinsamen Nenner.

Wollhandkrabben,Ochsenfrösche,Waschbären etc.sind ebenfalls alle da.Sehr gefährlich wird die Sache,wenn diese Arten anfangen,heimische zu verdrängen.

Selbst wenn die Population einer heimischen Art ansteigt,sollte man sehr schnell die Ursache erkunden.Ja,es stimmt,in der Regel hat dies meist mit uns Menschen zu tun.
So sind nicht die Borkenkäfer schuld,vielmehr die Kiefernmonokulturen.Das Schwarzwild hier bei uns,nutzt natürlich den reich gedeckten Tisch(intensive Landwirtschaft)

Sollten wir in diesen Fällen der Natur freien Lauf lassen?
Sehr oft ist einfach ein Umdenken nötig,bis es dann aber zu einer Veränderung kommt,sollte man regulierend eingreifen...beim Borkenkäfer genauso wie beim Kormoran.


Gruß Jörg
 
Hi,

im Moment krabbeln mir hier zu viele Borkenkäfer und Ochsenfrösche durch die Diskussion. Damit entfernen wir uns dezent vom Thema, auch wenn man eventuell noch grade so einen Zusammenhang herstellen könnte...

Jörg schrieb:
Sollten wir in diesen Fällen der Natur freien Lauf lassen?

Das ist eine schwer zu entscheidende Frage, bei der es sehr auf den Einzellfall ankommt. Tatsächlich wissen wir nur zu oft nicht, welche Konsequenzen unser Eingreifen hat. Was, wenn grade die gut gemeinten Eingriffe zu fatalen Konsequenzen führen, die wir leider nicht bedacht haben. Im Fall des Kormoran könnte man sagen, ein Management hätte wohl eher keine negativen Auswirkungen - außer natürlich auf den inneren Frieden...
Hier muß aber die Frage nach der Notwendigkeit erlaubt sein und da kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein. Denn eines muß jedem klar sein: auch mit "Management" wird es den K. weiterhin geben und damit auch Schäden für Teichwirte, bedrohte Fischarten und Gewässerpächter.

thoste schrieb:
die Diskussion, ob einheimisch oder nicht einheimisch ist allenfalls von akademischem Wert.

Nein, überhaupt nicht! Sie ist sogar juristisch interessant, sonst bräuchten wir keine "Alien Verordnung"
Ich könnte mich nie und nimmer daran gewöhnen, das am Ufer meiner Lieblingsgewässer der Ochsenfrosch sein Unwesen treibt oder im Gewässer der Schwarzbarsch die Regierung übernimmt.

Letztlich geht es in dem Aufruf des DFV meiner Meinung nach eher darum, Aktionismus zu demonstrieren. Warum ist nirgendwo zu lesen, dass wir dauerhaft mit dem Kormoran leben müssen und damit auch mit den zwingenden Konsequenzen? Das ist nämlich so, wenn man den Vogel nicht wieder völlig ausrotten will - und das will ja keiner. Auch wenn die Populationsgröße durch ein Management eingegrenzt würde - auf ein Maß, auf das sich alle Interessengruppen einigen könnten - es gäbe weiterhin Geschädigte sowohl unter Wasser, als auch darüber...

Gruß Thorsten
 
Hallo Thorsten,

Im Fall des Kormoran könnte man sagen, ein Management hätte wohl eher keine negativen Auswirkungen - außer natürlich auf den inneren Frieden...
Hier muß aber die Frage nach der Notwendigkeit erlaubt sein und da kann man durchaus unterschiedlicher Auffassung sein. Denn eines muß jedem klar sein: auch mit "Management" wird es den K. weiterhin geben und damit auch Schäden für Teichwirte, bedrohte Fischarten und Gewässerpächter.

Ziel des Managements ist es ausdrücklich, dass es den Kormoran weiter gibt. Das Ganze orientiert sich an nichts anderem als Artikel 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie:

Zitat: "...

Artikel 1

(1) Diese Richtlinie betrifft die Erhaltung sämtlicher wildle*benden Vogelarten, die im europäischen Gebiet der Mitglied*staaten, auf welches der Vertrag Anwendung findet, heimisch sind. Sie hat den Schutz, die Bewirtschaftung und die Regulierung dieser Arten zum Ziel und regelt die Nutzung dieser Arten.

..." Zitat Ende

Quelle: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2010:020:0007:0025:DE:PDF

Alle Maßnahmen hinsichtlich eines Managements unterliegen der Genehmigungspflicht. Eine Genehmigung zieht automatisch ein Monitoring und entsprechende Meldepflichten gegenüber der EU-Kommission nach sich. Keine Chance, hier klammheilmlich eine Ausrottung des Kormorans zu betreiben ...

Letztlich geht es in dem Aufruf des DFV meiner Meinung nach eher darum, Aktionismus zu demonstrieren. Warum ist nirgendwo zu lesen, dass wir dauerhaft mit dem Kormoran leben müssen und damit auch mit den zwingenden Konsequenzen?

Der Aufruf des DFV ist die Ausweitung der Unterschriftensammlungen durch die Küstenfischer in Meck-Pom, den Landesfischereiverband in BaWü und den Landesfischereiverband in Brandenburg. Beim DFV sind allein bislang gut 40.000 Unterschriften eingegangen. Die Jungs inBaWü haben im Zusammenhang mit der neuen Kormoranverordnung 16.000 Unterschriften an die Landesregierung übergeben. Bei mir in der Geschäftsstelle lagen vor meinem Urlaub gute 11.000 Unterschriften. Ziel der Unterschriftensammlungen ist stets das Gleiche: der Politik zeigen, dass es nicht nur den NABU mit dem "Vogel des Jahres 2010" und allerlei halbseidener Parolen, sondern auch Menschen gibt, denen die Folgen eines extrem einseitigen und vogelschutzlastigen Naturschutzes nicht egal sind. Die Fischbestände in unseren Gewässern sind nicht nur als wichtiger Teil der Fauna schützenswert. Sie sind auch Ressource für ein sehr wertvolles Lebensmittel, die man nicht ungestraft zum Spielball der ökologischen Experimientierfreude einer Handvoll Vogelschützer macht. Denn bevor sich der Kormoranbestand wegen Nahrungsmangel reduziert, müssen wir die Chance auf eine nachhaltige Nutzung unserer Fischbestände abschreiben.

Auch wenn die Populationsgröße durch ein Management eingegrenzt würde - auf ein Maß, auf das sich alle Interessengruppen einigen könnten - es gäbe weiterhin Geschädigte sowohl unter Wasser, als auch darüber...

Es gibt den juristischen Begriff der Sozialpflichtigkeit des Eigentums. Dieser Pflicht sind sich die Geschädigten durchaus bewusst. Das damit gemeinte Maß, die Ressource Fisch mit verschiedenen Tierarten zu teilen, wird vom Kormoran weit überzogen. Die damit verbundenen Schäden lassen sich auf eine erträgliches Maß reduzieren, auch ohne den Kormoran ausrotten zu lassen. Die Reduzierung auf das erträgliche Maß ist mithin Ziel des Kormoranmanagemants.

@ Jörg: Kommt Dir die Schreibe vom "Neu-User" Thoste nicht auch irgendwie bekannt vor?

schön provokativ :fechtend:
herrlich gestelzte Argumentation: :hinkebein
stets von Oben herab: :advokat:

Nach der Sperrung in der FiHi gab's den Spass zuletzt im NABU-Forum der Kormoran-Freunde ... http://www.nabu.de/kormoranfreunde/profile.php?id=1616

:baeh:

Viele Grüße

Lars
 
PS: Die mir bekannten Fossilfunde stammen aus Schleswig-Holstein, nicht aus Schweden.

Nicht aus BW und schon gar nicht vom Bodensee! :schmatz

Tag Thomas!:winkehand :prost


Der Aufruf des DFV ist die Ausweitung der Unterschriftensammlungen durch die Küstenfischer in Meck-Pom, den Landesfischereiverband in BaWü und den Landesfischereiverband in Brandenburg. Beim DFV sind allein bislang gut 40.000 Unterschriften eingegangen. Die Jungs inBaWü haben im Zusammenhang mit der neuen Kormoranverordnung 16.000 Unterschriften an die Landesregierung übergeben. Bei mir in der Geschäftsstelle lagen vor meinem Urlaub gute 11.000 Unterschriften. Ziel der Unterschriftensammlungen ist stets das Gleiche: der Politik zeigen, dass es nicht nur den NABU mit dem "Vogel des Jahres 2010" und allerlei halbseidener Parolen, sondern auch Menschen gibt, denen die Folgen eines extrem einseitigen und vogelschutzlastigen Naturschutzes nicht egal sind. Die Fischbestände in unseren Gewässern sind nicht nur als wichtiger Teil der Fauna schützenswert. Sie sind auch Ressource für ein sehr wertvolles Lebensmittel, die man nicht ungestraft zum Spielball der ökologischen Experimientierfreude einer Handvoll Vogelschützer macht. Denn bevor sich der Kormoranbestand wegen Nahrungsmangel reduziert, müssen wir die Chance auf eine nachhaltige Nutzung unserer Fischbestände abschreiben.
Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen! Wenn keiner was tut wird sich nix ändern und der Nabu lacht sich ins Fäustchen! Mit den Anglern kann man ja machen was man will, die bringen eh nix auf die Reihe!

Ein paar Unterschriften hab ich schon, denke aber dass es noch ein paar mehr werden!:)

Kommt Dir die Schreibe vom "Neu-User" Thoste nicht auch irgendwie bekannt vor?

schön provokativ :fechtend:
herrlich gestelzte Argumentation: :hinkebein
stets von Oben herab: :advokat:

Nach der Sperrung in der FiHi gab's den Spass zuletzt im NABU-Forum der Kormoran-Freunde ... http://www.nabu.de/kormoranfreunde/profile.php?id=1616

:baeh:

Hab gestern schon hin und her überlegt ob ers ist... :grins
 
Keine Ahnung, mit welchem Thomas ich hier verglichen werden soll, einige der letzten Beiträge stoßen mir als Neumitglied aber unangenehm auf.

Wenn ich

  • provokativ

  • gestelzt

  • von oben herab
lese, scheint das Äußern meiner eigenen Meinung doch keine gute Idee gewesen zu sein.

Dann lese ich halt nur noch und überlasse das Feld den Forenplatzhirschen und, oder ausgemachten Spezialisten.

Meine Fragen zu dem Thema kann ich mir vielleicht auch selbst beantworten. Danke aber für den Versuch von Antworten bisher.
 
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