2,10 Meter: Das Monster von Loch Thenn
Wartenberg – Angler Heinrich Schwendner hat einen 2,10 Meter langen Riesenwaller aus dem Thenner See gezogen.
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Der Angler und sein Fang: Heinrich Schwendner will den Kopf des Riesenwallers präparieren lassen. foto: fkn
So mancher Badegast schwimmt im Thenner See nicht so gerne weit hinaus. Der Weiher im Wartenberger Gemeindegebiet ist bei Anglern und ängstlichen Schwimmern als ,,Wallerloch" bekannt. Die kapitalen Raubfische machen aber eher Jagd auf Hechte, Karpfen oder Enten als auf Menschen. Die Welse oder Waller sind da schon eher gefährdet. Erst kürzlich hat Heinrich Schwendner ein 2,10 Meter langes und 48 Kilogramm schweres Exemplar aus dem Thenner See gezogen.
Nach seinem Beruf gefragt, antwortet der 58-jährige Aschheimer scherzhaft: ,,Fischer". Er ist bereits in Altersteilzeit. Seit seinem zehnten Lebensjahr geht er diesem Hobby nach, seit 30 Jahren auch am Thenner See. ,,Wir fangen dort im Augenblick fast keine Hechte mehr", berichtet das Mitglied im Bezirksfischereiverein. Der Grund dafür sei der Hunger der Welse, deren Population in dem beliebten Badeweiher konstant hoch ist, nachdem sie vor etwa 50 Jahren erstmals eingesetzt wurden. ,,Es ist wichtig, dass solche Giganten rauskommen", sagt Schwendner deshalb.
Für seinen Fang brauchte der Fischer einiges an Hartnäckigkeit. Morgens um 5 Uhr fuhr er mit dem Boot hinaus, zwei Stunden später hatte er das Monster von Loch Thenn am Haken. ,,Der Waller muss total müde gedrillt werden", so Schwendner, bevor er herausgehievt werden könne. Also ließ er sich rund 45 Minuten in seinem Boot über den Weiher ziehen.
Erst als er merkte, dass der Koloss vollkommen erschöpft war, konnte es der versierte Angler wagen, den ,,Wallergriff" anzusetzen: Mit einem Griff ins Maul kann man diese Tiere an Bord ziehen. Scharfe Zähne stören dabei nicht, die hat ein Wels im Schlund. Doch dann hatte Schwendner seine Beute erst im Boot, für den Transport zum Auto brauchte er die Hilfe eines weiteren Anglers. Daheim in Aschheim filetierte er den Fisch und fror die Delikatesse portionsweise ein. Den Kopf will der stolze Angler präparieren lassen.
Das Glück des Tüchtigen hatte Schwendner aber nicht zum ersten Mal: Bereits vor zwei Jahren hat er gemeinsam mit seinem Sohn Thomas einen Waller mit 1,70 Meter und 38 Kilogramm aus dem Thenner See gezogen. Ganz Fachmann, hielt er sich auch eine wichtige Regel: ,,Der Köder ist ein Geheimnis."
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