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Super-Profi-Feederspezi
Ein Paradies für Angler
Stammgäste: Die Ehepaare Eisermann und Ballhorn aus Briesen bei Frankfurt sind regelmäßig
im Erholungszentrum „Kormoran“ zu Gast. Während Maik (v.r.) und Mario am liebsten Angeln, bevorzugen
ihre Frauen Bettina und Annett die Massage oder das Schwimmbad. Fotos (2): Heinz Köhler
„Hier hopsen Dir die Forellen in den Kescher rein.“ Gerhard Scholz aus Worin bei Seelow ist vor Freude ganz aus dem Häuschen. In der einen Stunde, die er seine Rute in den kleinen Teich des Erholungszentrums „Kormoran“ hält, hat er drei prächtige Forellen gefangen. Und in den beiden anderen Teichen gleich nebenan locken Karpfen, Störe und manchmal sogar ein Hecht.
Freilich liegt der Fischreichtum daran, dass die Tiere hier speziell für Angler ausgesetzt werden und sich durch viel Futter entsprechend vermehren. Einem Sportangler geht diese Art des Fangens vielleicht etwas gegen den Strich. Aber für Freizeit-Petrijünger ist es schon ein schönes Erlebnis, wenn regelmäßig etwas an der Rute baumelt. „Selbst wer nichts fängt, kann sich frischen Fisch kaufen“, berichtet Stefan Pfändler aus Altlandsberg. Er selbst hat an diesem Vormittag etwa vier Kilo Forellen gefangen. „Ein Teil davon kommt heute Abend auf den Grill und der Rest in den Räucherofen“, freut er sich.
Nein, ein Geheimtipp ist das Erholungszentrum „Kormoran“ in Sulecin, etwa 45 Kilometer östlich von Frankfurt, nicht mehr. „Deutsche Besucher stellen einen Großteil unserer Gäste“, berichtet Inhaber Miroslaw Mieleszko. Es hat sich herumgesprochen, dass man im „Kormoran“ nicht nur Angeln, sondern auch gut Essen, Feiern und Übernachten kann. „Häufig kommen ganze Firmen zu Betriebsausflügen oder es werden Hochzeiten oder Geburtstage gefeiert“, erzählt Mieleszko.
Der Pole, der übrigens aus Slubice, dem Nachbarort von Frankfurt stammt, scheint zufrieden zu sein mit seinem Lebenswerk. Vor der Wende war er beim polnischen Grenzschutz und hat Pässe kontrolliert. Heute kommen Deutsche, aber auch Franzosen, Engländer und natürlich Polen zu ihm zu Besuch. „Was die Leute nicht ahnen, ist, dass es hier früher nur Wiesen und noch keine Teiche gab,“, berichtet er. Seine ursprüngliche Absicht, als er vor fünfzehn Jahren das Grundstück entlang einer Senke kaufte, hatte darin bestanden, eine Fischzucht aufzubauen. Das Wasser für die Teiche gewann er aus dem Grundwasser und einem Flüsschen.
Frische Forellen: Stefan Pfändler präsentiert das
Fangergebnis eines Vormittags.
„Doch dann wollten die Angler auch etwas essen, später übernachten und schließlich feiern, so kam eins zum anderen“, berichtet Mieleszkos Sohn Kamil. Inzwischen gibt es rund 40 Bungalows und Appartements für zwei bis fünf Personen. Neueste Attraktionen sind ein Hallenbad, die Sauna und ein Massagesalon, die im vergangenen Jahr entstanden. Die Preise sind erschwinglich: Eine Übernachtung im Vier-Personen-Bungalow kostet mit Frühstück sowie Schwimmbad- und Sauna-Benutzung 78 Euro.
Manche Besucher kommen allein wegen des Angebots der urgemütlichen Gaststätte „Tawerna“. Schon die Vorsuppen-Palette umfasst elf Positionen und reicht von Rinder-Kuddeln („Flaki“) bis zur Steinpilzsuppe. Als Hauptgerichte sind neben raffinierten Fisch- auch Fleisch- und Mehlspeisen im Angebot. Wer möchte, kann sich abends auf einem der Grillplätze sein Essen selbst zubereiten, muss dafür aber Fleisch oder Würste mitbringen. Nur Holzkohle gibt es im „Kormoran“, wie übrigens auch Angeln zur Ausleihe.
Der Ort Sulecin hat sich zudem wegen seiner zahlreichen Radwege einen Namen gemacht. Diese führen über 300 Kilometer durch die umliegenden Wälder bis hin zu anderen Ausflugszielen wie Lagow, Lubniewice oder Osno.
Jedes Jahr im September gibt es ein großes Fahrradfahrer-Treffen, in diesem Jahr vom 18. bis 20. September. Unter anderem werden ein Rennen für Hobbyfahrer über 30 Kilometer sowie ein Cross ausgetragen. Dafür kann man sich auch kurzfristig anmelden.
Seit 2008 ist Sulecin auch wieder mit einem Schienenbus zu erreichen. Allerdings sind die Wartezeiten beim Umsteigen in Rzepin für deutsche Besucher mit mehr als zwei Stunden praktisch unzumutbar. Nur am Abend – vielleicht bei der Anreise zum „Kormoran“ – kommt man von 17.33 bis 18.36 Uhr in einer Stunde von Frankfurt nach Sulecin.
SERVICE
www.kormoran.org.pl
www.sulecin.pl
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Stammgäste: Die Ehepaare Eisermann und Ballhorn aus Briesen bei Frankfurt sind regelmäßig
im Erholungszentrum „Kormoran“ zu Gast. Während Maik (v.r.) und Mario am liebsten Angeln, bevorzugen
ihre Frauen Bettina und Annett die Massage oder das Schwimmbad. Fotos (2): Heinz Köhler
„Hier hopsen Dir die Forellen in den Kescher rein.“ Gerhard Scholz aus Worin bei Seelow ist vor Freude ganz aus dem Häuschen. In der einen Stunde, die er seine Rute in den kleinen Teich des Erholungszentrums „Kormoran“ hält, hat er drei prächtige Forellen gefangen. Und in den beiden anderen Teichen gleich nebenan locken Karpfen, Störe und manchmal sogar ein Hecht.
Freilich liegt der Fischreichtum daran, dass die Tiere hier speziell für Angler ausgesetzt werden und sich durch viel Futter entsprechend vermehren. Einem Sportangler geht diese Art des Fangens vielleicht etwas gegen den Strich. Aber für Freizeit-Petrijünger ist es schon ein schönes Erlebnis, wenn regelmäßig etwas an der Rute baumelt. „Selbst wer nichts fängt, kann sich frischen Fisch kaufen“, berichtet Stefan Pfändler aus Altlandsberg. Er selbst hat an diesem Vormittag etwa vier Kilo Forellen gefangen. „Ein Teil davon kommt heute Abend auf den Grill und der Rest in den Räucherofen“, freut er sich.
Nein, ein Geheimtipp ist das Erholungszentrum „Kormoran“ in Sulecin, etwa 45 Kilometer östlich von Frankfurt, nicht mehr. „Deutsche Besucher stellen einen Großteil unserer Gäste“, berichtet Inhaber Miroslaw Mieleszko. Es hat sich herumgesprochen, dass man im „Kormoran“ nicht nur Angeln, sondern auch gut Essen, Feiern und Übernachten kann. „Häufig kommen ganze Firmen zu Betriebsausflügen oder es werden Hochzeiten oder Geburtstage gefeiert“, erzählt Mieleszko.
Der Pole, der übrigens aus Slubice, dem Nachbarort von Frankfurt stammt, scheint zufrieden zu sein mit seinem Lebenswerk. Vor der Wende war er beim polnischen Grenzschutz und hat Pässe kontrolliert. Heute kommen Deutsche, aber auch Franzosen, Engländer und natürlich Polen zu ihm zu Besuch. „Was die Leute nicht ahnen, ist, dass es hier früher nur Wiesen und noch keine Teiche gab,“, berichtet er. Seine ursprüngliche Absicht, als er vor fünfzehn Jahren das Grundstück entlang einer Senke kaufte, hatte darin bestanden, eine Fischzucht aufzubauen. Das Wasser für die Teiche gewann er aus dem Grundwasser und einem Flüsschen.
Frische Forellen: Stefan Pfändler präsentiert das
Fangergebnis eines Vormittags.
„Doch dann wollten die Angler auch etwas essen, später übernachten und schließlich feiern, so kam eins zum anderen“, berichtet Mieleszkos Sohn Kamil. Inzwischen gibt es rund 40 Bungalows und Appartements für zwei bis fünf Personen. Neueste Attraktionen sind ein Hallenbad, die Sauna und ein Massagesalon, die im vergangenen Jahr entstanden. Die Preise sind erschwinglich: Eine Übernachtung im Vier-Personen-Bungalow kostet mit Frühstück sowie Schwimmbad- und Sauna-Benutzung 78 Euro.
Manche Besucher kommen allein wegen des Angebots der urgemütlichen Gaststätte „Tawerna“. Schon die Vorsuppen-Palette umfasst elf Positionen und reicht von Rinder-Kuddeln („Flaki“) bis zur Steinpilzsuppe. Als Hauptgerichte sind neben raffinierten Fisch- auch Fleisch- und Mehlspeisen im Angebot. Wer möchte, kann sich abends auf einem der Grillplätze sein Essen selbst zubereiten, muss dafür aber Fleisch oder Würste mitbringen. Nur Holzkohle gibt es im „Kormoran“, wie übrigens auch Angeln zur Ausleihe.
Der Ort Sulecin hat sich zudem wegen seiner zahlreichen Radwege einen Namen gemacht. Diese führen über 300 Kilometer durch die umliegenden Wälder bis hin zu anderen Ausflugszielen wie Lagow, Lubniewice oder Osno.
Jedes Jahr im September gibt es ein großes Fahrradfahrer-Treffen, in diesem Jahr vom 18. bis 20. September. Unter anderem werden ein Rennen für Hobbyfahrer über 30 Kilometer sowie ein Cross ausgetragen. Dafür kann man sich auch kurzfristig anmelden.
Seit 2008 ist Sulecin auch wieder mit einem Schienenbus zu erreichen. Allerdings sind die Wartezeiten beim Umsteigen in Rzepin für deutsche Besucher mit mehr als zwei Stunden praktisch unzumutbar. Nur am Abend – vielleicht bei der Anreise zum „Kormoran“ – kommt man von 17.33 bis 18.36 Uhr in einer Stunde von Frankfurt nach Sulecin.
SERVICE
www.kormoran.org.pl
www.sulecin.pl
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