Hallo,
habe vorgestern den Bostalsee besucht und möchte Eindrücke hier zu besten geben.
Der See ist gut zu erreichen, d.h. auch wenn mein Navi (Navigon 2006) mit der Anschrift (Nohfelden, Am Seehafen) nichts anfangen konnte, ist die Beschriftung ab Autobahn astrein und der See nicht zu verfehlen.
Die Infrastruktur ist vom feinsten, das heißt Parkplätze sind großzügig angelegt, auch für Wohnmobile und Busse, bzw. in meinem Fall LKW. Die ganze Anlage macht einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck, wobei ich ausdrücklich die Toiletten, die kostenlos sind, einschließe. Die Leute in der Seeverwaltung waren freundlich und die Abfertigung ging rasch, war zwar außerhalb der Ferien und an einem Donnerstag da, aber es herrschte trotzdem einiger Betrieb. Die Preise sind vernünftig, d.h. Parkgebühr zwei Stunden 1 €, den ganzen Tag pauschal 2 €, Angelerlaubnis 6€, Boot wassern 3€ (kein Motor, bis 3m Längen, also ein normales Angel- oder Schlauchboot) Soweit so gut, ein prima Freizeisee, ob es auch ein prima Angelsee ist will ich mal dahingestellt sein lassen. Denn anders als oben geschildert, gibt es keine für Angler vorbehaltenen Bereiche. Ganz im Gegenteil, ca. 75% der Uferfläche sind für Angler gesperrt. Die verbleibenden 25% sind auf 4 Stellen rund um der See verteilt, sodaß man wenn man sich alle anschauen, bzw. beangeln will Wanderschuhe mitbringen sollte. Es gibt gut angelegte und abends sogar beleuchtete Wege rund um den See, aber ob man mit dem PKW an die verschiedenen Stellen kommt weiß ich nicht, und vom Seeparkplatz aus ist es eine ganz schöne Ecke zu laufen.
Die schönsten Buchten im Südteil sind als Biotop ausgewiesen und ganz gesperrt, die beiden Häfen sowie eine große Bucht im Nordwesten und die beiden Strandbäder und die Staumauer nur für Angler. Damit mich keiner falsch versteht, bin mir über die Wichtigkeit von Biotopen und Schonzonen im Klaren, mir liegt es auch fern den See schlecht zu machen, schildere nur die Umstände wie ich sie angetroffen habe.
Zu diesen gehörte das an einem normalen Donnerstag, also außerhalb der Ferien, zeitweilig etwa 15 Segelboote, das sonnenenergiebetriebene Rundfahrschiff, sowie zahlreiche Tret- und Elektroboote unterwegs waren. Möchte echt nicht wissen was da zu Hochbetriebszeiten los ist, denn in den beiden Häfen lagen bestimmt noch 30 bis 40 weitere Segelboote. Während die Tretboot- und Elektrobootfahrer ausnahmslos einen Bogen um mein Boot und die ausgelegten Ruten machten, gab es einige unter den Segelbootfahrern die sich ziemlich rücksichtslos aufführten (oder es vieleicht auch nicht besser konnten), was bei einem damit endete das der Aufseher, der den ganzen Tag den See mit einem Motorboot patroulierte, ihn mit seinem Kahn von einer Strandbadabsperrung ziehen mußte.
Habe jedenfalls bei dem Betrieb den ganzen Tag, d.h. von 10 - 21.00h kein Spur von einem Fisch zu sehen gekriegt und die Kollegen die sich am frühen Nachmittag an den wenigen Uferstellen einstellten bis zum Abend auch nicht. Blöderweise muß man, wenn man sein Boot nicht dort liegen hat, selbiges bis 22.00h aus dem Wasser holen, da dann der Hafen abschlossen wird, und man mit einem Fahrzeug nicht mehr ans Wasser kommt. Da die Nachtangelei generell verboten ist, und die Nachtzeit vom 01.04. - 31.10. von 23.00h bis 5.00h geht, verliert der Bootsangler auf diese Weise noch eine knappe Stunde. Was um so ärgerlicher ist, das sich mit nachlassendem Betrieb auf dem Wasser, ab etwa 21.00h einige Aktivität unter Wasser einstellte. Habe mir also, nachdem ich in ziemlicher Hektik das Boot verladen und den Wagen wieder zurück auf den Parkplatz zurückgebracht hatte, noch schnell zwei Ruten geschnappt und bin an eine nur etwa 30 Meter lange Uferstelle gegangen, wo zwischen Seehafen und Biotop das Angeln von Ufer aus erlaubt ist, was gleichzeitig auch die einzige Stelle ist, die man in so kurzer Zeit erreichen kann. Dort konnte ich mich, direkt am der Abgrenzung zum Biotop, davon überzeugen das es innerhalb und außerhalb des Biotops reichlich Fisch gibt. Leider blieb es für mich bei dem zu dieser Zeit recht intensiven Naturerlebnis, eine anglerischer Erfolg wollte sich in den letzten knapp 50 min die mir verblieben nicht mehr einstellen.
Mein Fazit ist, da ich ein positiv denkender Mensch bin, daher ein ausgeglichenes. Von der Freizeitattraktivität her positiv, vom anglerischen Gesichtspunkt eher negativ, denn ich finde das Zeitfenster zwischen Ende des Wassersportbetriebes und Beginn des Nachtangelverbotes zu kurz.
In diesem Sinne
Petrie Heil
Fairbanks