Da es sich in meiner Umgebung in der Regel um klare Gewässer handelt in denen ich fische (Sichttiefe -4 Meter) verwende ich so gut wie nie ein Stahlvorfach.
7x7 ist vertretbar in meinen Augen, jedoch gibt es da sehr große Unterschiede in der Flexibilität (z.B. Drennan ist viel härter als Leitner) und ich habe schon oft beobachten können wie Barsch, Hecht und Co. über lange Strecken den Köder am Stahl nur verfolgen.
Viele der aktuellen Großhechtfänge wurden zu einem großen Teil nicht mit Stahl gefangen und ich halte Hardmono auch für fängiger.
Fischereilich ist da sicher ein großer Unterschied vom Fließ- zum Stillwasser, da hat der Fisch einfach mehr Zeit den Köder zu begutachten und muss nicht zupacken bevor es ihn weg treibt.
Persönlich halte ich auch hochwertiges Fluorocarbon für hechttauglich, vorausgesetzt der Angler kennt die Grenzen seines Materials und drillt auch entsprechend.
Ich habe auch beim Schleppfischen im See schon Hechte gefangen, die einen
18cm Gufi voll inhalierten, das kommt nicht selten vor, wenn man flachlaufend schleppt und der Hecht von unten hochgeschossen kommt, ihn quasi im Sprung verschlingt.
Ich habe vor einigen Jahren im See die gleiche Beobachtung gemacht wie Marcel, solange der Köder direkt an der Geflochtenen befestigt war hatte ich vielleicht 50 % der Bisse im Vergleich zu einem Köder an einem flourocarbon Vorfach.
Hochwertiges Material ist leider nicht gerade billig, wer es sich nicht leisten will/kann mit "teuerem" Material zu angeln, der sollte der Fische zu liebe beim guten alten Stahl bleiben.
Die noch etwas unerfahreneren Angler verschätzen sich nicht selten bei den Hebelkräften, der Gewichtsabstimmung von Vorfach, Wirbel und Hauptschnur, da hab ich schon oft gesehen wie es ganz unnötig zu Fischverlusten kommt.
Mit längeren Ruten entwickelt man eine ungeheure Kraft und dann muss man mit ansehen, wie ein "Kollege" mit einem 11 cm Wobbler angelt, einen Biss bekommt, die Rutenspitze einer recht harten 4 Meter Rute von 5 cm über der Wasseroberfläche, mit einem Anschlag bei gespannter (geflochtener, 0,27er) Schnur, bis in die 2-Uhr-Position mit aller Kraft hochreißt und sich dann wundert, dass nur die Oberlippe des Döbels am 10er Drilling hängt.
Das ist nicht böse gemeint, der Kollege kann u.U. nicht viel dafür, hat er das Angeln vielleicht am Ebro oder Po gelernt, dann seinen Schein gemacht und denkt nun, nur so ist es richtig, da er damit ja auch schon erfolgreich einen Wels mit ~150cm oder mehr gefangen hat. Auch eine Maulspange von einem 50er Hecht hätte diesem Anschlag nicht standhalten können, da bin ich mir sicher.
Ich halte das Gefühl für das Material für absolut ausschlaggebend, hat man das, dann wird man auch mit einer entsprechend weichen Rute und 0,14 mono (Tragkraft ~ 2 Kg) relativ problemlos einen Fisch mit mehr als 4 kg fangen können.
Petri Heil
stephan