Ökologische Grundlagen -  Besatz nach Interessen des Anglers?

Eine Frage würde ich gerne noch loswerden.
Ich denke das sich dieses Thema bestens dafür eignet.
Ich habe in der aktuellen Angelwoche einen Bericht über die
Wuppertalsperre gelesen.
In diesem Bericht heisst es Zitat:
"Zu erwähnen sind auch die Welse, die einst illegal besetzt wurden,
sich aber in der Talsperre so wohl fühlen, dass sich ihr Bestand
fleißig vermehrt" Zitat Ende

So meine Frage, wieso ist es illegal Welse zu besetzen?
Der Besatz wäre auf jeden Fall nach Interesse des Anglers.
Aber was spricht dagegen?
 
Fish Mo schrieb:
So meine Frage, wieso ist es illegal Welse zu besetzen?
Der Besatz wäre auf jeden Fall nach Interesse des Anglers.
Aber was spricht dagegen?

...weil man in kein Gewässer irgendwelche Fische einsetzen darf, die eigentlich Gewässerfremd sind - dies führt zu einer Faunenverfälschung und kann im Bezug auf solche Topprädatoren wie dem Wels fatale Folgen haben, die auch die meisten Angler nicht haben wollen...
In Extremfällen kann (wie es beim Besatz mit z.B. Karpfen schon oft dokumentiert wurde) sich sogar das gesamte Ökosystem völlig ändern.


:winke
 
Woher weiss man denn in welchen Gewässern frem sind
und in welchen nicht?
So eine Talsperre ist ja auch künstlich angelegt. Wer entscheidet
dann ob Wels besetzt werden kann oder nicht?

Sorry das ich so dumme Fragen stelle, aber mich interessiert das nunmal
und dann frag ich einfach bevor ichs nie erfahre.
 
Fish Mo schrieb:
Woher weiss man denn in welchen Gewässern frem sind
und in welchen nicht?
So eine Talsperre ist ja auch künstlich angelegt. Wer entscheidet
dann ob Wels besetzt werden kann oder nicht?

Normalerweise macht man in den Gewässern Bestandsaufnahmen (bzw. bei den meisten, gerade größeren Gewässer ist die Artzusammensetzung bekannt), und damit kann man sagen was nicht reingehört, und zwar das, was nicht drin ist...
Nun kann sich natürlich ein Gewässer auch verändern (z.B. durch verminderte Einleitung von Brauchwässern nährstoffärmer werden) - dann versucht man, wenn das mögliche Fischpotential in dem Gewässer nicht vorhanden ist, vergleichbare (in Hinsicht auf Trophiegrad, Tiefe, Lage ect.) Gewässer zu finden und man könnte dort vorkommende Fischarten einsetzen.
Bei Stauseen werden die Arten als natürlich angenommen, die auch in dem entsprechenden Fließgewässer, das den Stausee füllt vorkommen - natürlich in der Region und nicht etliche km Stromauf oder -ab. - dabei regelt sich aber ein Besatz normalerweise (zumindest bei guten Fischaufstiegshilfen) selbst.
Bei völlig neu entstandenen Gewässern, wie Restlöcher vom Tagebau, Kiesgruben ect. kann man eine natürliche Besiedlung abwarten oder eben auch vergleichbare Gewässer zur Hilfe nehmen.
Was die Welse betrifft, so kommen die eigentlich nur in größeren Flüssen und Flußsystemen im Flachland vor (natürlich mit den angrenzenden Seen, die z.B. durch Mäandrierung entstanden sind oder vom Flußsystem gespeist werden/wurden) - in allen anderen Gewässern haben sie genau genommen nix verloren


:winke
 
Ich denke, das oben genannte Prinzip ist korrekt. Es kann nicht sein, dass nur nach den Wünschen der Angler besetzt wird. Wir Angler sind nicht Gott oder so was. Werden immer nur die gleichen Fische eingesetzt wird das Gleichgewicht der Natur gestört und bei einer hohen Zahl der gleichen Fische besteht die Gefahr der Verbuttung. Und da hat keiner was von. Also sollte immer im Sinne der Natur besetzt werden. Wer nur große Fische haben will, sollte an private Angelteiche gehen und sein Willen da ausspielen.
Petri Heil
 
Hi Leute ,

was gewässerfremder Besatz anrichten kann sieht man ja immer wieder z.b.in Spanien
wo weder Waller , Zander , Schwarzbarsch oder Hecht ursprünglich vorgekommen sind .
Oder was ist mit der Wollhandkrabbe , die kam ursprünglich in Deutschland auch nicht vor oder manche Grundelarten , die an der Donau und manchen Nebenflüssen das Aalangeln zur Qual werden lassen .

Der Besatz sollte sich wenn möglich immer nach den natürlich vorkommenden Arten richten und diese unterstützen .
Was heißen soll , am besten Mischbesatz von klein bis groß (z.B.1-10Pfd-Karpfen)
Auch sollten logischerweise die Fangstatistiken ausgewertet werden , und danach nach den Entnahmewerten sollte sich der Besatz richten .
Geschützte oder geschonte Arten sollten allerdings ein wenig vorrangig behandelt werden .


mfg Jacky1
 
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