Hallo Dorschspezi!!!
Vorm Lengangeln steht erstmal das Suchen der richtigen Plätze. Die Gegend um Selbjörn ist bekannt für grosse Lengs. Allerdings springen Sie Dir nicht ins Boot, sondern müssen schon gesucht werden. Es sollten schon mind. 100 Meter Wassertiefe unter Deinem Bootskiel befinden, zwar werden auch immer mal flacher grosse Lengs gefangen, doch i.d.R nimmt mit zunehmender Tiefe die Größe der Fische zu! Auch der Lumb wird mit zunehmender Tiefe immer größer. Ich selber bevorzuge abfallende Kanten, strukturierten Untergrund in Tiefen zwischen 100-300 Meter, wenn die Drift mitspielt gehts auch mal auf 350Meter runter.
Das ist kein Kinderspiel und man sollte schon mit einer Portion Geduld und Optimismus an die Sache gehen, sonst wird diese Angelei nach 2-3 weniger erfolgreichen Angeltage zu einer unwiderruflichen Lustlosigkeit...und kurz vor dem Biss des Meterleng, der für alles entschädigt, schmeißt Du die Rute in die Ecke, nimmst die leichte Rute und pilkst auf 50 Meter wie eh und je......
Harter Untergrund wie Fels,Geröll , aber auch sandiger Untergrund sind die Standplätze, wird es schlammig (das Blei steckt förmlich im Untergrund fest) kriegst Du vielleicht noch Dornhaie an den Köder aber Fische wie Leng und Lumb findest Du besser auf härteren Untergrund!
Soviel zur Vorbereitung, denn solche Plätze kannst Du schon erahnen, wenn Du Dir ne schon ne Seekarte besorgst von der Gegend, wo es hin soll. Gute Plätze sind bei neueren Seekarte schon markiert wie z.B CB,F-Fels,Stein S-Sand , es gibt viele Bezeichnungen , die auf strukturierten Untergrund hinweisen, zu vermeiden sind Untergründe wie M-Mud,Modder SL-Schlamm, auf den Karten ist dies oftmals noch in einer Legende beschrieben, wie derjenige Untergrund heißt.
Allerdings weisen viele Karten wenig Hinweise auf Untergrundbeschaffenheit hin, dann solltest Du abfallende Kanten such, wo, z.B Tiefenlinien hintereinander gezogen sind, oder Nase in der Tiefenkarte eingezeichnet ist. Du siehst, ganz ohne Suchen gehts nicht, aber wenn Du ein paar Tips beherzigst und die genannten Tiefen mit dem Echolot hast, kann schon nicht mehr ganz so viel schief gehen.
Ganz wichtig, Du brauchst zum Naturköderangeln in diesen Tiefen unbedingt ruhiges Wetter!!!
Bei zu viel Wind-Strömung usw. kannst Du diese Angelei vergessen.
Dann lohnt sich eher ein Versuch mit der leichten Spinnrute an den Felsen auf Pollack und Co.!!!!!
Wenn Du nun über entsprechendes Gerät verfügst wie z.B ne 50LBS Rute mit ner Harten Spitze, wo Schlamm von Fels zu unterscheiden ist, ne ordentliche Multi mit mind. 500 Meter 0,20- 0,25mm geflochtener Schnur hast Du schon mal das richtige Gerät.
Als Mundschnur für die Vorfächer solltest Du nicht unter 1,00mm gehen, da gerade grosse Lengs sehr scharfe Zähne haben und dünnere Vorfachschnur schnell mal durchsäbeln, weil Du den Fisch ja teilweise ne kleine Ewigkeit hochpumpst und er ordentlich Zeit hat, sich auszutoben.
Haken liegst Dur richtig zwischen 6/0-10/0, wenn viele Fehlbisse zu verzeichnen sind , wechsel ich oft vom 10/0 auf 6/0 Haken, da oftmals Lumb dafür verantwortlich sind, da sie am Köder nur herumreißen anstatt ihn mal richtig zu inhalieren. Schlauch über der Vorfachschnur beugt auch dem Effekt vor, das die Schnur sich durch Zähne und Geröll kaputt scheuert!Ich selbst fische mit 2 Haken System, somit kann ich das Filet besser fixieren und der Fisch hakt sich oftmals besser.Das dünne Ende des halben Fisches kommt an den vorderen Haken und wird noch zusätzlich mit Draht fixiert, das breite Filetstück nach hinten, so spielt das Filet schön in der Strömung, während es andersrum nur rumdrallen würde!
Ich fische auch gern Circle Hooks in Größen um 15/0 , garniert mit einem halben Köderfisch. Bei diesen Haken entfällt der Anschlag, ich halte beim Biss nur stramm dagegen und der Fisch hakt sich selber, so muss ich mir keine Gedanken machen, wann ich anschlagen soll.
Als Köder verwende ich so ziemlich alles , was an Köderfisch zu gebrauchen ist, Makrele und Hering aber bitte frisch nur benutzen, da sie eingefroren schlecht halten. Seelachs und Pollack sind feine Köderfische, auch Rotbarsch und Lumbfilet eignen sich hervorragend!
Zu guter letzt verwende ich immer ein Knicklicht da unten in der Tiefe. Ich habe die Erfahrung gemacht, das die Fische da unten darauf stehen.
Gute Montagen zum nachbasteln findest Du z.B von Penn-WFT . Rainer Korn hat hier eigene Spezial Lengvorfächer, die sich wenig bis gar nicht verdrallen und sich gut nachbauen lassen, aber ne normale Seitenarmmontage reicht auch aus!
Für mich persönlich steht als erstes immer die Auswahl des Angelgebietes, wenn Du die richtige Stelle gefunden hast und die grossen Lengs da sind, dann werden Sie beißen, ob nun Makrele, Seelachs, garnierter Pilker, Naturködervorfach, er wird da wohl nicht so den Unterschied machen!
Du wirst auf jeden Fall nicht ohne Leng-Lumb bleiben, wenn Du ein paar von diesen Tips dort beherzigst, VERSPROCHEN!!!!
Selbjörn selbst ist ne gute Ecke zum Naturköderangeln, ich selber bin fast in der selben Zeit am Sognefjord-ca 80 Kilometer weiter nördlich, vielleicht können wir ja im Anschluß an unseren Urlaub mal hier im Forum dann unsere Lengs auf Bildern präsentieren
Gruß, Hauke