Bestimmt kennt jeder Angler folgendes Problem: Sobald man einen Hecht gefangen hat und sich dafür interessiert, ob es denn nun ein feminines oder maskulines Exemplar ist, fällt einem nur die alte Faustregel ein: "groß, gleich weiblich kleingleich männlich!"
Noch Fragen? Ja! Was ist zum Beispiel, wenn man ein besonders großes Männchen, oder ein noch junges Weibchen gefangen hat?
Zugegebenermaßen, hat die Faustregel ihre Daseinsberechtigung und meistens trifft sie auch zu. Will man sich aber ein höheren Grad an Gewißheit verschaffen, kommt man an einer exakten Analyse und somit genauen Diagnose, nicht vorbei.
Ich will hier ein Unterscheidungsverfahren vorstellen. Es stammt von Dr. Bernard Lebeau, der die Methode im Rahmen seiner Magisterarbeit, an der Universität von Montreal entwickelte. Mit ihrer Hilfe, ist man in der Lage, die Geschlechter von Muskies und Hechten, zu unterscheiden. Zusätzliche Feldversuche an der Universität von Toronto, zwischen 1980 und 1987, bewiesen, daß Lebeaus Methode nahezu unfehlbar ist.
Besonders bei Fischen die älter als 2 Jahre sind. Zu beachten ist die Breite der Afteröffnung und des umgebedenden Gewebes, im Vergleich zu der, der urogenitalen Papilla und der schlitzartigen Geschlechtsöffnung. Bei erwachsenen weiblichen Muskies, ist die Breite der halbmondförmigen Geschlechtsöffnung, ungefähr doppelt so groß, wie die der Afteröffnung und des umgebenden Gewebes.
Zur Laichzeit, ist die Papilla, wie bei weiblichen Hechten, blutrot. Vergleicht man dazu, ein erwachsenes Männchen, stellt man fest, daß die Geschlechtsöffnung, im Vergleich zum After, bedeutend schmaler ist. Dadurch erscheint im Vergleich, die weibliche Genitalregion, die ungefähre Form einer Birne zu haben, deren "Stielende" in Richtung des Hechtkopfes zeigt. Beim Männchen, hat dieser Bereich eher die Form eines Bart Schlüssellochs, mit dem Bart in Richtung Schwanz zeigend.
Dr. Lebeau fand heraus, daß Biologen und Angler, die keinerlei Erfahrung mit der Geschlechterbestimmung von Hechten und Muskies hatten, sehr schnell ,eine annähernd hundertprozentige Sicherheit erlangten.
Sollte man sich jetzt zu "Doktorspielen" mit dem nächsten Hecht hingerissen fühlen, gilt es jedoch, sich die untere Abbildung und die "Eselsbrücke" mit der Birne und dem Schloß, gut zu merken.
Tut man das nicht, könnte sich die Prozedur so lang ausweiten, daß man neben dem Geschlecht nur noch den Tod des Fisches feststellt.
Ein kurzer Blick muß ausreichen, um sich Gewißheit zu verschaffen!
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