Nach dem ich nun über zwei Jahre gewartet habe, dass jemand sich meldet ;-), bin ich dann gestern losgezogen, um mir den Flachwasserspeicher näher anzuschauen. Seit ich vor über zwei Jahren eher zufällig dort mal vorbei kam, hat er mich nicht mehr losgelassen, da man mir damals sagte, man kann mit der Wathose, oder auch ohne, ca. 3/4 des Sees vor der Schilfkante langlaufen und fischen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Der Sadenbecker Stausee ist eher ein Flachwasserspeicher, er wurde vor vielen Jahren, noch zu DDR- Zeiten in zwei Etappen angelegt, damit die Bauern Wasser für die Bewässerung haben. Angestaut wird das Bächlein Dömnitz. Irgendwann nach der Wende wurde der Damm, vermutlich eine Erdschüttung mit Schotter, ich kenn mich bei sowas nicht wirklich aus, etwas undicht, der Wasserstand fiel um ca. einen Meter. Da es anscheinend niemanden mehr interessiert, wurde das Loch nicht repariert und so konnte sich an der Seekante der Schilfgürtel bilden, den es wohl vorher nicht gegeben haben soll. Da reichte Wasser bis an die Bäume.
Die Anfahrt aus Richtung Berlin geht über die A 24 bis zur Ausfahrt Meyenburg, von da aus bin ich nach Rapshagen, um zum See zu gelangen. Die Zufahrt von Rapshagen aus war ein alter Pflasterweg, auf dem man nicht zu schnell fahren sollte. Erst die letzten Meter vor dem See waren dann wieder asphaltiert, der war dann aber auch glatt und ohne Löcher. Allerdings auch sehr schmal.
Ich kam, wenn man auf die obige Karte schaut, oben links raus, an dem großen Zipfel, da wo der Knick nach rechts ist und der große Teil des Sees beginnt. In diesem Zipfel war an der Wasseroberfläche einiges an Bewegung zu erkennen, zweimal war ein deutliches Klatschen zu vernehmen, aber ob es ein Raubfisch oder das Kormoranpärchen war, welches seit Jahren da alleine lebt, kann ich nicht sagen. Ich hab nicht lange gefackelt, mich dick angezogen, bin in die Wathose und dann ab ins Wasser. Es ist tatsächlich so, man kann problemlos vor der Schilfkante waten. Die Wassertiefen sind unterschiedlich, mal steht man bis zu den Knien im Wasser, mal bis zum Allerwertesten. Das Wasser selber ist ziemlich trübe, Sichtweite vielleicht 30cm. Aber allerhöchstens 30cm. Gleich nach dem Einstieg ins Wasser hab ich festgestellt, dass ziemlich viel im Wasser liegt, angefangen von umgefallenen Bäumen, über (vermutete) große Steine bis zu Baumstubben, und von denen nicht gerade wenig. Und Angelstellen, alle paar Meter eine, auch für zwei oder drei Leute, mit Wetterschutzunterkünften ;-)
Da der See ein Flachwasserspeicher ist, ist natürlich auch viel Kraut vorhanden, so dass ich mich entschieden habe, es mit flachlaufenden Wobblern, max. 50cm, zu probieren. Ich hab mich dann in den folgenden zweieinhalb Stunden bis zum ersten kleinen Knick an der Uferkante vorgearbeitet, das waren ca. 400m. Dann hab ich entschieden, dass ich es weiter vorne, Richtung Staudamm probieren werde, bin zügig aus dem Wasser... um gekonnt über die rechte Schulter abzurollen, nachdem ich den nächsten Baumstubben gefunden hatte. Das ganze bei einer Wassertiefe von ca. 80cm. Bloß gut, dass ich zu Hause noch mal aus dem Auto ausgestiegen bin um Wechselklamotten zu holen. Ich hatte irgendwie die Eingebung, das könnte ne gute Idee sein.
Der Angeltag war damit natürlich beendet, ich hab mich dann umgezogen und bin vorgefahren zum Staudamm. Unterwegs gabs noch einen Schnack mit einem anderen Angler, der erzählte mir, dass ich mir so ziemlich die ungünstigste Stelle ausgesucht hätte, da wären ziemlich viele Baumstubben im Wasser. Er bestätigte aber, dass auch andere vor der Schilfkante langziehen. Er war auch so nett, mir zu sagen, ab wo man in etwa ins Wasser kann, ohne das gleich die Hosen volllaufen, denn zum Staudamm hin wird es wesentlich tiefer als noch ein Meter.
Ich werd auf jeden Fall noch mal hinfahren, entweder schon nächstes Wochenende oder im November, denn Fisch ist definitiv drin im See, Hecht und Zander zeigte er mir auf Fotos und die unvermeidlichen Karpfen, die wohl jedes Jahr besetzt werden.
Die Heimfahrt ging dann über Rohlsdorf und Brügge wieder zur Auffahrt Meyenburg, die Strecke ist auch wesentlich besser als über Rapshagen. Erst wieder die schmalen glatten Asphaltstraßen mit vielen Ausweichstellen, ab Brügge ist es etwas holpriger und die letzten 2 km bis zur B 103 sind Kopfsteinpflaster, aber die kleinen Steine und alles ohne Löcher, so dass man dort gut vorwärts kommt. Bei der Abfahrt vom See entdeckte ich übrigens noch ein Schild von 2014: Baden verboten wegen Blaualgen.