FM Henry
Super-Profi-Petrijünger
HALLO AN ALLE
Heute morgen erhielt ich ein Fax zum Thema REIßANGELN in KW vom Eigentümer Herr Loewendorf und möchte Euch seine Sicht der Dinge nicht vorenthalten.
Reißangler mit Kamera erwischt!
Mit dieser Überschrift versehen hatte einer der zahlreichen, erbosten Angler, während meines Urlaubs im März d.J. unter der Internet Adresse www.fisch-hitparade.de , dort in der Meckerecke, für alle Bundesbürger, die mit der Fischerei/Angelei im Zusammenhang stehen, einen schockierenden Beitrag veröffentlicht. Ausgerechnet auf meinem Gewässer spielte sich über einen Zeitraum von gut 3 Wochen unter den Augen der Polizei, ein Drama erster Güte ab.
Es wurden dort, anfangs von einer handvoll nicht ordentlich Deutschsprechenden – Anglern – später zusammen dann mit anderen lernfähigen – Anglern – massenweise Fische aller Größe und Art gerissen. Das Hauptinteresse galt, den gerade in der Schonzeit befindlichen Zandern.
So wurde ein Reißangler gefragt, was er den mit den gerademan 15 cm großen Zandern macht? Oooch, das gibt gute Fischbouletten! Nicht erwünschten, durch das Reißen jedoch an der Außenhaut verletzten Fischen, wurden kräftige Bewegungen mit der Rutenspitze wieder in das Gewässer befördert.
Der Verlust an laichfähigen Fischen kann nicht beziffert werden, ist mit Sicherheit sehr hoch. Da diese Art der Angelei, sowie noch effektivere Importe aus dem Osten, mit steigender Tendenz bei uns um sich greifen, muss die Bundesdeutsche Fischerei endlich aufwachen und dagegensteuern. Die Zeit der Fischerei mit der Handgranate steht schon vor unserer Tür.
Anlage/Ergänzung zum Vortrag anlässlich des Fischereiverbandstages am 19.04.2006 in Sellin
Am 30.03.2006 ruft mich Herr W. aus Mittenwalde an. Er hatte 2 bis 3 Tage vor einer Zusammen des KAV im Märkischen Anglerdorf in Bestensee die Vorgänge am Nottekanal geschildert. Eine Frau sagte ihm, der Anglerhof sei nicht zuständig und verwies ihn an den Vorstand des angegliederten Angelvereins. Der Vorstand sagt: das ist nicht unsere Sache, wenn der Fischer das nicht merkt, ist er selber Schuld.
Bei dieser Aussage spielte nicht das Geschehen als solches eine Rolle, sondern ausschließlich wo es sich abspielt. In einem Angelladen in Zossen, brüstete sich ein Angler mit dem Fang von 17 Zandern innerhalb von 35 Min., dort an der Schleuse KW.
Der Betreiber eines ortsansässigen Angelladens begab sich an den Ort des Geschehens, wo er einige seiner Kunden erkannte. Als er einen auf sein Tun und Handeln ansprach und ihn nach der Rechtsmäßigkeit fragte, antwortete dieser: wenn ich sonst nichts fange, dann schlage ich hier mal richtig zu.
Der Bürgermeister der Stadt KW, Herr Ludwig, hatte das volksfestsähnliche Treiben ebenfalls gesehen. Er kann bestätigen wie zahlreich die Angler dort Auftreten. Da er als gelernter Jurist vom Angeln keine Ahnung hat, stufte es er bei diesem Massenaufgebot, als einen normalen Vorgang ein.
Ein passionierter Angler aus Berlin rief die Polizei, die nach ca. 15 Min. eintraf.
Er erklärte den Beamten das kriminelle Handeln. Worauf die Polizei mit der Begründung wieder abzog, sie müssen sich auf ihrem Abschnitt erst wegen der Rechtslage Informationen holen. Sie waren sich offenbar wegen der Zuständigkeit, Zuordnung zur Ordnungswidrigkeit, zum Einschreiten nicht sicher.
Zu dem im Vortrag erwähnten Transport von noch lebenden, verletzten Zandern in das DAV Gewässer, stellt sich mir die Frage, handelt es sich um Diebstahl? Auf jeden Fall war es Dummheit in höchster Vollendung und dem DAV/KAV nicht dienlich.
Vor Ort soll sich ein Kleinbus mit Reklamebeschriftung von dem erwähnten Märkischen Anglerhof in Bestensee befunden haben, dessen Besatzung im Geschehen tüchtig eingebunden war.
Horst Loewendorf
Vortrag zum Fischereiverbandstag am 16.04.2006 in der Heimvolksschule in Sellin.
Horst Loewendorf
Fischereireißen, wie es sich im März d.J. im Nottekanal, Königs Wusterhausen, abgespielt hat.
Als alleiniges Fischereirecht habe ich einen Teil von 7 ha des Nottekanals in KW. Daran schließen sich auf der Dahme als Koppelfischereirecht ca. 20 ha mit der Aurora und 100 ha mit der Köpenicker Fischervereinigung an.
Anfang März entdeckten nicht deutsch sprechende Angler ein umfangreiches Fischaufkommen, insbesondere Zander, woraufhin eine wahre Invasion von Anglern einsetzte und das Fischreißen nahm ungeahnte Ausmaße an. Ist es richtig, wenn ich davon ausgehe, dass Fischreißen in diesem Kreis allgemein bekannt ist???
Einheimische Angler gerieten in Wut und riefen die Polizei. Die Polizei führte Kontrollen der Fischereischeine und der Angelkarten durch, wobei es mehrere Strafanträge gegeben hat.
Die im Ordnungswidrigkeitskatalog enthaltenen Verstöße sind nach Ansicht der Polizei nicht von ihr zu verfolgen, sondern unterstehen ausschließlich der Fischereiaufsicht. Die Polizei ist dafür nicht entsprechend ausgebildet. Der Umsatz meiner Angelkarten stieg rasant an und die Reißerei ging erst richtig los.
Nun, mit erworbener Angelkarte drohte keine Gefahr mehr und von der Seite der Fischereiaufsicht tat sich nichts Beeindruckendes, so dass zeitweilig bis zu 30 Reißer zur gleichen Zeit tätig waren. Es wurde alles gerissen was am Haken hängen blieb.
Ich war im Urlaub und damit nicht erreichbar.
Als ich am Sonntag den 19. März zurückkehrte, fand ich 24 Anrufe auf dem AB mit Mitteilungen zu Fischerreißen am Kanal, vor. Teilweise waren Rückrufnummern dabei, so dass ich am Sonntag, Montag und Dienstag nur am Telefon beschäftigt war.
Ein erboster Anrufer hatte schon etwas ins Internet gestellt. Er nannte mir die Adresse
www.fisch-hitparade.de, dort die Meckerecke aufzurufen. Durch diese Seite konnte ich mich umfassender informieren.
Zum Mittwoch konnte ich den RBB Brandenburg. Redaktion Brandenburg Aktuell, zu einem Drehtermin gewinnen.
Am Mittwoch gegen 09.00 Uhr begann ich Steckstangen im Schleusenbereich einzubringen. Um das Auswerfen der Hakenmontage zu unterbinden wurden die Stangen unter einander mit Leinen verbunden. Mein Auftauchen und die Stangen mit den Leinen beendeten durchaus noch nicht die Räuberei. Ich wurde von allen Seiten beschimpft. Drillinge flogen mir um die Ohren. Ein Wunder, dass ich dabei heil davon gekommen bin. Ich hätte im Traum nie geglaubt wie erfolgreich die Fangmethode ist.
Pausenlos wurden die Fische aus dem Wasser gezogen. So fragte einer? Warum Sie das hier machen? Wir viel Geld bezahlt und nicht können Angeln.
Ein anderer, seinem Aussehen nach ein direkter Abkömmling von Dschingis Kahn, landete eine Plötze an. Scheiß Plötze, will ich nicht! Er ruckte kräftig an der Rutenspitze, wodurch der Haken ausriss und der Fisch zappelnd auf den Steg fiel. Nun zertrat er mit dem Fuß den zappelnden Fisch, so als würde er eine Zigarettenkippe austreten.
Verärgert über diese scheiß Plötze, spuckte er dann in meine Richtung. Ein anderer wurde gefragt, was er mit diesen kleinen Zandern (ca. 15 cm) macht? Oooch, das gibt gute Fischsuppe!!
Von Achtung gegenüber der Kreatur, keine Spur. Achtung/Beachtung des Bbg.FischG und der FischO, keine Spur. Durch ihre Unterschrift auf der erworbenen Angelkarte, hatten diese Leute meine – Besonderen Bedingungen – auf der Rückseite der Karte anerkannt und sich ihnen somit unterworfen. Nichts da! Man verhielt sich geradezu wie in Russland.
Als ich gegen 11.00 Uhr das Fernsehteam auftauchte und bis ca. 15.00 Uhr drehte, verdünnte sich die Schar der Angler Zusehens.
Es kamen dann 2 Polizisten in Uniform, die auch schon in Zivil die Szene beobachtet hatten. Beide sind mir vom Wasserschutz her bekannt.
Der eine ist ein ausgebildeter Fischer. Sie sagten: zeitweilig herrschte dort eine regelrechte Volksfeststimmung. Die Polizei kann jedoch im Bereich der Ordnungswidrigkeiten nicht einschreiten und um solche Verstöße handele es sich hier.
Die aufgebrachten Bürger/Angler konnten und können diese Hilflosigkeit der Polizei nicht verstehen, wodurch die Reißer angespornt wurden und sich lustig machten.
Gegen 14.00 Uhr erschien der verabredete Polizeisprecher, der in die Kamera die gleiche Aussage gab, wie sie seine Kollegen vorher mir gegenüber abgegeben hatten. Die gesamten Aufnahmen, von etwa 4 Stunden, wurden am Donnerstag, 23. April zwischen 19.30 Uhr und 20.00 Uhr, auf 2,5 Min. gekürzt, gesendet.
Ich hatte inzwischen die Steckstangenreihen ein Stellnetz gestellt, was außer einer Menge Weißfische, 17 Zander und einen Hecht brachte.
Der Hecht und 5 Zander waren verletzt und wurden gleich geschlachtet. Die übrigen setzte ich in die Dahme um.
Die Stangen blieben noch eine Woche stehen.
Die Reißer hatten nun nicht mehr den Erfolg und traten nicht mehr in Erscheinung.
Solche Exzesse wie sie im März in KW abliefen, waren erstmalig, sie sind nicht einmalig und laufen nicht nur bei Loewendorf ab.
Verehrte Damen und Herren, die Tendenz ist steigend, bis stark steigend und die kommende Methode sich Fische anzueignen.
Nun zum Schaden: Wie schon erwähnt, es wurde alles gerissen, d .h. untermaßig, mit und ohne Schonzeit, alles. Säckeweise sollen die Fische fortgeschleppt worden sein. Der Verlust an Elterntieren lässt sich nicht abschätzen, er dürfte aber enorm sein. So wurde der Schleusenwärter gebeten, das oberhalb gelegene Betriebsgelände zugänglich zu machen, um in Kübel gesammelte, gerissene Zander, in das DAV Gewässer umzusetzen. Es waren offenbar übereifrige, denn ein Auftrag vom Kreisanglerverband hatten sie dazu auf keinen Fall. Die Dummheit besteht schon in der Tatsache, dass die Tiere alle verletzt waren.
Meine Gewässerfläche ist gerade bescheiden, so dass sich hauptsächlich der Verlust bei den anderen Fischern bemerkbar machen wird.
Aus diesem allem, ergeben sich eine Menge Fragen, so z.B.: wie kommen nicht deutsch Sprechende zu einem Fischereischein? Denn ohne diesen, gibt es keine Angelkarten.
Reicht ihr bloßes erscheinen bei der Fischereibehörde? Oder können sie völlig anonym bleibend, einem Dienstleister die Beschaffung für 3 Euro (Behördengang) übertragen? Ist die Behörde, das Land, nur an der Verwaltungsgebühr interessiert? Oder soll dadurch die Integration gefördert werden? Wenn; weiß nicht, nix verstehen, bei uns in Kasastan! Die Antworten sind? Offene Fragen über Fragen.
Wird der § 28BbgFischO (Ordnungswidrigkeiten) vor dem Hintergrund des bisher Vorgetragenen betrachtet, so ist die kriminelle Energie zwischen Falschem Parken im Straßenverkehr, geradezu eine Lappalie. Beides sind Ordnungswidrigkeiten und werden entsprechend überwacht und geahndet. Für mich ein unhaltbarer Zustand. Hier ist offenbar etwas in die falsche Tüte geraten.
Die Tatsache, dass in einer aktuellen Situation die anwesende Polizei auf die Fischereiaufsicht angewiesen sein soll, stinkt zum Himmel. Diese Ordnungswidrigkeiten gehören klar und deutlich in den Strafbereich. Es entstehen dabei noch nicht einmal zusätzliche Kosten. Im Gegenteil. Wie viele Petrijünger mit einem Fischereischein A zurzeit in den Reihen der Polizei sind, ist nicht bekannt. Es dürften jedoch einige sein. Die berechtigten Entschädigungsaufwendungen für die Fischereiaufseher würden dann entfallen, denn die Polizei wird sowieso bezahlt.
Zu den vielen kriminellen, bei uns schon praktizierten Methoden sich Fische anzueignen, wie: Elektrofischen im Flachwasserbereich mit Tornistergerät und Rundumabsicherung durch Händlerinformation. Fischen mit Karbid gefüllten Getränkeflaschen unterhalb von Wehren u.s.w. kommt ein neuer Exportschlager aus dem osteuropäischen Raum zu uns: Man nehme ein Gewicht so schwer, wie man es eine gute werfen kann. Binde daran eine Schnur mit entsprechend vielen Drillinghaken. Daran einen Expantergummi, wie er zum Festzurren auf Autodachgepäckträgern Verwendung findet. Daran eine etwas stärkere Leine und werfe das Gewicht mit der Montage, so weit man es kann. Nun wird die Leine eingeholt. Das Gewicht bleibt an einem leichten Hindernis am Gewässergrund hängen, der Expantergummi bekommt immer mehr Spannung, bis das Gewicht über das Hindernis springt und der gespannte Gummizug die Haken durchs Wasser reißt, so dass die Haken alles Erreichbare erfassen. Der Erfolg soll um ein Vielfaches größer sein! Tendenz steigend!!
Verehrte Damen und Herren, das sind die kommenden Methoden, einiger Angler. Tendenz zunehmend. nicht der romantische Angler mit der Bambusrute, der frühmorgens das Vogelkonzert genießt. Es waren bei weitem nicht nur – nicht deutsch Sprechende – am Nottekanal.
Wenn bei Kontrollen nicht die Namen und die dazu gehörigen Fischereischein Nummern festgehalten werden, sind Kontrollen erfolglos, denn es kann nichts nachvollzogen werden und so können auch Kontrollen nicht belegt werden. An dieser Stelle möchte ich an Herrn Günther Markstein erinnern, der vor nicht allzu langer Zeit die Frage, Quovadis, aufwarf. Brandenburgs Fischerei! Wohin gehst Du? Wo willst Du überhaupt hin? In welche Richtung Du?
Wenn sich für Brandenburgs Fischerei diese Fragen nicht stellen sollten, so sollte man die Ordnungswidrigkeiten lassen wo sie zurzeit sind, stellen sich jedoch diese Fragen, so müssen die Ordnungswidrigkeiten in eine andere Tüte sie sind von der kriminellen Energie her, etwas anderes als Falsches Parken auf der Straße.
Wäre ich ein Bayer! Dann würde ich jetzt sagen: Packen wir’s an!!
Ich bedanke mich bei ihnen für ihre geschätzte Aufmerksamkeit.
Mit frdl.Grüßen Horst Loewendorf
Heute morgen erhielt ich ein Fax zum Thema REIßANGELN in KW vom Eigentümer Herr Loewendorf und möchte Euch seine Sicht der Dinge nicht vorenthalten.
Reißangler mit Kamera erwischt!
Mit dieser Überschrift versehen hatte einer der zahlreichen, erbosten Angler, während meines Urlaubs im März d.J. unter der Internet Adresse www.fisch-hitparade.de , dort in der Meckerecke, für alle Bundesbürger, die mit der Fischerei/Angelei im Zusammenhang stehen, einen schockierenden Beitrag veröffentlicht. Ausgerechnet auf meinem Gewässer spielte sich über einen Zeitraum von gut 3 Wochen unter den Augen der Polizei, ein Drama erster Güte ab.
Es wurden dort, anfangs von einer handvoll nicht ordentlich Deutschsprechenden – Anglern – später zusammen dann mit anderen lernfähigen – Anglern – massenweise Fische aller Größe und Art gerissen. Das Hauptinteresse galt, den gerade in der Schonzeit befindlichen Zandern.
So wurde ein Reißangler gefragt, was er den mit den gerademan 15 cm großen Zandern macht? Oooch, das gibt gute Fischbouletten! Nicht erwünschten, durch das Reißen jedoch an der Außenhaut verletzten Fischen, wurden kräftige Bewegungen mit der Rutenspitze wieder in das Gewässer befördert.
Der Verlust an laichfähigen Fischen kann nicht beziffert werden, ist mit Sicherheit sehr hoch. Da diese Art der Angelei, sowie noch effektivere Importe aus dem Osten, mit steigender Tendenz bei uns um sich greifen, muss die Bundesdeutsche Fischerei endlich aufwachen und dagegensteuern. Die Zeit der Fischerei mit der Handgranate steht schon vor unserer Tür.
Anlage/Ergänzung zum Vortrag anlässlich des Fischereiverbandstages am 19.04.2006 in Sellin
Am 30.03.2006 ruft mich Herr W. aus Mittenwalde an. Er hatte 2 bis 3 Tage vor einer Zusammen des KAV im Märkischen Anglerdorf in Bestensee die Vorgänge am Nottekanal geschildert. Eine Frau sagte ihm, der Anglerhof sei nicht zuständig und verwies ihn an den Vorstand des angegliederten Angelvereins. Der Vorstand sagt: das ist nicht unsere Sache, wenn der Fischer das nicht merkt, ist er selber Schuld.
Bei dieser Aussage spielte nicht das Geschehen als solches eine Rolle, sondern ausschließlich wo es sich abspielt. In einem Angelladen in Zossen, brüstete sich ein Angler mit dem Fang von 17 Zandern innerhalb von 35 Min., dort an der Schleuse KW.
Der Betreiber eines ortsansässigen Angelladens begab sich an den Ort des Geschehens, wo er einige seiner Kunden erkannte. Als er einen auf sein Tun und Handeln ansprach und ihn nach der Rechtsmäßigkeit fragte, antwortete dieser: wenn ich sonst nichts fange, dann schlage ich hier mal richtig zu.
Der Bürgermeister der Stadt KW, Herr Ludwig, hatte das volksfestsähnliche Treiben ebenfalls gesehen. Er kann bestätigen wie zahlreich die Angler dort Auftreten. Da er als gelernter Jurist vom Angeln keine Ahnung hat, stufte es er bei diesem Massenaufgebot, als einen normalen Vorgang ein.
Ein passionierter Angler aus Berlin rief die Polizei, die nach ca. 15 Min. eintraf.
Er erklärte den Beamten das kriminelle Handeln. Worauf die Polizei mit der Begründung wieder abzog, sie müssen sich auf ihrem Abschnitt erst wegen der Rechtslage Informationen holen. Sie waren sich offenbar wegen der Zuständigkeit, Zuordnung zur Ordnungswidrigkeit, zum Einschreiten nicht sicher.
Zu dem im Vortrag erwähnten Transport von noch lebenden, verletzten Zandern in das DAV Gewässer, stellt sich mir die Frage, handelt es sich um Diebstahl? Auf jeden Fall war es Dummheit in höchster Vollendung und dem DAV/KAV nicht dienlich.
Vor Ort soll sich ein Kleinbus mit Reklamebeschriftung von dem erwähnten Märkischen Anglerhof in Bestensee befunden haben, dessen Besatzung im Geschehen tüchtig eingebunden war.
Horst Loewendorf
Vortrag zum Fischereiverbandstag am 16.04.2006 in der Heimvolksschule in Sellin.
Horst Loewendorf
Fischereireißen, wie es sich im März d.J. im Nottekanal, Königs Wusterhausen, abgespielt hat.
Als alleiniges Fischereirecht habe ich einen Teil von 7 ha des Nottekanals in KW. Daran schließen sich auf der Dahme als Koppelfischereirecht ca. 20 ha mit der Aurora und 100 ha mit der Köpenicker Fischervereinigung an.
Anfang März entdeckten nicht deutsch sprechende Angler ein umfangreiches Fischaufkommen, insbesondere Zander, woraufhin eine wahre Invasion von Anglern einsetzte und das Fischreißen nahm ungeahnte Ausmaße an. Ist es richtig, wenn ich davon ausgehe, dass Fischreißen in diesem Kreis allgemein bekannt ist???
Einheimische Angler gerieten in Wut und riefen die Polizei. Die Polizei führte Kontrollen der Fischereischeine und der Angelkarten durch, wobei es mehrere Strafanträge gegeben hat.
Die im Ordnungswidrigkeitskatalog enthaltenen Verstöße sind nach Ansicht der Polizei nicht von ihr zu verfolgen, sondern unterstehen ausschließlich der Fischereiaufsicht. Die Polizei ist dafür nicht entsprechend ausgebildet. Der Umsatz meiner Angelkarten stieg rasant an und die Reißerei ging erst richtig los.
Nun, mit erworbener Angelkarte drohte keine Gefahr mehr und von der Seite der Fischereiaufsicht tat sich nichts Beeindruckendes, so dass zeitweilig bis zu 30 Reißer zur gleichen Zeit tätig waren. Es wurde alles gerissen was am Haken hängen blieb.
Ich war im Urlaub und damit nicht erreichbar.
Als ich am Sonntag den 19. März zurückkehrte, fand ich 24 Anrufe auf dem AB mit Mitteilungen zu Fischerreißen am Kanal, vor. Teilweise waren Rückrufnummern dabei, so dass ich am Sonntag, Montag und Dienstag nur am Telefon beschäftigt war.
Ein erboster Anrufer hatte schon etwas ins Internet gestellt. Er nannte mir die Adresse
www.fisch-hitparade.de, dort die Meckerecke aufzurufen. Durch diese Seite konnte ich mich umfassender informieren.
Zum Mittwoch konnte ich den RBB Brandenburg. Redaktion Brandenburg Aktuell, zu einem Drehtermin gewinnen.
Am Mittwoch gegen 09.00 Uhr begann ich Steckstangen im Schleusenbereich einzubringen. Um das Auswerfen der Hakenmontage zu unterbinden wurden die Stangen unter einander mit Leinen verbunden. Mein Auftauchen und die Stangen mit den Leinen beendeten durchaus noch nicht die Räuberei. Ich wurde von allen Seiten beschimpft. Drillinge flogen mir um die Ohren. Ein Wunder, dass ich dabei heil davon gekommen bin. Ich hätte im Traum nie geglaubt wie erfolgreich die Fangmethode ist.
Pausenlos wurden die Fische aus dem Wasser gezogen. So fragte einer? Warum Sie das hier machen? Wir viel Geld bezahlt und nicht können Angeln.
Ein anderer, seinem Aussehen nach ein direkter Abkömmling von Dschingis Kahn, landete eine Plötze an. Scheiß Plötze, will ich nicht! Er ruckte kräftig an der Rutenspitze, wodurch der Haken ausriss und der Fisch zappelnd auf den Steg fiel. Nun zertrat er mit dem Fuß den zappelnden Fisch, so als würde er eine Zigarettenkippe austreten.
Verärgert über diese scheiß Plötze, spuckte er dann in meine Richtung. Ein anderer wurde gefragt, was er mit diesen kleinen Zandern (ca. 15 cm) macht? Oooch, das gibt gute Fischsuppe!!
Von Achtung gegenüber der Kreatur, keine Spur. Achtung/Beachtung des Bbg.FischG und der FischO, keine Spur. Durch ihre Unterschrift auf der erworbenen Angelkarte, hatten diese Leute meine – Besonderen Bedingungen – auf der Rückseite der Karte anerkannt und sich ihnen somit unterworfen. Nichts da! Man verhielt sich geradezu wie in Russland.
Als ich gegen 11.00 Uhr das Fernsehteam auftauchte und bis ca. 15.00 Uhr drehte, verdünnte sich die Schar der Angler Zusehens.
Es kamen dann 2 Polizisten in Uniform, die auch schon in Zivil die Szene beobachtet hatten. Beide sind mir vom Wasserschutz her bekannt.
Der eine ist ein ausgebildeter Fischer. Sie sagten: zeitweilig herrschte dort eine regelrechte Volksfeststimmung. Die Polizei kann jedoch im Bereich der Ordnungswidrigkeiten nicht einschreiten und um solche Verstöße handele es sich hier.
Die aufgebrachten Bürger/Angler konnten und können diese Hilflosigkeit der Polizei nicht verstehen, wodurch die Reißer angespornt wurden und sich lustig machten.
Gegen 14.00 Uhr erschien der verabredete Polizeisprecher, der in die Kamera die gleiche Aussage gab, wie sie seine Kollegen vorher mir gegenüber abgegeben hatten. Die gesamten Aufnahmen, von etwa 4 Stunden, wurden am Donnerstag, 23. April zwischen 19.30 Uhr und 20.00 Uhr, auf 2,5 Min. gekürzt, gesendet.
Ich hatte inzwischen die Steckstangenreihen ein Stellnetz gestellt, was außer einer Menge Weißfische, 17 Zander und einen Hecht brachte.
Der Hecht und 5 Zander waren verletzt und wurden gleich geschlachtet. Die übrigen setzte ich in die Dahme um.
Die Stangen blieben noch eine Woche stehen.
Die Reißer hatten nun nicht mehr den Erfolg und traten nicht mehr in Erscheinung.
Solche Exzesse wie sie im März in KW abliefen, waren erstmalig, sie sind nicht einmalig und laufen nicht nur bei Loewendorf ab.
Verehrte Damen und Herren, die Tendenz ist steigend, bis stark steigend und die kommende Methode sich Fische anzueignen.
Nun zum Schaden: Wie schon erwähnt, es wurde alles gerissen, d .h. untermaßig, mit und ohne Schonzeit, alles. Säckeweise sollen die Fische fortgeschleppt worden sein. Der Verlust an Elterntieren lässt sich nicht abschätzen, er dürfte aber enorm sein. So wurde der Schleusenwärter gebeten, das oberhalb gelegene Betriebsgelände zugänglich zu machen, um in Kübel gesammelte, gerissene Zander, in das DAV Gewässer umzusetzen. Es waren offenbar übereifrige, denn ein Auftrag vom Kreisanglerverband hatten sie dazu auf keinen Fall. Die Dummheit besteht schon in der Tatsache, dass die Tiere alle verletzt waren.
Meine Gewässerfläche ist gerade bescheiden, so dass sich hauptsächlich der Verlust bei den anderen Fischern bemerkbar machen wird.
Aus diesem allem, ergeben sich eine Menge Fragen, so z.B.: wie kommen nicht deutsch Sprechende zu einem Fischereischein? Denn ohne diesen, gibt es keine Angelkarten.
Reicht ihr bloßes erscheinen bei der Fischereibehörde? Oder können sie völlig anonym bleibend, einem Dienstleister die Beschaffung für 3 Euro (Behördengang) übertragen? Ist die Behörde, das Land, nur an der Verwaltungsgebühr interessiert? Oder soll dadurch die Integration gefördert werden? Wenn; weiß nicht, nix verstehen, bei uns in Kasastan! Die Antworten sind? Offene Fragen über Fragen.
Wird der § 28BbgFischO (Ordnungswidrigkeiten) vor dem Hintergrund des bisher Vorgetragenen betrachtet, so ist die kriminelle Energie zwischen Falschem Parken im Straßenverkehr, geradezu eine Lappalie. Beides sind Ordnungswidrigkeiten und werden entsprechend überwacht und geahndet. Für mich ein unhaltbarer Zustand. Hier ist offenbar etwas in die falsche Tüte geraten.
Die Tatsache, dass in einer aktuellen Situation die anwesende Polizei auf die Fischereiaufsicht angewiesen sein soll, stinkt zum Himmel. Diese Ordnungswidrigkeiten gehören klar und deutlich in den Strafbereich. Es entstehen dabei noch nicht einmal zusätzliche Kosten. Im Gegenteil. Wie viele Petrijünger mit einem Fischereischein A zurzeit in den Reihen der Polizei sind, ist nicht bekannt. Es dürften jedoch einige sein. Die berechtigten Entschädigungsaufwendungen für die Fischereiaufseher würden dann entfallen, denn die Polizei wird sowieso bezahlt.
Zu den vielen kriminellen, bei uns schon praktizierten Methoden sich Fische anzueignen, wie: Elektrofischen im Flachwasserbereich mit Tornistergerät und Rundumabsicherung durch Händlerinformation. Fischen mit Karbid gefüllten Getränkeflaschen unterhalb von Wehren u.s.w. kommt ein neuer Exportschlager aus dem osteuropäischen Raum zu uns: Man nehme ein Gewicht so schwer, wie man es eine gute werfen kann. Binde daran eine Schnur mit entsprechend vielen Drillinghaken. Daran einen Expantergummi, wie er zum Festzurren auf Autodachgepäckträgern Verwendung findet. Daran eine etwas stärkere Leine und werfe das Gewicht mit der Montage, so weit man es kann. Nun wird die Leine eingeholt. Das Gewicht bleibt an einem leichten Hindernis am Gewässergrund hängen, der Expantergummi bekommt immer mehr Spannung, bis das Gewicht über das Hindernis springt und der gespannte Gummizug die Haken durchs Wasser reißt, so dass die Haken alles Erreichbare erfassen. Der Erfolg soll um ein Vielfaches größer sein! Tendenz steigend!!
Verehrte Damen und Herren, das sind die kommenden Methoden, einiger Angler. Tendenz zunehmend. nicht der romantische Angler mit der Bambusrute, der frühmorgens das Vogelkonzert genießt. Es waren bei weitem nicht nur – nicht deutsch Sprechende – am Nottekanal.
Wenn bei Kontrollen nicht die Namen und die dazu gehörigen Fischereischein Nummern festgehalten werden, sind Kontrollen erfolglos, denn es kann nichts nachvollzogen werden und so können auch Kontrollen nicht belegt werden. An dieser Stelle möchte ich an Herrn Günther Markstein erinnern, der vor nicht allzu langer Zeit die Frage, Quovadis, aufwarf. Brandenburgs Fischerei! Wohin gehst Du? Wo willst Du überhaupt hin? In welche Richtung Du?
Wenn sich für Brandenburgs Fischerei diese Fragen nicht stellen sollten, so sollte man die Ordnungswidrigkeiten lassen wo sie zurzeit sind, stellen sich jedoch diese Fragen, so müssen die Ordnungswidrigkeiten in eine andere Tüte sie sind von der kriminellen Energie her, etwas anderes als Falsches Parken auf der Straße.
Wäre ich ein Bayer! Dann würde ich jetzt sagen: Packen wir’s an!!
Ich bedanke mich bei ihnen für ihre geschätzte Aufmerksamkeit.
Mit frdl.Grüßen Horst Loewendorf