Ich war im April und Mai 2011 sechsmal mit der Spinnangel vor Ort, zum einen direkt an der Schleuse Lehnitz, zum anderen nördlich der Schleuse Lehnitz, den OHK entlang bis Abzweig Malzer Kanal (in Malz).
Zunächst erkundete ich etliche Stunden die Schleuse am Lehnitzsee, zwischen der Schleusenbrücke und der Schleuse selbst. Schönster Sonnenschein, zunehmend aufkommender Wind - aber keine Fische nicht. Weder am Haken, noch im Nachgang. Weder an der Spundwand, noch an den Brückenpfeilern, weder im Freiwasser, noch in der Bucht.
Geangelt habe ich mit Kunstködern: Wobbler zwischen 8 und 15 cm, ein- und mehrteilig, manche mit Rasseln, die meisten ohne, Gummifischen aller Schattierungen (ja, auch weiß), Shads, Jerkbaits, Twistern, mal mit Lockstoffen, überwiegend jedoch ohne. Gefangen habe ich: einen Krebs (welcher sich, während ich bei ausgeworfenem Köder eine Perücke entwirrte, in meinen Twister verkniff).
Ich hatte trotzdem eine Menge Spaß, weil ich (unter der Woche) a) der einzige Angler weit und breit war und b) die Schleuse und das Gebiet drumherum insgesamt noch gar nicht kannte und es mir deutlich fängiger erschien als ich Berichten zufolge vermutet hätte.
Auch ein zweiter und dritter Besuch an der Lehnitzschleuse brachte keine Fische - dafür aber die Erkenntnis, dass der Angeldruck dort enorm ist. Viele Angler, vor allem abends - aber auch die blieben fischfrei. Meines Erachtens ein sicheres Zeichen dafür, dass die Fische inzwischen jeden Blinker einzeln kennen und nicht mehr alles nehmen. Auch auf Dropshot kein Glück.
Ähnlich ist's auf dem OHK zwischen Schleuse Lehnitz und Abzweig Malzer Kanal, also oberhalb der Schleuse. Ich habe die Strecke systematisch mit der Spinnrute abgeangelt - Erfolg versprechend scheinen mir das Teilstück Klinkerbrücke (Eisenbahnbrücke) bis zum Hafen des Betonwerks, also auf östlichen Uferseite, dort konnte ich zwei Zander verbuchen (auf Twister in Naturfarben + Glitter + Aroma). Die knapp maßigen Fische habe ich natürlich wieder reingeworfen, war ja noch Schonzeit. Die Rechnung "viel Schilf = lauernde Räuber" scheint dort jedenfalls aufzugehen.
Anmerkung: Der Hafen des Betonwerks, der so gar nicht nach Hafen aussieht, ist eine Gedenkstelle. Dort befand sich seinerzeit eine Außenstelle des KZ Sachsenhausen. Im Hafen selbst haben SS-Schergen zuhauf Häftlinge erschossen und ersäuft; so steht es auf der Mahntafel. Es ist etwas komisch, dort zu angeln. Irgendwie beklemmend. Zumindest ging es mir so, weshalb ich auch nicht mehr so lange blieb, nachdem ich die Tafel gelesen hatte ...
Ansonsten ist das Beangeln des Kanals eine Herausforderung. Bei einem Kanal, der 500 m schnurgerade verläuft, dann 10 m einbiegt und wieder 500 meter geradeaus fließt, entscheidet jede Steinpackung, die unter Wasser liegt, über den Fangerfolg. Da kann man Wochen zubringen, diese "Unregelmäßigkeiten" zu finden. Vorausgesetzt, man hat Zeit & Muße ...
Der zweite Hotspot ist dann nördlich am Abzweig Malzer Kanal, auf der Ostseite wie auf der Seite zum ungleich ruhigeren Malzer-Kanal gleichermaßen. Hier gab es auf weißen Wobbler einen 52er Hecht, der natürlich wieder schwimmt.
Fazit: ein für Gelegenheitsangler uninteressanter Gewässerabschnitt.