19 Std. Bericht!!!
Hallo zusammen,
ich wollte meine Erfahrung die ich und Mitglied Matthias dieses Wochenende am Grillscher Altarm gesammelt haben zu Protokoll bringen.
Vorab, ich war das letzte mal vor ca. 5 Jahren am Grillscher und habe ein paar schöne Fänge gehabt und mir ist das Gewässer immer im Guten in Erinnerung geblieben.
Am Samstag sind Matthias und ich um 5 Uhr am Grillscher aufgeschlagen. Nachdem wir uns einen Tag vorher das Gewässer noch angesehen haben um uns eventuelle gute Angelstellen auszusuchen. Was mir sofort aufgefallen war ist, dass im Gegensatz zu damals, der Altarm von zig Anglern belagert war. Jeder hatte seine Wohnung komplett dabei und die Karpfenzelt standen an so gut wie allen freien Plätzen. Also war nichts mit den geplanten Stellen.
Wir haben uns dann einen Platz ausgesucht und konnten leider nicht zusammen angeln, da zu wenig Platz war.
Ausgestattet waren wir mit folgenden Ködern (Mais, Dandrobenas, Laubwürmer, Tauwürmer, Maden, Köderfische und später noch mit Frolic und Boilis). An Ködermangel konnte es also nicht gelegen haben.
Als ich dann um ca 5:30 meine ersten Köder ins Wasser begeben habe (3 Maiskörner an jeden Haken) ging es auch schon richtig los mit Bissen. Anfangs noch Fehlbisse, da es doch ein gewaltiger Unterschied zum Flußangeln ist. Dann hatte ich den Dreh raus und gegen 6 Uhr schon 20 Rotaugen gefangen (alle zwischen 10 und 15 cm groß) ich habe danach mit verschiedenen Tiefen und Weiten ausprobiert, aber es gingen nur Rotfedern an die Köder.
Also wechselte ich von Mais auf Dandrobenas. Egal wie weit und egal wie tief ich gestellt habe, ich habe ca 15 Barsche gefangen (alle zwischen 8-10 cm). Alle sind wie die Rotaugen davor wieder ins Wasser gewandert!
Danach stellte ich auf Grund mit einem Tauwurm und einer Maiskette (4 auf Schnur gezogen und 3 auf den Haken). Jetzt wusste ich, dass die kleinen Scheißer nicht mehr beißen werden. Und so war es auch! Eigentlich hat garnichts mehr gebissen. Gegen 10 Uhr nahm ich meine Ruten raus und bin zu den anderen Anglenr gegangen um mir ein paar Tipps zu holen.
Dann erfuhr ich, warum ich nichts gefangen habe. Da wo ich angele sind angeblich tote Stellen, da die Karpfen nur in den Seerosen stehen, da dort angefüttert wird. Toll, dachte ich mir, dann nehme ich doch gleich mal ein 100 Gramm Blei und hau das Dig in die Seerosen. Leider war ich zu weit weg. Bis zu den Seerosen bin gekommen, nur leider ohne Köder weil sich der Mais in der Luft verteilt hat
Dann bin ich nochmal hin und fragte nach anderen Fischarten. Da bekam ich als Antwort:
Schleien - Ne, die gibt es hier nicht mehr, alle von den Wallern gefressen.
Hechte - Die gibt es kaum und wenn, dann nur in den Seerosen
Karpfen - Nur in den Seerosen und auch nur mit Frolic oder Boilis
Zander - Hat dieses Jahr noch keiner einen gefangen, keine Ahnung
Waller - Jede Menge, nur hatte ich keine Lust auf Waller, die fange ich im Main genügend
Forellen - Ne, keine mehr, die wurden alle rausgefischt.
Stör - Ja, es wurden dieses JAhr viele eingesetzt, aber kaum welche gefangen.
Aal - Hier gibt es absolute Bestien von bis zu 60cm länge (Man bin ich erschrocken und dachet mir, hoffentlich beißt nicht so ein Monster)
Dann war es irgendwann 11 Uhr und die Kollegen sind nach hause gegangen. Nachdem sie einige erkennbare Bisse im Seerosenfeld hatten, bin ich auf den Platz von denen gehamstert. Ich von Nylon auf geflochtenen umgestellt und ab in die Seerosen (Frolic - die waren so nett und haben mir das Hundefutter dagelassen). Erstaunlich war nur, dass Sie keinen Karpefn landen konnten, da jeder Karpfen Ihnen die Haken verbogen hat. Ich fragte noch spaßeshalber, ob Sie letzten Donnerstag im Lidl das Zeug zusammengekauft hatten
Jetzt wirds kurz. Von 11 Uhr Mittags bis 19 Uhr abends hat nicht ein Biss stattgefunden. Keiner im Seerosenfeld, keiner davor und keiner dahinter. Alle Köder ausprobiert und alle Weiten und Tiefen ebenfalls ausprobiert. NICHTS!!!
Um 19 Uhr habe ich dann die letzet Waffe ausgefahren und habe meine Anfütterungstüte aufgerissen, Mais hinzugefügt und ein Fütterkörbchen montiert. Einmal Frolic, einmal Mais und raus das ganze. Das Wasser hat ca 30 Minuten gesprudelt und man hätte meinen können, da wird gerade ein Ochse von 30.000 Phiranas geschlachtet. Nichts hat gebissen, rein garnichts. Also wenn ich eines festgestellt habe, dann, dass es an Köderfischen keinesfalls mangelt, was wiederrum dem wiederspricht, dass das Grillscher Altarm ein tolles Raubfischgewässer sein soll.
Dann kam Matthias an den Platz neben mir und wir haben die Batterie erneut aufgefahren. Ich habe einen halben Köderfisch vor das Seerosenfeld geworfen und eine Angel mit Boilie in das Seerosenfeld. Er hat einen Tauwurm auf Schwimmer gelegt und einen auf Grund. Es war dan schon ca 21 Uhr. Von 21 Uhr bis 24 Uhr hat sich absolut nichts getan. Eigentlich wollten wir noch bis um 6 Uh bleiben, damit wir nicht in der Dunkelheit zusammenpacken müssen. Aber wir hatten dermaßen die Schnauze voll, dass wir mitten in der Nacht gepackt haben und sind heimgegangen. 20€+ Material in den Lokus geschmissen
Natürlich gibt es jetzt Spezies die sagen, diese Jungs haben keine Ahnung und bla bla bla. Aber wenn ich hochrechne, dass wir dieses Jahr von Juni bis heute zusammen ca 40 Aale, 10 Waller und einen schönen Zander gefangen haben (und wir gehen in der Regel nur einmal die Woche für ein paar Stunden ans Wasser), dann kann es wohl kaum nur an uns gelegen haben
Mein Fazit: Der Grillscher Altarm ist eine Grillscher Arm (ut) geworden.
Etwas Offtopic: Es hat sich in den letzten 15 Jahren vieles zum schlechten gewandelt. Wenn ich an damals denke, da bin ich an unseren See gegangen, hatte einen Eimer Paniermehl, eine Dose Mais und habe damit immer mindestens einen Karpfen gefangen. Heute kennen diese Fische das Zeug garnicht mehr. Heute sind diese ganzen Seen überfütterte und überangelte Pfützen! Wenn ich heute einen Tauwurm in so eine Brühe reinhänge, da kommt der eine Fisch zum anderen und sagt: "Schau mal Herbert, sowas habe ich ja seit 30 Jahren nicht mehr gesehen...wie altmodisch...bäh".
Ne, heute werden da Tonnenweise Futter an Stellen ausgeschüttet, Boilis die sich monatelang halten zu dutzende in die Pfützen geschleudert und die Fische bewegen sich nicht mehr, sondern warten, bis der nächste Eimer kommt. Schaut euch mal einige Fotos an. Als Beispel, wenn ich früher einen Karpfen von 10 Kilo gefangen habe, dann war er meintwegen 80cm groß. Heute sieht man Fotos mit Fischen die 15 Kilo wiegen und nur 60cm groß sind, aber genau so hoch, weil der Bauch 30cm nach unten hängt.
Es geht nicht über einen Teilnatürliches Gewässer wie es unsere Flüsse sind. Da beißen die Fische wenigstens noch auf natürliche Köder