Du hast es gerade geschafft, einen absoluten Raubfischangler zum Stippen zu bekommen.
Vergiß nicht das Salz und Gewürze (z.B. Paprikapulver/Pfeffer/ wer's mag Chili o.ä.) vor dem Mehlen/Panieren.
Bekannt ist diese Zubereitungsart vor allem an den großen Flüssen wie Main (Meefischli: hier eine genaue Info:
http://wuerzburgwiki.de/wiki/Meefischli ) und Mosel (wird u.a. auch Moselfisch genannt).
Wer die schon einmal gegessen hat, wird sich fragen warum kleine Rotaugen, seitens der Anglerschaft, häufig nur als Köderfisch in der Tiefkühltruhe landen.
Absolut korrekt! Wobei ich glaube, dass die allgemeine Kochkultur eher in den letzten Jahren in ihrer Vielfalt abgenommen hat. Wer kann denn heute schon noch richtig kochen? Aber das ist ein völlig anderes Thema.
Selbstverständlich ist das ein anderes Thema, es kratzt aber den Kern an. Die Kochkultur war früher regional stark begrenzt, entsprechend auch häufig sehr einseitig, in ihrer Gesamtheit durchaus vielfältiger wie heute. Wer jedoch heutzutage will, kann, auch dank dem Internet, auf einen riesigen Rezept und Ideenbestand zurückgreifen. Das Einzige, woran es uns mangelt, ist häufig Zeit, daher können und wollen viele gar nicht mehr kochen. Um den C&R Bereich anzuschneiden: Zum Zurücksetzen trägt doch auch bei, dass man was "passendes für die Pfanne" sucht, dabei vergessen wir aber, dass Angeln an sich, unsere Gewässer und Fischbestände kein Supermarkt sind. Gerne wird gesagt: Wer Fisch zum essen will, soll nicht angeln gehen, sondern an die Fischtheke, genau das scheinen wir (ich nehme mich da nicht einmal aus) allerdings bei der Verwertung von Gefangenem innerlich mit uns herumzuschleppen. Der Fang muss passen, sonst darf er wieder zurück, eigentlich Unsinn (zum Nachteil der gefangenen Fische), wenn man etwas flexibler in der Verarbeitung ist, seinen Zubereitungshorizont einmal erweitert.
In dem ominösen "Früher" wurde ein Tier grundsätzlich in jeder Form verwertet, auch die Teile, die die meisten von uns in ihrem Leben nicht essen würden.
Natürlich, ich muss mich nur daran erinnern, wie meine längst verstorbene Großmutter Weihnachtskarpfen zubereitete und was sie mit den Flossen angestellt hat. Dass so etwas wie gesalzener und getrockneter Fisch bei uns allerdings kaum eine Rolle spielt, während er in Skandinavien aber auch in Südeuropa, am Mittelmeer, eine lange haltbare Delikatesse ist, geht mir nicht in den Kopf. Der schmeckt fantastisch, kann trocken gekaut aber auch eingelegt verkocht werden.
Ich habe nichts gegen große Fische, auch nicht in der Küche, aber ich lege es nicht zwanghaft darauf an, dass mein Ofen zu klein dafür ist. Ich bin allerdings auch kein Trophäenangler. Wenn ein großer Fisch beißt, ok, wenn ich aber ein, zwei, drei "küchenpassende" fange, viel besser. Da habe ich einfach schlicht mehr von.
Wo du einen 15 Pfünder als Beispiel gebracht hast: Den kann man auch teilen und vor oder nach dem Kochen/Backen einfrieren, oder man steckt ihn in die Räuchertonne. Aber ich gebe dir natürlich Recht, dank Überflussgesellschaft, enormer Bequemlichkeit, bei einigen sogar Ekel, sind viele nicht mehr bereit geschlachtete Tiere vollständig zu verwerten. Daher exportiert Deutschland auch derart viele Fleisch/Geflügelteile in alle Welt. Hühnerfüße ißt hier doch fast niemand mehr, bei uns ist angeblich nur Hühnerbrustfilet der Renner.
Fischgräten sind auch so ein Thema, damit wollen sich noch nicht einmal mehr viele von uns Anglern auseinandersetzen. Bei großen Fischexemplaren sind die eigentlich kein Thema, mittlere landen im Fleischwolf oder werden eingelegt, kleine eben durchgebacken. Einzig die Fleischqualität fürchtet man, ich habe ja selber schon einen Karpfen zubereitet, der grauselig schmeckte, aus bekannten Gründen im Schlamm.