Angelsaison -  Das Angeljahr 2017– Ein kleiner Rückblick

angelhoschi76

Tinca-Fan
Gutachter-Kollegium
Hallo Zusammen,
Die Gewässer sind zugefroren, die Zeit bis Silvester rast nur so dahin und die „besinnlichen“ Tage sind mit Terminen vollgepflastert. :eek: Die Chance auf einen spontanen Angeltrip besteht zwar noch, geht aber ehrlichgesagt gegen null. Also nutze ich die Zeit heut um auf meine Angelsaison 2017 zurück zu blicken.

Dieses Jahr gab es bei mir sehr ausgeprägte Zielfisch-Phasen, weshalb ich meinen Rückblick in Fischarten einteilen möchte.

1. Hecht
Nach wie vor sind die Hechte in meinen Gewässern der Zielfisch Nummer 1 für mich. Zeitig in der Saison, noch bevor die Schonzeit begann, konnte ich die ersten Hechte überlisten:

Best_of_2017_01.jpg


Dann hatten die Hechte bis zum 16. Mai erst mal ihre Ruhe vor mir. Am frühen morgen nach der Schonzeit gings aber wieder los und die ersten 4 Wochen ab dem 16. Mai brachten wahre Sternstunden. Zu Beginn gingen die Hechte hervorragend auf meine Gummifische, aber nach etwa 3 Wochen bemerkte ich nachlassende Bisse. Zeit etwas neues zu versuchen und dieses Jahr fiel meine Wahl auf Streamer. Das Wasser war sehr klar, die Hechte standen flach und ufernah, da musste doch auf Streamer was gehen. Und wie es ging! Ich servierte den Streamer mit einem 5g Birnenblei vorgeschaltet an der normalen Spinnrute. So erreichte ich ja 30m Wurfweite und konnte den Streamer leicht jiggend oberflächennah führen. Die Bisse kommen bei dieser Angelei oftmals auf Sicht und machen tierisch Laune. Leider gabs auch viele Nachläufer, die nur guckten und nicht bissen. Aber wer weiß schon, wie oft das auch beim Gummifischangeln passiert und man bekommt die Nachläufer gar nicht mit.

Anfangs Juli kam dann ein Wetterumschwung mit viel Regen und das klare Wasser war erstmal dahin. So verlagerte ich meinen Schwerpunkt und die Hechte rückten aus dem Fokus. Ende August, als die Zeltlager an meinem See wieder weg waren, stand dann aber erneut Esox ganz oben auf der Liste. Wie immer im Herbst beanspruchte mich meine Arbeit wieder stärker und die Zeitfenster fürs Angeln wurden weniger und kürzer. Dennoch war der Herbst ein guter Raubfischherbst und es gab einige schöne Fänge. Insgesamt war ich mit meiner Hechtsaison sowohl von der Stückzahl als auch der Größe her sehr zufrieden. Es gab schon deutlich magerere Jahre!

Der erste Hecht nach Schonzeitende biss bereits beim 2. Wurf:
Erster_Hecht_2017.jpg


Schöner Sommerhecht:

Hecht_Mai_Westufer_good_bye.jpg


Streamerhechte:

Best_of_2017_06.jpg


Streamerhecht_Juni.jpg


Herbsthechte:

Hecht__Oktober_Freiwasser.jpg


Hecht_November_Fireballjig.jpg





2. Forellen
Anfang März ist die Forellenschonzeit bei uns zu Ende und ich schaffte es trotz viel Arbeit gleich zu Saisonbeginn an einem Bach die ersten Fänge zu machen. Die Zeit war immer nur kurz, aber die Forelle bissen gut und die Kunstköderangelei machte viel Spaß. Das zweite mal in der Saison rückten die Forellen dann im August in den Vordergrund. Da an meinem See Zeltlager statt finden ist entspanntes und ruhiges Angeln nicht möglich und ich bin an kleine Bäche ausgewichen. Auch beim Forellenangeln testete ich Neuerungen und die Angelei mit Oberflächenködern hat mich in Ihren Bann gezogen. Die Bisse auf Sicht, auch wenn die Forelle den Köder verfehlt, produzieren unglaublich viel Adrenalin. Das werde ich in der Saison 2018 auf jeden Fall noch intensivieren! Traumhafte Fische gabs auch

Erste Bachforelle der Saison:

Bachforelle_Saisonauftakt_01.jpg


Schöne Regenbogenforelle mit toller Färbung:

Regenbogen_Juli_Forellenbach.jpg



3. Schleien

Mein eigentlicher Lieblingsfisch, die Schleie, ist die letzten 2 Jahre etwas ins Hintertreffen geraten. Ich kann es auch nicht wirklich begründen warum, aber die Lust zum Ansitzen ist bei mir momentan nicht so groß. Zwar konnte ich die erste Tinca bereits zeitig im März überlisten, aber dann wurde es um die grünen Schönheiten erst mal sehr ruhig. Erst im Juli nach Ende der Schonzeit versuchte ich es ein paar Mal gezielter auf Schleien. Ich konnte auch einige Exemplare fangen, aber eher kleinere Fische die gerade das Schonmaß knackten. Eine einzige Tinca hatte Ü40, sonst war alles darunter. Ende Juli war es dann bei mir vorbei mit der Schleienjagd und die Match- und Feederruten wanderten wieder in den Keller. Hier die größte Schleie der Saison:

Schleie_Juli_02.jpg


4. Döbel

Döbel fange ich regelmäßig in meinem See und den Bächen die ich beangle, allerdings meist als Beifang. Gezielt habe ich es noch nie auf Döbel versucht, bis dieses Jahr Anfang August. Los gings wie immer mit einem schönen Döbel bei der Forellenpirsch als Beifang. Einen Abend später hing dann ein für unsere Gewässer schon recht Kapitaler Döbel an einem Oberflächenköder. Also habe ich den Döbel zum Zielfisch erkoren und versuchte es mit einer sehr spannenden Methode: Mit einer leichten Spinnrute, einem Eimer mit ein paar Scheiben Toastbrot und nur dem allernötigsten (Bleie, Haken, Lösezange), wurde am Gewässer entlang gepirscht. Die Döbel habe ich mit der Polbrille erspäht und dann mit einer Brotflocke auf Sicht angeworfen. Eine tolle Angelei, die mir irrsinnig viel Spaß und einige sehr schöne Döbel brachte:

Doebel_August_Forellenbach_03.jpg


Doebel_August_Stausee_01.jpg


5. Karpfen

Das kann ich kurz fassen: Seit September 2016 habe ich es vielleicht auf maximal 3 Karpfenansitze gebracht. Mir ist das einfach momentan zu wenig flexibel. Ich muss mich vor dem Angeln für eine Stelle entscheiden, dann schleppe ich meine Ausrüstung dort hin und warte bis ein Karpfen beißt. Ich bin zwar schon immer mit leichtem Gepäck unterwegs und bin auch oft an einem Abend noch umgezogen, aber mehr als einen Platzwechsel schafft man eigentlich nicht. Angeln sollte man ja auch noch und nicht die ganze Zeit mit ein- und auspacken verbringen. Und tagelange Ansitze waren noch nie mein Fall. Einen einzigen Karpfen konnte ich in diesem Jahr fangen, und das nicht beim Ansitzen sondern auf eine Brotflocke an der freien Leine:

Best_of_2017_07.jpg



Dieses Jahr musste ich meine alte Angeldigicam ausmustern, das Teil erkennt die Speicherkarte nicht mehr. Sie schaffte es noch bis kurz vor Hechtsaisonbeginn, dann ging nichts mehr. Die neue Kamera hat einen nicht mehr ganz so gut zu bedienenden Selbstauslöser. Bei Fischen die ich schnell wieder ins Wasser lassen möchte gibt’s immer nur eine Chance und wenn das Bild nicht wird, dann habe ich halt Pech gehabt. Leider wurden dieses Jahr die Bilder einiger sehr guter Hechte nichts:


Best_of_2017_03.jpg




Best_of_2017_05.jpg

Oder aber der Selbstauslöser war nicht aktiv und dann gabs solche Bilder:

Best_of_2017_04.jpg


Na ja, was solls, das ist für 2018 sicher noch verbesserungsfähig.

Die Fänge des Jahres:
Es gab einige besonders erwähnenswerte Fische, und ich kann mich nich entscheiden, welcher der Fang des Jahres war.

Zum einen diese Regenbogenforelle aus einem kleinen Bach:

Regenbogen_September_Forellenbach_02.jpg


Best_of_2017_08.jpg


Mein zweiter Fang des Jahres ist diese Hammerbachforelle:

Bachforelle_Mai_Gumpen_Schiess_01.jpg


Und wenn jemand es genau wissen will: Ja, große Bachforellen sind reinrassige Raubfische:

Best_of_2017_02.jpg


Ich hoffe, Eure Saison verlief auch zufriedenstellend! Ich bin jedenfalls rundum zufrieden, vor allem konnte ich Sommer wirklich sehr viel Zeit am Wasser verbringen, was sich auch in den Fangerfolgen wiederspiegelt. Dass Frühjahr und Herbst bei mir wegen der Arbeit weniger Zeit fürs Angeln bleibt, ist halt so und zum Klagen hatte ich 2017 keinen Grund. Bin selber gespannt, ob ich noch einen Fang nachtragen darf, und falls nicht machts auch nichts!

Euch allen wünsche ich ein Frohes Fest und ein paar geruhsame Tage im Kreise Eurer Familien!
Viele Grüße,
Volker

P.S.: Wer mag darf gerne seinen Rückblick auf 2017 ergänzen. Lasst uns doch an Eurer Saison auch nochmals teilhaben!
 
Tolle Fische, tolle Bilder! Und mit den Erläuterungen dazu klingt das nach einem schönen Angeljahr. Vielen Dank fürs Teilen.

Grüße vom Bartl
 
Hallo Bartl,


Ja, es war wirklich ein super Angeljahr! Ich habe es letzte Saison hervorragend geschafft, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren.
Durch die Spinnfischerei hatte ich immer zwei fertig montierte Ruten und die Spinntasche greifbar und bin oft auch nur wegen einer halben Stunde ans Wasser. Ideal war z.B.: Tochter zum Fußballtraining fahren, die gute Stunde Wartezeit an den See, dann Tochter abholen und wieder heim. Rein von den Angelstunden her war ich sicher nicht länger am Wasser, als in den Jahren zuvor mit vielen Ansitzen. Aber ich war effektiver am Wasser, mindestens an 3 verschiedenen Tagen die Woche mit oft sehr unterschiedlichen Bedingungen. Dann noch flexibel bleiben, keine Wegstrecke scheuen und wenn es auch nur für ein paar wenige Würfe war: Oft brachte mir genau das Fisch. Früher wäre ich niemals z.B. einen Kilometer am Bach entlang gelaufen um ein paar Würfe an einer heißen Stelle zu machen. Heute kann ich problemlos an den weniger verheißungsvollen Spots vorbeilaufen um dann in der kurzen Zeit nur den einen wirklichen Top Platz zu befischen.
 
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