Landesfischereigesetze -  Aalfangverbot ab 2018 für die Ostsee?

FM Henry

Super-Profi-Petrijünger
DAFV zum geplanten Aal-Fangverbot für die Ostsee

Die Europäische Kommission hat heute (Dienstag, 29.8.2017) ihren Vorschlag für die Fangquoten in der Ostsee für das Jahr 2018 vorgelegt. Darin schlägt sie, wie bereits vom DAFV berichtet vor die Aalfischerei im kommenden Jahr in der Ostsee, sowohl für die Berufs- als auch für die Freizeitfischerei, zu verbieten. Der Kommissionsvorschlag wird nun den EU-Fischereiministern vorgelegt, die am 9. und 10. Oktober darüber beraten und voraussichtlich entscheiden werden.Der DAFV weist darauf hin: Ein direkter negativer Einfluss von Anglern auf Blankaale ist nicht gegeben, da diese in der Regel keine Nahrung mehr aufnehmen und daher nicht anbeißen.


Axel Pipping Geschäftsführer vom Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern: „Aale sind traditionell ein begehrter Speisefisch an der Küste. Diejenigen jetzt mit Verboten zu belegen, welche sich nachweislich am stärksten um den Erhalt der Aale kümmern frustriert. Unsere Forderungen über sinnvolle Schutzmaßnahmen, wie der Nachrüstung von Wasserkraftanlagen, den Fraßdruck durch Kormorane zu senken und der Kampf gegen illegale Fänge von Glasaalen vor den europäischen Küsten wurden jahrelang vernachlässigt.“.
„Der Vorstoß der Europäischen Kommission kommt für uns sehr überraschend“ so Peter Heldt, Präsident des LSFV Schleswig-Holstein. „Eigentlich sahen wir uns hinsichtlich eines verbesserten Aalmanagements auf einem guten Weg. In unserem Verband bestehen erhebliche Zweifel, dass Fangverbote ein konstruktiver Beitrag hinsichtlich der gebotenen Bestandserhöhung des Aales sind. Besonders kritisch betrachten wir die Forderung des schleswig-holsteinischen Umweltministers Habeck, das Fangverbot gleich auf den gesamten marinen Lebensraum des Aales auszudehnen. Dies wäre ein fatales Signal für die Angler und Fischer, die sich seit Jahrzehnten um die Bestandserhaltung des Aales bemühen.“, so Held.​
So haben die organisierten Angler in Deutschland schon vor Jahren die negative Tendenz bei der Entwicklung der Aalbestände erkannt, darüber informiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Über Jahre hinweg wurden, teilweise auch unter zusätzlicher Inanspruchnahme der Fischereiabgabe und von Fördergeldern, beträchtliche eigene finanzielle Mittel aufgewendet um wirkungsvolle Besatzmaßnahmen durchzuführen und aufrechtzuerhalten. Ganz abgehsehen von dem freiwilligen und ehrenamtlichen Einsatz bei der Durchführung solcher und weiterer Rettungsmaßnahmen für den Aal. Besatzmaßnahmen werden derzeit im Rahmen der deutschen Aalmanagementpläne als entscheidender Faktor zur Stützung des Bestands angesehen, was auch aus wissenschaftlicher Sicht bestätigt wird.
Die geplanten Fangverbote sieht der DAFV daher sehr kritisch. „Hier wird der Hebel eindeutig an der falschen Stelle angesetzt. Wirkungsvolle Schutzmaßnahmen wurden jahrelang vernachlässigt und nun sollen die Angler und Fischer die Zeche zahlen.“, so Dr. Christel Happach-Kasan, Präsidentin des Deutschen Angelfischerverband e.V. Es besteht außerdem die Gefahr, dass das Interesse an Besatzmaßnahmen seitens der Angelvereine zurückgeht. Die in den Aalmanagementplänen der EU geforderte Abwanderungsrate ins Meer von 40 Prozent der Blankaale wäre ohne die Besatzmaßnahmen der Angler wesentlich schlechter oder gar nicht zu erreichen.​
Der DAFV wird in der verbleibenden Zeit bis zum 9.10.17 nochmal auf das Ministerium zugehen, um seine Positionen zu den geplanten Regelungen im Jahr 2018 Nachdruck zu verleihen.

Meldung auf der Website des DAFV

 
Der DAFV weist darauf hin: Ein direkter negativer Einfluss von Anglern auf Blankaale ist nicht gegeben, da diese in der Regel keine Nahrung mehr aufnehmen und daher nicht anbeißen.
Bin jetzt zwar nicht der Aal-Experte, aber diese Aussage vom DAFV verwundert mich aber doch sehr. 1. Wieviele Aufseher ( Kontrolleure) kennen den Unterschied vom normalen Aal zum Blankaal? 2. Ganz was neues das ein Blankaal nichts mehr frisst. Wenn aber der Aalfang nun komplett verboten wird, stellt sich doch diese Frage zum Blankaal erst gar nicht, oder habe ich was nicht mitbekommen? Verstehe nicht, warum brachte unsere ach so liebe EU Kommission solche Vorschläge nicht schon vor 10 oder 15 Jahren mit ein, und warum hier wieder nur die Ostsee? Was ist mit den anderen EU Ländern und den deutschen Bundesländern? Das ist doch wieder nur so ein Lala halbschariges Gesetz was nur an dem Problem kratzt und nichts bringt. Ganz vergessen, der Aal wandert ja nur in die Ostsee ab. Das mal jemand alle Flusskraftwerke auf Ökologie überprüft, da kommt kein Mensch drauf. Sorry ist ja Ökologie, denn Ichthyologie spielt dabei selten eine Rolle. Was nützt es wenn man den Aalfang in der Ostsee verbietet, wenn man ihn im Binnenland noch fangen darf, und Berufsfischer teil noch eine Lizenz bekommen um ihn mit der E Fischerei nachzustellen? Da platzt mir die Hutschnur bei solchen Meldungen.
 
Richtig Wolfi, um den Aal zu retten hilft bestimmt kein Fangverbot in der Ostsee!
Man sollte als erstes Fischern verbieten Aale in geschlossene Gewässer zu besetzen.
Was gegen Wasserkraftwerke tun
und sich um den Glasaalfang kümmern.
 
Ich denke viel wichtiger wäre es, dass die EU da mal einen Riegel vor den Glasaalfang für die asiatische Küche setzt!
Vor Frankreich und Spanien werden viel mehr Aale gefangen als bei uns und teuer verkauft.

Die paar Aale, die wir Angler entnehmen, egal ob Salz- oder Süßwasser, machen den Braten nicht fett.
Was interessant ist: in Holland ist gezieltes Aalangeln verboten, aber in ihre Angelteiche setzen sie die Jungaale ein...
 
Ich denke viel wichtiger wäre es, dass die EU da mal einen Riegel vor den Glasaalfang für die asiatische Küche setzt!
Vor Frankreich und Spanien werden viel mehr Aale gefangen als bei uns und teuer verkauft.

Die Glasaale werden nicht nur nach Asien verkauft, müßte aktuell erst mal Nachforschen, ob dies nicht verboten ist, sondern den Großteil fressen die Franzosen, Portugiesen und Spanier selbst, Letztere allerdings weniger!!!
Desweiteren werden ja , was noch auf den Bezug von Holland interessant ist, die meisten Glasaale vor diesen Küsten für die Zuchtfarmen in Holland gefangen, schon irgendwie Ironie, finde ich.



Wie andere User schon schrieben, ist es mal wieder nur Gekratze an der Oberfläche, es trifft wie immer den Freizeit- und Hobbyangler, die fischverarbeitende Industrie und ihre Lakaien trifft es mal wieder kaum, hängen ja Arbeitsplätze von ab.

Sollten mal die Berufsfischer, welche den ziehenden Aalen nachstellen auf die Finger klopfen, die Strafen müßten diejenigen Personen auch hart treffen.

Und ja, ziehende Blankaale fressen tatsächlich nichts mehr, da sich ihr Verdauungstrackt komplett zurückbildet, welcher Platz macht, für die Geschlechtsorgane, die sich auf ihrer Reise in die Sargassosee ausbilden.
Sie zehren an ihren Fettreserven, die sie sich im Süßwasser angefressen haben, dies ist auch der Grund, weswegen sie nach dem Laichgeschäft sterben.
Wäre ja auch in diversen Büchern , Zeitschriften und so weiter nachzulesen, der Aal ist und bleibt einer der faszinierendsten Fische, wie ich finde, allerdings gehe ich kaum noch gezielt auf den Aal, entnehme im Schnitt 5-10 Exemplare pro Jahr, wenn überhaupt und es würde mir auch nichts ausmachen auf die paar Fische im Jahr zu verzichten, wenn es was bringen würde.

Der Glasaalverkauf nach Asien wurde schon mal verboten, gebracht hat es nix, es wurde nur der Schwarzmarkt angekurbelt, solange die Strafen hierfür so lächerlich sind, wie Telefonieren mit dem Handy beim Autofahren, wird sich hier auch nix ändern.
Desweiteren, wer es sich als Asiat leisten kann, greift halt dann ein wenig tiefer in den Geldbeutel und kauft und frißt die Miniaale trotzdem!
Bestraft werden die Abnehmer nicht, wie auch!

Es wäre viel von Nöten, wenn man den Aal wirklich helfen will, denn viel Zeit wird uns nicht mehr bleiben, es ist sozusagen 5vor12 , Die Zu- und Abwanderungsmöglichkeiten müßten verbessert werden, der Glasaal- , sowie der Blankaalfang komplett verboten, die Wasserkarftwerke umgestaltet und vieles andere in die Wege geleitet werden.

Man kann mich als Schwarzseher einstufen, aber ich denke, daß es für die Rettung des Europäischen Aales fast schon zu spät ist.
 
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Glitschige Geschäfte - Die Aalmafia

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Gruß Henry
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Kein Aal-Fangverbot für Angler

EU-Ratsentscheidung zu den Fangquoten für den Atlantik und die Nordsee 2018

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Angler besetzen deutschlandweit Aale im Rahmen der bestehenden Aal-Managementpläne. Foto: Florian Büttner

Am 12.12.2017 hat die Europäische Kommission nach 24 stündiger Verhandlung über die Fangquoten für das Jahr 2018 im Atlantik und der Nordsee entschieden. Nach der Quotenentscheidung für die Ostsee vom Oktober, wurden damit nun auch die sogenannten zulässigen Gesamtfangmengen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik festgesetzt. Schutzmaßnahmen für den Europäischen Aal

Laut einer Presseerklärung der EU sieht die Übereinkunft eine Regelung für den Schutz der kritischen Bestände des europäischen Aals vor.
Die Mitgliedsstaaten werden aufgefordert im Zeitraum vom 1. September 2018 bis 31. Januar 2019 ein dreimonatiges Fangverbot für Aale von 12cm oder mehr zu erlassen. Der genaue Zeitraum soll der EU bis zum 1. Juni 2018 mitgeteilt werden. Das Fangverbot soll laut Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft nur für die kommerzielle Fischerei in allen Meeresgewässern der europäischen Union einschließlich der Ostsee gelten.



 
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