Gewässerschutz -  Ein Gipfel für die Ozeane

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[h=2]Was bringt die erste UN-Ozeankonferenz?[/h] Plastikmüll, Überfischung und Klimawandel: Fünf Tage lang beraten über 100 Staaten in New York darüber, wie die Zerstörung der Meere aufgehalten werden kann. Die Zeit drängt, denn die Weltmeere befinden sich in einem desolaten Zustand.

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Bis 2020 sollen die Überfischung und illegale Fischerei gestoppt und schädliche Subventionen abgebaut werden. - Foto: Alessio Viora/Marine Photobank

6. Juni 2017 - Verschmutzung, Industrialisierung und der Klimawandel sind Ursachen für einen desolaten Zustand der Weltmeere. Vom 5. bis 9. Juni findet in New York die erste Ozeankonferenz der Vereinten Nationen im Rahmen der Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) statt. Das SDG 14 soll die Zerstörung der marinen Ökosysteme stoppen und „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen“. Tausende Wissenschaftler, Unternehmer und Akteure der Zivilgesellschaft aus über 150 Ländern kommen für einen Austausch und eine gemeinsame Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten zusammen.

[h=4]Das SDG 14 – ein Schritt in die richtige Richtung[/h] Das Nachhaltigkeitsziel 14 war eine Idee der kleinen Inselstaaten und adressiert zwei zentrale Bedrohungen der Ozeane. Die Verschmutzung unter anderem durch Plastikmüll soll bis zum Jahr 2025 signifikant gesenkt werden. Bis 2020 sollen die Überfischung und illegale Fischerei gestoppt und schädliche Subventionen abgebaut werden. Dabei sollen kleine handwerkliche Fischereien gerade in Entwicklungsländern gefördert werden. Gleichzeitig wird das Aichi-Ziel - bis 2020 zehn Prozent der Meere effektiv unter Schutz zu stellen - gestärkt.

Leider beschränkt sich SDG 14 auf zu wenige Mensch-Meer-Konflikte. Aussagen zum Tiefseebergbau, zur Schifffahrt, zu Unterwasserlärm oder die Verankerung der Vorsorge- und Verursacherprinzips wurden von einflussreichen Lobbygruppen verhindert. Ebenso wie messbare Reduktionsziele. Offen bleibt auch die Kohärenz mit anderen Umweltzielen, zum Beispiel der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie oder der FFH- und Vogelschutzrichtlinie . Und wer trägt für die SDG-Umsetzung Verantwortung, wer setzt um, finanziert und entwickelt Maßnahmen?

[h=4]Reden und Handeln[/h] Noch ist vieles unklar. Doch in New York besteht die Chance, aus Ansätzen, echte Maßnahmen zu formen. Papier und Lippenbekenntnisse gibt es genug. Jetzt müssen Aktionspläne der G7, der G20, der regionalen Übereinkommen mit den SDG zusammengeführt und Projekte und politische Entscheidungen folgen. Nach New York kommt Hamburg. Anfang Juli können die G20 zeigen, ob sie wirklich einen Beitrag zur Rettung der Meere leisten wollen.

[h=4]BirdLife ist vor Ort[/h] BirdLife International, der Dachverband des NABU beteiligt sich an der Konferenz. Mit Konzeptpapieren zu dem Schwerpunktthema 2 „Managing, protecting, conserving and restoring marine and coastal ecosystems“ unterstreicht BirdLife International die wichtige Bedeutung von Biosphärenreservaten. Auch die Ständige Vertretung Deutschlands lädt zu über 20 Nebenveranstaltungen im deutschen Pavillon ein, darunter Vorträge, Filme und Diskussionen.

[h=4]Internationales Engagement des NABU[/h] Seit vielen Jahren setzt sich der NABU für den Meeresschutz ein. In nationalen und internationalen Projekten arbeiten wir gegen Überfischung und Vermüllung und für den Erhalt der marinen Biodiversität. Auch in Afrika ist der NABU aktiv. In einem Kooperationsprojekt mit lokalen Partnern und mit finanzieller Unterstützung durch Partner wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag der Initiative „Commit¬ment for Africa” des Bundesentwicklungsministeriums führte der NABU 2014 in Ghana erfolgreich ein erstes Projekt zu Müllvermeidung und Meeresverschmutzung durch. In Ghanas Songor-Biosphärenreservat und den Ramsar-Gebieten Densudelta und Keta wurden Aktionspläne für den Küstenschutz entwickelt und eingeführt, Workshops mit Fischern zur Müllproblematik durchgeführt und ehrenamtliche Naturschützer für den Meeresschutz weiterqualifiziert. Der NABU will an diese Erfahrungen anknüpfen und zukünftig an der Westküste Afrikas einen wichtigen Beitrag zu dem Schutz der Meere und einer nachhaltigen Entwicklung leisten.

Quelle. NAVBU Newsletter
https://www.nabu.de/news/2017/06/22...wsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=KW30_

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