Besondere Erlebnisse -  Ein Tag mit der Diva

Fliege 2

Fliegenfischer
Sie ist die Diva unter den Fischen, die Äsche. Wunderschön und zickig.

Seit vielen Jahren versuche ich diesen einzigartigen Fisch an meine Fliegen zu bekommen. Leider oft ohne Erfolg.

Bereits vor 6 oder 7 Jahren habe ich an einem Fluß in Thüringen auf Äschen gefischt. Leider sind in den letzten Jahrzehnten die Bestände der Äschen extrem zurückgegangen. Die Gründe sind vielfältig. Umweltverschmutzung, Landwirtschaft, steigende Temperaturen, Gewässerverbauungen und der Kormoran haben den Lebensraum dieses Fisches zum negativen verändert. Nun gibt es zum Glück immer noch die "kleinen Perlen" unserer Landschaft. Jene, die nicht zu stark befischt werden und an denen der zuständige "Angelverein" vorbildliche Arbeit leistet. Arbeit die viel Zeit, Mühe und Geld kostet. Aber es lohnt sich. Nach langer Zeit bin ich wieder an dieses Gewässer gekommen. Seht selbst.

Hier ein paar Eindrücke von meinem Ausflug in das "Reich der Diva".

Viel Spaß in der Äschenregion.

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Bereits der zweite Wurf brachte eine Äsche jenseits des Schonmaßes.

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Es bissen noch einige der Schönheiten auf meine Fliegen.

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Am Ende das Tages gab es bei schönem Biergartenwetter noch ein "frisch Gezapftes" im wunderschönen Thüringen.

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Ich hoffe, Euch hat der kleine Ausflug gefallen.

Fliege 2
 
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Schöne Strecke und schöne Fische ! Petri Heil !
Aber, die Biersorte solltest du dringend wechseln !
Das dunkle Gutmann geht ja noch, aber das helle ....brrrrrrrrrrrrrrrrrrr :erledigt:
 
Zitat von Fliege (Auszug)
Bereits vor 6 oder 7 Jahren habe ich an einem Fluß in Thüringen auf Äschen gefischt. Leider sind in den letzten Jahrzehnten die Bestände der Äschen extrem zurückgegangen. Die Gründe sind vielfältig. Umweltverschmutzung, Landwirtschaft, steigende Temperaturen, Gewässerverbauungen und der Kormoran haben den Lebensraum dieses Fisches zum negativen verändert.

Bei Äußerungen zum Thema Umweltverschmutzung bei Gewässern in Ostdeutschland frage ich mich immer folgendes: Sollten die Gewässer zu DDR-Zeiten eigentlich sauberer gewesen sein?
Ich höre sowas häufiger, dass die Bestände von irgendeiner Fischart zurückgegangen sind. Jetzt müsste man bei so einer Äußerung natürlich mal den gemeinten Zeitrahmen präziser abstecken. Wenn mit "in den letzten Jahrzehnten" die letzten 12 Jahrzehnte gemeint sind, könnte die Argumentation ja durchaus stimmen . Wenn damit aber nur die letzten 2-3 Jahrzehnte gemeint sind, kommen da schon Zweifel auf. Da frage ich mich ob der Rückgang bestimmter Arten nicht einfach nur daran liegt, dass die Gewässer vor 20-30 Jahren entweder intensiver bewirtschaftet wurden und/oder, dass sie nährstoffreicher waren (durch intensivere Landwirtschaft bzw. bedenkenloseren Umgang mit Gülle - jeder, der von Lande kommt (sei es Brandenburg, Sachsen oder Sachsen-Anhalt weiß, dass vor 1990 Gülle aus der Viehhaltung der LPGs viel exzessiver ausgebracht wurde als heute. Selbst riesige Bewässerungsanlagen für die Felder gab es damals noch. Heute aus Kostengründen alles verschwunden.)
Eine Sache dürfte also jedem klar sein, der aus dem Gebiet der neuen Bundesländer stammt: Die Landwirtschaft trägt jetzt, mit Sicherheit nicht soviele Nährstoffe ein, wie damals (vor 30 Jahren). Allein schon, weil es jetzt Kosten verursacht. Man muss sich zusätzlich nur mal anschauen wieviele Flächen Anfang der 90er brach gelegt wurden.
Die Kläranlagen der Städte sind mit Sicherheit auch besser geworden (der ein oder andere kann sich sicher noch an den Bau überdimensionierter, moderner Kläranlagen, selbst im kleinsten Kleckerort in den 90ern erinnern- war damals, zumindest in Brandenburg ein ziemlicher Skandal wg. Steuergeldverschwendung und so). Gewässerquerverbauungen in den meisten ostdeutschen Flüssen sind, in den letzten 20 Jahren mit Sicherheit auch weniger geworden (ich kann zumindest Spree, Schwarze Elster und Neiße als direkte Beispiele heranziehen). Es ist zwar immernoch nicht so wie es sein sollte, aber immerhin etwas besser als vor 20 Jahren. Wobei bei diesen Beispielen eher die Begradigungen infolge des Braunkohletagebaus das Problem darstellen. Kann natürlich sein, dass in dem expliziten Beispiel, die da oben, in der Äschenregion in den letzten 20 Jahren ganz viele Wasserkleinkraftwerke gebaut haben - das kann ich nicht beurteilen.
Und ein wichtiger Punkt noch: Abwanderung der Bevölkerung in den 5 Bundesländern! Ganz einfache Rechnung -> Weniger Menschen, machen weniger Dreck.

Ich glaube, dass die Gründe noch viel vielfältiger als nur vielfältig sind. Und evtl. durchblickt der Mensch im Moment gerade nicht so richtig ob er momentan in manchen Punkten nicht genauso auf dem Holzweg ist, wie er das auch vor 30 oder 100 Jahren war? Das mal nur als Frage in den Raum gestellt.

Aber auf jeden Fall mal: Petri zu den schönen Fischen!
 
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Hallo Fu Man Shu,

vielen dank für Deinen Beitrag.

Klar, das Verschwinden der Äsche hat viele Gründe. Ich kenne einige Angler, die schieben das sogar einzig und alleine aui den Kormoran, was absurd ist.

An dem Gewässer was ich beschrieben habe, konnte ich erleben, was es Wert ist, wenn ein Angelverein gute Arbeit leistet. Aus dem ehemaligen verschlammten Dreckloch was es vor 1990 war, ist ein schöner Fluß geworden in dem auch wunderschöne Bachforellen vorkommen.

Ich habe mich auf jeden Fall sehr darüber gefreut, an diesem Fluß so schöne Stunden erlebt zu haben.

Schöne Grüße an die Spree....von der Spree, Fliege 2
 
Hallo Fliege,
schöner Bericht mit tollen Bildern und dem Nachweis, dass früher nicht automatisch alles besser war.
Danke fürs Teilen
 
Petri Heil..
Das sind auch schöne Fische, die Färbung und die Flossen!:klatsch
Hier gibts auch Äschen Ronald, die Meeräsche kann man auch mit Fliege fangen.
Wäre vielleicht etwas für dich.
Schöne Grüße.
Micha.
 
Hallo Micha,

vielen Dank für die Info.

Ich nehme mir schon seit Jahren vor, dass ich im Mai mit der Fliege auf Hornhecht fischen gehe. Irgend wie verhext, ich habe es noch nie geschafft, da immer etwas dazwischen gekommen ist.

Ich hoffe, es klappt zur nächsten Saison. Die Hoffnung stirbt zuletzt, lol.

Schöne Grüße in den hohen Norden,

Ronald
 
Das mit dem Kormoran ist m. E. nicht ganz so absurd, wie dargestellt. Natürlich sind die Gründe für das bedenkliche Abnehmen der Äschenbestände vielschichtig. Ich kenne aber einen kleinen Fluß - die Nister im Westerwald - der einmal für seinen Reichtum an Äschen bekannt war. Umweltschädliche Eintragungen gab es nicht. Beangelt wurde vorsichtig und mit Maßen. Aber dann kam der Kromoran und zwar in ganzen Geschwadern. Heute ist der Äschenbestand dort nahe null. Und die Nister ist mit Gewißheit nicht der einzige Fluß, auf den das zutrifft.
Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard,

eigentlich wollte ich mit meinem kleinen Angelbericht nicht unbedingt eine Gesprächsrunde über den Kormoran führen. Egal, der Vogel hat viel Schaden angerichtet und wird dies auch weiter tun. Den Rückgang der Äschenbestände aber einzig und allein auf diesen Vogel zu schieben, halte ich für nicht haltbar.

Trotz alledem, es war ein wunderschöner Angeltag an einem sehr schönen Gewässer. Das war nicht mein letzter Ausflug dorthin.

Gruß, Ronald
 
Ich häng mich mal hier rein, bin Thüringer und habe meine Kindheit am Fluss verbracht, gewohnt und nur da gespielt, Sommer wie Winter, an der Apfelstädt.

Damals gabs richtige Gumpen, jede Menge, bei uns hiessen die Pferdelöcher, da war der Boden schwarz von Gründlingen, Elleritzen. Auch gabs viele Wehre die die Strömung bremsten, dahinter Löcher von 2,50m, unterhöhlte Bäume, das volle Programm.

Heute sind die alten Wehre weg, zur Not wurden mit nem Bagger Steinbrocken reingewamst, die Bremsen aber die Strömung nicht oder unzureichend.

Die Folge, eigentlich keine Ruhestrecken mehr mit niedriger Fliesgeschwindigkeit, eigentlich nur bei Niedrigwasser, das ist aber nicht der Sinn, bei normalem Spiegel ist der ganze Fluss zu schnell, für Forelle Äsche etc nicht geeignet, die gibts dann halt nur temporär vereinzelt bei Niedrigwasser, Gründling, seit 20 Jahren keinen gesehen.

Das ist der Krebsschaden, nicht der Kormoran, wann seh ich mal Einen bei uns an der Apfelstädt, die können garnicht landen da 80% von Bäumen überwuchert ist, so siehts aus.
 
Ich würde die schnelle Fließgeschwindigkeit nicht als Krebs-, sondern als Normalzustand bezeichnen. Zu Kaisers Zeiten und noch eher gabs keine Wehre, allenfalls einige Aufstauungen für Mühlen, Mit dem Wegreißen der Wehre wurde der Fluss de facto renaturiert. Das Ausbleiben der Äschen und anderen Fischarten heißt demzufolge nichts weiter, als dass der Fluß nie ein Äschengewässer war, sondern erst durch Menschenhand wurde.
 
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Prinzipiell haste schon Recht, aber defakto und OT ist dass die schwarzen Teppiche der Gründlinge und die Schwärme von Elleritzen, auch die liegenden Schlammrutscher vergangen sind trotz besserer Wasserqualitat.

100 Meter flussabwärts meines Elternhauses war nen Wehr, ist nur noch aus Steinen, hinter meinem Elternhaus war mit dem alten Wehr ne Langsamfliestrecke, fror im Winter fast immer zu, wir haben Eishockey gespielt, war auch tief, "immer" mindestens 60cm.


Heute flach, friert nie zu,der Fluss rennt, langsam nur bei unter 20cm Wasser, das ist jetzt nur nen Beispiel, aber wir verstehen uns, defakto ist auch Forelle und Äsche für die Angler, aber wer denkt an Gründling, Elleritze und Schlammrutscher die wir früher mit Leichtigkeit für die Katzen gefangen haben.

Für mich kein Gleichgewicht, jeder Fisch hat ne Existensberechtigung, ob für Angler interessant oder nicht,ich finds prinzipiell nicht ok neue Arten in der Apfelstätdt wie die Äsche ansiedeln zu wollen und die Alten verschwinden zu lassen, die Einheimischen haben Vorrrang, so klein sie auch sind.
 
Ronald vielen Dank für den Lobgesang an einer Schönheit, die mit Sicherheit den Namen Diva verdient.
Schöne Fotos und ein traumhafter kleiner Fluss.
 
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