Allgemein -  Beach Sharking - das Unmögliche unabsichtlich geschafft

*Chorche*

Karpfen-Fünfzigpfünder
Liebe Forumsgemeinde!


Ich bin gerade vom 5-tägigen Italien-Urlaub zurück. Eigentlich ein gemütlicher Urlaub mit der Freundin, aber natürlich muss die Angel mit. Zitat: "Solang du in der Früh gehat und mich dabei nicht aufweckst ok. Aber sei zum Frühstück zurück!" Na gut, da bleiben immerhin täglich 3-4 Stunden zum Fischen!


Der Ort der Reise war übrigens Grado in der Provinz Friaul-Julisch-Venetien, also beinahe die "Nordspitze" der Adria. Dass das Meer dort nicht allzu fischreich ist war mir klar, doch vor zwei Jahren hatte ich an selbigem Ort immerhin einen "Rombo" (Glattbutt) mit ca. 40cm auf Seeringelwurm gefangen, also könnte ja was gehen. Da ich keine Lust hatte, stinkend und verdreckt zurückzukommen, beschränkte ich mich diesmal aufs Spinnfischen. Eine Box mit Gummiködern, großteils Geschenke von meiner Freundin zu Weihnachten (ausgesucht nach dem Frauenmotto "der ist Schön" :up2: und eine Box Spinner und Wobbler kamen mit.

Die Rute ist eine Doyo Minjin mit 10-30 Gramm Wurfgewicht und eine 0,25er Monoschnur.


Freitag war also die Ankunft und gemütlicher Abendausklang auf der Terasse. Für Samstag stand der Wecker auf 4:30, also stand ich Samstag tatsächlich um 5 Uhr früh am Wasser, während sie bis ca 9 schlief. Irgendwie beneidete ich sie ja sogar....





Beim Fischen in der Lagune hakte ich mit einem kleinen blauen Gummi von Savage Gear nach ca. 1 Stunde einen kleinen, etwa 25cm langen Wolfsbarsch, der mir kurz vorm Ufer ausstieg. Mann, war ich verärgert! Mir war klar, dass Bisse eine Rarität sein würden, umso lieber hätte ich diesen verwertet. Ärgerlich...


Nach diesem Ärgermoment führ ich ca 10 Minuten mit dem Auto nach Fossalon. Dort gibt es eine Reihe von sehr langen Wellenbrechern aus geschütteten Steinen, von denen ich erfahrungsgemäß mit einem Gewaltwurf immerhin 3-4 Meter Wassertiefe erreichen konnte, für diese Lagunenwelt schon eine beachtliche Tiefe.


kurz nach der Ankunft jigge ich den Gummi gedankenlos über Grund und träume immer noch von dem verlorenen Wolfsbarsch, als mich ein heftiger Einschlag urplötzlich aus meiner Träumerei reißt. Eine Sekunde Stillstand, dann beginnt die Schnur gleichmäßig abzuziehen. Die Rute ist zum Halbkreis gebogen, und ich beginne meine Meinung, nach der es in Italien nur Kleinzeug gibt, zu revidieren.


In den nächsten 10 Minuten entwickelt sich ein zähes Tauziehen, der Fisch zieht nie schnell oder hektisch ab, sondern hängt sich schwer hinein, um mir alle 30 Sekunden die gewonnenen 5 Meter Schnur gemächlich wieder abzunehmen. Eigenartig. Ein mir völlig unbekanntes Verhalten, das ich so noch nie vorher beobachtet hatte.


Nach weiteren 5 Minuten sah ich DAS vor mir...





Ein Hai! Und kein kleiner! Circa ein Meter ist meine erste Schätzung. Jetzt nur nicht lange Fackeln, ich greife in die Schnur, ziehe den Fisch her und packe ihn mit einem kräftigen Nackengriff. Es ist ein 97 Zentimeter langes und knapp 4 Kilo schweres Glatthai-Männchen :welcome: :welcome: :welcome: :welcome:











Der kleine Gummifisch sitzt perfekt im Maulwinkel und lässt sich zum Glück leicht lösen...





Dann darf der Hai auch gleich wieder schwimmen, so ein erhabenes Tier wird ganz sicher nicht zu Steaks verwertet!





In den nächsten drei Tagen gibts nurmehr einen Wolfsbarsch-Nachläufer, aber egal.. Ein traumhafter Urlaub... :danke:


 
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