Schnüre -  Frage zur Angelschnur

Bartl

Petrijünger
Hallo Experten,

ich bin ein ganz grüner Angelanfänger, der erst seit ein paar Wochen angelt. Nun habe ich gleich eine Frage zu meiner geflochtenen Schnur, die ich auf einer kleinen Spinnrute im Einsatz habe: Bei den letzten paar Malen am Wasser hatte ich immer wieder Perücken auf der Schnur. Manche konnte ich direkt am Wasser wieder entwirren, manche dann zuhause ... manche auch gar nicht. Da musste ich dann die Schnur kappen.

Der Schwabe in mir fragt sich, ob es denn möglich ist (damit man nicht allzu viel Schnur verlorengeht), dass man die Perücke quasi herausschneidet und die beiden freien Schnurenden dann wieder zusammenknotet. Dann hätte man die Schnur vor der Perücke gerettet. Oder macht das dann Probleme beim Auswerfen und bildet neue Verwicklungen?

Grüße vom Bartl
 
Ich gebe mir mit Perücken keine Mühe sie zu retten, schneide sie raus und knote die beiten Enden mit dem Blood Knot wieder zusammen und habe so keine Probleme mit den Knoten.
Es stellte sich bei mir raus das ich zuviel Schnurr drauf hatte und deshalb sich diese bildeten, habe nun schon lange keine mehr gehabt.
Gruss auch von einem fast blutigen Anfänger
 
Der Schwabe in mir fragt sich, ob es denn möglich ist (damit man nicht allzu viel Schnur verlorengeht), dass man die Perücke quasi herausschneidet und die beiden freien Schnurenden dann wieder zusammenknotet. Dann hätte man die Schnur vor der Perücke gerettet. Oder macht das dann Probleme beim Auswerfen und bildet neue Verwicklungen?

@Bartl du Schotte...nee meine du Schwabe:hahaha:
Ich nutze beim Spinnfischen lieber monofile Schnur, denn damit kann ich beim Blinkern besser werfen und die Schnur kommt nicht so locker auf die Spule. Du kannst aber deine geflochtene Schnur, nach wenigen Würfen auch mal immer wieder mit dem Finger beim einholen etwas bremsen, so strafft sich sich wieder und es kommt nicht zu den Perücken.

Nun zur Sparsamkeit, die auch ich besitze.
Der Knoten ist immer der schwächste Punkt einer jeden Schnur, und als Allrounder sind mir 3 Perücken im Urlaub passiert, die jeweils 3 Karpfen verursacht hatten. Das Kneul gekappt, Schnur verbunden, und an Land ca 120m der Schnur sammt Knoten abgezogen, diese dann durchgeschnitten. Neue Schnur angeknotet, Spule befüllt und fertig.
Den abgeschnittenen Rest hebe ich für Vorfächer (Bolie) oder für eine Unterfütterung bei Ersatzspulen auf.
Perücken bei gefl. Schnüren zu entfernen ist fast ein Unding.

Warum ich 120m abspule? Der Knoten kommt nie zum Auswurf, stört nicht auf der Spule, und zieht ein Fisch Schnur, dauert es schon einige Zeit bis der Knoten mit abgespult wird.
Hoffe du hast den Verbindungsknoten drauf.
Ich nutze den Doppelten Grinner - 9 -
http://www.angelknotenpage.de/Fibeln/PerfektAngelknotenBinden_Teil1.pdf
 
Bartl: Welche Köder hast du verwendet? Spinner? Drall, der zu Perrücken führt, entsteht zwar auch durch aufspulen (lose Schnur generell mit dem Finger vor der Rolle fest halten um sie straffer aufzuspulen, auch das Schnurlaufröllchen auf Funktion bzw. Schmutz überprüfen), beim Spinnangeln sind aber rotierende Köder die Hauptursache. Um das zu vermeiden gibt's viele Möglichkeiten, entweder du machst den Köder ab, spulst die Schnur herunter und kurbelst sie wieder auf (wenn du das mehrfach machst, ist der Drall verschwunden. Von der Methode gibt's allerlei Variationen, manche lassen die Schnur im Wasser abtreiben, andere legen sie einfach auf eine Wiese)
deutlich besser ist es aber, mit Antidrallplättchen (seit dem ich mir solche selber baue und sie nutze, kenne ich Drall und Perrücken beim Angeln mit Spinnern eigentlich nicht mehr) oder, etwas einfacher: In dem du das Schnurende vom Wirbelknoten etwas länger lässt und daran Bleischrote befestigst.

Es gibt Angler, die meinen man könnte dem mit Mehrfachwirbeln begegnen, ich gehöre ich nicht unbedingt dazu. Wirbel sollte man natürlich trotzdem auf Leichtgängigkeit testen.

Ansonsten stimme ich Duke zu, Angelschnur ist reine Verbrauchsware und Monofile eignet sich auch sehr gut zum Spinnfischen, das Unterfüttern der Spule spart viel Geld und Zeit, wenn man mal die Schnur tauschen will. 100-150m reichen zum Spinnfischen locker, solange man es nicht auf große Welse abgesehen hat.
 
Danke für eure Tipps!
Ich werd das mal versuchen, die Schnur auf die beschriebene Weise zu "entdrallen". Und schau mir evtl. auch die Antidrallplättchen genauer an ... Ich angle in der Regel mit Spinnern, Blinkern oder auch mal kleinen Wobblern.

Nun hab ich eben auf der Schnur aktuell schon zwei oder drei Stellen, an denen sie zusammengeknotet ist, weil ein Teil rausgeschnitten wurde (mit dem doppelten Blutknoten verknotet, den schon Dosenangler erwähnte). Haltet ihr das für unproblematisch, oder führt das beim Auswerfen eher wieder zu Verhedderungen?

Grüße, Bartl
 
In der Hauptschnur haben Knoten auf keinen Fall etwas verloren. Grundsätzlich schwächt jeder Knoten die Schnur, insbesondere bei geflochtener.
Das ist überhaupt kein Problem, solange man 25cm Barsche oder Portionsforellen an der Angel hat. Wenn dann aber wirklich mal der Fisch des Lebens einsteigt und man verliert ihn, weil man seine Schnur sehenden Auges durch Knoten geschwächt hat, beißt man sich zurecht in den Allerwertesten.

Deshalb: Verhindere die Entstehung der Perücken, dazu wurde ja schon einiges gesagt. Falls du aber wirklich abschneiden musst, ist es besser, etwas weniger Schnur auf der Rolle zu haben, als solche mit Knoten. Hin und wieder einige Meter Schnur abzuschneiden ist sogar günstig, weil der vordere Teil der Schnur beim Fischen unmerklich abgerieben wird und Tragkraft verliert.

Ich unterfüttere meine Spinnrollen grundsätzlich mit ausreichend Mono Schnur, so dass 100m geflochtene die Spule vollständig füllen. Wenn die geflochtene dann irgendwann zu kurz wird, sei es wegen Abrissen an Hängern oder (sehr selten) Perücken, tut es nicht sehr weh, 100m neue geflochtene Schnur zu kaufen und aufzuspulen.

Auch beim Entwirren von Perücken wird die geflochtene mehr oder weniger stark strapaziert und man läuft Gefahr, dass sie Tragkraft einbüßt. Abschneiden ist deshalb meistens sinnvoller.

Man kann beim Angeln ja an vielen Stellen sparen, bei der Hauptschnur kann der Geiz aber besonders teuer werden. Dann lieber gleich mit preiswerter Monoschnur fischen und diese regelmäßig tauschen.
 
kann es sein, dass es einfach an der schnur liegt? ich nutze seit Jahren ich glaub Berkly pro und hatte noch nie Probleme mit Perrücken! Und ich fische wenn den viel mit Spinner und Blinker.
 
@Bartl:
Vom Blutknoten halte ich nicht viel, nach diversen Tests verwende ich wie Duke generell den doppelten Grinnerknoten. Allerdings nur um die Schnur, die ich zum Unterfüttern verwende, mit der eigentlichen Angelschnur zu verbinden. Im Bereich der Schnur, die ich zum angeln verwende (die ersten 50-150m) sollte wie, Armanita richtig schreibt, überhaupt kein Verbindungsknoten sein. Das schrängt nicht nur die Wurfweite ein (durch den Knoten), sondern ist auch eine mögliche Bruchstelle im Drill.
Mir ist bekannt, dass inzwischen viele monofile Schnur an die geflochtene Hauptschnur knoten, um die als Puffer zu benutzen und weil sie weniger gut im Wasser sichtbar ist, auch davon halte ich persönlich wenig, an die Hauptschnur kommt bei mir ein Wirbel und dann das Stahlvorfach, mehr nicht.

Die Antidrallplättchen findet man vereinzelt im Handel, ich würde eher zum Selbstbau raten (dann kann man die Größen an die Spinnköder anpassen), verlang im Prinzip jedoch das gleiche Werkzeug und Rohmaterial wie der Spinnerbau: Schmuckrundzange, Seitenschneider, rostfreier Stahldraht (0,8-1mm) und noch plane durchsichtige Kunststoffteile (nicht zu weich, nicht zu hart), die man mit einem Bastelmesser zurechtschneidet. Hier einmal eine Möglichkeit, wie man die im Prinzip baut: http://www.lurebuilding.nl/nedaccesoiresantikinkspeld.html

Einfacher ist dabei natürlich die Bleimethode, Bleischrot hat wohl fast jeder Angler schon. Einfach die Schrote an ein überhängendes Stück Schnur des Wirbels anklemmen und im Wasser (mit Spinner) testen, ob sie um die Hauptschnur rotieren. Tun sie das nicht, reicht die Bleimenge aus.

Das alles gilt eigentlich nur für Spinner, bei Blinkern musst du lediglich auf gut drehende Wirbel achten, am besten zusätzlich einen Wirbel am Sprengring des Blinker anbringen (haben die meisten kaufbaren Exemplare schon dran), bei Wobblern eben immer auf Zug beim einkurbeln achten, nie lockere Schnur auf die Spule bringen (das gilt eigentlich für alle Angelmethoden).






 
Hallo !
Ich sehe das genau wie Epi99 . Ich benutze zum Spinnfischen die MiG von Climax . Hatte auch bei dieser Schnur noch nie Probleme mit der Schnur egal welcher Stärke . Knoten in der Hauptschnur , davon halte ich überhaupt nichts mehr seit dem mir im Drill die Schnur gerissen ist und das am Knoten . Also wie einige hier schon gesagt haben unterfüttern mit billiger Mono und dann 100 oder 120 m Geflecht ran . Das sollte reichen , es sei denn du fischst in 200 m entfernung .

MfG
 
Ich habe auch schon festgestellt das ich gerade als Anfänger auch so manche Perücke hätte vermeiden können wenn man auch immer schaut dss das was man aufspult auch keine Schlaufe bildet und wenn man sowas gkeich korrigiert hat man auch schon eine Quelle eleminiert.
Der Bloodknoten bietet sich eigentlich gut an um die Schnur zu flicken, aber ich habe eigentlich wenn ich grsehen habe das der Knoten imner wieder durch die Tinge muss die Schnur auch nach ....ich weiss nicht, einfach lang genug abgeschnitten und geflickt, da der Knoten den Ringen nicht gut tut und der Knoten eben auch Schaden nimmt.
Das der Knoten die Schnurr schwächt ist klar aber da bin ich momentan eh etwas überdimoniesert.
 
Super, vielen Dank für Eure klaren Aussagen! Das hilft mir echt weiter ... auch wenn ich jetzt den "knotenverunreinigten" Teil meiner Schnur entsorgen muss.:crying:)
Viele Grüße vom Bartl
 
@Dosenangler
Das ein Knoten die Ringe schädigt bezweifle ich ein wenig.
Denn wenn dem so wäre, würde jeder Stopperknoten auch die Ringe beschädigen, und an meine Ruten ist nichts festzustellen.

@Jim
Knoten in der Hauptschnur , davon halte ich überhaupt nichts mehr seit dem mir im Drill die Schnur gerissen ist und das am Knoten .
Daher schrieben wir ja fast alle, keine Verbindung innerhalb der ersten 120-150m. (bei Wallergerät sogar noch mehr).

Blutknoten verwende ich nur, wenn während des Drills oder einholen eine Perücke entsteht, und ich sie deswegen kappen muß, denn der Blutknoten geht schneller und wird danach wieder entfernt.
 
Ich hatte seit ewigst Zeiten keine Perrücke oder Knoten, habe mir aber auch angewöhnt immer nen Blick auf die Spule zu werfen, sehe ich da was verdächtiges wird leicht ausgeworfen, händisch bis zum Problemstück abgezogen und neu aufgespult. Knoten für mich Nogo, da investiere ich lieber neu , nen verlorener Meterhecht erzeugt mehr Schmerz wie die 10 Euro.

Am Rande, zu leichte Köder in Verbindung mit starker Schnur sind für Perrücken etc prädistiniert, man muss seine Kombo schon ordentlich zusammenstellen, dann passt das auch. Auch die Schnur, Berkley Wiplash zum Beispiel war bei mir die letzte Frustschnur, hier kam kein Angelspass auf und die hats bei mir auf Lebenszeit versc....ssen.
 
Am Rande, zu leichte Köder in Verbindung mit starker Schnur sind für Perrücken etc prädistiniert, man muss seine Kombo schon ordentlich zusammenstellen,

Stimmt, leichte Köder sollte man auch nicht gegen den Wind werfen und die Schnur immer auch mit dem Finger kontrollieren (auch während des Wurfes).
Wobei man mindestens zwischen zwei Perückenarten unterscheiden kann:

Die Einfachen entstehen durch überlaufende Spulen: zuviel Schnur auf der Spule, zu locker aufgespult, nach dem Aufspulen von frischer monofiler Schnur nicht lange genug gewartet (24h mindestens, besser mehr), gegen den Wind geworfen, zu leichter Köder bei zu dicker Schnur oder: Multirollenspule dreht sich, obwohl der Wurf schon beendet ist. Man kann diese Perücken häufig sogar problemlos lösen.

Die andere Perrückenart entsteht durch Drall, tritt immer direkt beim Wurf auf und meist nicht direkt an der Rolle. Das Knäuel hat man entweder im Rutenbereich, zwischen den Ringen, oder in Richtung Köder. Kennzeichnend, meiner Erfahrung nach, ist die Tatsache, dass die Schnur bei dieser Perückenart derart geschädigt ist, dass Entwirren kaum noch Sinn macht, weil sie anschließend unkontrolliert (z.B. beim Wurf (=Köderverlust, außer man springt hinter der Leine her), evtl. noch ärgerlicher: im Drill) reißen kann. Um das zu vermeiden, hilft nur das großzügige Abschneiden des beschädigten Stücks, inkl. der Schnur davor.
 
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