Medienwerbung: Heute und damals

theduke

Dackel Fischer
Findet ihr, das die Werbung schlimmer geworden ist?

Ich denke viel hat sich nicht geändert.
Als es in den 90ern noch kein Internet, keine DVD Anhänge in den Heften gab, war die Werbung damals auch schon vorhanden. VHS Kassetten gab es in den Angelläden zum Verleih, und da steckte massiv Werbung drin. Oder der TV Sender Seasons, der Flying Lure und Co als Werbung beinhaltete.
Alte Fisch und Fang aus den 60er bis in die 80er hatte ich komplett besessen, und auch da gab es Werbung. Die Medien waren damals kleiner, und nur weil es das Internet und die Masse an Angelvideos gibt, kommt uns die Werbung mehr vor. Sie hat es immer schon gegeben, nur in der jetzigen Zeit nehmen wir diese plötzlich vermehrt war.
 
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Ja eindeutig . Überall wo man nur hinschaut Werbung . Fernseher alle 15 min Werbung , Zeitschrift auf jeder zweiten Seite Werbung , Radio nach jedem Lied Werbung . Lauf durch die Strassen , Werbung an großen Tafeln , an und in Bussen und Zügen . Vorallem erzählt jeder das sein Produkt das beste sein soll . Und im Endeffekt ist das billigste wo keine oder kaum Werbung von gemacht wird das Beste .
Wenn ich etwas kaufen will ( weil ich es haben will oder brauche ) , geh ich in ein Geschäft und schaue mir den Artikel an und dann entscheide ich mich zum Kauf oder nicht . Wie sagt das schöne Sprichwort schon " es ist nicht alles Gold was glänzt " .

MfG
 
@Jimm
Sorry hatte mein Intro geändert, und wußte nicht das du vorher schon darauf geantwortet hattest.
In den 90ern hatte ich mir damals noch die VHS Kassetten von der Zeitschrift Blinker im Geschäft ausleihen müssen, und da waren die Werbungen schlimmer als es heute ist.
Ich nenne die damalige Werbung echt schon fast als Nötigung.
So wie das hier, denn dies nenne ich keine Schleichwerbung mehr, sondern die Angler werden verführt, diese Marken zu kaufen.
 
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@ Wolfi
Ist schon ok . Nur denke ich das im heutigen digitalem Zeitalter die Werbung noch mehr zum Kauf nötigen . Beispiel Auto , einer bietet 2000 Euro Preisvorteil der nächste 3000 Euro und das geht bis 5000 Euro hoch . Genauso ist es mit Sonderausstattungen u.s.w. . Beispiel Waschmittel , eine Sorte wäscht bei 60 Grad weißer als weiß , die andere bei 40 Grad und die nächste bei 30 Grad . Kosten so um die 10 bis 15 Euro pro Packet . Ich hab ein Waschmittel von Lidl kostet gerade mal ca das dreifache weniger und wäscht auch bei 30 Grad . Normalverschmutzte Wäsche versteht sich . Und das beste daran ist , es kommt genauso von der großen Waschmittelfirma wo auch die teuren herkommen .
Beim Angeln ist es doch so ähnlich , da sehen die Leute wie die großen Profis mit dieser Rute , dieser Rolle und diesem Zubehör einen großen Fisch fängt und schon soll man in den nächsten Laden rennen und Kaufen . Das diese Leute aber kein Geld für das Tackle ausgeben , weil sie ja Testangler sind das wird nicht gesagt . Beispiel Ulli Beyer : er zeigt auf diesen Heft-DVD´s mit was er für Köder so am Möhnesee große Hechte fängt . Was er nicht sagt ist das ihm ein ( oder waren es sogar Zwei ) Angelgeschäft gehört . Als ob Herr Beyer für diese Köder einen Cent bezahlt hätte . Naja außer dem Einkaufspreis weil er muß ja für seine Geschäftswaren auch bezahlen . Aber egal .
Was ich damit sagen will ist einfach früher war die Werbung langsam und einfach , in der heutigen Zeit wo wir alle nur im Stress leben und alles schnell schnell gehen muß ist die Werbung natürlich auch schneller geworden . Dazu noch diese bunten und blinkenden Bilder die deinem Unterbewußtsein sagen kauf mich .
 
Tach,

interessantes Thema. Ich denke mal Werbung gab es schon immer aber nicht so viele verschiedene Marken, die alle mehr oder weniger das gleiche Produkt anbieten. Um sich da aus der Masse der (gleichen) Produkte abzuheben, muss man Werbung machen - nur macht das halt jeder und so kommt es zu der Überflutung an Werbung.
Übrigens glaube ich, dass "früher" die Produkte mehr für den Fisch gedacht und konzipiert wurden und heute mehr für das Auge des Käufers - denn der zahlt an der Kasse :)

Gruß Thorsten
 
Sie hat es immer schon gegeben, nur in der jetzigen Zeit nehmen wir diese plötzlich vermehrt war.

Richtig, geworben wurde schon lange, aber früher war Werbung klar vom redaktionellen Teil getrennt. Wenn du z.B. Monatsschriften anschaust, die es auch schon vor 100 Jahren gab, so findest du bis in die 70er- teilweise auch 80er Jahre hinein eine klare Aufteilung: Das eine ist journalistische Arbeit, das andere Flächen für die Werbekunden. Bei Büchern war meist die Rückseiten des Buchdeckels, auch noch die ersten oder letzten Seiten Werbefläche. Kennzeichnend war, dass für so ziemlich alles geworben wurde, was die Leserschaft konsumieren könnte, z.B. war Bier- und Schnapswerbung in einem Angelmagazin völlig normal. Genauso fanden sich darin Werbungen für Mückenschutzmittel, Angelgerätefachgeschäfte oder von Geräteherstellern.

Was hingegen nicht vorkam: Es wurde auf diese Weise nicht für ein spezielles Produkt geworben, dem die Redaktion einen ganzen Artikel gewidmet hat. Vielmehr bemühte man sich sogar eine Marktübersicht abzubilden, anstatt ein einziges Produkt als Nonplusultra zu präsentieren. Beispiel wie es heute aussieht: Man schreibt einen Artikel zu einer bestimmten Angelmethode mit Echoloteinsatz, dieser wird mit Großaufnahmen des Echolotes gedruckt, sogar auf der beiligenden DVD befindet sich (passend zum Artikel im Heft) das Echolot im Einsatz, und im Heft selber befinden sich noch 1-2 Anzeigen des gleichen Echolot-Herstellers. Warum ist das Schleichwerbung? Weil der redaktionelle Teil und das Video nicht als Werbung gekennzeichnet sind.

Nun ist es kein Geheimnis, Werbekunden können sowas inzwischen direkt buchen: Printanzeige + Artikel aus der Redaktion, evtl. sogar noch mit einem Video. Häufig findet sich sowas in "Fachzeitschriften", aber auch in überregionalen Tageszeitungen (nicht nur in der Boulevardzeitung mit den vier Buchstaben). Die Presse ist inzwischen voll davon, man muss nur genau hinsehen. Das hatte schon vor Jahren ein so imenses Ausmaß angenommen, dass sich sogar unsere heutige Verteidigungsministerin U.v.d.Leyen mit 3 Millionen Euro an Steuergeldern ungekennzeichnete Artikel in diversen Zeitungen im Rahmen einer PR-Kampagne kaufte, die ihre Familienpolitik in den Himmel lobten. Das wohlgemerkt in einer Zeit, in der Verleger und Redaktionen deutschlandweit über sinkende Auflagen genauso wundern, wie über die Floskel "Lügenpresse".

Bei Angelfachblättern kommt Werbung nicht nur so daher, wie ich es oben genannt habe, sie kommt inzwischen auch durch die zweite Hintertür, Schleichwerbung auf die unscheinbare Art. Da fallen z.B. einzelne Autoren dadurch auf, immer wieder bestimmte Produkte zu loben (quasi als Dauerzustand) und gerne mit der absolut schwachsinnigen Aussage "alles andere taugt nichts!" zu unterstreichen. Dass die jeweiligen Hersteller Daueranzeigekunden des Blattes sind, erklärt sich von selbst. Unabhängige Tests, die diese überragende Produktqualität belegen würden, gibt's natürlich überhaupt keine. Die Videos, mögen sie auch bei vielen sehr beliebt sein, ergeben fast unbegrenzte Möglichkeiten der Beeinflussung, erst recht, wenn sie möglichst unscheinbar daherkommen.

Ich schätze, dass früher der redaktionelle Teil eines Angelfachblattes mindestens 70-80% ausmachte, heute muss man die Artikel suchen, die wirklich getrennt von der Konsumwelt ("Kaufe das ein- sonst fängst du nichts!") sind. Geschätzt sind da noch 10-20% übriggeblieben, für mich ein Grund so etwas nicht mehr zu lesen. Da kann ich mir auch gleich Herstellerkataloge anschauen und meine Erfahrung zwischen gut und schlecht entscheiden lassen.
 
Hi
Also Werbung im eigentlichen Sinne ist ja nur ein Instrument der Absatzsteigerung und ein absolut normales Marketinginstrument jedoch wird oft vergessen, dass zum Marketing auch andere Aspekte gehören wie zb einen Markennamen der mit einem gewissen Status(Exklusivität) verbunden wird :
so werden mir sicher viele zustimmen das es schon ein anderer Grundsatz ist der über den kauf entscheidet
zb eine Uhr für 10 € hat den gleichen praktischen Nutzen wie eine für 20 000 € sie zeigt die zeit an ... jedoch betrachten ja viele solche Artikel als Sammler
was wiederum die Rechtfertigung für einen scheinbar unvernünftigen kauf sein kann .
Und das scheinbar gesteigerte Werbeaufkommen ist auf die Entwicklung der Märkte zum Käufermarkt zurückzuführen

ich meine überlegt mal wie viele Angelgeschäfte mittlerweile Eigenmarken produzieren somit ist Quallität oder besonder Eigenschaften kein Kaufgrund mehr da alle nahezu gleich sind ..Also wird eine Marke durch Promis und Productplacement aufgebauscht um diese hervorzuheben .. und wenn die Konkurrenz das macht, muss sofort eine Reaktion erfolgen da man sonst schnell seinen Marktanteil verlieren kann ;)

zudem ist das ziel der werbenden ja nicht mehr einen einzelnen Kauf auszulösen zb eine Waschmaschiene man versucht an eine Marke zu binden schaut auch doch mal den Smartphonsektor an die reinste Ersatzreligion und die jeweiligen Markenjünger kaufen immer und immer wieder ihre Marke und das funktioniert nur wenn regelmäßig auf diese aufmerksam gemacht wird.. ^^

schlussendlich ist die werbeflut absolut wirkungslos wenn man sich bewusst zum kauf eines bestimmten Artikels entschließt.
Kleiner Tip eine Nacht drüber schlafen oder besser eine Woche wenn man dann immer noch gefesselt ist ist es ein sinnvoller Kauf und sei es nur aus Freude ^^
 
Bisschen Werbung ist aber auch nicht verkehrt nur wird der grad zum nervigen mittlerweile oft überschritten.
 
Super Infos und Meinungen die ihr liefert.
Das die Werbung in alten Heften gezielter angebracht war, wo sie nur im hinteren Teil existierte, und es heute anders herum ist, hatte ich vergessen.
Und klar die Gerätenamen waren anders.
Früher nannte sich ein Anglerstuhl auch so, aber heute nennt er sich Carp Chair, oder Ruten bekommen den Namen Raptor, Veloceraptor, Zelte nennen sich T-Rex, Monster Dome, usw.

Das lustigste was ich letztens gelesen hatte, war folgendes.
Browning Betain Mussle Mix. Fragen sie die Karpfen auf was sie stehen. Betain ist ein Karpfen Magnet.:tocktock:
Lustig war die Zusammensetzung, denn es bestand auf Fischmehl, und darin ist Betain schon vorhanden.
Heute wird mehr gelogen, denke ich jedenfalls
 
ich meine überlegt mal wie viele Angelgeschäfte mittlerweile Eigenmarken produzieren somit ist Quallität oder besonder Eigenschaften kein Kaufgrund mehr da alle nahezu gleich sind ..Also wird eine Marke durch Promis und Productplacement aufgebauscht um diese hervorzuheben ..

Abgesehen von den Eigenmarken und der Ware, die bei "Marken" auftauchen, aber alle aus den gleichen Fabriken in China kommen, die Nonameware herstellen (die man bei Ebay und Co deutlich billiger beziehen kann..), ich denke es gibt gravierende Qualitätsunterschiede, zumindest bei dem Angelgerät, das elementar ist. Wenn man sich nun etwas mit der Materie auskennt, wird man feststellen, dass gute (Marken)Qualität in dem Bereich erstaunlich günstig zu haben ist. Die wird aber weder groß durch Promis beworben, noch bekommt man sie als überragendes Produkt mit 100 Features serviert, die eigentlich nur Hirngespinste von Marketingabteilungen sind.

Da setzt wiederum meine Kritik an, schließlich gibt es erstaunlich viele Angler, die sich davon blenden lassen anstatt dem Motto zu folgen, das früher durchaus in Angelfachzeitschriften zu lesen war: Nicht den Werbeversprechen glauben, selber testen und sich Wissen über das Material anzueignen.

schlussendlich ist die werbeflut absolut wirkungslos wenn man sich bewusst zum kauf eines bestimmten Artikels entschließt.

In einer Konsumgesellschaft, in der Werbung überall präsent ist, wirst du um eine gewisse Beeinflussung durch das Marketing nie herum kommen. Ich nehme mich da nicht aus.

Früher nannte sich ein Anglerstuhl auch so, aber heute nennt er sich Carp Chair, oder Ruten bekommen den Namen Raptor, Veloceraptor, Zelte nennen sich T-Rex, Monster Dome, usw.

Früher gab es auch die Tendenz, dass z.B. deutsche Hersteller ihren Produkten englische Namen gaben, die wurden aber nicht gewählt, weil sie sich "cool" für den heimischen Markt anhören könnten, sondern weil das Gerät auch immer ein Exportartikel war. Ein gutes Beispiel ist der "Ever Ready"-Spinner (was wir heute Spinner nennen, hieß damals u.a. fliegender Spinner), den wir heute als Effzettblinker kennen.
Die Anzahl der Artikel hat enorm zugenommen und im gleichen Zuge die tollsten Bezeichnungen. Wer hätte früher zwischen Catfishhunter-Liegen und Carphunter-Liegen unterschieden? Man hätte sich die Sonnenliege der eigenen Frau gemopst oder hätte sich im Campingbedarf umgesehen, hat ja auch gereicht, wirklich geschlafen hat man beim Angeln nicht.

Heute wird mehr gelogen, denke ich jedenfalls

Da bin ich mir gar nicht so sicher. Die "unsichtbaren Schnüre" mit den höchsten Tragkräften gab's auch früher schon, jeder bot die schärfsten Haken an und die Kunstköder waren auch schon immer alle "super fängig". Aber wie gesagt, es waren Angelautoren die damals noch Angler vor diesen Versprechen gewarnt haben, heute kreieren die sie z.T. selber. Wie man als Angler spontan bei einer Begutachtung gut von schlecht unterscheidet, wird so gut wie gar nicht mehr erwähnt, alles Gerät ist toll, zumindest wenn die Anbieter Werbekunden sind.
 
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