Besatzmaßnahmen -  Aal-Besatz nicht immer hilfreich

FM Henry

Super-Profi-Petrijünger
Aal:

Besatzaktionen nicht immer hilfreich für den Populationsaufbau


Pressemitteilung

Thünen-Fischereiexperte sieht massenhaftes Einsetzen von Jungaalen in die Flüsse kritisch.

Dem Europäischen Aal geht es nach wie vor schlecht: Der Bestand dieser Wanderfisch-Art ist, gemessen an der Jungfisch-Rekrutierung, seit den 1970er-Jahren um rund 90 % zurückgegangen. Auch wenn in den vergangenen beiden Jahren eine leichte Erholung bei der Ankunft von Jungaalen an den Europäischen Küsten festgestellt wurde,...

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Gruß Henry

 
solange in Spanien Glasaale als Delikatesse gehandelt wird ändert sich garnichts

Es geht hierbei nicht um den Fang für den Verzehr von Glasaalen, sondern im Kern um folgende Feststellung (Zitat):

"Eine der wenigen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Glasaalfischerei, durchgeführt im Vilaine-Ästuar*, einem bedeutenden Fanggebiet an der französischen Atlantikküste, kommt dabei zu dem Ergebnis, dass beim Fang und dem anschließenden Transport über 40 % der Aale sterben. Hanel: „Auch wenn in anderen Fanggebieten die Sterblichkeiten durch schonendere Fangmethoden etwas geringer ausfallen, heißt das, dass wesentlich mehr junge Aale gefangen werden müssen, als bei den Besatzaktionen überhaupt ausgesetzt werden.“


Das finde ich schon erschreckend!

Man will eine Bestandsvergrößerung erreichen bzw. einen weiteren Bestandsrückgang vermeiden und vernichtet gleichzeitig 40%, also fast die Hälfte der eigens dafür eingefangenen Glasaale.
 
Ich finde es nicht erschreckend, dazu fehlt die "übliche" Mortalitätsrate von Jungaalen.
Genauer gesagt: Wieviele Glasaale gehen vom Meer (Startpunkt der Messung: Fanggebiet von Glasaalen) bis in die Zielgewässer im Süßwasser durch natürliche oder durch den Menschen verursachte Gefahren zugrunde?
 
Ich finde es nicht erschreckend, dazu fehlt die "übliche" Mortalitätsrate von Jungaalen.
Genauer gesagt: Wieviele Glasaale gehen vom Meer (Startpunkt der Messung: Fanggebiet von Glasaalen) bis in die Zielgewässer im Süßwasser durch natürliche oder durch den Menschen verursachte Gefahren zugrunde?

Ja, gut, ihr findet es nicht erschreckend. Ich finde 40% Verlust durchaus vermeidbar und erschreckend, allein wegen des Aufwandes der betrieben wird. Ich sehe keinen Zusammenhang in deiner Argumentation.

In dieser Untersuchung geht es um Fang und Transport von Glasaalen für die europäischen Flüsse und Seen. Man will damit weitestgehend die Dezimierung der Jungaale auf ihrem gefahrenreichen Weg ausschließen, wie sie unter den gegebenen natürlichen Umständen und der zunehmenden Industrialisierung stattfindet.

Das, was die Mortalitätsrate vom Fangort bis zu dem Gewässer ausmacht, in dem diese dann ausgesetzt werden, beschränkt sich nur auf Transport und Hälterung und dafür ist der Mensch zuständig, der in guter Absicht in den natürlichen Kreislauf eingreift in dem er die Jungaale abfängt und entnimmt. Dabei werden laut Studie vermutlich zu viele Fehler gemacht, sodass nur noch 60% der gefangenen Glasaale ankommen und somit die Netto-Ausbeute im Verhältnis zum Aufwand einfach zu gering ist. Anhand dieser Zahlen, die aus der Studie hervorgehen, wird schlussendlich die ganze Besatzaktion in Frage gestellt.

Nur darum ging es!

Gruß und Petri!
 
Und du hast sowas von Recht Micha!Es müsste eigentlich ein Verbot geben Aale in Binnengewässer zu setzen.Die Fakten sprechen seit Jahren dagegen,aber viele Fischer sehen halt nur das Geld!Es ist wirklich traurig was mit dem Aal passiert,man könnte zur Arterhaltung mehr tun!
Wenn es so weiter geht glaube ich nicht mehr an die Rettung des Aal.
Grüße Micha.
 
solange in Spanien Glasaale als Delikatesse gehandelt wird ändert sich garnichts

Vor allem auch der Asiatische Raum verzehrt sehr viel.
Ich denke das man die Glasaale schon an den Küsten wo sie von ihrer Reise ankommen Schützen muss,
vor Profitgeilen Menschen denen es ****** egal ist wie die Bestände sind so lange die Kohle Fließt.

Gruß Nachtschwärmer
 
Ja, gut, ihr findet es nicht erschreckend. Ich finde 40% Verlust durchaus vermeidbar und erschreckend, allein wegen des Aufwandes der betrieben wird. Ich sehe keinen Zusammenhang in deiner Argumentation.
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Das, was die Mortalitätsrate vom Fangort bis zu dem Gewässer ausmacht, in dem diese dann ausgesetzt werden, beschränkt sich nur auf Transport und Hälterung und dafür ist der Mensch zuständig, der in guter Absicht in den natürlichen Kreislauf eingreift in dem er die Jungaale abfängt und entnimmt. Dabei werden laut Studie vermutlich zu viele Fehler gemacht, sodass nur noch 60% der gefangenen Glasaale ankommen und somit die Netto-Ausbeute im Verhältnis zum Aufwand einfach zu gering ist. Anhand dieser Zahlen, die aus der Studie hervorgehen, wird schlussendlich die ganze Besatzaktion in Frage gestellt.

Ich glaube du hast mich falsch verstanden: Die 40% Mortalität bei gefangenen und zum Aussetzen bestimmten Glasaalen ist belegbar. Nicht belegbar ist die Mortalität bei Glasaalen, wenn sie z.B. den Rhein selbst aufsteigen. Genauer gesagt: Wir wissen gar nicht, wieviele Glasaale auf dem natürlichen Weg in ein potentielles Besatzgewässer sterben. Daher kann ich die 40% erst erschreckend finden, wenn ich weiß, dass ohne den menschlichen Eingriff (Glasaalfang) deutlich mehr Aale überleben würden. Ob sie das tun, wissen wir jedoch überhaupt nicht.
 
Ich glaube du hast mich falsch verstanden: Die 40% Mortalität bei gefangenen und zum Aussetzen bestimmten Glasaalen ist belegbar. Nicht belegbar ist die Mortalität bei Glasaalen, wenn sie z.B. den Rhein selbst aufsteigen. Genauer gesagt: Wir wissen gar nicht, wieviele Glasaale auf dem natürlichen Weg in ein potentielles Besatzgewässer sterben. Daher kann ich die 40% erst erschreckend finden, wenn ich weiß, dass ohne den menschlichen Eingriff (Glasaalfang) deutlich mehr Aale überleben würden. Ob sie das tun, wissen wir jedoch überhaupt nicht.

Ich habe dich sehr wohl verstanden. Du weichst aber vom Thema ab. Es geht in der Studie nur um die Mortalitätsrate derer, die von A nach B entnommen, gehältert und transportiert werden. Von den 100% entnommenen kommen nur 60% lebend an ihr Ziel. Die Anzahl derer, die auf natürlichem Wege diese Strecke zurücklegen würden, ist in dieser Studie nicht von Interesse. Es liegt also am fehlerhaften bzw. nicht sachgemäßem Umgang mit den Tieren, damit die Verluste (die sicher nie ausgeschlossen werden können) so gering wie möglich gehalten werden. Dabei ist 40% Sterblichkeit einfach zu hoch insbesondere dann, wenn diese Maßnahme der Stabilisierung und Vergrößerung der Population des Aales dienen soll.

Damit wird natürlich die Frage aufgeworfen, ob der Eingriff in den natürlichen Kreislauf des Aufsteigens überhaupt einen Sinn macht.

Du willst die Mortalitätsrate in ein Verhältnis zu der Zahl X setzen, wobei X die Anzahl der auf natürlichem Wege aufsteigenden Jungaale wäre.

Das wird in dieser Studie jedoch nicht verglichen. Es wird nur die Sinnhaftigkeit von Besatzmaßnahmen in Frage gestellt, wenn bei dieser Maßnahme allein zu wenige überleben.

Eine Studie, in der eine Verhältnisrechnung zwischen der Mortalitätsrate der für Besatzmaßnahmen (nicht gemeint ist hierbei der Glasaalkonsum für sogenannte Gourmets-Restaurants in Asien oder Frankreich!) aufgestellt wird, wäre sicher auch interessant, beinhaltet diese hier jedoch nicht! Wobei man bei solch einer Studie die auf natürlichem Wege aufsteigenden Jungaale nur fiktiv bemessen könnte und keine reale Zahl hätte.

Gruß und Petri!
 
Das wird in dieser Studie jedoch nicht verglichen. Es wird nur die Sinnhaftigkeit von Besatzmaßnahmen in Frage gestellt, wenn bei dieser Maßnahme allein zu wenige überleben.

Genau deswegen kannst du dieses Studienergebnis allerdings nicht als "erschreckend" werten, weil der Vergleich fehlt. Theoretisch könnten auf natürlichem Wege auch 45% der Glasaale sterben, bis sie ihr "Freßgebiet", in dem sie den meisten Teil ihres Lebens verbringen, erreichen. Dann wäre die 40% Mortalität bei Besatzmaßnahmen von offenen Gewässern mit Glasaalen sogar effektiver Bestandsschutz.
 
Hallo Tommy!

Lass es einfach! Ich mach hier nicht den Erklärbär! Ich komme mir langsam blöd vor, wenn man mir die Worte im Munde umdrehen will und das stur ignoriert, was ich schreibe.

Wenn von 100 Äpfeln 40 schlecht werden, ist der Verlust größer, als wenn es nur 20 wären. Ob die anderen am Baum auch schlecht werden spielt bei diesem vergleich keine Rolle. Vielleicht hast du es jetzt verstanden.

Und JA, ich finde es erschreckend, weil es um die Aalbestände geht!
 
Die 40% Verlust fallen vor allem beim Fang an. Die Glasaale werden mit Motorbooten mit seitlichen Auslegernetzen gefangen, ahnlich wie bei der Krabbenfischerei. Der Fang richtet sich danach, wieviele m3 Wasser ich durchsiebe. Das kann man am einfachsten steigern, wenn man die Geschwindigkeit erhöht. Dann werden viele der Glasaale durch die Strömung und die darüber liegenden Glasaale zerdrückt. Früher war es in Frankreich so geregelt, dass der Totfang nicht auf die Quote anrechnete, die konnte sich der Fischer auf Brötchen legen Das hat das schonende Fischen sicher nicht gefördert.

Die jetzige Regelung kenne ich aber nicht. Die weiteren Verluste, sind Folge des Fanges. Die Aale werden jetzt in mehreren Verfahren teilweise mit Chemikalien sortiert um alle verletzten zu entnehmen, damit diese toten Tiere nicht einen ganzen Transportbehälter vergiften.

Diese Quote von 40% sollte man minimieren können durch Begrenzung der Geschwindigkeit. Auch wenn die Glasaale sich dadurch verteuern.

Ob der Fang und das Besetzen in Binnengewässern Sinn macht, hängt ganz alleine davon ab, wir viele
laichreife Aale ich mit der jeweiligen Methode erziele. Ich bin sicher, dass die "wilden" Glasaale auf der Strecke Frankreich-Köln mit 40% Verlust sicher nicht hinkommen.
In NRW baut das Aalhilfsprogramm ja ganz überwiegend auf Aalbesatz mit Farmaalen von 8-15 cm auf.Hierbei werden aber nur Gewässer und Gewässerabschnitte bedacht, die maximal 2 WKA auf dem Aalabstieg aufweisen.

Ich muss zugeben, ich war hier zunächst skeptisch. Habe mich aber durch die Erfolge überzeugen lassen. Gab es vor der Maßnahme so gut wie keine Aale
 
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