Spinnfischen -  Erfolgreich mit Wobbler

Pike Catcher

Raubfischfreak & Releaser
Wobbler
Wobbler sind gewissermassen eher etwas für Fortgeschrittene. Sie sind schwieriger zu fischen als Spinner, sind nicht so universell einsetzbar und nicht zuletzt sind sie teurer, da tut der Verlust eines Köders mehr weh und Anfänger verlieren ja in der Regel mehr Köder als Fortgeschrittene. Wobbler haben aber auch einige Vorteile gegenüber anderen Ködern: Sie können einen Köderfisch besser imitieren (nur der Gummifisch kann in dieser Disziplin gleichwertig sein). Sie können sehr langsam und flach gefischt werden, wenn sie schweben oder aufschwimmen. Umgekehrt lassen sie sich auch tief und schnell fischen. Im wesentlichen decken sie also, dank der Eigenschaft zu schwimmen und bei Zug abzutauchen, Präsentationen ab, die mit andern Ködern nicht vernünftig zu machen sind. Ausserdem entwickeln sie mit ihrer Tauchschaufel ein ganz eigenes Bewegungsmuster, welches manchmal halt genau das ist, was die Fische mögen. Am geeignetsten sind Wobbler aber zum Schleppfischen: Sie halten sehr konstant eine bestimmte Tiefe und die schwimmenden Treiben auf, wenn man anhält, oder enge Kurven fährt. Zusammen mit einem Echolot ist es so möglich, praktisch hängerfrei zu schleppen. Die Lauftiefe eines Wobblers wird vor allem durch Schnurstärke und Länge der Schnur beeinflusst (und natürlich durch das Modell des Wobblers). Das Tempo ist weniger wichtig, ausser man schleppt sehr langsam, so dass der Auf- oder Abtrieb ins Spiel kommt. Bei schnellem Tempo geht er auch eher wieder etwas weniger tief.

Wichtige Faktoren

Tauchschaufel:
Die Form der Tauchschaufel bestimmt zunächst mal wie tief der Wobbler geht: steht sie eher senkrecht, läuft er flach und wackelt schneller hin und her. Steht sie eher fast waagrecht, taucht er tief und macht grössere, langsamere Ausschläge, ausserdem erzeugt er dann einen grösseren Wasserwiderstand. Auch eine grössere Tauchschaufel lässt ihn tiefer tauchen, ebenso wie eine Öse, die weiter hinten angebracht ist. Wichtig ist dabei, dass der Wobbler auch wenn man ihn zügig durchs Wasser zieht, schön aufrecht schwimmt. Jedes Modell hat seine Maximalgeschwindigkeit, bei der die Aktion noch brauchbar ist. zieht man ihn zu schnell, beginnt er jämmerlich zu kreiseln und taucht nicht mehr. Manche Wobbler vertragen konstruktionsbedingt nicht so hohe Tempi, andere sind einfach nur schlecht. Die Tauchschaufel bestimmt zusammen mit der Form des Körpers, wie sich der Wobbler bewegt: ob er sich um die Längsachse von Seite zu Seite wiegt (eher bei flachlaufenden Modellen und seitlich abgeflachten Körpern der Fall), oder um eine senkrechte Achse hin und her dreht ("mit dem Schwanz wackelt", wie der Rapala Taildancer und andere Tieftaucher).

Spezifisches Gewicht:
Wobbler sind, von speziellen Oberflächenködern mal abgesehen, die einzigen Köder, welche normalerweise leichter als Wasser sind, also auf der Oberfläche schwimmen und bei Zug tiefer gehen. Ausser diesen Schwimmwobblern, gibt es auch sinkende Modelle und seit einigen Jahren auch schwebende. Ein allzu starker Auftrieb ist nicht unbedingt erwünscht, schiesst doch der Wobbler bei einer Pause gleich wie ein Korken zur Oberfläche. Viel gefühlvoller kann man ein schwebendes Modell langsam vor der Nase eines Räubers vorbeizuckeln lassen. Allerdings hilft der Auftrieb, Hänger zu umschiffen und trägt auch zur Aktion bei. Sinkende Modelle eignen sich vor allem für tiefere, ruhige Gewässer, wo man sie mit der Countdownmethode bis kurz überm Grund absinken lassen kann. In Fliessgewässern empfiehlt sich eine sinkende Variante eines schwimmenden Modells, wenn dieses zu flach läuft.

Grösse:
Wobbler gibt es in allen Grössen, bis hin zu wahren Monstern von über 20cm Länge (ich glaube Turrus Ukko hält mit 40cm den Rekord bei den allgemein erhältlichen Modellen). Wie bei vielen Ködern gilt auch hier: die grösseren laufen tiefer. Als grobe Faustregel kann man sagen, dass die Tauchtiefe proportional zu Grösse ist, d.h. ein doppelt so langer Wobbler des gleichen Modells geht auch doppelt so tief.

Form:
Wobbler sind dreidimensional und entsprechend vielseitig sind die Formen. Ganz grob kann man die schlankeren fischchenförmigen Modelle (in Amerika Minnows genannt) von den Plumperen, rundlichen (Am: Crankbaits) unterscheiden. Natürlich gibt es alle möglichen Zwischenformen, runde oder abgeflachte Körperquerschnitte, gerade oder bananenförmig gebogene Körper. Nicht zu vergessen die Tauchschaufellosen Versionen wie den Rattlin Rap. Die Körperform sollte natürlich einerseits der natürlichen Beute unseres Zielfisches gleichen, andererseits bestimmt sie auch (zusammen mit der Tauchschaufel) das Bewegungsmuster des Köders.

Geräusch:
Eine weitere Besonderheit der Wobbler, welche fangentscheidend sein kann, sind die Rasseln, welche sich im Innern einiger Modelle befinden. Oft ist dies eine oder mehrere Kammern mit Metallkugeln gefüllt. Natürlich gibt es auch hier wieder zahlreiche Variationen, welche in erster Linie durch die Grösse der Kugeln bestimmt werden. Wenige Grosse Kugeln (z.B. Fat Rap) geben eher klopfende Geräusche, während viel kleine Kugeln (z. B. Husky Jerk) ein feines Rasseln ergeben. Manchmal ist ein rasselnder Wobbler einem Stillen haushoch überlegen, ein andermal scheint die Fische das Rasseln eher abzuschrecken. Ich glaube es ist sogar je nach Gewässer und Fischart verschieden und hängt vermutlich auch mit der jeweils bevorzugten Beute zusammen.

Farbe:
Die Farbenvielfalt bei den Wobblern ist sehr gross, aber es sind doch nur wenige Grundmuster: Silber/Weiss, Gelb/Gold, Grün/Barsch, Blau/Silber, Rot/Orange/Braun, Schwarz (selten). Dann gibt es natürlich noch ein Paar spezielle Kombinationen, insbesondere wäre noch der 'klassische' Rotkopf zu nennen. Generell sind natürliche Dekors sehr erfolgreich, die den im Gewässer vorkommenden Beutefischen ähneln. Als Kuriosität ist mir aufgefallen, dass ein orangener Bauch ein Erfolgsfaktor sein kann, ebenso aber abschrecken kann. Also immer drauf achten, dass man orangene und neutrale Bäuche ausprobiert. Manchmal scheint es aber auch egal zu sein.

Köderführung:
Der Wobbler erlaubt eine sehr abwechslungsreiche Köderführung. Kurze Rucke, bei denen er gar nicht zu seiner regelmässigen Vibration findet, lassen ihn hin und her taumeln wie ein Fischlein in den letzten Zügen. Längere Züge lassen ihn eher wie ein Fisch auf der Flucht oder auf Nahrungssuche erscheinen. Er lässt sich aber auch langsam und gleichmässig einholen, obwohl dies oft (nicht immer!) nicht so erfolgreich ist.
(Quelle:Spinnfischen auf Raubfisch)

Das war eine kleine einfürung in die Kunst des Wobblerfischen!

Mfg
Pike :wink
 

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