Fischbiologie -  Schwarzmund Grundel in der Saar

Thorsten66333

Profi-Petrijünger
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Guten Morgen, Hatte letzten Mitwoch mal wieder einen Aal Ansitz versucht und dabei innerhalb von 4 Stunden 25 Tauwürmer die Halbiert wurden also 50 Stck.
verloren ohne auch nur einen Zupferer gemerkkt zu haben.
Einzig hatte ich beim einholen eine kleine Schwarzmund Grundel an der Schwanzwurzel gerissen. Ohje dachte ich mir, das wird doch nicht der übeltäter sein?
Also bin ich nun am folgenden Samstag nochmal los mit feinen Ruten, Haken und Blei sowie ein Päckchen Maden an die Saar. Nach 3 Stunden schwammen bei mir 65 Schwarzmund Grundeln im Eimer, und sage und schreibe NUR 3 Rotfedern.
So nun apeliere ich an allen Saaranglern die mit 2 Ruten an die Saar gehen, nehmt bitte eine zum Hegefischen auf Grundel mit, ein Päckchen Maden kostet gerade mal ein Euro. Wenn genug gefangen wird, kann mann diese herlich in Bierteig zubereiten, das Schlachten ist auch nicht so schwer, Bauch öffnen, vom Waidloch aus bis zur Kehle, Kopf oberhalb bis zur Wirbelsäule einschneiden und dann richtung Bauch biegen und samt Innereien abziehen.
Ein kleiner aber doch sehr schmackhafter Fisch, der in unseren Gewässern leider nichts zusuchen hat. Als Fischnahrung wird er noch nicht angenommen, zumindestens in der Saar, da müssen sich erst noch unsere Räuber dran gewöhnen aber als Fischfetzen geht er schon ganz gut.
LG Thorsten

Ach , kleiner Nachtrag, diese bitte nicht nur an die Saarangler sondern an allen Anglern wo die Grundel vorkommt.
PS. vieleicht währe es ein Ansatz für die Fischereibehörde eine zusätzliche Rute zum Hegefischen zugenemigen gleiches auch für Angelvereine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du recht, aber es muss eine Möglichkeit geben das es geduldet wird, ich habe übrigens von den 65 stück 6 Stück in mein riesen Aquarium reingetan und beobachte derren Verhalten.
Sie sind nun gerade mal 1 1/2 Tage drin und fangen an ohne scheu mit samt den anderen Fischen ( Rotaugen / Federn und Karpfen) Ihr Revier zuverteidigen, eine fängt an sich ein Nest zubauen. Die brauchen überhaupt keine Eingewöhnungszeit und sind gleich voll bei der Sache und fressen auch schon.
Echt beeindruckend sowas.
Wenn da nicht einen Riegel vorgeschoben wird oder unsere Räuber diese nicht als Nährtier ansehen, dann gute Nacht Marie.
Muss mich mal über die Gesetzeslage informieren ob das Einbringen von dort gefangenen Grundeln als abgeschlagene und geschnittenen Futtertier gesetzes Konform ist. Anscheinend sind unsere Räuber noch zu doof diese selbst zu fangen, sei es aus unwissen oder weil diese einfach so frech und selbstbewust sind das sich unsere Räuber nicht dran trauen. Vieleicht müssen die erst auf dem Geschmack gebracht werden.
schönen Sonntag
 
Die Fischereibehörde könnte auch 5 Ruten auf Grundeln genehmigen und jeder Angler seine entnehmen, so wäre der Erfolg trotzdem gleich null.

Es ist im Moment nicht machbar mit irgendwelchen Fang- oder Besatzmaßnahmen die Grundelbestände abzusenken.

Das sind Illusionen.

da muss man etwas anders rechnen.
Es ist keinesfalls so, dass ich mit dem Fang einer Grundel den Bestand langfristig um ein Exemplar verringere.

Dazu müsste ich mehr Grundeln entnehmen als dass gleichzeitig nachrücken. Da ist aber ein Ding der Unmöglichkeit.

Im Rhein können wir davon ausgehen, dass alle geeigneten Reviere auch besetzt sind. Gehen wir einmal davon aus, dass auf jedes erwachsene Tier 5 Tiere der nächstjüngeren Generation kommen. Davon hat nur einer die Chance ein Revier zu bekomen, der Rest ist Reserve, die nicht erwachsen werden wird.
Wenn ich jetzt 4 Grundeln wegfange, würde der Bestand unverändert bleiben , ich habe ja gerade nur die Tiere entnommen, die ohnehin Reserve waren und das Erwachsenenalter nie erreicht hätten. Erst bei 5 entnommenen Grundeln hätte ich den Bestand um 1 Tier verringert.

Auch bei dem Wunsch das mit Zanderbesatz zu regeln, stehen die nackten Zahlen im Weg. Es werden in ganz Europa nicht genug Zander gezüchtet um beispielsweise im Rhein eine Veränderung zu bewirken.

Ich habe einen Bach untersucht, in dem Signalkrebse mit Reusen intensiv befischt wurden. Als Resultat zeigte sich, je mehr gefischt wurde, desto kleiner aber auch zahlreicher wurden die Krebse. Erst als dort alle grossen Männchen nach dem Fang wieder zurückgesetzt wurden sank die Anzahl deutlich. Diese grossen Männchen beanspruchen grosse Reviere und begrenzen die Anzahl der Krebse dadurch deutlich. Fange ich den Chef weg, können dort 4-5 kleinere Artgenossen leben.
Dieser Effekt käme auch bei der Grundel zum tragen.
Es ist deshalb in der derzeitigen Phase der Besiedlung völlig gleich, ob ich eine Grundel entnehme oder zurücksetze. Das Resultat ist in beiden Fällen das gleiche. Erst wenn der Bestand sich nach dem Top wieder nach unten bewegt, ist eine Befischung wieder sinnvoll.
 
Wir haben letztens beim Vereinsangeln, ganze 6 Kilo Grundeln aus dem Wasser gezogen.

Es gibt aber auch Stellen, zb betonierte Hafenbecken, wo die Grundeln sich nicht aufhalten, schätze mal dort haben sie keine Deckung.

Die Biester werden wir nicht mehr los.
 
Genau, erstmal abwarten wie sich das Ganze entwickelt. Ausrotten kann man die hier nicht mehr aber man muss auch schauen wie sich die Population entwickelt. Mehr kann es im Rhein jedenfalls nicht werden und ich weiß, dass sich alle Raubfische (Barsch, Zander, Wels (Hecht kommt ja am Niederrhein vergleichsweise selten vor)) auf Grundeln als Nahrung eingestellt haben. Ich finde seit ich hier angle in nahezu jedem Magen, der 3 genannten Arten mindestens eine Grundel. Die meisten Zander, die ich mitnehme haben sogar 2-3 frische Grundeln im Magen.

Cool wäre, wenn die Evulotion den Grundeln so ca. 50 cm Gesamtlänge geben würde. Das wären krasse Raubfische. Dann müsste die kein Zander mehr fressen. Die Aufgabe würde ich dann gerne übernehmen ;)

@Maestro: bei 6 Kilogramm könnte man doch was sinnvolles damit anstellen, oder? Was habt ihr denn damit gemacht?
 
Im Rhein fressen die Zander fast nur noch Grundeln.
Alle die ich dieses Jahr gefangen habe, hatten Grundeln intus.
 
Dann werden wir das in nächster Zeit mal als Segen ansehen, haben Zander und Co ordendlich was zu fressen.
Im übrigen schmecken die Biester sau lecker und haben kaum Gräten.
 
Dann werden wir das in nächster Zeit mal als Segen ansehen, haben Zander und Co ordendlich was zu fressen.
Im übrigen schmecken die Biester sau lecker und haben kaum Gräten.

Ja, nur sind die Grundeln auch Raubfische, besonders der Laich der anderen Fische steht auf ihrem Speiseplan.Würde da nicht von Segen sprechen...
 
da hast auch wieder recht, dann kann man nur alternativ die bekannten Laichgründe unserer Raubfische vor den Grundeln schützen mit einer Art Zaun bis diese geschlüpft sind.
Kostet wieder haufen Geld und Arbeit.
Bleibt nur noch zu hoffen, das es sich selber reguliert und oder etwas vorkommt was diese Invasoren nicht vertragen.
LG Thorsten
 
Bleibt nur noch zu hoffen, das es sich selber reguliert und oder etwas vorkommt was diese Invasoren nicht vertragen.
LG Thorsten


Bisher vertragen die Biester leider alles.Und da sie zweimal im Jahr laichen, vermehren sie sich prächtig.Dazu suchen sie Schutz zwischen den großen Steinen,und kommen nur raus, wenn sie Nahrung erkennen.

Wir haben hier zwei Arten, die Schwarzmund und die Kessler-Grundeln.Die Kessler-Grundeln fängt man sogar auf kleine Shad's, haben Zähne wie ne Forelle.

Normales Grundangeln mit Wurm, Made oder Mais ist unmöglich.Aber, da die Grundeln keine Schwimmblase haben,kann man gut mit ner Bolorute und Pose über den kleinen Biestern angeln.

LG
 
ja das ist eine lösung wenn die Strömung nicht so stark ist.
Möglich währe noch auf Grund und dann mit Auftriebskörper zu fischen

vG Thorsten
 
ja das ist eine lösung wenn die Strömung nicht so stark ist.
Möglich währe noch auf Grund und dann mit Auftriebskörper zu fischen

vG Thorsten

Ich war gestern an einer Stelle, die stark von Karpfenanglern beangelt wird.So große Grundeln hatte ich vorher kaum.Viele Grundeln um die 15-16 Zentimeter, alle mit ner riesen Wampe.Wir haben dann einige Grundeln aufgeschnitten, und die Biester waren voll mit Hartmais,Weizen und Hanf.Wenn die Karpfenangler da täglich Füttern, das ist für die Grundeln ein Paradies.
 
das ist ja eine beachtliche grösse um diese essbar zu verwerten. Man sollte dann wohl in diesem Fall das anfüttern unterlassen, damit die biester es etwas schwerer haben sich zu nähren und damit sich auch zu vermehren.
ich bin noch immer der meinung, das wir eine schöne plage bekommen welche auch von normalen anglern unterstützt wird (anfüttern oder kein hege fischen)
irgendwann wird das angeln wohl nur noch möglich sein wo keine grundeln sind, weil anders wird der spass und das ergebniss wohl ausbleiben.
na dann warten wir es mal ab wie das weitergeht

lg
 
Wenn die Karpfenangler da täglich Füttern, das ist für die Grundeln ein Paradies.

Hi Meister,

das meinst du aber jetzt nicht ernst, oder? Solche Aussagen führen dann sofort zur Forderung nach Konsequenzen wie z.B.

Man sollte dann wohl in diesem Fall das anfüttern unterlassen, damit die biester es etwas schwerer haben sich zu nähren und damit sich auch zu vermehren.

Einen Zusammenhang zwischen dem massenhaften Auftreten der Grundel und dem Anfüttern von Karpfenanglern (oder Stippern, Feederfreaks etc.) gibt es nicht.

Gruß Thorsten
 
Hi Meister,

das meinst du aber jetzt nicht ernst, oder? Solche Aussagen führen dann sofort zur Forderung nach Konsequenzen wie z.B.

Doch Meister, das ist mein voller Ernst.

Und zwar haben wir das mit 4 weiteren Anglern aus unserem Verein ausprobiert.An den Stellen wo Karpfenangler regelmäßig Ansitzen,und laut Aussage der Karpfenangler selbst, 14 Tage vor dem Angeln täglich 5 Kilo Partikel anfüttern, gibt es Grundeln in Massen und in erstaunlicher Größe.

An Boilies und Pellets gehen die Grundeln nicht ran, aber an die Partikel, wie wild.

Die Grundeln hier waren groß und vollgefressen mit Hartmais, Hanf und Weizen.Wir haben die gefangenen Grundeln aufgeschnitten.Und manche Grundeln hatten 10 Maiskörner im Bauch.

200 Meter weiter,haben wir zu fünft, in 4 Stunden gerade mal 2 Grundeln gefangen, die auch noch klein waren.
 
Hi Maestro,

sorry, da habe ich was durcheinander gebracht. :durcheina Ich hatte fälschlicherweise Verstanden, dass du das "plötzliche" massenhafte Auftreten der Grundel insgesamt auf übertriebenes Anfüttern zurückführst und nicht nur die Konzentration von Grundeln an einer Stelle des Gewässers wg. Anfütterorgien.
Ich war gestern mit meinem Sohn an unserem Lieblingsbach um ein paar Welse zu fangen. Dazu opfern wir einen Tauwurm bei Tageslicht um eine Handvoll Ködergrundeln zu fangen. In ca. 10 Minuten hatten wir ausreichend viele für unser Vorhaben. Z.T. hat der Wurm den Grund noch nicht berührt und schon hing der gierige Fisch am Haken. Eine Bestandsdichte die schier unglaublich ist und das obwohl im gesamten Gewässer niemals angefüttert wird.

Gefangen haben wir auf Grundelfilet zwar keine Welse, dafür aber einen 55 cm Döbel und vor allem - weitere Grundeln...

Gruß Thorsten

PS. Du "Meister" ich "Thunfisch" :grins
 
Ging mir nicht anders, Schwarzmundgrundeln über Schwarzmundgrundeln, ich habe ein paar der Biester dann auf den Grill gelegt und muss sagen, sie schmecken nicht mal schlecht :engel

Aber das löst das Problem ja nicht, nur so als Anmerkung am Rande.
 
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