Gewässerschutz -  Neue Gewässergütekarte für Flüsse

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Wasserqualität in Fließgewässern des Landes Baden Württemberg weiter verbessert

Umweltministerin Tanja Gönner hat am 1. August 2005 die aktuelle 'Gewässergütekarte 2004' vorgestellt. In den letzten zehn Jahren hat das Land etwa eine Milliarde Euro in die Verbesserung der Gewässergüte investiert. Die schlimmsten Umweltsünden an Rhein, Neckar, Donau und ihren Nebenflüssen seien Vergangenheit, betonte Gönner. "Die Wasserqualität der Flüsse ist so gut, wie es seit der Zeit der Industrialisierung nicht mehr gewesen ist." Dort wo es erforderlich ist, wolle man künftig durch verbesserte Technik und Nachrüstung der Kläranlagen, einem weiteren Ausbau der Regenwasserbehandlung und verringerte Einträge durch die Landwirtschaft den Schadstoffeintrag in die Gewässer weiter vermindern.

Die Gewässergütekarte gibt es seit über 35 Jahren. Der Anteil der Gewässer ohne Defizite lag 1974 bei nur 42 Prozent, heute ist dieser Wert mit 88 Prozent doppelt so hoch. Bei den größeren Flüssen wie beispielsweise an der oberen Donau und am Mittellauf des kanalisierten Neckars gibt es leider es noch überdurchschnittliche Gütedefizite.

Die Gewässergütekarte 2004 sei die letzte dieser Art, erläuterte Gönner. Ab dem kommenden Jahr würden neue EU-weit geltende Bewertungsmaßstäbe nach der Wasserrahmenrichtlinie zu Grunde gelegt. "Wir müssen damit rechnen, dass es zu Rückstufungen kommen wird. Das wird dann aber nicht bedeuten, dass die Wasserqualität schlechter wurde“. Vielmehr würden mit der Wasserrahmenrichtlinie zusätzliche ökologische Bewertungskriterien eingeführt und eine neue Gewichtung vorgenommen, so Gönner.
Stärkeres Augenmerk werde deshalb künftig auf die Entwicklung der Fließgewässer hin zu einem naturnäheren Zustand gelegt. "Wir wollen bis 2015 das ehrgeizige EU-weite Ziel eines 'guten ökologischen Zustandes' der Fließgewässer erreichen. Diejenigen Fische, Pflanzen und Algen, die ursprünglich in den einzelnen Flussgebieten lebten, sollen dann wieder eine Lebenschance erhalten."

Weitere Informationen zur Gewässergüte:

www.lfu.baden-wuerttemberg.de

www.umweltministerium.baden-wuerttemberg.de

die Gewässergütekarte 2004 im Internet

Bezug über Landesanstalt für Umweltschutz per Fax.: 0621/ 398370. Gewässergütekarte Baden-Württemberg 2004, Bestellnummer P3-014 GG, 34 Seiten, Anhang; 1 Karte „Biologische Gewässergüte der Fließgewässer Baden-Württemberg, 1 CD-ROM „Gütekarte 2004 auf biologisch-ökologischer Grundlage“; Karlsruhe 2005, [Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie. Bd. 91], 22.-- €.

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Quelle: Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg e.V.
 
EU-Wasserrahmenrichtlinie u. Brandenburger Gewässer

Ergänzend eine kurze Situationsbeschreibung für die Brandenburger Gewässer:

Die im Jahr 2000 verabschiedete EU-Wasserrahmenrichtlinie, die durchaus hohe Ansprüche stellt, muss bis zum Jahr 2015 umgesetzt werden.

Sie beinhaltet die Naturnähe und ökologische Güte als Richtlinienziele, Fisch- u. Wasserpflanzenbestand sollen dem Zustand von unberührten Flüssen, Bächen oder Seen entsprechen.

Die Gewässergüte wird über Tauchgänge bestimmt, bei denen Gesellschaften von Wasserpflanzen als Indikatoren zur Einteilung herangezogen werden.

Im vergangenen Jahr wurden 222 Seen über 50 Hektar und 9678 Kilometer Fließgewässer untersucht, hier einige Ergebnisse:

1) Die Hälfte aller Seen und mehr als zwei Drittel der Fließgewässer weisen ökologische Mängel auf
2) Für alle größeren Flüsse (Havel, Spree, Oder und Elbe) ist die Umsetzung der Richtlinie bis 2015 gefährdet bzw. unwahrscheinlich
3) Nur 10% der Fließgewässer und weniger als ein Drittel der Seen befinden sich in der von der Richtlinie geforderten Zustand

Es gibt aber auch Positives:
Als intakt gelten z.B. der Scharmützelsee und die Seen um Brandenburg/Havel.
In Brandenburg liegen 7 Referenzseen, die als vorbildlich für Deutschland gelten; Beispiele: Nametz- u. Twernsee nahe dem Stechlin.

Als Hauptbelastungen werden vornehmlich mit Dünger versehene Einleitungen von Feldern ausgemacht.
Weitere Probleme bestünden bei eingedeichten und begradigten Flüssen, die ihre Auen und somit auch einen Teil ihrer Selbstrenigungskräfte eingebüßt haben.


Quelle: Umweltdaten-Bericht des brandenburgischen Landesumweltamtes

Thomas

PS: Andere Bundesländer haben noch wesentlich größere Probleme als Brandenburg (Zitat Präs. d. Landesumweltamtes)
 
Hier auch noch ein Link zu den ergebnissen der Bestandsaufnahme der Wasserrahmenrichlinie 2004 ( pdf - Format ).
Herausgegeben vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Wer viel Zeit hat und sich dafür interessiert, der sollte das mal durchlesen

http://www.umweltbundesamt.org/fpdf-l/2888.pdf
 
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