Fischkrankheiten u. Erkennung -  Kleines Karpfensterben

angler patrick

Petrijünger
Hallo zusammen,

in unserem kleinen Weiher (30 x 8 m) haben wir 35 Spiegelkarpfen besetzt. Darunter sind 21 K2, 9 Karpfen zwischen 33 und 37 cm und 5 Karpfen, die größer als 40 cm sind. Da die Temperatur im Weiher jetzt 12 Grad erreicht hat, sind wir am Sonntag mal zum Weiher gefahren um das Füttern anzufangen. Da haben wir den ersten toten Karpfen gesehen. An diesem Tag kam auf einmal ein Karpfen direkt vor uns ans Ufer geschwommen und da erkannten wir schon so komische Flecken am Rücken des Karpfens. Heute haben wir nochmal nachgeschaut, ob er noch lebt, aber das tat er nicht und ein anderer Karpfen ebenfalls nicht mehr. Also haben wir jetzt 3 Karpfen innerhalb von 5 Tagen aus dem Weiher.

An was kann das legen, denn den Winter haben alle ohne Probleme überstanden (Besetzt erfolgte im Oktober)? Der PH-Wert stimmt. Kann es sein, dass zu wenig Sauerstoff kommt, oder sind einfach zu viele Fische im Gewässer? Kurz vor dem Winter hatten wir eine Algenblüte, aber diese haben wir eigentlich wieder weg gebracht und das Wasser ist auch sehr braun, also fressen die Karpfen schon.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Mit freundlichen Grüßen
 
Hallo,

Bei einem Fischsterben im Frühjahr, bei dem nur Karpfen betroffen sind, kann man fast immer von Überwinterungsschäden ausgehen.

Das Problem dabei ist nicht der Winter, sondern das folgende Umstellen des Körpers auf die steigenden Temperaturen.
Die toten Karpfen gibt es ja nicht im Wintter, sonder bei steigenden Temperaturen im Frühjahr.

Der Karpfen speichert dazu im Herbst Energie. Dazu dient ein Fettstrang der unterhalb des Rückens verläuft. Wenn er in Winterruhe ist, geht der Energieverbrauch drastisch zurück. Wird er immer wieder gestört und aufgeweckt verbraucht er deutlich mehr Energie.

Steigen die Temperaturen dann wieder an, muss der Karpfen seinen Organismus erheblich umbauen. Dieser Vorgang ist sehr energieintensiv.

Wenn der Karpfen jetzt keine Reserven mehr hat, überlebt er den Vorgang nicht. Gefährlich sind Winter, in denen der Fisch nicht zur Ruhe kommt oder ein Frühlingsbeginn mit mehreren Anläufen. Dann ist er gezwungen, die Umstellung mehrmals zu beginnen.

Auch wenn die toten Karpfen dick und wohlgenährt sind, spricht das nicht gegen den geschilderten Verlauf.

Nur der Fettstrang im Rücken kann die Energie schnell genug bereitstellen. Wenn dieser Vorrat erschöpft ist, helfen dem Karpfen seine anderen Fettvorräte auch nicht mehr.

Dieses sehe ich auch als Ursache im vorliegenden Fall. Die Flecken am Rücken sind vermutlich Sekundärinfektionen von Pilzen auf einem bereits vorgeschädigten Fisch.

Winde
 
Danke für die ausführliche Antwort.

Kann man irgendwas dagegen unternehmen, oder muss man einfach hoffen, dass keine mehr sterben?

MFG
 
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