Niedrigwasser: Rheinsituation kritisch

Dietmar

El Barscho©
Die Regenmonate Februar und März sind rum, der April fängt genauso trocken an wie der März aufgehört hat. Am hessischen Rhein wird es kritisch, die Pegel etwa 1 Meter unter normal. Für die Altarme bedeutet dies "abwandernder Fisch" und - wenn es im April nicht ordentlich schüttet - Fangflaute für dieses Jahr, denn bis die abwandernden Fische wieder dort hin zurück kehren, das dauert.
Auch die Schneeschmelze bringt dieses Jahr nicht genügend Wasser zusammen sodass wohl nicht im Mai mit hohen Wasserständen gerechnet werden kann.
Regnet es nicht recht bald werden wir wohl im Juni/Juli im Rhein spazieren gehen.
Für die Altarme wäre dies auf Jahre hinaus eine Katastrophe.

Durch den warmen Winter sind dieses Jahr gleich mehrere Mückenpopulationen am Start. Einzig guter Punkt: Kein Hochwasser - keine (kaum) Mücken.
Käme Hochwasser, hätten wir es dieses Jahr aber mit einer ganz besonderen Mückenplage zu tun.

Festzustellen ist auch dass der Rhein zur Zeit einen für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Angeldruck erfährt. Rheinerfahrene sind daher gut beraten ihrem Hobby nach Möglichkeit Montags bis Donnerstags nachzugehen.
 
Durch den warmen Winter sind dieses Jahr gleich mehrere Mückenpopulationen am Start. Einzig guter Punkt: Kein Hochwasser - keine (kaum) Mücken.

Ich gebe dir mit deinen Einschätzungen soweit recht, zu wenig Wasser ist Mist. Aber in dem zitierten Ausschnitt wiedersprichst du dir, oder verstehe ich etwas nicht richtig.
 
Hallo Jürgen

Durch den Warmen Winter konnten die Biester mehrfach Eier legen, sozusagen. In normalen Winter kommt es nicht zu vermehrten Eiablagerungen.

Nun brauchen die Biester aber Feuchtigkeit, sprich, die warten wie gewohnt auf Hochwasser. Im zurückbleibenden Sumpf und Morast gedeihen sie dann prächtig.

Bleibt aber das Hochwasser aus geht die Brut kaputt, die Folge sind weniger Mücken, manchmal gibts sogar Hochasser freie Jahre wo die fast ganz ausbleiben.
 
Hallo West

Doch, hier auch, nur wirkt das mal mehr und mal weniger. Diesmal ist das aber alles anders. Da es noch nie (jedenfalls hier nicht) vorkam dass gleich mehrere Populationen schlüpfen könnten kann hier keiner sagen was passieren wird.

Was mir allerdings mehr Sorgen macht ist der Umstand dass wir es hier wegen der veränderten Klimasituation mit Viechern zu tun bekommen die es hier noch nie gab und - vermehrt treten Populationen auf die gegen das Insektizid mittlerweile Immun sind. Ein Stich von den immunen Plagegeistern und du bekommst einen Placken der sich gewaschen hat.
 
hi,

manche, lange nicht alle, fische ziehen bei mangelndem sauerstoffgehalt in den hauptstrom und wenn sich die lage im herbst/frühen winter entschärft sind sie wieder da.

selbst 2003, als wirklich teile des altrheins trocken waren und man bequem an einigen stellen auf den kühkopf stiefeln konnte, waren noch fische zu fangen.

in den alpen sind aktuell immer noch schneehöhen bis 2,20m, da kommt schon noch ein wenig bei uns an, wen auch nur vorrübergehend.

... und als absolutes positivum ist zu erwähnen das alle frühjahreslaicher nun schön bei wenig wasser ihre eier ablegen und bei steigenden pegeln auch eine vielzahl davon durchkommt.

anders wie in vergangen jahren, wo bei erhöhten wasserständen abgelaicht wurde und fallendes wasser ein teil der eier vertrocknen ließ.

schön ist auch der umstand das bei dem niedrigwasser momentan die sonne den gewässergrund erreicht und das planzenwachstum begünstigt.

im sommer wird der altrhein schön bis unter die wasseroberfläche verkrautet sein und alle fischlein die sich noch im habitat befinden sind ausreichend geschützt.

eine geile sache, das!!
 
Morschn Barsch

Du hast noch was vergessen. Wenn die Altarme schön von oben bis unten verkrautet sind sinkt der dort herrschende Angeldruck. Und wenn die Altarme dann sogar schön ausgetrocknet sind sinkt der sogar auf nahe Null.:angelgeheimnis:
 
Hallo Zusammen,

Da könnt Ihr noch so viel diskutieren und jammern, es ändert nichts. Das sind Gegebenheiten die wir hinnehmen müssen, und die Natur kann sich damit meist noch besser arrangieren als der Mensch. Seit froh, wenn Ihr damit nicht Euren Lebensunterhalt verdienen müsst. Bei uns sind die Felder jetzt im März nämlich schon viel zu trocken und der Grundwasserspiegel ist zu niedrig. Das wird für alle Landwirte noch ein schwieriges Jahr, wenn es so weiter geht.
 
Hat ja auch niemand bestritten das wir damit klarkommen müssen, aber unterhalten bzw. Fakten zusammentragen muss schon erlaubt sein.

Den Kommentar von Barsch kann ich nicht so ganz unterschreiben, da ja gerade die Salmoniden tiefe Wassertemperaturen benötigen um erfolgreich abzulaichen.
Da wird es wohl dieses Jahr erheblich weniger natürliche Vermehrung geben wie z.b. im letzten Jahr.

Wir Angler müssen zwar nicht davon leben, aber dennoch kostet es Vereinen Geld wenn komplette Jahrgänge fehlen. Entweder durch zusätzlichen Besatz oder durch Mitgliederschwund.
 
hi jürgen w. aus t.

wenn es salmonidenbestände im angesprochenen gewässer gäbe wäre dies sicherlich bedauerlich, dem ist aber nicht so.

ja, ich weiß das ab und an mal ne bachforelle gefangen wird, die sind aber nachweislich den langen weg stromab über die modau "zugewandert" .

... und vereine interessiert der rhein / altrhein auch nicht, da es sich um öffentliche gewässerabschnitte handelt.

was den angeldruck angeht, interessiert mich das gewässer nicht mehr da ich mich anderweitig orientiert habe.
wenn es mir nach ginge würde der gasamte altrhein für die anglerei gesperrt und zum fischschonbezirk erklärt werden damit sich in diesem berreich eine gesunde poulation weißfische entwickeln kann die dann, in jahren wie 2003, komplett in den hauptstrom abwandert und die populationen dort verstärkt.

das die verkrautung in 2011 (oder war`s 2012 ?) den beständen richtig gut getan hat ist aber unumstritten und eine komplette austrocknung bekommt meine / unsere generation mit großer wahrscheinlichkeit nicht mehr mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Barsch

Wenn man sich deine Antworten zum Thema durchliest stellt einem sich ganz unwillkürlich die Frage ob das bei dir reine Unwissenheit oder nur blanke Tatsachenverdreherei ist.

1) ...war z.B. im Jahre 2005 der Erfeldener Altarm nur noch ein Rinnsal von zum Teil weniger als 60 cm breite. Soviel nur zur totalen Austrocknung die du da noch nie erlebt haben willst. Sicher gibts davon auch heute noch genügend Fotos im Internet. Welch Schaden derartige Trockenperioden für die Altarme und generell für den Rhein bedeuten kannst du dir ja mal von unseren Fachkundlern hier im Forum erklären lassen.

2) Konkret hat der Rhein auch im Abschnitt zwischen Worms und Mainz Lachse aufzuweisen. Selbst Seeforellen schaffen es z.B. jedenfalls regelmäßig zumindest bis Rüdesheim bzw. bis zum "Binger Loch". Daneben gibt es in der Tat im hessischen Streckenabschnitt "eingespülte" Bach- und Regenbogenforellen. All denen tut Niedrigwasser ob in Altarmen oder im Hauptstrom sicher nicht gut. Gleiches gilt für die Wiedereinbürgerung des Maifisch.
 
die bilder hätte ich gerne gesehen.

weniger als 60cm breit ?

2005?

es war 2003, welches wasserstandsmessungen eindeutig belegen, der letzte nennenswerte niedrigwasserstand des rheins.

hier eindeutig nachzulesen.

https://www.elwis.de/gewaesserkunde...&pegelId=844a620f-f3b8-4b6b-8e3c-783ae2aa232a


selbst 2003 war ein befahren des altrheins mit einem faltboot zu jeder zeit möglich.

war zufall das ich damals zwei wochen urlaub hatte und "dokumentarisch" unterwegs war.

ich hätte gerne das forum mit bildern überflutet, sind aber leider mit nem festplattenschaden alle über den jordan.

das mit den lachsen und forellen jeglicher art bestreitet niemand.

es ging lediglich um nachwuchsproduzierende salmonidenstämme, von denen es in unserem rheinabschnitt und speziell im erfeldener altrhein sicherlich momentan keine gibt.
 
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