Moin allerseits!
Ich habe auch mal wieder etwas zu berichten, denn ich hatte ja nun Urlaub den ich ausgiebig zum angeln genutzt habe! Auch Opa war wieder fleissig mit von der Partie. Er ist übrigens doch erst knackige 82J. alt und nicht 83J.! Darauf wurde ich aufmerksam gemacht...
Ordnung muss sein.
Ich habe mich ja in letzter Zeit vom Ansitzangler eher zum Spinnfischer gewandelt. Habe z.Z. irgendwie nicht so die Lust auf großen Aufbau, Geschleppe, Futter anrühren usw. sondern ziehe lieber nur mit einer Rute los und fahre meist 2-3 kleinere Gewässer nacheinander an. Ziel ist der Hecht der es mir momentan angetan hat.
So zog ich also nun möglichst jeden Tag wenigstens kurz los um mein Glück zu versuchen. Ich fing auch immer recht gut, der Rekord lag bei 10 Hechten in 3 Std. die aber keine nennenswerten Größen hatten. Dies allerdings in drei verschiedenen Gewässern insgesamt. Hervorzuheben ist hierbei ein Hecht den ich bei der dritten Attacke dann doch noch erwischen konnte, ihm ragte nämlich noch die Schwanzflosse seiner letzten Mahlzeit aus dem Schlund! Fressen hätte er wohl gar nix können, aber der Jagdtrieb war anscheinend einfach zu groß. Dies war dieses Jahr nun der dritte entnommene Hecht in diesem speziellen Gewässer und alle hatten einen kleineren Hecht im Magen...
Hier mal der Gierschlund:
So sah das beim ausnehmen dann aus:
Nun beginnt allerdings erst das eigentliche Erlebnis.
Einen Tag später war ich dann ausnahmsweise mal nicht mit Opa unterwegs sondern mit einem Kumpel. Eigentlich eher Karpfenangler aber zu einer Runde spinnen sagt er auch nicht nein! Wir fuhren an ein Gewässer wo ich im Mai zuletzt gewesen bin was sehr stark verkrautet und was ziemlich vergessen in einem moorigen Waldgebiet liegt. Es gibt auch nur eine einzige „Angelstelle“ die aber anscheinend wenige kennen. Also ein richtig herrliches und sehr sehr selten gewordenes Stück Natur! Dort angekommen bot sich sowohl ein idyllisches, allerdings auch ein erschreckendes Bild. Konnte man im Mai sogar noch einen Spinner durchs Wasser ziehen, war nun sogar ein Oberflächenköder kaum nutzbar.
Von 100% der Wasserfläche war nur noch 30-40% zu sehen. Der Rest war Seerosengürtel oder Kraut... Da hatten wir uns nun dahingekämpft durch mannshohe Brennesseln und sind zudem sehr weit gelaufen und dann das. Mein Kumpel legte gleich seine Rute nieder und meinte grinsend: „Dann lasse ich Dir mal den Vortritt“ …......
Für das nun folgende könnt ihr mich gerne nach Herzenslust kritisieren aber glaubt mir, ich ärgere mich selbst sowieso schon am allermeisten!!!
Trotz 15m Seerosengürtel direkt vor mir und nochmal 15m Kraut dahinter montierte ich meinen kleinsten Popper ran, weil ich mir dachte die Hechtlein die ich momentan in Massen fange, werde ich da schon rüber bekommen. Also warf ich aus und kam gerade mal so 5-7m ins freie Wasser rein und kurbelte vielleicht drei/viermal und bereitete mich schon gedanklich darauf vor dem Popper dann gleich einen ordentlichen Ruck zu verpassen um ihn mir entgegenzuschleudern, da öffnete sich plötzlich ein riesiges Maul und weg war mein Köder. Gar nicht schnell sondern völlig entspannt wurde der Popper eingesaugt. Ich setzte perplex einen Anhieb und dann war es schlagartig vorbei mit der Ruhe. Was nun folgte, haben wir beide bisher noch nie erleben dürfen. Der Fisch schoss los und ging in die noch recht hart eingestellte Bremse und nahm gut 30m Schnur ohne auch nur ein einziges mal die Geschwindigkeit zu verlangsamen bis vor die Krautkante des gegenüber liegenden Ufers und sprang dann kerzengerade nach oben! RUMMS !!! Ich sagte sofort zu meinem Kumpel 1m bis 1.10m (ich setze grundsätzlich ganz klein an da ich Übertreibungen hasse! Im Nachhinein bin ich mir aber ziemlich sicher, dass dieser Fisch als absolutes Minimun 1.20m hatte, eher größer. Warum klärt sich noch auf )
So da hatte ich nun mit größter Wahrscheinlichkeit die absolute Chefin des Gewässers am Haken und war totunglücklich!! Denn nach wenigen Sekunden war mir natürlich klar, dass ich diesen Fisch niemals landen kann. Mal abgesehen davon, dass ich einen Hecht dieses Ausmaßes in diesem flachen moorigen Gewässer niemals vermutet hätte... Ich glaube auch, dass die Dame keinesfalls aus Hunger gebissen hat, es war wahrscheinlich einfach nur eine absolut unverschämte Majestätsbeleidigung, dass da etwas rumspaddelt direkt in ihrer Nähe! Der Drill war einfach nur absolut gewaltig. Kontrolle hatte ich die ersten Minuten eigentlich keine, die Dame machte was sie wollte und schoss hin wo sie wollte. Das komplette Freiwasser wurde dazu genutzt. Zweimal sah ich wie andere Hechte bis 60-70cm panisch aus dem Wasser sprangen als mein gehakter Hecht in ihre Reviere schoss. Mein Kumpel schnappte sich dann meine Kamera und machte noch drei Drillvideos als Erinnerung, leider gab es keinen weiteren Sprung. Ich habe von meiner Rute und von meiner Rolle noch nie solche Geräusche gehört wie bei diesem Drill! Ich dachte gleich zerberstet mir alles, einfach unfassbar! Das schlimmste ist, dass ich die Dame dann tatsächlich nach 15min ausdrillen konnte und im Mai hätte ich sie auch sicher landen können, aber nun lagen eben besagte Hindernisse zwischen uns. Ich hätte heulen können, ich pumpte sie dann auch noch durch den kompletten Krautgürtel durch aber dann kamen die Seerosen und nach 2-3m stellte sie sich dann natürlich quer und zeigte ihre gewaltige Heck- und Schwanzflosse. Alleine der Abstand dieser beiden Flossen zueinander war heftig anzusehen, mal abgesehen davon wo die Schnur ins Wasser ging und wo das Ende des Fisches war!! Die Bremse hatte ich ja nun wieder ziemlich weit zu weil ich die Dame ranpumpen wollte und so wurde ein ruckartiger Schlag dann mit dem Abriss belohnt!! :-( Ich hoffe, dass der Popper in dem gewaltigen Maul so klein ist, dass er nicht weiter stört oder sie ihn sich abschütteln kann mit der Zeit. Es wäre so schade für dieses „Monster“ im Verhältnis zum Gewässer, wenn es verenden würde...
Es ist aber auch verteufelt, da fange ich mittlerweile wohl an die 250 Hechte dieses Jahr und habe einmal Bedingungen bei denen man NICHT auswerfen sollte und dann steigt dieser Fisch ein!!!
Ich bin dann natürlich umgehend zu meinem Opa gefahren, habe die Geschichte erzählt und war so durch den Wind, dass meine Oma meinte „Mensch du zitterst ja richtig“! (Ich habe über eine Woche lang nicht einschlafen können ohne an diesen Fisch zu denken!) Wir schauten uns dann noch die Drillvideos an und beschlossen auch nochmal loszuziehen bevor es dunkel wurde. Ich musste mich auch echt ablenken. Wir fuhren also zu einem Gewässer wo Opa vor Jahren schon öfter war, ich allerdings noch nie.
Am Gewässer angekommen, nach ziemlich langen Fußmarsch startete ich die ersten Versuche, Opa guckte nur zu. Es war nichts zu holen also hab ich mir die Wathose angezogen und bin zwei drei Meter rein und dann immer am Gewässerrand lang und wollte in den etwas flacher und krautiger wirkenden Kesselbereich des Gewässers werfen. Nach etlichen Würfen hatte ich dann auch die erste Attacke eines guten Hechtes, der aber leider nicht hing. Ich rief es Opa zu, der sich im Schilf stehend angeregt mit den Mücken unterhielt. Er konnte mich auf seinem Beobachtungsposten gerade noch so sehen... Es dämmerte stark und ich dachte an den weiten Rückweg, die fehlende Kopflampe und stellte mich auf die letzten 2-3 Würfe ein und dann hatte ich doch noch eine Attacke und der Hecht hing. Ich tippte auf nen 80er vom Drill her und den typischen 2-3 Fluchten über 4-5m. Da nun eh Feierabend war, beschloss ich mit Hecht an der Rute im Wasser zurück zu meinem Opa zu gehen und führte ihn quasi neben mir Gassi. Das gelang auch soweit ganz gut, erst als ich am Zielort war, konnte er etwas Kraut erreichen und ich wollte ihn dann im Nacken packen und ans Ufer bringen. Als ich den Hecht ertastete merkte ich, dass der Nacken breiter als gewohnt war und bekam ihn nur mit Mühe zu fassen und beförderte den Hecht ans Ufer. Dort sah ich dann erst, bzw. hab ich dann nachgemessen, dass der Hecht tatsächlich 93cm hatte. Der Drill war allerdings ein absoluter Witz im Vergleich zu dem, was ich da wenige Stunden zuvor an der Rute hatte!! Muss man ja so hart sagen... Da der Hecht den Köder tief inhaliert hatte und ich im dunklen keine Operation vornehmen wollte, entnahmen wir den Hecht und mein Schwiegervater freute sich über den Fisch.
Nun mal ein Foto vom 93er:
Auch Opa wollte ihn mal halten:
Ein anderer Winkel und eine andere Haltung und schon sieht der Fisch viel kleiner aus...
Mein bisher größter Hecht in Deutschland hatte 86cm und so hatte ich nun meine beiden größten Hechte am selben Tag in verschiedenen Gewässern an der Rute. (In Führung liegt nach wie vor ein Hecht von exakt 1m den ich in Irland fangen konnte. Dort bin ich übrigens nach 9 Jahren endlich mal wieder vom 10.09-16.09 dieses Jahr!)
Nun hatte ich allerdings den direkten Vergleich was Drillkraft, Körpergröße und Abstand der Heckflosse zur Schwanzflosse betrifft und nach mehrfacher Videoanalyse und Vergleiche mit dem 93er war mir klar, dass der Hecht den ich spontan auf
1m – 1.10.m geschätzt hatte doch weit größer war.
Wie groß genau ist letztlich ja auch völlig egal, es war ein beeindruckender Fisch, ein absolut beeindruckender Drill aber vor allem hoffe ich, dass die Dame lebt!!! Was ich nun aber genau weiß... auch wenn man 5000 Hechte gefangen hat sagen wir mal bis zu einem Meter, so ein Fisch ist dann doch noch mal etwas vollkommen anderes!
Ich dachte um so einen Fisch an die Rute zu bekommen müsste ich an den Plauer See, Schweriner See, Müritz oder Bodden, aber es geht tatsächlich auch in solchen Gewässern... Ich werde wieder hin, aber erst im Oktober oder November wenn die Seerosen Geschichte sind.
Damit verabschiede ich mich und hoffe nach meiner Woche in Irland wieder etwas vermelden zu können!
Gruß Ron
Ich habe auch mal wieder etwas zu berichten, denn ich hatte ja nun Urlaub den ich ausgiebig zum angeln genutzt habe! Auch Opa war wieder fleissig mit von der Partie. Er ist übrigens doch erst knackige 82J. alt und nicht 83J.! Darauf wurde ich aufmerksam gemacht...
Ordnung muss sein.
Ich habe mich ja in letzter Zeit vom Ansitzangler eher zum Spinnfischer gewandelt. Habe z.Z. irgendwie nicht so die Lust auf großen Aufbau, Geschleppe, Futter anrühren usw. sondern ziehe lieber nur mit einer Rute los und fahre meist 2-3 kleinere Gewässer nacheinander an. Ziel ist der Hecht der es mir momentan angetan hat.
So zog ich also nun möglichst jeden Tag wenigstens kurz los um mein Glück zu versuchen. Ich fing auch immer recht gut, der Rekord lag bei 10 Hechten in 3 Std. die aber keine nennenswerten Größen hatten. Dies allerdings in drei verschiedenen Gewässern insgesamt. Hervorzuheben ist hierbei ein Hecht den ich bei der dritten Attacke dann doch noch erwischen konnte, ihm ragte nämlich noch die Schwanzflosse seiner letzten Mahlzeit aus dem Schlund! Fressen hätte er wohl gar nix können, aber der Jagdtrieb war anscheinend einfach zu groß. Dies war dieses Jahr nun der dritte entnommene Hecht in diesem speziellen Gewässer und alle hatten einen kleineren Hecht im Magen...
Hier mal der Gierschlund:
So sah das beim ausnehmen dann aus:
Nun beginnt allerdings erst das eigentliche Erlebnis.
Einen Tag später war ich dann ausnahmsweise mal nicht mit Opa unterwegs sondern mit einem Kumpel. Eigentlich eher Karpfenangler aber zu einer Runde spinnen sagt er auch nicht nein! Wir fuhren an ein Gewässer wo ich im Mai zuletzt gewesen bin was sehr stark verkrautet und was ziemlich vergessen in einem moorigen Waldgebiet liegt. Es gibt auch nur eine einzige „Angelstelle“ die aber anscheinend wenige kennen. Also ein richtig herrliches und sehr sehr selten gewordenes Stück Natur! Dort angekommen bot sich sowohl ein idyllisches, allerdings auch ein erschreckendes Bild. Konnte man im Mai sogar noch einen Spinner durchs Wasser ziehen, war nun sogar ein Oberflächenköder kaum nutzbar.
Von 100% der Wasserfläche war nur noch 30-40% zu sehen. Der Rest war Seerosengürtel oder Kraut... Da hatten wir uns nun dahingekämpft durch mannshohe Brennesseln und sind zudem sehr weit gelaufen und dann das. Mein Kumpel legte gleich seine Rute nieder und meinte grinsend: „Dann lasse ich Dir mal den Vortritt“ …......
Für das nun folgende könnt ihr mich gerne nach Herzenslust kritisieren aber glaubt mir, ich ärgere mich selbst sowieso schon am allermeisten!!!
Trotz 15m Seerosengürtel direkt vor mir und nochmal 15m Kraut dahinter montierte ich meinen kleinsten Popper ran, weil ich mir dachte die Hechtlein die ich momentan in Massen fange, werde ich da schon rüber bekommen. Also warf ich aus und kam gerade mal so 5-7m ins freie Wasser rein und kurbelte vielleicht drei/viermal und bereitete mich schon gedanklich darauf vor dem Popper dann gleich einen ordentlichen Ruck zu verpassen um ihn mir entgegenzuschleudern, da öffnete sich plötzlich ein riesiges Maul und weg war mein Köder. Gar nicht schnell sondern völlig entspannt wurde der Popper eingesaugt. Ich setzte perplex einen Anhieb und dann war es schlagartig vorbei mit der Ruhe. Was nun folgte, haben wir beide bisher noch nie erleben dürfen. Der Fisch schoss los und ging in die noch recht hart eingestellte Bremse und nahm gut 30m Schnur ohne auch nur ein einziges mal die Geschwindigkeit zu verlangsamen bis vor die Krautkante des gegenüber liegenden Ufers und sprang dann kerzengerade nach oben! RUMMS !!! Ich sagte sofort zu meinem Kumpel 1m bis 1.10m (ich setze grundsätzlich ganz klein an da ich Übertreibungen hasse! Im Nachhinein bin ich mir aber ziemlich sicher, dass dieser Fisch als absolutes Minimun 1.20m hatte, eher größer. Warum klärt sich noch auf )
So da hatte ich nun mit größter Wahrscheinlichkeit die absolute Chefin des Gewässers am Haken und war totunglücklich!! Denn nach wenigen Sekunden war mir natürlich klar, dass ich diesen Fisch niemals landen kann. Mal abgesehen davon, dass ich einen Hecht dieses Ausmaßes in diesem flachen moorigen Gewässer niemals vermutet hätte... Ich glaube auch, dass die Dame keinesfalls aus Hunger gebissen hat, es war wahrscheinlich einfach nur eine absolut unverschämte Majestätsbeleidigung, dass da etwas rumspaddelt direkt in ihrer Nähe! Der Drill war einfach nur absolut gewaltig. Kontrolle hatte ich die ersten Minuten eigentlich keine, die Dame machte was sie wollte und schoss hin wo sie wollte. Das komplette Freiwasser wurde dazu genutzt. Zweimal sah ich wie andere Hechte bis 60-70cm panisch aus dem Wasser sprangen als mein gehakter Hecht in ihre Reviere schoss. Mein Kumpel schnappte sich dann meine Kamera und machte noch drei Drillvideos als Erinnerung, leider gab es keinen weiteren Sprung. Ich habe von meiner Rute und von meiner Rolle noch nie solche Geräusche gehört wie bei diesem Drill! Ich dachte gleich zerberstet mir alles, einfach unfassbar! Das schlimmste ist, dass ich die Dame dann tatsächlich nach 15min ausdrillen konnte und im Mai hätte ich sie auch sicher landen können, aber nun lagen eben besagte Hindernisse zwischen uns. Ich hätte heulen können, ich pumpte sie dann auch noch durch den kompletten Krautgürtel durch aber dann kamen die Seerosen und nach 2-3m stellte sie sich dann natürlich quer und zeigte ihre gewaltige Heck- und Schwanzflosse. Alleine der Abstand dieser beiden Flossen zueinander war heftig anzusehen, mal abgesehen davon wo die Schnur ins Wasser ging und wo das Ende des Fisches war!! Die Bremse hatte ich ja nun wieder ziemlich weit zu weil ich die Dame ranpumpen wollte und so wurde ein ruckartiger Schlag dann mit dem Abriss belohnt!! :-( Ich hoffe, dass der Popper in dem gewaltigen Maul so klein ist, dass er nicht weiter stört oder sie ihn sich abschütteln kann mit der Zeit. Es wäre so schade für dieses „Monster“ im Verhältnis zum Gewässer, wenn es verenden würde...
Es ist aber auch verteufelt, da fange ich mittlerweile wohl an die 250 Hechte dieses Jahr und habe einmal Bedingungen bei denen man NICHT auswerfen sollte und dann steigt dieser Fisch ein!!!
Ich bin dann natürlich umgehend zu meinem Opa gefahren, habe die Geschichte erzählt und war so durch den Wind, dass meine Oma meinte „Mensch du zitterst ja richtig“! (Ich habe über eine Woche lang nicht einschlafen können ohne an diesen Fisch zu denken!) Wir schauten uns dann noch die Drillvideos an und beschlossen auch nochmal loszuziehen bevor es dunkel wurde. Ich musste mich auch echt ablenken. Wir fuhren also zu einem Gewässer wo Opa vor Jahren schon öfter war, ich allerdings noch nie.
Am Gewässer angekommen, nach ziemlich langen Fußmarsch startete ich die ersten Versuche, Opa guckte nur zu. Es war nichts zu holen also hab ich mir die Wathose angezogen und bin zwei drei Meter rein und dann immer am Gewässerrand lang und wollte in den etwas flacher und krautiger wirkenden Kesselbereich des Gewässers werfen. Nach etlichen Würfen hatte ich dann auch die erste Attacke eines guten Hechtes, der aber leider nicht hing. Ich rief es Opa zu, der sich im Schilf stehend angeregt mit den Mücken unterhielt. Er konnte mich auf seinem Beobachtungsposten gerade noch so sehen... Es dämmerte stark und ich dachte an den weiten Rückweg, die fehlende Kopflampe und stellte mich auf die letzten 2-3 Würfe ein und dann hatte ich doch noch eine Attacke und der Hecht hing. Ich tippte auf nen 80er vom Drill her und den typischen 2-3 Fluchten über 4-5m. Da nun eh Feierabend war, beschloss ich mit Hecht an der Rute im Wasser zurück zu meinem Opa zu gehen und führte ihn quasi neben mir Gassi. Das gelang auch soweit ganz gut, erst als ich am Zielort war, konnte er etwas Kraut erreichen und ich wollte ihn dann im Nacken packen und ans Ufer bringen. Als ich den Hecht ertastete merkte ich, dass der Nacken breiter als gewohnt war und bekam ihn nur mit Mühe zu fassen und beförderte den Hecht ans Ufer. Dort sah ich dann erst, bzw. hab ich dann nachgemessen, dass der Hecht tatsächlich 93cm hatte. Der Drill war allerdings ein absoluter Witz im Vergleich zu dem, was ich da wenige Stunden zuvor an der Rute hatte!! Muss man ja so hart sagen... Da der Hecht den Köder tief inhaliert hatte und ich im dunklen keine Operation vornehmen wollte, entnahmen wir den Hecht und mein Schwiegervater freute sich über den Fisch.
Nun mal ein Foto vom 93er:
Auch Opa wollte ihn mal halten:
Ein anderer Winkel und eine andere Haltung und schon sieht der Fisch viel kleiner aus...
Mein bisher größter Hecht in Deutschland hatte 86cm und so hatte ich nun meine beiden größten Hechte am selben Tag in verschiedenen Gewässern an der Rute. (In Führung liegt nach wie vor ein Hecht von exakt 1m den ich in Irland fangen konnte. Dort bin ich übrigens nach 9 Jahren endlich mal wieder vom 10.09-16.09 dieses Jahr!)
Nun hatte ich allerdings den direkten Vergleich was Drillkraft, Körpergröße und Abstand der Heckflosse zur Schwanzflosse betrifft und nach mehrfacher Videoanalyse und Vergleiche mit dem 93er war mir klar, dass der Hecht den ich spontan auf
1m – 1.10.m geschätzt hatte doch weit größer war.
Wie groß genau ist letztlich ja auch völlig egal, es war ein beeindruckender Fisch, ein absolut beeindruckender Drill aber vor allem hoffe ich, dass die Dame lebt!!! Was ich nun aber genau weiß... auch wenn man 5000 Hechte gefangen hat sagen wir mal bis zu einem Meter, so ein Fisch ist dann doch noch mal etwas vollkommen anderes!
Ich dachte um so einen Fisch an die Rute zu bekommen müsste ich an den Plauer See, Schweriner See, Müritz oder Bodden, aber es geht tatsächlich auch in solchen Gewässern... Ich werde wieder hin, aber erst im Oktober oder November wenn die Seerosen Geschichte sind.
Damit verabschiede ich mich und hoffe nach meiner Woche in Irland wieder etwas vermelden zu können!
Gruß Ron