Huchen - Kapitaler Huchen - Neuer FHP Spitzenreiter 2013

[gaertn2]

Hallo und Servus!

Erst einmal mein Petri zum klasse Fang! Jedoch möchte ich gleich hinzufügen, dass ich das genau so wie thetom444 bewerte. Wenn eine Art auf der Roten Liste steht, dann hat das seine Gründe und gerade ein Angler sollte darauf besondere Rücksicht nehmen!

Dass ein Gaff benutzt wurde, finde ich für einen Fliegenfischer schon recht ungewöhnlich und nicht gerade sportlich. (Diese "Werkzeuge" gehören eh abgeschafft!) Wenn ich hier im Salzkammergut mit einem Gaff am Wasser spazieren gehe, werde ich wahrscheinlich (zurecht) gleich beschimpft und verhaftet...... Nun gut, ich kenne die Regeln für dieses konkrete Gewässer nicht.

Dass die Fluorocarbon-Vorfachstärke 0,27mm beträgt finde ich dagegen nicht absonderlich. Hier handelt es sich um glasklare alpine Gewässer, bei denen 0,20mm schon zuviel sein können. Ich fische auf Forelle und Saibling mit 0,15mm (bei angegebenen 1,5 Kg Tragkraft) und bisher hab ich deshalb keinen Fisch verloren, trotz starker Strömung.

Auch in Österreich gibt es ein Tierschutzgesetz mit gleichlautendem Inhalt wie in Deutschland:

§ 6 TschG Österreich, Abs.1 (bitte selber googeln)

Jedoch gehört dieses Thema wohl in den endlosen C & R Thread.

Wie gesagt, finde ich es sehr schade, dass der stolze Fänger wegen eines Präparates den Eintrag des Huchens in der Roten Liste Kärntens ignoriert hat.

Gruß!

Andere Gewässer (Länder) - andere Sitten. Ich werden mit den nachfolgenden Zeilen deine Bedenken (Gaff, Präparat, Vorfachstärke) wahrscheinlich nicht aus dem Weg räumen können. Ich denke du sollst aber über die Gewässer Drau und Gail des Fischereivereines Äsche folgende Information wissen:
Im Draurevier ist die Entnahme von maßigen Fischen einschließlich Huchen vorgeschrieben !
Im Gailrevier (ca 5 km beidufrig) ist der Fischfang nur mit der Fliegenrute erlaubt. Der Huchenfang ab 1. November bis 31. Jänner jeden Jahres auch mit der Spinnrute, Blinker, Wobbler, Gummifisch oder totem Fisch am System alle Mindesgröße 13 cm . Das relaisen eines maßigen Huchens (Mindestmaß 85 cm) wird von den Aufsichtsfischern und auch vom Vorstand nicht gerne gesehen ist aber nicht verboten. Ich kann dir nur sagen, der Huchenbestand in der Gail und auch in der Drau ist gewaltig. Ich bin seit 2007 Mitglied im Verein und habe alle Jahre die Karte für die Fliegenstrecke Gail. Ich bin etwa 50 bis 100 Mal (mehrere Stunden morgens und abends) pro Saison beim Wasser und fange jedes Jahr mehrere Huchen zwischen 50 bis 110 cm (Maximum war 2011 12 Stück !!). Normalerweise entnehme ich einen mit etwa 90 bis 110 cm zum verspeisen mit meiner Familie oder mit Fischerfreunden. Die anderen werden relaist - soferne nicht ein Aufsichtsfischer in der Nähe ist. Das mit der roten Liste kann für die Gail und für die Drau in Kärnten absolut nicht mehr akutell sein. (Siehe auch im Internet die Reviere oberhalb von Villach - Nötsch, Hermagor, etc). Da werden mehere Huchen in jeder Saison gefangen und auch Großteils entnommen.
Wir wollen schließlich auch, dass die besetzen Bachforellen, Äschen und auch Regenbogenforellen ( bis zur Mindestmaßgröße) wachsen und wird diese auch in den folgenden Jahren befischen können und diese nicht nur an die Huchen (o.k. vereinzelt auch an einige Kormorane im Winter) als Futter einsetzen.
Es gibt für diese Gewässer übrigens auch Tageskarten (dzt. 45.- €) wobei für die Gastfischer die gleichen Bedingungen gelten wie für Jahreskartenfischer.
In diesem Sinne
Petri Heil

 

[aspiusaspius]

Find ich toll,dass du dich hier angemeldet um uns diese Infos mitzuteilen. Danke dafür. Da erscheint dann einiges in einem anderen Licht. Wer hätte gedacht,dass bei euch der Huchen beinahe den Status eines Fischereischädlings hat. Das Präparieren statt Verzehr bleibt dennoch eine Frage des ( schlechten) Geschmacks. Viel Spaß hier im Forum!

 

[Flossenjäger]

@gaertn2;

Ich schließe mich da aspiusaspius an und sage danke für deine aufklärenden Zeilen! Mich wundert es zwar, dass der Huchen einerseits ausdrücklich auf der Roten Liste Kärntens steht und dieser Ausnahmefisch in anderen Salmonidengewässern sehr rar ist, aber deine Ausführungen klingen ziemlich kompetent und glaubhaft. (Vielleicht sollte sich Euer Fischereiverein da mal mit den Erstellern der Roten Liste in Verbindung setzen, damit es nicht zu solchen Irritationen kommt?)

Meine Erfahrung ist, dass die hiesigen Salmonidengewässer (in Oberösterreich und Steiermark) sehr streng reglementiert sind. Es herrscht überwiegend absolutes Entnahmeverbot. Zudem ist nur die Fliegenrute erlaubt und die Verwendung anderer Köder >außer der Fliege/Nymphe/Streamer< verboten. Sogar die maximale Hakengröße (8) ist vorgeschrieben und der angedrückte Widerhaken bzw. Schonhaken ist sowieso selbstverständlich. Ich schrieb ja bereits, dass die Wahl deiner Vorfachstärke in den alpinen Gewässern für mich nicht außergewöhnlich ist.

Dass die Verwendung eines Gaffs (dass ich ohnehin generell ablehne) auch erlaubt ist, wundert mich ebenfalls, wo ja hier in Österreich aus meiner Erfahrung so vieles bis in´s Detail reglementiert ist, selbst die Verwendung eines Setzkeschers ist oft verboten, die Mitführung eines Unterfangkeschers oder Watkeschers vorgeschrieben, usw....

Wenn der Salmonidenbestand in der Drau und Gail so hervorragend ist und du bewundernswerter Weise in 2011 sogar bis zu 12 Huchen bis zu 110 cm gefangen hast, dann ist das ja wirklich traumhaft!

Habt ihr denn keine Sorge, dass bei so viel Großzügigkeit (Entnahmepflicht, Spinnrute, moderate Preise, Gastkarten) die Bestände (und nicht nur die des Huchens) zu stark dezimiert werden könnten?

Gruß und allzeit Petri!

 

[gaertn2]

@gaertn2;

Ich schließe mich da aspiusaspius an und sage danke für deine aufklärenden Zeilen! Mich wundert es zwar, dass der Huchen einerseits ausdrücklich auf der Roten Liste Kärntens steht und dieser Ausnahmefisch in anderen Salmonidengewässern sehr rar ist, aber deine Ausführungen klingen ziemlich kompetent und glaubhaft. (Vielleicht sollte sich Euer Fischereiverein da mal mit den Erstellern der Roten Liste in Verbindung setzen, damit es nicht zu solchen Irritationen kommt?)

Meine Erfahrung ist, dass die hiesigen Salmonidengewässer (in Oberösterreich und Steiermark) sehr streng reglementiert sind. Es herrscht überwiegend absolutes Entnahmeverbot. Zudem ist nur die Fliegenrute erlaubt und die Verwendung anderer Köder >außer der Fliege/Nymphe/Streamer< verboten. Sogar die maximale Hakengröße (8) ist vorgeschrieben und der angedrückte Widerhaken bzw. Schonhaken ist sowieso selbstverständlich. Ich schrieb ja bereits, dass die Wahl deiner Vorfachstärke in den alpinen Gewässern für mich nicht außergewöhnlich ist.

Dass die Verwendung eines Gaffs (dass ich ohnehin generell ablehne) auch erlaubt ist, wundert mich ebenfalls, wo ja hier in Österreich aus meiner Erfahrung so vieles bis in´s Detail reglementiert ist, selbst die Verwendung eines Setzkeschers ist oft verboten, die Mitführung eines Unterfangkeschers oder Watkeschers vorgeschrieben, usw....

Wenn der Salmonidenbestand in der Drau und Gail so hervorragend ist und du bewundernswerter Weise in 2011 sogar bis zu 12 Huchen bis zu 110 cm gefangen hast, dann ist das ja wirklich traumhaft!

Habt ihr denn keine Sorge, dass bei so viel Großzügigkeit (Entnahmepflicht, Spinnrute, moderate Preise, Gastkarten) die Bestände (und nicht nur die des Huchens) zu stark dezimiert werden könnten?

Gruß und allzeit Petri!

Gaertn2

Derzeit habe ich diesbezüglich keine Bedenke. Die Huchen werden nur von wenigen Fischern und wie zitiert zumeist mit der Fliegenrute gefangen. Ein Gang reicht auch nicht. Es muß einfach alles passen (Wetter, Wasserzustand). Die Chance erhöht sich natürlich je öfter du auf "Pirsch" gehst. Ich habe auch schon jede Menge Lehrgeld gezahlt und unzähliche Huchen vergrämt oder verloren. Nach Meiner Erfahrung in der Gail kannst du bei klarem Wasser (da könnte ich dir den einen oder anderen großen Huchen zeigen --will ich ehrlicherweise für mich behalten -- mit Vorfächern ab o,30 mm aufwärts einen Biß vergessen. Ich habe dies am Anfang mit dem Ergebnis versucht, dass der Fisch den Köder zwar nachgeschwommen ist, diesen aber absolut nicht packen wollte. Sind zwar auch schön spannende Momente, aber irgenwann willst du die dicken Dinger auch fangen. Meinen ersten schönen Biß hatte ich im 1. Jahr als Vereinsmitglied Anfang Oktober 2007. Beim Äschenfischen mit einer 5/6er Sage, 2 teilig, SAge 2550 Rolle, 16er Vorfach und eine kleine Nympfe. Der Huchen wurde von mir mit viiiel Glück nach einigen Schwimmübungen (-5 Grad) und nach 1 1/4 Stunden mit einem Kescher (Kopf passte gerade noch hinein) gelandet werden. 96cm und 9,5 kg.
Trotz dieser huchenunüblichen Situation wäre ich nie auf die Idee gekommen, den Drill zum Wohle des Fisches mit einem Schnurbruck abzubrechen (Bin fanatischer Fliegenfischer).
Habe übrigens 2011 in der Soca in Slowenien (bin dort im Verein seit ca 20 Jahren Mitglied) am 18er Vorfach an einer Wespenimitation auch beim Versuch Regenbogenforellen zu überlisten eine Marmorata (Socaforelle) mit 99 cm und 10 kg gefangen. Wäre nie auf die Idee gekommen den Drill abzubrechen.
Für euch vielleicht das schlimme --- habe ich auch als Präparat zu Hause ---. Ich habe mir vor ca 25 Jahren auf Grund der Bekanntschaft mit einem slowenischen Präparator (der Preis wird nicht bekanntgegeben so unglaublich wie der Huchenbestand in der Gail und der Drau ) in meinen fanatischen Fischerkopf gesetzt, von jeder Fischart einen wirklich Großen präparieren zu lassen. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen aber für mich sind das lebenslange Erinnerungen und ihr könnte mir glauben, es ist ein Genuß die staunenden Gesichter der Betrachter meiner Trophäen ( auch bekannte Fliegenfischer aus Österreich und einigen Ländern in Europa) anzusehen und für mich ist es wie ein Liverückblick, wenn ich die Geschichten darüber erzählen kann.
Internetforen habe ich bisher eigentlich nur selten besucht, aber ich denke, dass ich etwas meiner knappen Zeit (Familie, Fischen und ach ja, auch arbeiten) dafür opfern werde. Da ich sehr viel in Slowenien fische (habe auch 5 Jahre bei den slowenischen Staatsmeisterschaften im Fliegenfischen mit einer 4köpfigen Mannschaft mitgemacht) bleibt mir außer dem Monat Februar keine Fischerpause. Saisonende in der Gail 31. Jänner . Saisonbeginn in Slowenien in zwei Gewässern ( Fluß Krka und Fluß Radovna) am 1. März.

Ok. muß eine Pause einlegen und wieder arbeiten, habe heute Nachtdienst.

Petri Heil