Karpfen -  Vorgehensweise an einem neuen Gewässer

CarphuntingByHolzi

Petrijünger
Heute habe ich mir überlegt, schonmal den Bericht für mein nächstes Video online zu stellen und hoffe damit einigen Anglern helfen zu können.
Es dreht sich um das Thema "neues Gewässer, was tun?" und der ganze Bericht ist wie immer auf meiner Homepage auch nachzulesen unter http://www.carphunting.at/pages/gewaesserkunde.php

Und nun zum Bericht fürs Forum, viel Spaß beim lesen ;-)

Wie gehe ich an einem neuen und unbekannten Gewässer vor?

Das ist wohl eine der wichtigsten Fragen für Karpfenangler, man sieht ein neues Gewässer und hört dass dort Karpfen drin sind. Der erste Weg am nächsten Wochenende ist natürlich an den neuen See und dann sitzt man da und frägt sich wo man nun wirklich am besten auslegt. So ging es mir genauso früher, man muss einfach das ein oder andere beachten und dann kann man die Futterstrecke der Karpfen auch ausfindig machen.
Im folgenden Bericht werde ich euch einige Tipps und Tricks erzählen, welche beim Erkunden von neuen Gewässern sehr hilfreich sein können. Natürlich würde es noch jede Menge weitere Möglichkeiten geben, worauf man achten sollte, jedoch sind die folgenden Punkte aus meiner Sicht die wichtigsten.

Der erste Eindruck

Sehr wichtig ist es sich ein Bild des Gewässers zu verschaffen, dabei drehe ich eine Runde um den See und achte dabei auf verschiedenste Merkmale:


  • Welche Angelplätze werden befischt (Merkmale dafür sind Zigaretten, Futter, ... am Platz)
  • Falls Angler da sind kann man diese befragen
  • Wie tief ist das Gewässer an den möglichen Angelstellen am Rand
  • Wie sieht der Untergrund des Gewässers aus (Sand, Kies, ...)
  • Sind Schilfgürtel vorhanden
  • Kann man Fische sehen (Karpfen, Weißfische)
  • Windrichtung
  • Wassertemperatur
  • An welchen Plätzen ist in den frühen Morgenstunden der Sonnenaufgang


Das sind alles Punkte die man anwenden kann, aber nicht muss und auch nicht an jedem Gewässer aussagekräftig sind. Es sind die ersten Schritte die ich mir erstmal anschaue um schonmal eventuell beliebte Angelplätze ausfindig zu machen und einen Überblick über die Angelplätze zu haben. Was man mit diesen ganzen Punkten jedoch noch nicht sagen kann, das ist der Weg den die Karpfen zum fressen ständig zurücklegen.

Wo ziehen die Karpfen entlang?

Die Karpfen haben fast an jedem größeren Gewässer bestimmte Wege, welche bei der Futtersuche abgeklappert werden. Beispielsweise kann dies am nahen Uferrand sein oder auch an einer freien Sandbank bzw. einem Plateau. An einem neuen Gewässer, wo ich wirklich garnichts weiß nehme ich mir schon etwas mehr Zeit. Die richtige Platzwahl kann auch sehr mühsam sein, denn einfach mal so einen Ansitz machen an einem komplett fremden Gewässer kann nur mit viel Glück gut gehen (ich rede jetzt nicht von kleinen Teichen, sondern von großen Gewässern).
Um den Weg der Fische zu verfolgen gibt es nun wieder jede Menge Möglichkeiten um sich einen Überblick zu verschaffen. Ein paar ganz einfache Methoden sind beispielsweise in ufernähe ein paar Boilies, Partikel oder Sonstiges zu füttern und am nächsten Tag schauen ob das Futter noch da liegt oder nicht. Dabei achte ich auch auf die Größe des Futters, denn wenn man nur Mais füttert und am nächsten Tag kein einziges Korn mehr da ist, dann kann man kaum sagen dass das ein Karpfen war. Hingegen wenn man auch ein paar größere Boilies dazugibt und diese plötzlich verschwunden sind, dann war das mit höchster Wahrscheinlichkeit doch ein Karpfen und so kann man schonmal sagen ob es sich lohnt in ufernähe zu angeln oder ob man doch lieber die Finger davon lassen sollte.

Wie finde ich Sandbänke oder Plateaus?

Grob gesagt - anhand der Wassertiefe. Ein einfacher Weg die Wassertiefe ausfindig zu machen ist eine Lotrute zu montieren und das Gewässer auf Unebenheiten abzusuchen. Eine weitere Möglichkeit wäre dann Futterboot mit Echolot oder mit Boot und Echolot den See zu erkunden. Wir bleiben jedoch erstmal bei der Methode der Lotrute, denn für diese benötigt man lediglich Materialien die man sowieso immer dabei hat - ein Schwimmer und ein Freilaufblei. Dabei montiert man einfach den Schwimmer / Auftriebskörper am Ende der Hauptschnur und natürlich das Freilaufblei davor. Die Angel dann auswerfen und anschließend Schnur geben. Während man immer weiter Schnur nachgibt, achtet man natürlich darauf wieviel Schnur man nachgibt um die Wassertiefe schätzen zu können. Sobald die Pose an der Oberfläche ist hat man die Wassertiefe.
Wenn man mit dieser Methode nun ein paar Würfe macht und sich die ganzen Unebenheiten raussucht, nach Sandbänken oder Plateaus Ausschau hält, dann hat man recht schnell ein paar vermutliche hot Spots gefunden. An den Kanten, wo es anschließend in die Tiefe geht, dort kann man aufjedenfall sehr gut angeln und da sollte man es auch probieren. Mit der Lotrute sollte man sich ein wenig einwerfen, ein Gefühl dafür bekommen und dann ist das ausloten der Gewässertiefe auch kein großes Rätsel mehr.

Die ersten hot Spots sind gefunden, wie gehts weiter?

Man hat nun seine vermeindlichen hot Spots gefunden und nun kann es weitergehen zum anfüttern. Hierzu werde ich auch gar nicht viel sagen, da ich bezüglich Futter schon einen ganzen Bericht verfasst habe welchen man unter Tipps und Tricks finden kann. Im Großen und Ganzen ist es wichtig sich seine Plätze einmal anzufüttern, Weißfische an den Platz zu locken und wie man so schön sagt - wo Weißfische sind, da sind die Karpfen nicht weit weg - und so ist es auch. Wo viele Weißfische sind, da werden die Karpfen neugierig und schauen sich das ganze auch einmal an. Wenn man nun die Sicherheit haben möchte, ob auch wirklich das Futter Fische angelockt hat, dann kann man ja auch eine Rute auf Weißfische mit Mais, Maden oder Ähnlichem bestückt auslegen und das ganze etwas verfolgen.

Der erste Tag ist vorbei und es gab kein einziges Signal

Eine Feststellung, die viele sehr oft machen müssen. Das muss jedoch nicht immer etwas schlechtes bedeuten, es zeigt jedoch dass man etwas falsch gemacht hat oder gar etwas nicht beachtet hat. Der Fisch ist nicht am Platz und man ist natürlich etwas geknickt. Kein Grund zur Panik, vielleicht hat man eine zu tiefe Stelle (je nach Jahreszeit und der danach abhängiger Wassertemperatur), der Wind spielt nicht mit und bläst in die verkehrte Richtung (sofern es windig ist) oder man hat eben ein paar wichtige Dinge übersehen.
Es gibt viele Gründe, warum man kein Signal hat. Eventuell liegt man mit dem Blei im Sand und der Boilie ist im Sand vergraben, dann sollte man ein längeres Vorfach verwenden. Das ganze muss man alles miteinberechnen um auch Erfolg zu haben. Man kann nicht immer einen Fisch fangen und vorallem die Karpfen sind und bleiben für mich einfach immer noch sehr schlau und wissen genau was gut ist und was schlecht ist.
Ich warte bei solchen Situationen gerne noch ein wenig ab, denn meist war es einfach der Wind, mit dem die Fische mitschwimmen oder es gab ein paar Plätze die wärmer waren und wo sich die Fische sammelten. Wenn man nach 2 Tagen immer noch nichts gefangen hat und kein einziges Signal verzeichnen konnte, dann wäre es kein Fehler wenn man die Angelstelle wechselt, den Platz nocheinmal neu auslotet oder seine Montage noch einmal überdenkt - sofern es zu vielen Fehlbissen kam.

Wassertemperatur

Warum ist die Wassertemperatur so wichtig und warum geht es dort schon um wenige Grade zusammen? Die Fische mögen es wie wir Menschen auch lieber warm als kalt und sind dabei sehr empfindlich. So kann man nun sehr gut verfolgen, im Sommer wird man oft ganze Schwärme von Karpfen an der Oberfläche ziehen sehen und genauso sind die Fische eher an Plätzen zu fangen, wo die Sonne hinstrahlt und wo es weniger tief ist. Denn das sind Stellen, wo die Fische ihre Runden drehen und auf der Suche nach Futter sein können. So kann es natürlich auch von Vorteil sein, wenn man einen Platz hat, wo in den frühen Morgenstunden schon die Sonne scheint. Denn dort werden sich höchstwahrscheinlich schon am Morgen einige Fische sammeln und die Wassertemperatur wird dort um einige Grade wärmer sein als an anderen Stellen.

Welche Montage an welchem Gewässer?

Hierzu könnte ich auch wieder einen eigenen Bericht schreiben, das werde ich jedoch erstmal nicht machen und hier die wichtigsten Punkte aufzählen was man bei der Montage beachten sollte. Ich persönlich fische am liebsten ohne Schlagschnur und irgendwelchen zusätzlichen groben Schnick Schnack. Jedoch wenn das Gewässer stark verkrautet ist oder Muschelbänke aufweist, dann wird man um eine Schlagschnur nicht drum herum kommen. Bei der Montage selbst ist es wichtig, dass sich der Fisch im Notfall selbst von dem Blei lösen kann. Viele verwenden hierfür die Safety Clips, welche sicherlich eine tolle Lösung hierfür sind. Das nächste ist das Blei selbst und das Vorfach. Beim Blei sollte man auf keinen Fall sofort mit 100+ Gramm losschießen, sondern sich erstmal im klaren sein was denn dort für ein Untergrund ist. Sollte der Untergrund sehr schlammig oder sandig sein, dann wird man mit einem derartige schweren Blei seine ganze Montage versenken. Deshalb ein leichteres Blei und ein etwas längeres Vorfach nehmen, dann hat man hierbei auch keine Probleme. Das Ganze nimmt dann zwar den Selbsthackeffekt um einiges wieder, jedoch kann man sich dann sicher sein, dass der Köder nirgends einsinkt und sollte man doch lieber ein schwereres Blei nehmen wollen, dann wäre es von Vorteil wenn man weiß, wie tief das Blei in den Sand / Schlamm einsinkt.

Schilfgürtel und ihr Nutzen

Schilfgürtel sind wohl immer wieder von großem Nutzen. Meist ein Zeichen, dass dort überhaupt Karpfen und Weißfische im Wasser sind und oft auch ein hot Spot. Solle man links und rechts von seinem Angelplatz einen Schilfgürtel oder reinhängende Äste haben, dann ist es nie ein Fehler dort eine Angel auch hinzulegen und das ganze ein wenig im Auge zu behalten. Im und in der Nähe des Schilfs halten sich meist große Karpfen auf.

Die richtige Platzwahl ist nicht immer einfach

Nicht immer kann man den richtigen Platz erwischen, oft liegt man daneben oder hat das ein oder andere nicht bedacht. Die Karpfen sind und bleiben für mich immer noch eine der tollsten und schönsten Fische die es bei uns gibt und es ist immer wieder toll mit anzusehen, wie schlau diese Fische doch sind. Man sollte nicht sofort aufgeben, wenn man keinen Fisch fängt. Es sind meist kleine Fehler die man macht, was man mit der Zeit auch lernt. Ich angle selbst erst das zweite Jahr auf Karpfen und muss sagen, das meiste hab ich aus Büchern / Videos oder auch von anderen Anglern erfahren. Diese Tipps, welche ich euch in diesem Berichte geben möchte, sind sicherlich sehr ausschlaggebend für die richtige Platzwahl und wenn man diese auch ein wenig befolgt, dann bin ich mir sicher, dass ihr nicht daneben liegt und auch an einem fremden Gewässer euer Glück versuchen könnt.
Zum Abschluss würde ich euch noch gerne einen wichtigen Satz mitgeben, jedes Gewässer ist anders und an jedem Gewässer muss man selbst erkennen was gut und was schlecht ist, würde es Leute geben die dir eine 100%ige Erfolgschance bringen könnten, dann wäre das Angeln nicht mehr spannend und hätte auch kaum noch einen Reiz ;-) - Probieren geht über studieren und das sollte man auch an jedem Gewässer tun!

Zu diesem Bericht gibt es noch ein passendes Video, welches mit etwas Verspätung erst kommen wird, da ich zur Zeit nicht an den See kann. Aber sobald ich wieder draußen bin und an einem großen See bin, dann werde ich euch das ganze per Video und meiner Ausrüstung zeigen.
Bis dahin, Petri Heil und viel Erfolg beim auskundschaften von neuen Gewässern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus welchen Zeitungsartikeln hast du das denn heraus geschrieben?
Solche Sachen stehen doch jeden Monat in Blinker & Co,und werden auf zig DVD`s unters Volk gebracht!
Deine Interpretation erzählt leider nix neues :augen
 
Die Zeitungsartikel nennen sich "Erfahrungen die ich gesammelt habe" und ich wurde darum gebeten (hier im Forum) einen Artikel darüber zu verfassen und habe damit einmal angefangen und werde es ausbauen sofern mir etwas neues einfällt.

Sofern es für dich als unwichtig erscheint -> da ganz rechts oben ist ein rotes X ;-)

Ich hab versucht das ganze so zu interpretieren, dass es für jeden verständlich ist und um das ganze aus meiner Sicht niederzuschreiben. Es ist ein Thema, das viele Anfänger ständig nachfragen und sofern jemand diesbezüglich fragen hat kann er diese ja auch drunterschreiben.

Ich frag mich sowieso was du daran zu meckern hast, im Bereich Friedfischangeln ist hier im Forum sowieso tote Hose und kommen kaum neue Themen, so hat man wenigstens Diskussionsmaterial :klatsch
 
Die Zeitungsartikel nennen sich "Erfahrungen die ich gesammelt habe" und ich wurde darum gebeten (hier im Forum) einen Artikel darüber zu verfassen und habe damit einmal angefangen und werde es ausbauen sofern mir etwas neues einfällt.

Sofern es für dich als unwichtig erscheint -> da ganz rechts oben ist ein rotes X ;-)

Ich hab versucht das ganze so zu interpretieren, dass es für jeden verständlich ist und um das ganze aus meiner Sicht niederzuschreiben. Es ist ein Thema, das viele Anfänger ständig nachfragen und sofern jemand diesbezüglich fragen hat kann er diese ja auch drunterschreiben.

Ich frag mich sowieso was du daran zu meckern hast, im Bereich Friedfischangeln ist hier im Forum sowieso tote Hose und kommen kaum neue Themen, so hat man wenigstens Diskussionsmaterial :klatsch

Naja...dann erzähl weiter aus deinem riesigen Erfahrungsschatz,den du mit 19 Jahren angesammelt hast :respekt
Es ist halt nur so das du nichts neues erzählst,sondern nur das was jeder Anfänger auch in jeder Fachzeitschrift nachlesen kann!!! Und ich gehe mal davon aus,das du es größtenteils auch dort her hast!
Sorry...aber in Zeiten wo überall nur noch abgeschrieben wird,fällt so etwas halt schneller auf!! Aber wer Spaß dran hat soll es natürlich gerne lesen!!!
 
Ich will da jetzt gar nicht lang rumdiskutieren, aber eins will ich klargestellt haben:

Alle Berichte die ich schreibe sind weder abgeschrieben, nach Vorlagen geschrieben oder irgendwo aus Zeitschriften! Alles was ich verfasse ist von mir und das Wort für Wort, dafür leg ich die Hand ins Feuer.

Und zum Thema Erfahrung, so sehr du es versuchst ins Lächerliche zu ziehen - ich hab selbst erst im Januar 2012 angefangen mit dem Karpfenangeln und angeln selbst tu ich seit ich klein bin, derartige Berichte hab ich früher immer gesucht und nun möchte ich mein Wissen was mir auf den Weg gegeben wird den Neulingen weitergeben. Meine letzte Zeitschrift / DVD oder was auch immer hab ich mit 13 Jahren gekauft, da ich mittlerweile kein Fan mehr von sowas bin.


Denk dir was du willst, meine Berichte sind aufjedenfall selbst geschrieben und nirgendwo abgeschrieben.
 
Ganz ruhig....ist schon ok so :trost
Ich angele seit meinem 15.ten Lebensjahr und seit ca. 2004 fast nur noch auf Karpfen....trotzdem lese ich "fast" alle Zeitschriften,und den Carp Mirror hab ich im Abo,man will ja auf dem neuesten Stand bleiben :)
Kann mir nicht vorstellen das du alle Zeitschriften usw. ignorierst und stur dein Ding machst,denn so hört sich dein Posting nunmal absolut nicht an!!!
Das soll keine Beleidigung sein,sondern eine Feststellung....Thats it!
 
Hallo zusammen..

Ich finde den Artikel sehr gute!! Ist zwar auch nicht viel neues für mich dabei, aber gerade als Anfänger ist man über solche Tips wirklich dankbar.
Ich wäre zumindest sehr froh gewesen wenn ich damals solch eine Hilfestellung gehabt hätte...
Danke CarphuntingByHolzi...:respekt:respekt:klatsch:klatsch

Gruß Pac
 
Zurück
Oben