Fliegenfischeralltag -  Ein schöner Nachmittag vor Saisonende

Leider geht die Fliegenfischersaison bei uns dem Ende entgegen und als Ende letzter Woche der Föhn am Alpenrand nochmal für richtig schönes Wetter sorgte und es beruflich auch gut passte, da nahm ich mir die Zeit um vermutlich den letzten Nachmittag in 2012 mit der Fliegenrute an der Isar zu verbringen.

Auf meinem Weg ans Wasser musste ich noch einen kleinen Zwischenstop beim "Isarfischer" in Bad Tölz machen, mein Vorfachmaterial hatte ich beim letzten Ausflug völlig aufgebraucht und - bei Michael und Ralf gibt es auch immer einen guten, aktuellen Tipp was gerade läuft.

Frisch ausgestattet schlüpfe ich 30 Minuten später in meine Wathose und bin nach einer neuen Vorfachmontage noch vor 12:00 Uhr am Wasser.

Glasklar und niedriger Wasserstand, so liegt sie in ihrem Felsenbett vor mir, eingesäumt von den Bergipfeln, bei strahlendem Sonenschein und blauem Himmel - die Isar.

Ich entscheide mich für die Strömungsseite, viel Deckung gibt das Ufer nicht mehr her und die Fische sind scheu.
In etwa 15 Meter Entfernung kann ich einen großen dunklen Schatten hinter einem noch größeren Stein in der Strömung erkennen und hielt inne - sieht gut aus.

Mit wenigen Leerwürfen kann ich meine Steinfleigennymphe etwa 9-10 Meter oberhalb einfallen lassen - sollte passen, aber der Schatten reagierte nicht.
Auch bei den folgenden Versuchen war das nicht anders und auch mit der Goldkopfnyphe verhielt es sich genauso. Hm, meine Favoriten wurden abgelehnt und ich machte eine kleine Pause - es war zu sehen, dass der Fisch immer wieder nymphte - ich montierte eine kleine Arthofer mit einer Tungstenperle und versuchte es erneut.

Als sich in der Drift die Schnurspitze kurz verzögert, erfolgte sofort mein Anhieb, der Fisch hing und zog direkt stromauf. Er kam kein bisschen vom Grund hoch und hatte schon einige Meter Schnur von der Rolle gezogen, als er plötzlich wendet und sich in der Hauptströmung abtreiben läßt.

Nach einigen Minuten Drill in starker Strömung war ich ganz schön erstaunt bei dem Anblick dieser großen Nase.

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Meine erste Nase die ich in all den Jahren auf dieser Strecke gefangen habe.

Während des Drills habe ich einen weiteren, wesentlich helleren Schatten am Ende eines Kehrwassers gesehen und der machte auch keinen schlechten Eindruck. Ich gehe etwas weiter stromab und kurz bevor sich eine große Kiesbank bildet sehe ich einen guten Fisch stehen.

Schnell knote einen kleinen Streamer ans Vorfachund präsentere ihn so, dass er wenige Zentimeter vor dem Fisch mit der Strömung über den Grund hüpft.
Ich sehe wie der Fisch abdreht, spüre wie der Streamer stockt und schlage an. Sofort singt die ATH und der Fisch kommt aus dem Wasser geschossen.

Es gilt einige Fluchten zu parieren bis sie langsam näher kam

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.. und nach einer gelungenen Handlandung wurde sie zum Abendessen eingeladen

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Die Zeit verstrich wie im Flug und mein Magen erinnerte mich an die kleine Brotzeit im Auto. Also machte ich mich auf den Weg zum Wagen, ein kleines Päuschen und weiter an eine andere Stelle.

Mit der Steinfliegennymphe gelangen mir einige Fänge kleinerer Rainis und mit den letzten Sonnenstrahlen im Tal bekam ich noch eine weitere Begleiterin mit auf den Heimweg

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Gegen 16:00 Uhr, als die Sonne verschwand, wurde es richtig kalt und ich machte mich auf den Rückweg. Mit schönen Eindrücken und Erinnerungen
beende ich die Saison 2012 an der Isar.

Petri Heil
Stephan
 
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