Hi Regulator,
ich kenne das, hier am Bodensee, vom Ufer ist es auch extremst schwer seine Fische zu bekommen. Dieses Jahr hatte ich noch überhaupt keinen Hecht, naja, ich habe es aber auch nicht so oft wie Du probiert. Barsche beissen aber immer irgendwie, zwar meistens welche unter 20cm aber es gibt eben auch Aussichten auf größere.
Ich kann Dir also nicht mit vielen Fischen dienen, aber Tipps geben die mir an meinem schwierigen Gewässer immer wieder doch noch Fische bringen.
Wenn Du viel im Cover fischts empfehle ich Dir die Techniken der Amis, die sind ja darauf spezialisiert ihre Barsche aus dem dicksten Unkraut zu ziehen. Und da empfiehlt sich natürlich eine Offsetbeköderung. Hast Du schonmal Texas-Rig oder das Carolina-Rig getestet? Da könntest Du dann auch Krebsimitate verwenden, Du kannst auch die Rigs auf Hechte anwenden, die sind nicht nur auf Barsche beschränkt.
Oder Du verwendest die Fransenjigs mit Krautschutz am Haken.
Die Amis werfen diese Köder oft gezielt ins Unkraut bzw. die kleinen Lücke dazwischen und lassen den Köder auf den Grund sinken und wiederholen das an verschiedenen Spots. Der Biss erfolgt dann eben beim absinken in den Lücken. Das ist eine andere Angeltechnik und Herangehensweise, als das herkömmliche Gummifischangeln, aber ich finde sie ungemein ansprechender und natürlicher.
Wichtig ist bei den Rigs wie Texas oder Carolina das Du den Köder so lang wie möglich im Wasser belässt, also extrem langsam fischen, quasi Zeitlupe, doch auch mal kurz hektische Ausbrecher. Ich selber werfe meist aus, straffe die Schnur und lass den Köder einige Zeit am Grund liegen. Dann wenn ich meine alles hat sich beruhigt zieh und zupfe ich den Köder eine Kurbelumdrehung über den Grund und mach wieder Pause, mal kürzer mal länger, immer bewusst ich versuche ein Lebewesen zu imitieren. Je länger so ein Köder an einer Stelle verweilt um so natürlicher ist im Grunde die Imitation. Oft habe ich schon erlebt das ich Bisse gerade in diesen Pausen bekommen habe wo ich überhaupt nichts getan habe. Viele Angeln einfach zu schnell, wollen möglichst viele Würfe machen, vergessen aber dabei das sie ein Lebewesen imitieren wollen und angeln so an den Fischen vorbei.
Da hier bei uns am See am Grund viele Steine liegen zwischen denen sich der Köder verfangen kann bin ich auf starke Mono als Hauptschnur umgestiegen und einem dementsprechend starkes Vorfach. Da musst du aber schauen welche Schnur sich noch angenehm mit deiner Rute und den Köder werfen lässt, das Ködergefühl sollte auch nicht verloren gehen, doch empfehlen würde ich Dir so stark wie möglich.
Doch Rigs sind nicht unbedingt so gut zum Fische suchen, die Fransenjigs zwar schon wenn man damit das Kraut absucht, aber die Rigs sind einfach eben sehr Zeitintensiv. Deshalb suche ich die Barsche immer erst mit einer Zweierhegene, also eine Hegne mit nur Zwei Nymphen, meistens in rot oder olivgrün. Die werf ich dann über verheissungsvolle Stellen aus und zupf sie wie ein Dropshot zu mir her. Auf die Nymphen gehen immer Barsche wenn welche da sind, zwar meist kleine aber auch große, doch ich verwende sie ja eh nur zum suchen. Beissen keine weiss ich es sind keine Da und es lohnt sich nicht mit den Rigs, beissen mehrere montier ich auf Rigs um, beissen nur wenige liegt es meist daran das kein Schwarm in der Nähe ist sondern nur standorttreue Barsche und ich suche weiter. Doch die Hegene ist nicht gerade gut für viel Unkraut.
Ich würde an Deiner Stelle viel mit Tempo ausprobieren, vielleicht hast Du bisher zu schnell gefischt.
Ansonsten würde ich auf natürliche Köderfarbe setzen. Als Köder hat sich bei mir auf Barsch der Keitech Swing Impact als Favorit herauskristallisiert und das in natürlichen Farben wie Silver Flash Minnow in 3.5 oder alles was Kleinfischmässig glänzt. Für Hechte ist das sicher auch ein guter Köder in entsprechenden Größen am Finessrig.
Ansonsten kann ich Dir leider nicht viel weiterhelfen und wünsche Dir einfach Petri Heil.
Lieben Gruß,
Josef